Was möchte Google wirklich mit Chrome erreichen?

QuHno

Außer Betrieb
Anders als Firmen wie Opera und Mozilla, die in der Hauptsache Browser-Firmen sind, und Microsoft, welches in der Hauptsache eine Betriebssystem-Firma ist, ist Google eine Web-Firma. Da erstaunt es nicht, dass es nicht im Interesse von Google liegt, den Browser mit den meisten Features oder den besten Anpassungsmöglichkeiten anzubieten. Es ist so, wie es Google schon in ihrem Comic verkündet hat, sie möchten einen Web-Client erschaffen, der für den Benutzer weitgehend unsichtbar ist, so dass der Benutzer nur noch die Web Anwendungen sieht und nicht mehr den Browser.

Im Grunde genommen möchte Google lediglich einen simplen Zugang zu Web-basierten Anwendungen schaffen. Alle Features, alle Anpassungsmöglichkeiten usw. gibt es nicht mehr im Browser des Anwenders, sondern in der "Web Cloud". Warum sollte man denn einen ausgefeilten Bookmark Manager benutzen, wenn man einen Service wie Delicious benutzen kann? Natürlich hat der heutige Benutzer ein solches Bedürfnis, aber Google möchte nun einmal, dass alles in der "Cloud" stattfindet, von daher werden sie mit Sicherheit niemanden dabei unterstützen, eigenständige Clients zu benutzen. Momentan hat Google die meiste Macht in der "Cloud" und aus genau diesem Grund möchte Google unbedingt, dass alles in der "Cloud" stattfindet, von daher ist es nur logisch, dass sie nichts dafür tun werden, Feature-reiche, anpassbare Browser, egal wie, zu unterstützen. Google möchte nicht, dass man E-Mail Clients benutzt, Google möchte auch nicht, dass man RSS Clients beutzt - denn Google möchte, dass man Googlemail und den Google Reader benutzt. Genau wie sie es schon im Comic gesagt haben, möchten sie den "Chrome" des Browsers so minimal wie möglich halten, ja sie sehen sogar den gesamten Browser als Chrome (Verzierung) für ihre Web-Anwendungen.

Browser-Firmen wie Mozilla oder Opera sehen natürlich auch die Kraft der "Cloud", deswegen bieten sie z.B. Services wie Opera Link an, aber sie sind immer noch Browser zentriert. Google möchte das nicht, sie wollen, dass schlanke Clients lediglich auf die "Cloud" zugreifen und alles weitere in der "Cloud" passiert. Meiner Meinung nach ist das die wahre Bedrohung für Firmen wie Mozilla oder Opera. Chrome ist im Prinzip jetzt schon ein solcher schlanker Client, er wurde mit so wenigen Features und Anpassungsmöglichkeiten wie möglich zusammengesetzt, er muss gerade ausreichen ein "Fenster" in das Internet darzustellen und, wie Google gesagt hat, sie möchten, dass der Benutzer den Browser, nachdem er im Netz ist, völlig ignoriert und nur noch die Web Anwendung sieht. Deshalb wurde bei Chrome ein Hauptaugenmerk auf Performance und auf die Fähigkeit, Web-Anwendungen wie normale zu behandeln gelegt, wie man am "Task manager " und der (noch nicht ganz gelungenen) Crash Recovery der einzelnen Tabs/Prozesse sehen kann. Im Grunde genommen ist Chrome so einfach wie möglich gebaut, gerade ausreichend für das komplexeste "Cloud Computing", welches derzeit auf den Google Seiten machbar ist.

Wenn Googles Traum wahr wird bedeutet dies, dass der Browser keine Rolle mehr spielt, oder eher, dass nichts als die Leistungsfähigkeit des selben zählt. Das einzige Kriterium für einen Browser werden nicht mehr seine Features sein, sondern wie gut er Feature-reiche und anpassbare Web-Anwendungen in der "Cloud" ausführen kann. Google möchte eben eine Welt, in der weder das Betriebssystem, noch der Browser eine Rolle spielen, sondern nur noch die "Cloud" - prinzipiell kein schlechter Ansatz, wenn da nicht noch der Nachsatz wäre - mit Google im Besitz der selben ...

ot:
Falls das besser woanders hin passt, bitte verschieben
 
Was gab es damals für ein Geschrei, als Microsoft das Betriebssystem ganz eng mit dem IE
verknüpft hatte, so dass die beiden nur in gegenseiter Abhängigkeit funktionieren
sollten!

Müsste es eigentlich nicht auch hier einen Aufschrei geben, wenn ein Internetanbieter
einen solchen Weg wie mit Chrome gehen will?

Ich halte eine solche Entwicklung für ziemlich bedenklich.
 
Der Gedanke, sich an jedem beliebigen PC der Welt mit Internetzugang einfach nur anmelden zu müssen, um dann die identische Arbeitsumgebung vorzufinden wie am heimischen Schreibtisch, ist ja zunächst mal ziemlich genial - für die, die es brauchen.

Datenschutz hin oder her, ich halte von Zentralisierung so oder so nichts - fällt der zentrale Zugang aus, bleibt der Bildschirm dunkel - das ist sowohl im privaten wie auch im geschäftlichen Umfeld nicht akzeptabel.
Im Grunde wissen weder Google noch Microsoft, wo sie eigentlich hin wollen.
Schaut Euch ein Auto von 1940 an, dann wisst Ihr, in welchem Entwicklungsstadium sich das Internet befindet.
Wie bei jedem Hype wird man jetzt noch 10-15 Jahre alles dorthin portieren, was sich irgendwie portieren lässt. Dann wird man feststellen, was doch alles nicht hin passt, und nach einer Phase der Konsolidierung bleiben dann die echten, dauerhaften Web-Anwendungen übrig.

Die besten Voraussetzungen für die digitale Weltherrschaft hat sowieso Apple.
Wenn die einen Dienst mit dem Namen "iSniff" starten und mit einer bunten Webseite ausstatten würden, dann lieferten dort Alle brav ihre Daten ab, würden sogar Geld dafür zahlen - und es außerdem noch ziemlich cool finden.
Image ist eben alles ;).
 
Nichts gegen Thin-Clients und Web-Apps - aber wie Supi schon sagte, - gegen
Zentralisierung - und dann noch bei einer Datenkrake, die das auswertet.
GMX sendet ja schon Mails basierend auf dem Inhalt der jeweiligen Mails des
Kontoinhabers. LAN ja, WA(H)N nein ;)

Der Verschreibser bei Google hinsichtlich der Datennutzung ist mit Sicherheit kein
Versehen - den Mist hat sich jemand dort ausgedacht und momentan werden auch
etliche Inhalte übertragen. Allei die eindeutige ID zeigt, wohin man will.
(mit meiner eindeutigen Steuernummer, die letzter Tage eintrudelte, ist das nix anners)
 
Mal ganz blöde gefragt,
gab es nicht ähnliches in Firmennetzwerken schon einmal?
Ich erinnere mich vor Jahren mal mit so einem Ding,
nur Tastatur und Bildschirm, gearbeitet zu haben!
Dieses Zeug ist doch in die Tonne gewandert,
oder irre ich mir?
Und wieso sollte so etwas eine Nummer größer besser funktionieren?
 
Bei "uns" arbeiten wir mit diesen Clients Igel.de

Obwohl es vehement bestritten wird, das die Admins überprüfen, wer wann wie wo im Netz unterwegs war, sollte man sich genau überlegen was mit im Netz so anstellt.

Wenn ich mir jetzt vorstelle das eine "Daten-sammlungs/verarbeitungs/auswertungs Maschine" wie Google so etwas anstellt ... sorry ich glaub ich muss :kotz2
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Hauptunterschied zu früher ist die Motivation:
Früher war ging es hauptsächlich um limitierte Rechenleistung: Die Terminals waren einfach billiger.

Der Faktor ist mittlerweile weggefallen. Jetzt geht es um die Komfortfunktion "weltweite Verfügbarkeit", die neu hinzu gekommen ist.
 
Obwohl es vehement bestritten wird, das die Admins überprüfen, wer wann wie wo im Netz unterwegs war, sollte man sich genau überlegen was mit im Netz so anstellt.
Wer meint, er könne unbemerkt surfen (gerade in Firmen), hat sich verdammt geschnitten.
Protokolle werden fast immer geschrieben, sollten aber nur bei Bedarf ausgewertet werden.
Ich erinnere mich vor Jahren mal mit so einem Ding,
nur Tastatur und Bildschirm, gearbeitet zu haben!
Dieses Zeug ist doch in die Tonne gewandert,
Sobald mehrere Terminals benötigt werden, sei es am Empfang oder zum
Zeitvertreib im Warteraum etc, ist das ratsam, weil der Content extern gesteuert
und sicher kontrolliert werden kann. Ebenso ist eine Datensicherheit vorhanden,
weil die Daten auf dem Server bearbeitet werden. Cisco Sandboxen sind gar nicht
mal so selten, gerade bei extrem sensiblen Netzwerken, wo Buchhaltung, Engineering
etc zusammenlaufen. Man muss sich dort auch mit Name/Kennung anmelden und
dann nur das ausführen, was erlaubt wurde.
 
In der Zwischenzeit bin ich auf dem per refback verlinkten Forum auf einen Chrome Verteidiger gestoßen, der offensichtlich nicht verstanden hat, dass es im ersten Posting in diesem Thread nicht primär um Chrome sondern um Google geht. Wäre es um Chrome gegangen, hätte ich es im Chrome Thread geschrieben.

Er hat dennoch ein paar Interessante Anmerkungen gemacht hat, vielleicht kann ja ein Firefox User ebenfalls etwas dazu schreiben:

Icfu schrieb:
Datenspionage per URL ist übrigens ein alter Hut, das macht Opera schon seit Jahren, einfach mal in die search.ini schauen. Was macht der Datenkrake Opera wohl mit den Informationen, die an [url]http://redir.opera.com/[/url] übermittelt werden?

Und zum Thema Mozilla muss man wohl auch nichts mehr sagen:
[url]http://www.heise.de/newsticker/Mozilla-will-Nutzungsdaten-sammeln--/meldung/107846[/url]
Bei Firefox habe ich nicht so genau hingesehen, da ich ihn nie im produktiven Einsatz hatte aber bei Opera habe ich das.

Bei Opera konnte die search.ini jederzeit geändert werden, es gab|gibt sogar eine Anleitung dazu. Der komplette Aufbau der übermittelten Pakete jeder einzelnen Übermittlung von Personen-bezogenen Daten war bei Opera seit Erscheinen von Versionen, die "Daten sammelten", bekannt, gut dokumentiert und die Übermittlung konnte jederzeit abgeschaltet werden. Eine Weiterleitung der eingegebenen URLs aus einer explizit gestarteten Suche an eine Suchmaschine ist meiner Meinung nach, speziell bei den heute ständig wechselnden IPs, auf keinen Fall vergleichbar mit einer Datenübertragung von eingegebenen Adressen in der Adresseingabezeile.

Was passiert z.B. wenn ich mich bei einer Firmenseite einloggen möchte und dabei ein klein wenig vertippt habe?
Rennt dann der Googlebot los und versucht in einem internen Firmennetz die Seite zu finden, damit er mir bessere Vorschläge machen kann?
<achtung_verschwörungstheorie>
...oder übermittelt er die Daten direkt an die NSA zur weiteren Auswertung, ob sich daraus ein wirtschaftlicher Nutzen ergeben könnte?
</achtung_verschwörungstheorie>


Ja, das kann man alles abschalten, aber welcher normale Benutzer macht das schon?

Schaut euch einmal in eurem Bekanntenkreis bei nicht technisch interessierten Leuten um, die "nur mal eben surfen und ein wenig mailen" wollen und seht euch an, wie viele Einstellungen in Richtung Sicherheit und Privatsphäre geändert wurden.

Meine Voraussage:
90% aller Benutzer
  • surfen als Admin,
  • haben Plug-Ins ständig aktiviert
  • haben Scripting für jede Webseite erlaubt
  • Cookie Speicherung aktiviert
  • Referer-Übertragung aktiviert
und ein Großteil davon benutzt Google - wahrscheinlich sogar eine der vielen Google Toolbars, die man beinahe zwangsläufig an jeder Ecke aufs Auge gedrückt bekommt - für die tägliche Suche.

Ein Paar weitere Fragen, über die man sich, meiner Meinung nach, Gedanken machen sollte:
  • Wer, außer Google, hat noch die Möglichkeit, die anhand der üblichen Cookies personalisierten Daten mit den Inhalten von Googlemail und der gigantischen Suchdatenbank abzugleichen?
  • Was passiert, wenn eines Tages alle Leute Google-Docs, Googlemail, (...) benutzen?
  • Werden dann die zentralisierten Daten auch mit Suchergebnissen und Mails abgeglichen?
  • Braucht man überhaupt z.B. Cookies, oder reichen alleine schon normal eingegebene Adressen für eine verhaltensbasierte Analyse?
    Vorschläge, für was man sich wohl interessieren könnte, kommen ja schließlich nicht von irgendwoher, die Analysesoft ist schon längst an der Arbeit.

Wo ist der Gartenzaun, an dem mein Nachbar stehen bleiben muss?


Hat übrigens schon einmal jemand daran gedacht, dass die Weitergabe und selbst der Adressverkauf für Google auch rechtlich kein Problem sind, da Google in nahezu allen Ländern weltweit Niederlassungen hat und sich im Zweifelsfall das Land aussuchen kann, in welchem das erlaubt ist?
In den üblichen Google Nutzungsbestimmungen steht nirgends, dass Google die Daten nicht in ihrem internen Netzwerk verschieben kann. Kann hier irgendwer kontrollieren, was mit den Daten passiert, die in die USA oder nach China oder sonst wo hin verschoben werden?

Google hat mehrfach zugegeben, dass sie sich in den einzelnen Ländern and die lokalen Gesetze halten.

Moment:
... "zugegeben" ? Ist es etwa etwas schlechtes, wenn man sich an Gesetze hält?

Prinzipiell nein, aber wenn z.B. eine deutsche Firma auf Webanwendungen umstellen sollte und die Google Services nutzen würde, weil ja jeder Mitarbeiter von überall auf alles Daten zugreifen kann, müssten diese Daten natürlich auch von Google weltweit angeboten werden. Was passiert, wenn in irgendeinem Land die Gesetze dahingehend geändert werden, dass z.B. Google vollen Einblick in ausländische Firmenkorrespondenz gewähren müsste?
Mir fällt da als Kandidat für so etwas spontan ein Land ein, in dem man bei der Einreise den eigenen Laptop zwecks Durchsuchung der Daten durch regionale Sicherheitsbehörden abgeben muss <hony soit...>
Würde Google dann aus dem Land abziehen, oder würden sie es genau wie in China machen und brav alles machen, was die jeweilige Regierung will, nur um im Markt zu bleiben?
"Don't be evil" *1) bedeutet eben:
  • in China: Sei nicht systemkritisch und verbreite keine systemkritischen Inhalte...
  • in den USA: Trage dazu bei, dass die USA die weltweite #1 bleiben...
  • in Deutschland: siehe hier

Chrome ist nicht der Knackpunkt bei Google.

Jeder andere Browser, der ebenso gut mit den Google Anwendungen zurecht kommt und die Leute dazu animiert, möglichst viel aus ihrer Lokal|Privatsphäre in der "Google-Cloud" zu verbreiten, wäre Google genau so recht. Diverse Google Toolbars sind sowieso schon nahezu überall zu finden - werden da nicht auch Cookies benutzt um alles zu personalisieren und kann man nicht erst dann alle Funktionen wirklich nutzen, wenn man sich bei Google eingeloggt hat und damit zwangsweise aber dennoch freiwillig das Identifizierungscookie auf seinen Rechner lässt?

Das ist ein wirklich gelungenes Beispiel für social engeneering - wer so etwas schafft, kann einem alles verkaufen.

Es ging im ersten Posting nicht um Datenspionage mittels Chrome, davon steht darin auch nichts.

Google muss niemanden heimlich ausspionieren, die Leute geben ihnen freiwillig ihre Daten, teilweise sogar die von ihrer Festplatte (Google Desktop mit erweiterter Suchfunktion, was man bei sich nicht findet, wird im Netz gesucht), da Google die Angebote im Laufe der Zeit dermaßen attraktiv machen wird, dass sie einfach genutzt werden. Google sammelt Daten aus allen Bereichen. Google kann problemlos Dank ihrer gigantischen Datenbanken nahezu vollständige Profile eines jeden Netzbenutzers erstellen.
<dramatisiertes_szenario>
Man startet einen x-beliebigen Browser, dieser hat eine Google Toolbar, vielleicht mit Anzeige des Wetters, diese rast los zu Google. Google hat die IP. Man sucht etwas. Google sieht die Suchanfrage und die IP und kann beides korrelieren. Kein Cookie notwendig, kein Referer notwendig.
An gesurfte Webseiten: Adsense lädt Inhalte vom Google Server nach – welche IP Google wohl dabei sieht?
</dramatisiertes_szenario>


Darum ging es letztendlich im ersten Posting.

Nicht um Chrome, sondern um Google und was sie erreichen wollen - Chrome war nur ein Aufhänger.

*1) "Don't be evil" = Sei nicht böse. Es gibt kein absolutes Gutes oder absolutes Böses. Was Böse ist, ist eine Kultur bedingte Definitons-Sache bzw. wird von demjenigen definiert, der am richtigen Ende des Gewehrlaufs steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat aus einem anderen Forum: "Firefox wäre ohne Google nicht da, wo es jetzt ist".
Die interne Abfrage bei Google auf unbekannte Begriffe in der Adresseingabe, die
Abfrage bei Google, ob eine Webseite schädlich sei (ähnlich SiteAdvisor).
Das eine kann man abschalten, das andere nicht.
Was mir persönlich noch aufgefallen ist, dass Firefox trotzdem versucht, per https
auf Mozilla-Server zu zugreifen, weil ich ab und an eine entsprechende Fehlermeldung
mit gleichzeitigem Aufpoppen der Erweiterungenansicht bekomme.
Da Firefox komplett (auch https) über einen lokalen Proxy läuft und der erst mal das
Zertifikat bestätigt haben will, gehts bei Firefox nicht weiter solange.

Wirklich Sorgen mache ich mir nicht, das Firefox OpenSource ist, irgendjemand wird
sich da schon durchwühlen wollen.

eine deutsche Firma auf Webanwendungen umstellen sollte und die Google Services nutzen würde
So eine Firma wäre zum jetzigen Zeitpunkt einfach nur verrückt.
Google muss (ich betone das extra nochmal) ganz erhebliche Sicherheitsvorkehrungen
betreiben, aber auch sicherstellen, dass am Client kein Missbrauch betrieben werden kann.
Sich aus der Verantwortung zu ziehen, weil es nicht deren Problem sei, geht hier nicht.
D.h. die müssen sicherstellen, dass der Client sauber ist, würde bedeuten, dass Google
nicht nur eine Client-Software stellt, sondern auch ausreichend Sicherheit drumrum.
Weil - letztlich wollen die Admin spielen - dieser Arbeitsplatz wird nur verlagert.
 
Nun denn. Manche glauben ja, dass ab morgen schwarze Löcher in der Schweiz erzeugt werden, die uns alsbald alle aufgefressen haben werden. Man könnte auch meinen, dass es kein Zufall ist, dass just dieser Tage Google seinen neuen - zugegeben, schnellen und schicken - Browser vorgestellt hat. Schliesslich wurde auch das World Wide Web am CERN erfunden. Aber diese Korrelation lasse ich nun mal beiseite.

Im Ernst, ich bin beeindruckt von der Java-Script-Implementation von unseren dänischen Google-Freunden! Wäre da nicht Google selbst, und hätte ich nicht selbst jahrelang an Methoden des Data Mining gearbeitet.

Sicher, auch der rote Fuchs und das norwegische Opernhaus versenden Daten - man will ja einfach nicht mehr auf einen gewissen Komfort verzichten, oder? An der Geltungssucht a la Redmond haben wir uns ja schon gewohnt - bzw. denen hat die Web-Gemeinde ja auch schon einiges wieder abgewöhnt :lachwegund selbst ich habe mich nun auf Vista mit 64 Ja/Nein-Fragen eingelassen!

Ach ja, wegen der schwarzen Löcher: das schwarze Loch existiert bereits! Die Herren Gurgel haben bald eine kritische Masse erreicht, und müssen nur noch 1 und 1 zusammen zählen (das mit dem Data Mining, meine ich). Schöne, zwar etwas effektvoll, aber durchaus unterhaltsam, Beispiele sieht man manchmal Montag Abends bei der "CTU" in "24"!

Und dann, ja verdammt nochmal, benutzen sie auch noch die halbe Herde als Beta-Tester! 1 Million verbrannte Schafe, aua aua.

Aber ich war beeindruckt. Von der Schlichtheit und der Geschwindigkeit. Hab nun mal meinen FF ein bissel auf Vordermann gebracht. Na - geht doch!


dan
 
Chrome und Sicherheit, Folge 237:
Passwörter lassen sich leider nicht ganz privat halten, da sie sich unter Windows gerade bei der Password Speicherung in ihrer SQLite Datenbank einer Standard Windows API Funktion bedienen.

Vorteil:
Die Funktion ist relativ sicher und die Passwörter können nur auf der Maschine wieder entschlüsselt werden, auf der sie erstellt wurden.

Nachteil:
Aufrufe an externe APIs können abgefangen werden... :eek:

Hier der verantwortliche Codeschnipsel:
Code:
DATA_BLOB output;
BOOL result = CryptProtectData(&input, L"", NULL, NULL, NULL, 0, &output);
CryptProtectData ist der API Aufruf...

Zumal sich die Passwörter relativ einfach mit Bordmitteln auslesen lassen:
1. Chrome öffnen
2. Chrome Options öffnen
3. "Minor Tweaks" Tab auswählen, "Show Saved Passwords" anklicken
4. Irgendwo drauf klicken, wofür man das gespeicherte Passwort wissen will und dann auf "Show password" klicken.

Voilá, da ist es im Klartext :eek:

Man muss also gar nicht die Verschlüsselung knacken, sondern lediglich den Mechanismus schagen. Ich kann mir Malware vorstellen, die die entsprechenden Klicks simuliert und die Daten versendet...
 
Weniger zu Chrome, aber dafür mehr zu Google: Der Datenkrake
heise online schrieb:
Dennoch, oder gerade deshalb, sollten Surfer genau überlegen, welche Informationen sie online offenbaren. Es wird ihnen heutzutage so einfach wie nie gemacht, im Netz der Netze Privates preiszugeben - nicht nur bei Google. Ein wenig im Blog aus dem heimischen Nähkästchen plaudern - macht doch nichts, es wissen doch nur ein paar Eingeweihte, wer der Autor ist. Und was macht es schon, dass Google jede Datei indexiert? Das ist doch ein praktischer Service. Oder?
Zwar von 2006 aber immer noch (mehr denn je?) gültig.
 
Wer meint, er könne unbemerkt surfen (gerade in Firmen), hat sich verdammt geschnitten.
Protokolle werden fast immer geschrieben, sollten aber nur bei Bedarf ausgewertet werden.

Genau. Bei mir wird jeder Furz Protokolliert, jedoch nicht wie er riecht.

Fairerweise sind die Benutzer darüber Informiert.

..Obwohl es vehement bestritten wird, das die Admins überprüfen, wer wann wie wo im Netz unterwegs war...

Bei dieser Formulierung kann ich das auch leugnen ohne zu Lügen.
 
Alleine schon aus technischen Notwendigkeiten, um zum Beispiel Fehler zu finden, führt jeder kommerzielle Router ein detailliertes Protokoll (selbst SOHO Router führen Protokoll, aber meistens nicht so ausführlich), mit dem jede einzelne Anfrage ins oder aus dem Netz nachvollzogen werden kann, dafür braucht es also noch nicht einmal besondere Software oder einen speziellen "Überwachungsrechner" im Firmennetz ...
 
Bei dem ganzen "Cloud"-Gedanken und seiner übereilten Umsetzung fehlen mir im Augenblick doch sehr heftig die Stimmen, die noch vor 5 Jahren bei jedem 12-jährigen Popfan lauthals und mit massivem Kriminalisierungsgetue den Diebstahl geistigen Eigentums beklagten.

Wo bleiben die hier? Schließlich geht es nicht nur darum, ob geistiges Eigentum beinahe unmittelbar veröffentlicht wird, sondern darum, ob es verstaatlicht, bzw. ver"welt"licht wird.

Was ist, wenn meine Super-Werbe-Kampagne plötzlich als offen einsehbares ppt-Doku weltweit downloadbar ist?

Anders gefragt: Wie sieht die juristische Lage aus, wenn ich meinen "Cloud-bot" anweise, mir Freeware auf meine Wolke zu ziehen und der stapelt da (z.B. wegen eines Eingabefehlers - schließlich bin ich Laie) plötzlich MS Office Super Pro, die Platinausgabe vom Photoshop oder sowas.

Bin ich dann im Sinne einer Erweiterung meines Rechners auch verantwortlich dafür, was auf meiner Wolke passiert oder kann ich mich auf Unfähigkeit hinausreden? (Das Unwissenheit strafbar ist, wissen wir ja inzwischen).

Schließlich sind für die Einrichtung dieser Dienste so viele Vorschriften, AGB, Lizenzbestimmungen usw. zu beachten, dass ein normaler Sterblicher die juristischen Finessen in den koreanischen Texten erst nach ein paar Minuten begreift?

Google ist dabei, einem den Spaß am Internet ganz gründlich zu versauen.
 
Anders gefragt: Wie sieht die juristische Lage aus, wenn ich meinen "Cloud-bot" anweise, mir Freeware auf meine Wolke zu ziehen und der stapelt da (z.B. wegen eines Eingabefehlers - schließlich bin ich Laie) plötzlich MS Office Super Pro oder sowas.
Du siehst da was verkehrt: In der "Cloud" benötigst Du die ganze Freeware nicht mehr, da Du ganz prima mit den Web-basierten Anwendungen von -du-weisst-schon-wer- arbeiten wirst.

Wenn mir vor 10 Jahren jemand gesagt hätte, dass z.B. Anwendungen wie Photoshop in 10 Jahren als Web-Applikationen zur Verfügung stehen, hätte ich auch gesagt: "Du spinnst ..." aber es ist so und es wird definitiv weiter gehen, speziell wenn man das in Zusammenhang mit dem massiven Netzausbau in diversen Ländern sieht.

Süd-Korea will z.B. das gesamte Netz auf 1GBit bis zum Endbenutzer ausbauen - in den Skandinavischen Staaten ist die Glasfaser- und Funk-Infrastruktur mittlerweile auch extrem gut ausgebaut und in einigen östlichen Nachbarländern verlegen sie teilweise erst gar keine Kabel mehr und schrauben direkt massiv am Ausbau der Hochgeschwindigkeits-Funknetze.

Warum soll man sich bei solchen Geschwindigkeiten noch teure Software kaufen?

Wenn man sie benutzen möchte, zahlt man seine geringe online Gebühr, startet sie auf dem Server von -muss-ich-namen-nennen?- und lässt sich ähnlich wie bei einer VNC-Verbindung nur noch die Ergebnisse anzeigen. Google Gears z.B. ist - neben den anderen Anwendungen - der erste Schritt in diese Richtung und da sind wir wieder bei Chrome: Er ist und wird genau dafür ausgelegt, mit genau der Art von Software gut zurecht zu kommen.

Das ist dann genau der Punkt, an dem ich mir überlegen werde, ob ich den Kram im Privatleben noch mitmache ...
 
@QuHno: Nee, Du. Ich hab das sehr wohl begriffen. Aber ich denke an die Übergangszeit, in der wir doch alle mehr oder weniger an unserem persönlichen Rechner kleben und das ein oder andere aus archaischem Denken heraus auch "auf Platte" haben wollen.
Außerdem: Da adobe dann für seine Gimp-Kopie ;) eben hohe Nutzungsgebühren verlangen wird, ich aber lieber umsonst arbeite, bleibt das Problem auch auf der Wolke erhalten.

Dass das jetzt soweit ausgebaut werden wird, dass wir in 10 Jahren die Armband-netbooks mit flatrate-vertrag direkt bei den rosaroten Schweinchen (hoffentlich dann von Google aufgekauft) holen, scheint mir auch logisch. (siehe G1)

So wie wir vor 15 Jahren noch das Sinus gleich mit dem Festnetzvertrag zwangsgemietet haben.:)
 
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