Also was die Ausbildung deiner Kinder angeht, sollte dein Punktesystem dafür eine andere Regelung haben, da es einfach zu viele Menschen gibt, denen das Wohl ihrer eigenen Kinder nicht genug Wert ist, sich selbst dafür ein wenig zu bemühen. Traurig, aber so sieht die Realität nun mal aus. Damit wäre das Problem einer priviligierten Weltordung wohl eher nur teilst gelöst.
Allerdings sehe ich in deinem System das Problem der Güterherstellung. Wenn eine Person eine gewisse Punktemenge erreicht hat und damit für seine Bedürfnisse völlig zufrieden ist und sich dafür entscheidet, nicht mehr zu arbeiten, fällt eine Arbeitskraft völlig weg. Zwar gibt es wohl sehr viele Menschen die in ihrer Tätigkeit eine gewisse Erfüllung oder sogar Lebenssinn sehen, aber wohl auch sehr viele die nur das Nötigste für erstrebenswert halten. Und selbst die Sinnarbeiter würden aller Wahrscheinlichkeit nach weniger arbeiten, als es jetzt der Fall ist. Zudem gewöhnt sich der Mensch sehr schnell an eine gewisse Bequemlichkeit, was meiner Ansicht nach, noch innerhalb der ersten Generation eines solchen Systems einreißen könnte. (Mangelnde Selbstdisziplin, das Dogma der Bequmlichkeit. Vieleicht ist der Mensch einfach noch nicht reif genug für solch eine Systemumstellung. Aber dazu schreib ich weiter unten noch was. Thema Schulsystem) Wenn sich, sagen wir, jeder zweite nach, sagen wir, zehn Jahren Arbeit mit Wohnung/Haus und einem gewissem Lebensstandart zufrieden stellt und seine Arbeit einfach niederlegt, wird auch nur noch die Hälfte produziert. Wo das zwangsläufig hinführen würde, kann sich jeder selbst ausmalen. Lösung wäre möglicherweise eine Zwangsarbeitszeit von, pauschal, mindestens solange bis die nächste Generation einen ablöst. Sind dann wohl noch immer an die 40 bis 50 Jahre. Aber ein längerer Lebensabend wäre auf jeden Fall gewärleistet.
Was mir sonst noch einfiehle wäre, da wir in einer Zeit des völligen Überflusses leben (zumindest was die Industrienationen angeht), könnte man die allgemeine Arbeitszeit auf weniger als acht Stunden runterschrauben, bei gleichbleibendem Gehalt. Wer möchte, kann ja auf freiwilliger Basis mehr arbeiten,verdient natürlich auch mehr. Der Mensch hätte weit mehr Freizeit bei gleichem Finanzstand. Müsste sich jedoch damit abfinden, dass er weniger Güter zur Verfügung hat, bzw., ähnlich wie in der DDR eine, möglicherweise, längere Wartezeit für das Ersehnte aufbringen muss (Man müsste vielleicht überdenken,ob da die Inflationsrate mit reinspielt die einem einen Strich durch dir Rechnung macht. Im Sinne von, es gibt viel zu wenig Güter für so viel Geld). Im Tausch für wesentlich mehr Freizeit, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das menschliche Ego das verkraften kann. Nur zukünftigen Generationen sollte es nicht selbstverständlich sein, sonst geht das Gemecker wieder von vorne los.(Was streng genommen auch nicht so schlimm wär, da es Diskusionen wie diese hier antreibt. Fördert den Fortschritt.) Nach diesem System wäre auch die Gefahr zunehmender Trägheit wesentlich geringer und zudem besteht noch immer die Möglichkeit, mehr zu arbeiten, wenn man sonst nichts mit seiner Zeit anzufangen weiß. Bei allem Vorurteil zur Arbeit allgemein, soll es ja tatsächlich Menschen geben die sowas gerne tun
Szo. Zur Schulbildung. Und der eigentliche Grund, weshalb ich überhaupt mit dem schreiben angefangen hab.
Um das Problem mal bei der Wurzel zu packen.
Wir haben ein Schulsystem, und nach meinem aktuellem Wissensstand ist das weltweit das gleiche Dilemma, das in erster Linie dazu dient das kapitalistische System weiterzuführen. Was prinzipiel auch nicht weiter verwerflich wäre, wäre es nicht eine Tatsache, das es in dieser Zeit längst nicht mehr dem Wohl der Menschheit und seiner Umwelt dient. So ist das meiste was wir uns kaufen doch nicht mehr lebensnotwendig, sondern dient zuallererst einmal dem, unser Unwohlsein zu kompensieren ,da seit geraumer Zeit das wahre Wesen einer artgerechten Lebensweise aus den Augen verloren ging. Das dass zwangsläufig zu einem Selbstläufer werden musste, versteht sich bei genauerer Betrachtungsweise von selbst: der Mensch ist ein Herdentier. Um sich wohlzufühlen ist er danach bestrebt sich anzupassen und mitzumachen. Selbst wenn seine moralischen Grundvorstellungen in eine völlig andere Richtung tendieren, kommt er doch nicht umhin (auf lange Zeit des inneren/äußeren Wiederstandes) sich dem Bedürfnis gegenüberzustehen, dazuzugehören. Das ist einfache Psychologie und man kann auch niemanden einen Vorwurf daraus machen. Jedoch, wo uns das hingeführt hat sieht man überall, jeden Tag. Auch der PC der mir jetzt dient, dient irgendwann nur noch der Umweltverschmutzung. Aber er musste hergestelt werden. Und er musste gekauft werden. Das ist der Zwang eines außer Kontrolle geratenen Kapitalismus gepart mit einer krankhaft erzogenen Psyche (von Kindesbeinen an) einer zumeist unwissenden Menschheit. Und selbst die Wissenden können sich, auf Grund ihres Wesens, diesem System nicht entziehen.
Womit ich wieder beim Schulsystem wär. Ich sage man sollte dieses umstellen für eine, für den Menschen und seine Umwelt vorteilhaftere, Weltordnung. Neben den heute standarisierten Fächern, die ja per se nicht schlecht sind, sollte schon in der Grundschule eine leicht Form der Psychologie unterrichtet werden. Damit der Mensch lernt warum er handelt wie er handelt. Welche Möglichkeiten existieren, sein Unterbewusstes dahin zu steuern sich selbst und seiner Geselschaft mehr zu dienen. Kindererziehung sollte ein Hauptfach sein. Es ist zwar eine gute Sache wie sehr an unseren Schulen sexuelle Aufklärung betrieben wird, doch niemand bringt unseren Kindern bei, was zu tun ist, wenn doch ganz unverhofft mal Nachwuchs vor der Tür steht. Sozialkunde für den vernünftiegen Umgang mit einander und wie man Konflikte beilegen kann. Und noch so manches andere, was man an diesem Schulsystem ändern könnte.
Was das alles mit dem Thema zu tun hat?
Nun, die ursprüngliche Übeschrift lautete ja: Wie könnte man die Welt retten?
Ich denke, wenn wir unseren Kindern wieder zu wesentlichen und bedeutenden Werten zurückführen, werden sie von ganz alleine ein dezenteres Konsumbedürfnis ausbilden. Zumal Mütter und Väter, gerade sehr junge, wesentlich mehr Einblick in die Materie der Kindererziehung haben, wodurch ihr Nachwuchs weit weniger psychologische Defiziete aufweisen wird, das es ein solches maßloses, zu meist völlig sinnloses Kosumieren, rein zur Kompensation, garnicht nötig hat (So viel zum sterbenden Kapitalismus und möglicher sanfter Rückführung zum Tauschhandel, da die bescheideneren Bedürfnisse solch ein einfaches System wieder zulassen). Zudem können wir die nächsten Generationen zu einem viel früheren Zeitpunkt einen weit reiferen Geisteszustand vermitteln, woraus im späteren Leben eine völlig neue Generation Politiker an der Macht steht, die die Möglichkeit besitzt, die Welt in eine Richtung zu lenken, die eine vernünftiege Substanz zum Allgemeinwohl der Menschheit und seiner Umwelt aufweist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das hinhaun kann. Man sollte sich nur nicht der Illusion hingeben, das so etwas von heut auf morgen zu realisieren ist. Und auch nicht von einer Generation zur anderen. Ich denke die Wahrscheinlichkeit, das wir, die hier fleißig über die Rettung der Welt diskutieren, das Happy End noch mit erleben, ist wohl eher gering. Obwohl ich auch dahin gehend nicht mein Optimismus verliere. Aber wenn wir die Grundsteine für eine bessere Zukunft nicht legen, wer dann.
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