
Weiterhin angenommen, meine zu diesem Zweck errichtete Webseite würde durch negative Berichterstattung in den Medien weniger Anmeldungen verzeichnen, weil mir weniger Leute auf den Leim gehen, und außerdem würde mir mein Gericht meine dubiosen AGBs verbieten, mit denen ich meinen Opfern unter anderem ihr gesetzlich verbrieftes Widerrufsrecht zu nehmen versuche.
Was würde ich tun - es vielleicht mal mit ehrlicher Arbeit versuchen?
Nein, das käme mir sicher nicht in den Sinn. Ich denke, ich würde meine Seite nahezu 1:1 kopieren, das Design ein wenig anpassen und dann versuchen, mit einem unverbrauchten Namen wieder richtig Kasse zu machen.
Genau so macht es nämlich auch die berühmt-berüchtigte "Content Service Limited", bekannt aus Funk und Fernsehen mit ihrer Abo-Abzock-Webseite "opendownload.de", über die wir hier im Forum auch schon ausführlich gesprochen haben:
https://www.supernature-forum.de/ww...cherschuetzer-warnen-vor-opendownload-de.html
Sie schickt unter dem Namen "softwaresammler.de" eine neue Seite ins Rennen um das Geld argloser Internetnutzer.
Die Masche ist natürlich die selbe: Es werden Freeware-Programme beworben, die es auf zahlreichen Portalen, und natürlich auch bei den Autoren selbst, kostenlos und ohne Anmeldung zum Download gibt.
Wer aber beim Softwaresammler etwas herunterladen möchte, muss sich dafür erst anmelden. Dass man mit der Anmeldung einen Vertrag über zwei Jahre für insgesamt 192,- Euro abschließt, steht zwar auf der Anmeldeseite, aber der Hinweis ist bewusst dezent außerhalb des Bereiches angebracht, auf den der Nutzer schaut.
Der ausdückliche Verzicht auf das Widerrufsrecht dagegen ist gut zu sehen.

Allein schon deshalb darf man stark bezweifeln, dass ein solcher Vertrag rechtlich überhaupt haltbar wäre.
Vermutlich werden wir das auch nie erfahren, denn man kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass niemals ein Opfer auf die Zahlung der Gebühren verklagt werden wird. Denn das brächte den Betreibern Aufmerksamkeit, die sie ja aber eigentlich gar nicht haben wollen.
Daher gilt auf für softwaresammler.de die selbe Empfehlung wie für ähnliche Kostenfallen: Mahnungen per E-Mail oder Brief einfach entsorgen, egal was sich der Schreiber für hübsche Einschüchterungs-Formulierungen hat einfallen lassen. Irgendwann hört das von alleine auf.
P.S.: Es mag eine Software-Unschärfe sein, aber dass die im Impressum der entsprechenden Seiten genannte Adresse laut Google Maps ein Baum im Mannheimer Rheinhafen ist, finde ich irgendwie passend

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