Fussball Bundesliga Verfahren gegen Lehmann und Subotic eingestellt

chmul

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Es gilt ja das geflügelte Wort, wonach vor allem Torhüter und Linksaußen einen an der Waffel haben. Das vor allem viele Torhüter diese fragwürdige Aussage untermauern ist ja nun bekannt. Auch Lehmann gehört dazu. So teilt er gerne aus, meist verbal aber durchaus auch mal mit Körperkontakt. Im Gegensatz zu anderen berühmten Spielern seiner Zunft richten sich Handgreiflichkeiten aber überwiegend gegen die Spieler der anderen Mannschaft.

So geschehen auch beim Zusammentreffen zwischen Stuttgart und Dortmund. Bei einer Standardsituation stand Lehmann mit hochgestreckten Armen im Fünfmeterraum und wurde durch den Dortmunder Subotic bedrängt. So geht's ja nicht, dachte sich Lehmann und erlitt einen kurzzeitigen Schwächeanfall im Arm, wodurch dieser der Schwerkraft folgte. In der Bewegungsbahn seines Ellenbogens befand sich aber zufällig und sicherlich völlig unabsichtlich der Kopf des Dortmunders, der im Zuge der Aktion auch prompt getroffen wurde.

Mir ist nicht bekannt, ob Subotic Linksaußen ist, klar wurde in dieser Situation aber, dass er offensichtlich unter einer Torhüterallergie leidet. Sie - und nicht etwa böser Wille - führte nämlich zu einer Zuckung von Subotic' Arm. Und wie es der Zufall so wollte, lag Lehmanns Kopf unglücklicherweise ebenfalls in der Bewegungsbahn des zuckenden Armes.

Diese interessanten Ausprägungen nicht willentlich gesteuerter Armbewegungen wurden durch die Fernsehkameras so gut eingefangen, dass sich danach jeder ein klares Bild der Situation machen konnte. Lehmann haut Subotic eine aufs Maul und Subotic haut Lehmann eine aufs Maul. Der Schiedsrichter hat's aber entweder nicht oder eben anders gesehen, das Spiel wurde mit Freistoß für Stuttgart fortgesetzt. Torwartbehinderung.

Aufgrund der Fernsehbilder wurde die Sache dann aber doch nochmal genauer untersucht. Daraus ergab sich, dass der Schiedsrichter die Situation wohl gesehen, aber eben falsch interpretiert hat. Damit ist die Entscheidung auf Freistoß und der Verzicht auf Sanktionen eine Tatsachenentscheidung, die nicht weiter verfolgt werden muss. Punkt. Aus.

Keine Ahnung ob es irgendwelche Regeln gibt, die verbieten, dass grob unsportliches Verhalten unter diesen Bedingungen geahndet werden. Ich finde es auf jeden Fall fragwürdig, dass die beiden ungeschoren davon kommen. Beide begehen eine Tätlichkeit, beide sollten Gelegenheit bekommen, über ihr Verhalten auf dem Platz nachzudenken. Eine Sperre könnte dabei helfen.

Die Version des DFB
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Lehmann einen an der Klatsche hat ist ja nichts neues. Das er etwas an die Klatsche bekommt, das ist schon etwas seltener.

Klar begehen beide begehen eine Tätlichkeit. Doch der Schiedsrichter hat die Situation bereits bewertet und damit ist die Sache dann auch durch. Es handelt sich um eine Tatsachenentschedung, so ist das nun einmal im Fussball.

Von einer nachträglichen Bestrafung halte ich persönlich nichts. Wenn der Schiedsrichter eine Situation bewertet, dann muss man damit leben.
 
Ach chmul, wenn das so wäre, dann würden die Vereine keine 22 Spieler mehr zu finden sein, würde der DFB oder DFL Sperren austeilen ;). Ich würde auch befürworten, dass die beiden Sperren bekommen und/oder Sanktionen aufgebrummt bekämen.
 
Wenn der Schiedsrichter eine Situation bewertet, dann muss man damit leben.
So sehe ich das auch.

Wobei in meinen Augen auch hier noch Klärungsbedarf besteht.

Der Schiedsrichters Dr. Helmut Fleischer hat nämlich (angeblich) anschliessend gesagt, er hätte eigentlich gar nicht richtig etwas gesehen sondern "auf Verdacht" gepfiffen, weil (so ähnlich war die Begründung) plötzlich eine unnatürliche Lücke zwischen beiden Spielern entstanden sei.
Und so eine Aussage kommt von einem (ehemaligen) FIFA-Schiedsrichter.
Dazu passt, dass er auch sonst in diesem Spiel bei einigen wichtigen Szenen deutlich daneben lag.
Vielleicht hat er da ja auch auf Verdacht gepfiffen. :angel


Was "das Gerangel" zwischen den beiden Spielern angeht, fand ich den Kommentar von Thomas Helmer im DSF-Doppelpass ziemlich passend.
Er wertete das als Unentschieden, genau wie das Spiel.
Wobei ich hinzufügen würde, mit Punktvorteilen für Subotic. :ROFLMAO:
Nehmerqualitäten spreche ich in der Situation Lehmann jedenfalls ab.
Erst austeilen und dann "heulen", das war ganz grosser Sport.
 
Zu Lehmann muss ich ja sicher nichts sagen :D.
Aber ganz grundsätzlich: Mit dem Schiedsrichter muss man ausführlich sprechen, bevor man ein solches Verfahren einleitet. Mit der Begründung, mit der es jetzt eingestellt wurde, hätte man es dann nämlich auch sein lassen können, dann würde heute niemand mehr davon sprechen.

Aber wenn ich ein solches Verfahren starte, dann muss ich mir im Klaren darüber sein, dass darüber berichtet wird - auf allen Kanälen wird die strittige Szene nochmal gezeigt, damit sie auch alle sehen können, die sie eigentlich verpasst hatten.

Mit einer solchen Begründung das Verfahren dann einzustellen, ist einfach nur lächerlich - das riecht mal wieder schwer nach Nationalspieler-Bonus.
Oli Kahn weiß, was ich meine ;). Letzterer hätte für seine Aktionen auf dem Platz auch so manche Sperre verdient gehabt, wurde aber nie ernsthaft belangt.
 
An solchem Verhalten (der Spieler UND des DFB) erkennt man, warum sich unsere Jugend entwickelt, wie sie seitens den Medien beschrieben wird.

Die Spieler sind Vorbilder. Entsprechend haben sie sich zu verhalten. In der Hitze des Gefechts Spiels kann es mal zu einer Kurzschlussreaktion kommen, das ist ganz menschlich. Dann muss es aber auch eine entsprechende Strafe geben, die symbolisiert: Wer Gewalt anwendet hat schon verloren. Leider symbolisiert das Urteil in dieser Form eher das Gegenteil.
 
Pädogogische Maßnahmen im nachhinein sind für mich sinnfrei. Fussball ist nun einmal ein Spiel mit Emotionen. Die Jugend hat sich nicht deshalb so entwickelt, weil sie sich Fussballspiele angeschaut haben!

Fussballer gelten für mich auf dem Platz auch nicht als Vorbilder. Wer das so sieht macht sich mit der Erziehung auch ziemlich einfach. Situationen auf dem Platz kann man nicht mit dem realen Leben vergleichen.

Spieler wie Lehmann polarisieren nun einmal und ohne diese Typen wäre es doch alles ein wenig langweilig.
 
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