TV-Tipp: Das Sytem Wiesenhof am 31.08. um 21:45 Uhr im Ersten

Supernature

Und jetzt?
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In der ARD läuft am 31. August um 21:45 eine Reportage mit dem Namen "Das System Wiesenhof".
Hinter den Kulissen der idyllischen Werbeplakate des vermutlich größten deutschen Geflügel-Produzenten sieht es für die Tiere - vom ohnehin sicheren Tod abgesehen - offenbar wenig erfreulich aus.
270 Millionen Hühner werden in den Wiesenhof-Fabriken jedes Jahr verarbeitet.

Wie die Tierschutzorganisation TASSO im Vorfeld berichtet, deckt die Reportage systematischen Medikamenten-Einsatz und lebenslange Qual der Tiere auf. Wiesenhof hat bereits versucht, die Ausstrahlung gerichtlich verbieten zu lassen, bisher jedoch ohne Erfolg.
 
Ich weiß noch nicht, ob ich mir das antue.
Vor längerer Zeit kam schon einmal ein kurzer Bericht über Wiesenhof, der eigentlich bis heute nachhaltige Wirkung gezeigt hat.
Nicht, dass ich jetzt zum Vegetarier geworden wäre -
aber ich kaufe weniger und bewusster ein.
 
Wiesenhof ist schon lange bekannt für seine Methoden und ist damit immer wieder in der Presse. Zum einen wegen Tierquälerei aber auch hygienischen Verfehlungen.

Um nur Bsp zu nennen

peta.de :: Der Wiesenhof-Skandal: Mitarbeiter eines deutsches Unternehmen gehen über Tier-Leichen.
Behörden rügen Zustände bei Wiesenhof: Dreck im Hähnchen - Wirtschaft | STERN.DE
Geflügelzucht: Wiesenhof soll Tiere zu Tode gequält haben - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE

Ich frage mich nur, weshalb das Unternehmen trotz allem immer noch auf dem Markt und vor allem relativ gut im Geschäft ist? Bei der Medienpräsenz im negativen Sinne.

Aber letztlich entscheidet eben nur der Verbraucher, wer "bestraft" wird und wer ungeschoren davon kommt ...
 
Ich war im Alter von ca. 14 Jahren mit meinem Vater mal in einer niederländischen Legebatterie, das hat mir gereicht. Das ist jetzt zwar rund 40 Jahre her, aber die Verhältnisse werden sich imho nicht wesentlich verbessert haben.

Mein Vater hat das ganze ein "Hühner-KZ" genannt (er war kurz nach der Besetzung Belgiens durch Deutschland selbst einige Zeit in einem Internierungslager, was zwar mit einem KZ-Aufenthalt nicht vergleichbar, aber sicherlich auch kein Zuckerschlecken war).

Der Begriff hat sich mir förmlich ins Gehirn gebrannt, für mich sind solche Einrichtungen seitdem immer nur "Hühner-KZs".
 
Das nenne ich mal konsequent:
Wie die Berliner "taz" in ihrer Donnerstagausgabe berichtet, verzichten die größten Schweizer Ketten - Migros, Coop und Denner - bis auf weiteres auf den Kauf von Wiesenhof-Produkten. "Das wird sicher sogar für Wiesenhof nicht mehr aus der Portokasse zu begleichen sein", sagte Migros-Sprecher Urs Peter Naef dem Blatt mit Blick auf den Boykott. Allein Migros und Coop verbuchen dem Bericht zufolge ungefähr die Hälfte des Schweizer Einzelhandelsumsatzes.

Bei Coop hieß es, das Unternehmen sei vom Filmmaterial "sehr betroffen" und bedauere zutiefst, dass es anscheinend zu diesen Vorfällen gekommen sei. "Aufgrund der erhobenen Vorwürfe gegen Wiesenhof hat Coop als erste Maßnahme unverzüglich einen Belieferungs-Stopp für Truthahn ausgelöst." Die Tierschutzorganisation Peta hatte bereits Ende August Strafanzeige gegen den niedersächsischen Geflügelproduzenten erstattet .
Vorwurf der Tierquälerei: Schweizer Supermärkte boykottieren Wiesenhof - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Der Bericht von der TAZ ist hier zu finden: Nach Berichten über Tierquälerei: Boykott gegen Wiesenhof-Hähnchen - taz.de
 
Nicht, daß man mich falsch versteht: ich finde solche Recherchen und Reportagen absolut sinnvoll. Aber: Wenn jetzt alle kein Wiesenhof mehr kaufen würden (was kaum passieren wird), dann geht die Massenproduktion in den Unterfirmen von Unilever, Südostfleisch, Herta, Henkelmann, Henkelmann, Rügenwalder, Tulip, Westfleisch und Co weiter...

Wer wirklich solche Fleischmassen-Fabriken ablehnt, sollte generell kein Fleisch/Geflügel/Fisch zu Billgstpreisen kaufen.

In Deutschland verkommt Fleisch zum "Essen für die Armen" - das ist doch krank.

Es müssen ja nicht alle gleichzeitig Vegetarier werden - aber ein wenig Maß halten und "support your local butcher" kann jeder (auch der Niedriglöhner).
 
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