Vom nachteiligen Einfluss von Besitzstand auf den weiblichen Charakter

unsteady

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Nein, ich will hier nicht von alternden Damen berichten. Es geht um Lucie. Eine Seele von Mensch, sozusagen. Kleinem. Flauschig weichem. Mit buschigem Schwanz - ... woran schon mal zu erkennen wäre, daß es kein ER sein kann. Die ist, ihrer Abkunft nach, von Adel: "von Wald und Wiese". Entsprechend sieht sie auch aus - eine Tigerin im gleißenden Lichtspiel eines Sonnenunterganges. Ihr Bruder (Halbbruder, wie schon an anderer Stelle mal erwähnt) sollte wohl eigentlich eine Kuh werden, urpreußisch bicolor gefärbt, aber sie hat ihn trotzdem uneingeschränkt akzeptiert und immer auffallend lieb gehabt. Wenn die beiden schliefen, egal wo, dann eng aneinandergekuschelt.

Irgendwann war das dann umgeschlagen - weil mein Fernseher kaputtgegangen war, den ich in meinem Arbeitszimmer stehen hatte. Der stand auf einem Hängeregistraturschrank (HBT 132 x 40 x 62 cm, wie er in jedes anständige amerikanische Office gehört). Nachdem der Platz leer war, hatten die Katzen - beide - den als vorteilhaften Schlafplatz entdeckt. Daraufhin kam eine Decke da drauf - und seitdem erhebt die Mieze den alleinigen Besitzanspruch darauf. Seitdem ist sie krötig zu ihrem lieben Bruder, wannimmer er da auch mal liegen möchte. Breitet sich darauf aus, daß er keinen Platz mehr finden kann und faucht, wenn sie auch nur denkt, er denkt, daß er da auch noch mit hinpassen könne.

Dabei hätten BEIDE einigermaßen gut Platz dort. Und wann immer er zuerst da war, springt sie auch prompt dazu und begnügt sich - anfänglich - mit dem kleinsten Eckchen. Doch verhält es sich umgekehrt, ist sie nicht wiederzuerkennen.

Nun ist in so einem Katzenkopp ja nicht für sehr viel Platz, neben all der Sturheit, die da untergebracht sein will. Daher springt er irgendwann trotz aller Faucherei zu ihr rauf und es fliegen die Fetzen. Fellfetzen sind dabei noch das Geringste, denn über dem Schrank verläuft ein durchgehendes Bücherboard und dann schneit es schon mal staubige Folianten, so daß ich schon unter dem Schreibtisch Deckung suchen mußte.

Ich habe daher jetzt einige Bücher abgeräumt, damit dort ein zweiter Liegeplatz entstehen konnte. Der Kater anerkennt inzwischen den Anspruch seiner streitsüchtigen Zicke von Schwester und springt dann nur über sie hinweg, um auf das Board zu gelangen. Aber selbst da fängt sie schon an zu fauchen und knurrt in einem fort, auch wenn er da oben in eine ganz andere Richtung schaut und sie zu mir, so daß sie nicht sehen kann, was er da tut oder evtl. diesen Platz doch nur als Ausgangspunkt eines erneuten Versuchs ansieht, ihr letztlich doch ihr Plätzchen streitig zu machen.

... natürlich denkt er an nichts anderes, denn Männer kennen wir ja alle ...

Hat vielleicht einer eine Ahnung, warum 'Weiber' so egoistisch werden können, sobald es ihnen irgendwo gutgeht ... ? Ich meine: So ein Tier ist ja auch nur ein Mensch - und mitunter genauso schwer zu durchschauen wie ein solcher ...
 
Aber warum nur ... ?? :unsure:

Ich will's ja nur wissen, damit man nicht auch mal so wird. Mein alter Knurrhahn ist nämlich eigentlich ein ganzer lieber und hätte solches nicht verdient. Im Grunde ist ja Anzicken auch gar nicht so mein's - ich verstell' mich halt nur immer ...
 
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Wie schon Einstein gesagt hat:
Albert Einstein schrieb:
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen, zum Beispiel der Relativitätstheorie.
 
Hier geht's ja nicht um die Flucht in 'öde' Wissenschaften - allenfalls um die interessanteste von allen. Einfach ausgedrückt: Die ewige Suche nach dem Selbst.
 
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