USB LCD-Mikroskop
Mit etwas Verspätung hatte ich mir nun doch noch ein Mikroskop
mit Anschluß für den Computer gekauft. Nicht das oben erwähnte,
sondern ein vermeintlich besseres von der bekannten Firma Bresser.
Da es etwas hochwertiger war, hatte es nicht nur einen USB-Anschluß
zum Betrachten der Bilder / Videos auf dem Computer, sondern auch
eine Speicherkartenplatz für SD-Card, so daß es jederzeit möglich war
das gerade gesehene als Bild in diversen Auflösungen zu speichern.
Auch Videos abspeichern ging.
Wozu Videos?
Wenn man zum Beispiel eine Briefmarke drunter legt, sieht man nur
einen Bruchteil der Oberfläche der Briefmarke. Um alles zu sehen
muß man also in zwei Achsen schwenken.
Und dann alles zusammen von oben links bis unten rechts könnte man
zum Beispiel als Video aufnehmen oder als eine Vielzahl Bilder.
Als kleines Bonusextrasahnebonbon hatte das von mir ausgesuchte
nicht mehr die typischen Dinger (Name vergessen!) zum rein schauen,
sondern stattdessen ein LCD-Display, was alles anzeigte und wenn man
davor saß gut abzulesen / sehen war.
Weiterhin hatte das Gerät einen Objektivträger, den man hoch, runter,
vor und zurück bewegen konnte, eine Beleuchtung wahlweise aus,
von unten, schräg von oben oder beides.
Für die untere Beleuchtung konnte ein Farbfilter gewählt werden.
Die Beleuchtung selbst bestand aus weißen LED.
Das Gerät wurde in einem Koffer geliefert, welche noch reichlich
Zubehör beinhaltete, wie zum Beispiel das Stromkabel, Testobjekte,
Pinzetten, Sammelbehälter und und und.
Das Mikroskop hatte eine wählbare Vergrößerung von 4x, 10x und 40x
plus Zoom. Letztendlich war die maximale Vergrößerung mit 1600x
angegeben.
Die erste Benutzung war sehr einfach, war wohl kindgerecht entwickelt
das Produkt. Schnell mal ins Menü, alles nach meinen Wünschen
einstellen und dann auch schon was drunter legen, scharf stellen und
betrachten wie groß es wird.
Das erste war ein Ein-Cent-Stück. In der Hand sah es aus, wie frisch
gepreßt. Mit dem Makromodus meiner Kamera sah man schon leichte
Kratzer, aber unter dem Mikroskop war es einfach nur riesig.
Man konnte so viele „Beschädigungen“ der Oberfläche sehen, daß es
nicht mehr an das Cent-Stück erinnerte.
Dann wurde natürlich von mir alles ausprobiert. Erst die nächste
Vergrößerungsstufe, dann Zoom, dann anderes Licht etc.
Zwischendurch immer mal wieder ein Bild abspeichern und wundern,
wie groß es ist.
Nach den Münzen kamen Haare dran. Bei den kleinen Vergrößerungen
konnte man kaum etwas erkennen, also mußt es 40x und Zoom sein.
Erst hier fiel es richtig auf, daß es bei diesem Gerät nicht möglich war
bei 40x scharf zu stellen. Alle Linien waren verschwommen, wie beim
Geld auch schon. Da schob ich es aber noch auf mich, weil es neu war,
Münzen das Licht von unten nicht durchließen und sonstige Probleme.
Das Haar konnte ich also nicht sehen. 10X mit Zoom war zwar scharf,
aber zu klein. 40X brachte auch ohne Zoom nichts raus. Ich konnte
einzig unterscheiden, wo das Haar abgebildet sein sollte und wo das
blanke Licht war.
Nach dem Haar habe ich wieder allerhand Zeugs drunter gelegt und
immer war es gleich, Stufe 40 war nur auf dem Papier. Ich konnte von
all meinen Sachen nichts damit scharf vergrößern und somit auch nicht
nutzen.
Natürlich habe ich das Objektiv mal abgeschraubt und mir angesehen,
aber es sah super aus, hatte keine sichtbaren Störungen oder sonstiges.
Außer von der Länge und der Bezeichnung konnte man es nicht von
den anderen beiden unterscheiden.
Das meiste was ich drunter legte habe ich auch als Bild festgehalten,
als Video gar nichts. Den Anschluß am PC habe ich mir auch geschenkt.
Beim späteren betrachten der Bilder am PC fiel mir dann auf, daß das
Datum mit allen anderen Exifdaten nicht stimmte, obwohl eingestellt
und der Stecker zum Stromnetz immer drin war.
Ich fand dann heraus, daß das Gerät aus war, wenn es aus war.
Da wurde nichts gespeichert von den Einstellungen, selbst für eine
Stunde nicht. Entweder hieß es dann also vor dem Benutzen alles wieder
einstellen oder auf die Exifdaten verzichten.
Mhmmm, ich bin etwas verwöhnt, ich wollte beides nicht.
Eine Batterie konnte man nirgends einlegen, habe kein Fach gesehen.
Dann hatte ich eine schöne Briefmarke in den Händen und habe sofort
an das Mikroskop gedacht, wie wohl die Farbübergänge in groß aussahen.
BLING! Dann erst merkte ich, daß es egal war, was drunter lag, welche
Art der Beleuchtung mit welchem Farbfilter ich wählte.
Der LCD-Monitor zeigte alles schwarzweiß an. Die Briefmarke konnte
ich also vergessen. Zum Test schnell noch einmal und dann zur Kontrolle
das Cent-Stück ... aber richtig, war auch schwarzweiß und alle aufgenommen
Bilder auch.
Ein kontrollierender Blick ins Menü brachte nichts, schnell die Beschreibung
gelesen, beim Anbieter die Details durchsucht .... nichts.
Nirgends stand etwas von schwarzweiß oder Farbdisplay.
Nun reichte es mir aber vollends. Ich rief den Verkäufer an und fragte,
was machbar sei ..... und schickte es zurück auf nimmer wiedersehen.
Das alles war mir zu viel und es entsprach nicht dem, was ich erwartet
hatte, als ich einen Tag lang bei ebay durch die Regale schlenderte und
mir aussuchte.
Wenn es etwas günstiger wäre, dann gäbe es unter Umständen ein vielleicht,
aber der recht hohe Preis veranlaßte mich dazu, es ohne jeglichen Anflug
eines Zweifels als unbrauchbar zurückzusenden.
Gelernt habe ich daraus nun, daß auch Markenfirmen Mist verkaufen.
Der Hersteller meinte nämlich, es sein normal bei der 40x Vergrößerung,
daß es unscharf ist, da das Gerät an den Leistungsgrenzen angekommen sei.
Nun, dann sollen sie nicht bis zu 1600x drauf schreiben, sondern nur
bis zu 1000x oder 1200x wie die Konkurrenz.
Weiterhin ist die Technik nicht soweit, daß es das gewünschte in Farbe gibt,
was nur die klassischen Mikroskope zu läßt oder einen Ausflug in Regionen
jenseits meines Limits.
Ich möchte weder ein klassisches, wo man sich immer verrenken muß
und anderen nichts zeigen kann, noch drei Hartz-IV-Sätze in so etwas
investieren, was nur als „Spielzeug“ gedacht war.
Mein Ausflug in diesen Teil der Technik ist beendet und ich bleibe vorerst
beim Makromodus meiner Kamera, die auch schon etwas vergrößert.
Normaler weise neige ich bei solchen Sachen immer zu sagen: es war schön,
so lange es dauerte. Doch im nach hinein kann ich es hier nicht.
Zu schwerwiegend waren die Verluste der Farbe und Schärfe.
Schade, muß ich mir wieder was anderes suchen, wo ich mir doch grad
dieses so sehr gewünscht hatte und mein Interesse mehrere Monate
existent war.
Zum Schluß noch ein Beispielfoto meines Ex-Mikroskopes.
Zur Zeit gibt es nur das in blau und schwarz, wenn man nach LCD
Mikroskop sucht. Alles andere ist weit teurer oder das LCD steht
für etwas anderes.
und der Direktlink zum Hersteller:
Bresser - LCD Mikroskop
falls der Link nicht geht:
Bresser.de - Mikroskope,Teleskope
==> Produkte
==> Mikroskope
==> Biolux
==> LCD Mikroskop
Vielleicht hilft es dem ein oder anderen.
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Bis zum nächsten Beitrag
:mafia
matsch79 :mafia2
"Was immer du schreibst...schreibe kurz, und sie werden es lesen, schreibe klar,
und sie werden es verstehen, schreibe bildhaft, und sie werden es im Gedächtnis behalten!"
Joseph Pulitzer
Bereits seit einigen Tagen gibt es ein neues kleines Spielzeug 
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