Riester, Rürup oder bAV? Was ist Eurer Meinung nach das Richtige?

Gizmo

fühlt sich hier wohl
Hallo,

mich würde mal interessieren, wie Eure Meinung zum Thema Altersvorsoge ist.

Ich stosse immer wieder auf Menschen, die sich auf die gesetzliche Rente verlassen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir bald in Deutschland Amerikanische Verhältnisse haben werden, bei denen Rentner an der Kasse stehen und Tüten packen oder Einkaufswagen schieben müssen.

Was macht Ihr gegen die Altersarmut? Warum habt Ihr Euch dafür entschieden? Wie habt Ihr Euch informiert?

Danke
Mattis
 
Ich habe vor Jahren eine Direktversicherung abgeschlossen, wo die Beiträge direkt aus dem Bruttogehalt bezahlt und pauschal mit 20% versteuert werden.
Ob ich das heute angesichts der mickrigen Verzinsung von LV's nochmal machen würde? Schwer zu sagen. Außerdem versuche ich, bis zur Rente irgendwie meine Wohnung zu bezahlen, das ist ja dann auch eine Art Altersvorsorge.
Betriebsrente gibt es auch noch, ich bin der Meinung, das muss dann reichen. Und wenn nicht, dann hatte ich es wenigstens vorher gut ;).

Gibt es wirklich noch Leute, die an die gesetzliche Rente glauben? Das sind doch dann aber auch die, die an Heiligabend noch Milch und Kekse unter den Baum stellen, oder?
 
Hallo,

ich kann Teile meines Gehaltes im Rahmen des sog. Deferred Compensation vom Brutto abziehen und mit rd. 6 % verzinst beim Arbeitgeber anlegen. Nach Eintritt der Rente wird das Geld dann ausgezahlt, allerdings ist es dann zu versteuern. Ich kann bei der Auszahlung wählen zwischen einer Einmalzahlung, x gleichen jährlichen Zahlungen oder einer lebenslangen Rente.

Aus meiner Sicht eine gute Sache.

:)
 
Ich habe VWL bei der DWS, seit Jahren. Macht Sinn, absolut.

Ausserdem wird parallel noch eine Zusatzrente anderweitig gebildet.

Eine zusätzliche Direktversicherung habe ich für mich und meine Frau kürzlich ausgeschlossen, sie hat doch auch mehrere Nachteile.
Da wir beide bisher doch immer wieder den Arbeitgeber wechseln (mussten), ist das bei einer Direktversicherung evt. schon ein Problem. Erst recht, wenn es sich um gezillmerte Verträge handelt. Aber ungezillmerte Verträge werden teilweise nur sehr ungern angeboten, da die Provision geringer ist, falls der Kunde wieder kündigt. ;)
Zusätzlich ist der Rückkaufswert bei ungezillmerten, speziell nach kurzer Laufzeit, für den Kunden einiges besser.

Beispiel: Man will 50.000 Euro sparen, Kosten z.B. 5 %; 5 % von 50.000 sind € 2.500 Gesamtkosten.

Jeden Monat spart man € 250, man braucht also 200 Monate.

Gezillmert: Bei Vertragsschluss werden die Gesamtkosten einbehalten. Das Konto ist € 2.500 im Minus. Nach einen Monat ist das Konto € 2.250 im Minus usw., erst ab dem 11. Monat ist € 250 im Plus auf dem Konto.

Ungezillmert: Die 5 % Kosten werden von dem jeweiligen Monatsbeitrag abgezogen. Im ersten Monat hat man also € 237,50 auf den Konto, im zweiten € 475 usw.

Ergebnis: Durch den Zinseszins-Effekt hat man bei ungezillmerten Verträgen am Ende mehr auf dem Konto!

Für jemanden, der bei Abschluss jung ist (jünger als bsp. 28) und sich relativ sicher sein kann, bei dem Arbeitgeber wirklich länger zu bleiben, macht so eine Direktversicherung aber durchaus Sinn.

Da aber dadurch das zu versteuernde Einkommen und die Einzahlungen in die gesetzl. Rentenkasse auch geringer werden, wird die spätere gesetzl. Rente (so es sie noch gibt) und im Falle eines Falles auch das Arbeitslosengeld geringer ausfallen. ;)
 
Ich habe meine gesetzliche Rente (wie hoch sie auch immer mal sein mag), eine Betriebsrente und zwei schon langjährig laufende Lebensversicherungen (Altverträge mit der "alten" gesetzlichen Minimalverzinsung).

Außerdem habe ich ein bißchen was selbst Erspartes "auf der hohen Kante" und auch ein kleineres Barvermögen geerbt. Da ich beides zur Zeit (und auch hoffentlich in absehbarer Zukunft) eigentlich nicht für meinen Lebensunterhalt benötige habe ich es festverzinst angelegt.

Ich scheue da jedes Risiko, Aktien oder Fonds sind da nichts für mich, ich will genau wissen was ich nach Ablauf der Anlagefrist an Rendite bekomme.

Vage Gewinnversprechungen oder irgendwelche Betrachtungen wie sich welcher Fond in der Vergangenheit entwickelt hat traue ich nicht über den Weg, das ein Fond die letzten 10 Jahre ordentlich Rendite gebracht hat bringt mir nichts wenn er kurz nach meinem Einstieg ins Bodenlose stürzt.

Wenn man mal über 40 ist und keine Kinder hat braucht man in Riester, Rürup oder bAV auch nicht mehr einzusteigen, wer da nicht schon vorgesorgt hat für den ist der Zug längst abgefahren.
 
Hans- Peter schrieb:
Hau dein Geld raus! Jetzt!
Es gibt ein Leben vor dem Tod!
Auch das kann man nur unterstützen. Es gibt da den schönen Begriff des "arm sparens".

Außerdem ist da noch mein privater Albtraum:
Wenn ich, voraussichtlich im Jahr 2037, meine zittrigen Finger nach der gesetzlichen Rentenkasse ausstrecke, dann wird sie eventuell gar nicht mehr da sein, und ich bin voll und ganz auf meine private Vorsorge angewiesen.

Das ist aber nur das zweitschlimmste Szenario.

Im schlimmsten Fall ist die Kasse noch da, aber das Geld reicht eben nicht mehr für alle. Da der Staat keine Möglichkeiten hat, diejenigen zu bestrafen, die nichts getan haben, bleibt ihm nur eine Wahl: Wer eine eigene Vorsorge hat, bekommt nichts aus dem staatlichen Töpfchen - aus dem werden nur noch die versorgt, die sich nicht kümmern konnten oder wollten.

Unterm Strich haben dann alle gleich viel, nur dass einige eben ihr Privatvermögen dafür geopfert haben.
Und um ganz sicher zu gehen, dass es auch wirklich sozial gerecht zugeht, werden kräftig Steuern abgezogen, sollte die private Rente Sozialhilfeniveau übersteigen.

Wahrscheinlich sehe ich das aber zu schwarz - Ihr werdet mir sicher gleich erklären, warum das so niemals eintreten kann und wird...
 
Wo er recht hat, hat er recht.
Du solltest Tim lange genug kennen, um seine Beiträge deuten zu können.

Es sind eigentlich "nur" Anregungen (ob nun rhythmisch oder nicht :D)
Da ist dann aber schon noch etwas Eigeninitiative gefragt. Und sei es nur beim Denken.



Templeton Growth Fund

Seit seiner Auflegung im Jahr 1954 erzielte er eine durchschnittliche jährliche Rendite von 11,6 % in EUR.

Das wünschte ich mir für meine Rente auch. (y)


Die anderen waren mir ja bekannt, der bisher nicht.

Dann wird es doch noch was mit dem Vor-Ruhestand.



Wie sagte Pispers über Schröder:
"Wir machen die Rente ab 60".
"Es kann aber sein, dass Sie bis 70 dafür arbeiten müssen".
"Nur heisst es ab 60 dann Rente, nicht mehr Gehalt".

"Sie lachen, warten Sie noch ein paar Jahre."
 
Um das zu verdeutlichen, mache ich hier sogar mal die Ingrid. :D

Das Beispiel ist etwas älter, verdeutlicht es aber mehr als ausreichend.

Monatliche Anlage von DM 300 in den Templeton Growth Fund über unterschiedliche Zeiträume per Ende März 2000

Quelle: Templeton, DM-Basis, Stand 31. März 2000. Berechnungsbasis Nettoinventarwert (Emissionskosten unberücksichtigt). Ausschüttungen wiederangelegt. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für die Zukunft.

Exponentieller Vermögenszuwachs:
Je früher Sie beginnen, desto höher wird das Kapital im Alter sein! Wenn Sie mit 20 Jahren bereits einen Fondssparplan mit einer monatlichen Anlage von 300 DEM in den Templeton Growth Fund abgeschlossen hätten und jetzt 60 Jahre alt wären, dann würden Sie heute über ein Kapital in Höhe von 5,2 Millionen DM verfügen (per 30.06.2001). Hätten Sie den gleichen Sparplan erst 10 Jahre später im Alter von 30 Jahren abgeschlossen, so würden Sie mit 60 Jahren über 1,57 Millionen DM Vermögen verfügen. Hätten Sie den gleichen Sparplan sogar erst mit 40 Jahren abgeschlossen, so würden Sie mit 60 Jahren nur über eine Altersvorsorge in Höhe von DM 356.723 verfügen.

40 Jahre lang 300 DM eingezahlt, hätte einen Eigenaufwand von 144.000 DM bedeutet.

Wie hoch sind die Beiträge zur Rentenversicherung? ;)
Relativierend muss man aber hinzufügen, 300 DM zusätzlich bereits vor 40 Jahren abzuzweigen, konnten sich wohl nur die Wenigsten leisten.

Aber es verdeutlicht, wie wichtig ein früher Beginn gewesen wäre.
 

Anhänge

  • Kopie_von_Sparplan_0300.gif
    Kopie_von_Sparplan_0300.gif
    7,7 KB · Aufrufe: 712
Der eine liebt mehr den Vater, der andere die Mutter.
Die von mir genannten Fonds nehmen sich nicht viel. Ob thesaurierend oder nicht bevorzugt wird, das spielt eher eine Rolle.
Der DWS Verm.Bild.1 ist sogar unter mehreren Fondmanagern konstant gut geblieben.
Wie gesagt, regelmässig eine kleine Summe rauf, unabhängig von den Kursen. So spielt im Mittel der aktuelle Kurs keine Rolle und man braucht sich einfach viele Jahre nicht zu kümmern.

Gruss
Tim
 
Private Rentenversicherung, betriebliche Altersvorsorge anstelle von VL, Bausparvertrag, Aktienfonds. Alles mit 18 Jahren angefangen, zwar nur ein kleiner Betrag, aber Lehrjahre etc...

Das sind so die Dinge, zu denen mir geraten wurde.
 
Private Rentenversicherung, betriebliche Altersvorsorge anstelle von VL, Bausparvertrag, Aktienfonds. Alles mit 18 Jahren angefangen, zwar nur ein kleiner Betrag, aber Lehrjahre etc...Das sind so die Dinge, zu denen mir geraten wurde.
Naja, mir wurde vor Kurzem auch geraten eine Rürup Rentenversicherung abzuschließen, aber ich werde dies nicht machen. Ich wüsste jetzt ehrlich gesagt nicht was mir die Rürup Rente bringen soll...So richtig profitieren tun doch Familien von der Rürup, oder nicht?
 
Die Riester-Rente wirs insgesamt eher negativ bewertet. Ich persönlich würde erst gar nicht eine private Rentenversicherung abschließen.
 
Oben