[WinXP] Eine fast wahre Geschichte

Hinterwäldler

kennt sich schon aus
Eine fast wahre Geschichte

Eine fast wahre Geschichte
erregt seit ein paar Stunden die NewsGroups und wurde von mir in die Welt gesetzt. Die einen können Lachen, die andern dürfen ruhig mal fragen. Also

Hallo Leuts

Ich habe mir am Wochenende mal die Mühe gemacht und etwas zu "Papier" gebracht. Leider schaut man mich deswegen von den verschiedensten Seite mild ausgedrückt, seltsam ungläubig an. Klärt mich auf, was daran falsch ist!

Hier der Text:

Du kaufst dir ein niegelnagelneues Fertighaus. Die Elektroinstallation hat die Firma M$ mbH. gemacht. Während der Übergabe zeigt dir deren Chef Mr. B.G. den Vertragstext in einer dir unverständlichen fachchinesischen Ausdrucksweise und teilt dir zusätzlich mit, das noch nicht so alles dem vorgeschriebenen Standard entspricht und du, um das jederzeit in Ordnung bringen zu können, die Haustür gefälligst und grundsätzlich offen stehen zu lassen hast. Ansonsten wären die Bemühungen von Mr.B.G. und seiner mbH zur Erhöhung der Sicherheit seiner Installation wertlos.

Nun bist du ein verständiger, sicherheitsbewußter Hausbesitzer und engagierst dir aus einem Security-Unternehmen mit ausländischen Namen einen teuren Türsteher in einer gelben Schachtel. Als dieser ankommt hängt er erst einmal einen schwumrischen Vorhang vor die offene Tür, er nannte es Firewall, und er erhält von dir die Anweisung das er aufzupassen hat und jeder der an der Türe klopft zu seinem Begehr zu befragen ist. Wer nicht antwortet ist abzuweisen. Eine Ausnahme impfst du ihm allerdings ein: Wenn einer von der Firma M$ mit einem OCX-Schild auf dem Rücken kommt, der darf in deinem Haus tun und lassen was er will. Der Chef von M$ wünsche es so.

Der nächste Tag ist ein schöner Sonnentag und dein Bodyguard hat seine Arbeit bisher auftragsgemäß erledigt, so kannst du es ganz entspannt im Protokoll nachlesen. Nachmittags gegen 3 Uhr kommt während eines Verdauungsspazierganges dein Jugendfreund Willi, der dich lange nicht mehr gesehen hat, an deinem Haus vorbei und stellt sich die Frage, ob du jetzt schon hier wohnst oder nicht. Er geht also zu deiner Haustür und scannt das Namensschild. Die Tür ist offen und durch diesen bewußten schwumrischen Vorhang ertönt jetzt eine fremde aber ernsthafte Stimme: "Wer bist du und zu wem willst du?".

"Bisschen eigenartig war er ja schon immer, aber jetzt ist er ganz durch geknallt." denkt dein Jugendfreund Willi und geht wieder. Der Security schreibt in sein Protokoll: "Unbekannte Person hat mit vermutlich feindlichen Absichten der Stärke 5, einer nach oben offenen Security-Skala, das Namensschild gescannt und wurde nicht hereingelassen." Der Chef der Security mit dem ausländischen Namen erhält von dir per eMail ein besonderes Lob für die Aufmerksamkeit seines Bodyguard und du kaufst gleich noch mehr Securitys für andere Aufgaben aus der gleichen Firma. Dies veröffentlichst du dann auch im Forum von FreeWeb.aol oder einer Zeitschrift mit viel bunten Bildern und großer Werbefläche für die gelbe Schachtel.

Eine Stunde später kommt ein Mann im Blaumann mit großen Buchstaben auf dem Rücken durch den Briefkasten gehüpft. *.OCX kann der Security lesen. Aha denkt der sich, den brauche ich gar nicht erst zu fragen, der hat ja die ausdrückliche Erlaubnis des Hausbesitzers. Er ist einer mit administrierender ActiveX-Funktion und kommt von der Elektrofirma M$ mbH, der darf machen was er will.

Als erstes zeigt dieser OCX mit administrierender ActiveX-Funktionalität dem Security einen Script auf welchem steht, das er mal ne halbe Stunde Urlaub hat und verschwinden darf. "Fein!" denkt der sich und geht zu McDonalds einen Burger aus dem Angebot für 1,99 € essen.

Kaum ist der Security verschwunden durchwühlt der OCX, deine Wohn- und Schlafzimmer, telefoniert mit seinem Herrn über dein Telefon und schafft alles Brauchbare durch die offene Türe mit dem schwumrischen Vorhang, während du ganz friedlich in der Badewanne sitzt, Sekt trinkst und dir einen Porno aus dem Internet rein ziehst. Zu guter Letzt zündet der OCX dir noch das Haus an und die Freiwillige Feuerwehr deines Dorfes kann dich nur noch nackt, aber glücklicherweise lebend, aus der Badewanne bergen.

Von deinem Haus stehen nur noch die Wände. Zu allem Pech ist nicht nur dein ganzer Schriftverkehr mit dem Finanzamt gestohlen oder verbrannt, sondern auch deine EC-Karte samt Pin-Nummer ist verschwunden. Weiterhin hat der Betrag auf deinem Sparbank-Konto seltsamer Weise und ganz plötzlich ein Minuszeichen erhalten. Du guckst jetzt etwas genauer in den Übergabe- bzw. Kaufvertrag und liest im sehr Kleingedruckten der M$ mbH: "Für eventuelle Schäden, welche aus meiner Installation oder meinen Handlungen entstanden sind, wird von mir keine Haftung übernommen".

Du bist also selbst für den Schaden verantwortlich. Jetzt stellst du dir das erste Mal ernsthaft die sittenwidrigen Fragen: "Wieso das?" und "Was habe ich alles falsch gemacht?"
 
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