Reizüberflutung?

Tequilla

assimiliert
Moin,

gibt es sowas? Ich denke an eine Simpsons Folge wo Monty Burns beim Arzt ist, der ihm erklärt er habe eine ganze Menge ernsthafte Krankheiten aber keine kann ausbrechen da sie alle samt an seiner Tür klopfen und keine rein kommt.

Ich sitz hier grad, hab mich vor etwa 6 Stunden von meiner Freundin getrennt, am Montag ist ein Freund gestorben, mein Finanzleben liegt in Scherben und ich steh vor praktisch nichts, alles perlt von mir ab. Das einizige was mich interssiert ist ein scheiß Lied, ist sowas normal?
 
Tequilla schrieb:
...., alles perlt von mir ab.
Das einizige was mich interssiert ist ein scheiß Lied, ist sowas normal?

Hmm...ja, kann sein. Wenn man sich selber die Schuld an allem gibt. Irgendwann kommt die Erkenntnis oder das Selbstmitleid. Wundere Dich also nicht, wenn Du heute, morgen oder nächste Woche "zusammenbrichst"!
Ein Freund von mir hat ähnliches 14 Tage "ausgehalten"...

Lieben Gruss
:)
 
Ob es normal ist kann ich nicht beurteilen, mir ging (oder besser geht) es in sehr ähnlicher Situation eigentlich genau so (und ich bin nicht nach 14 Tagen zusammengebrochen - zumindst nicht so, daß ich bleibende Primärschäden behalten habe).

Wichtig ist jetzt eigentlich, daß Du Dir selber darüber klar wirst, welches Problem für Dich Priorität hat, also womit Du Dich zuerst auseinander setzt.

Meine persönliche Meinung? Dein Freund ist gestorben? Scheisse! Aber wenn man es genau nimmt hat er die Scheisse hinter sich und Du steckst noch voll drin. Denke an die schöne Zeit zurück die Ihr hattet, verabschiede Dich von ihm und versuche vielleicht seine Ideale ein Stück weit am Leben zu halten.

Deine Freundin ist weg? Auch Scheisse, vielleicht es sie es wirklich wert darum zu trauern, vielleicht aber auch nicht. Erfahrungsgemäß hat man selbst zu einem großen Teil Schuld, wenn man von seinem Partner verlassen wird. Du kannst Dich hinsetzen und jammern, davon wird sie in der Regel aber nicht wiederkommen. Entweder stellst DU Dich jetzt der Analyse was falsch gelaufen ist und kämpfst um sie (wenn sie es wert ist) oder Du machst drei Kreuze und entspannst Dich.

Dein Finanzleben liegt in Scherben? Wie soll ich das deuten? Du kannst Dir nichts mehr zu essen kaufen oder ist einfach der Hawaii-Urlaub für diesen Monat gestrichen? Die Spanne ist sehr groß und wird sehr subjektiv empfunden. Das ist aber auch der einzige Bereich, wo Dich das Stillhalten nicht nach vorne bringt. Da mußt Du aktiv werden, denn da kann es noch schlimmer kommen als es jetzt schon ist.

Kurz zusammengefasst:
Mach Dir keine Sorgen um Deinen Freund oder Deine Freundin. Die sind beide (jeder auf seine Weise) weg und haben keinen direkten Einfluss (weder positiv noch negativ) auf Dein Leben. Lediglich Deine finanzielle Situation solltest Du nicht völlig ignorieren. Davon hängt momentan für Dich zuviel ab. Kein Schuldenberg ist hoch genug, um ihn nicht irgendwie abzutragen. Ich weiß nicht wie alt Du bist, aber Du solltest in die Zukunft schauen und Dir selber ein Ziel setzen wann Du Deine Schulden los sein willst und hart an diesem Ziel arbeiten. Alles andere kommt fast von selbst.
 
Ja, ist normal hatte ich auch schon.

Was Dir übrigbleibt, und genau dafür war ich damals dankbar, ist das
Du in der Zeit in der alles an Dir abperlt aktiv werden kannst.

Ich musste mich damals zwar richtig zusammenreissen dass ich nicht einfach nur da sass aber es hat sich gelohnt; der schon erwähnte Zusammenbruch kommt entweder
total ( also alles zusammen ) oder Stückweise dann bist Du froh hast Du die "Schonfrist" genutzt.

Also sieh es als Chance und raff Dich auf ( ist schwer ich weiss ).

Achso, ja, mein Beileid, ist ziemlich schlimm nen Freund zu verlieren. :trost
 
Die Reaktion an sich ist normal und muss Dir keine Angst machen, unser Gehirn ist da ziemlich "schlau". Du befindest Dich in einem Schockzustand - damit verhindert das Gehirn zum Beispiel auch unerträgliche Schmerzen nach einer schweren Verletzung. Unsere Docs können das sicher besser erklären.

Zur Situation selbst schreibe ich hier nichts - Du weißt, wie Du mich erreichen kannst :).
 
Tequilla schrieb:
Ich sitz hier grad, hab mich vor etwa 6 Stunden von meiner Freundin getrennt, am Montag ist ein Freund gestorben, mein Finanzleben liegt in Scherben und ich steh vor praktisch nichts, alles perlt von mir ab. Das einizige was mich interssiert ist ein scheiß Lied, ist sowas normal?

DU hast dich getrennt? Korrekt?
Dann ist das schon mal, so glaube ich, "weniger das Problem."
Sorry, aber die Erfahrung sagt: Der der geht hat es einfacher.
Sprich......du bist damit schon mehr fertig als sie, denn du hast dich ja demnach
schon mit dem Thema Trennung auseinander gesetzt und nun heute dich entschlossen es *durchzuziehen*.

Dein Freund ist gestorben........das tut definitiv weh.....
.....mein aufrichtiges Beileid.
Wir kennen die Umstände nicht aus welchem Grund er verstorben ist.
Darum hier vorsichtig geäußert.......mag er gar erlöst sein?!

Das finanzielle Problem sehe auch ich als Priorität!!!
Du musst dich darauf konzentrieren.
Zur Not setze dich noch mal hin, schreibe dir auf, wo du welche Einnahmen und auch Abgaben hast.
Schaue was überflüssig ist, was du vielleicht kündigen kannst, wie z.Bsp. Zeitungabonnements.
Das kann durchaus Luft schaffen, hat es jedenfalls bei mir!


Die Trennung und der Tod deines Freundes haben etwas mit Seelenschmerz zu tun.
Das Finanzielle ist etwas *greifbares*........
hier kannst du mit Sicherheit am ehesten was bewirken.

Was soll ich sagen...........Liebe kommt und Liebe geht!?
ABER, wenn du in dich reinhörst, so ganz für dich alleine ....und du dann merkst, hey, SIE FEHLT MIR DOCH!!!
DANN KÄMPFE UM SIE!!!
Hier kann ich nur das Lied von NENA anbringen.
Auch wenn sie nicht [in meinen Augen] die Überfliegersängerin ist, so ist ihr Song LIEBE IST verdammt wahr einzustufen.

Mache dir bei deinen Überlegungen einfach Musik an die du gerne hörst,
das hilft sehr gut zu verarbeiten (jedenfalls mir] und auch neue Wege zu finden.

Viel Glück!!! :)
 
Moin,

ich danke euch allen erstmal für die zum Teil sehr ausführlichen Antworten.
Einen Rat bezüglich der einzelnen Punkte habe ich nicht gesucht, ist aber trotzdem sehr nett von euch. Mir geht es einfach um den Zustand, das kenn ich nicht.

Ich bin normalerweise ein sehr emotionaler Mensch, ein Unfrieden in ner Beziehung schlägt mir sehr auf Gemüt. Die letzte Trennung hat mich praktisch 4 Wochen außer Gefecht gesetzt. Diese jetzt ging von mir aus auch wenn sie fast der gleichen Meinung war, das machts leichter, es war aber eine Vernunftsentscheidung und keine des Herzens, das wirds mir wiederum irgendwann demnächst nicht leichter machen.

Mit dem Tod hab ich glücklicherweise wenig Erfahrung und ich hoffe das bleibt so, da kann ich gar nicht mit umgehen. Finanzielle Sorgen sind für mich auch kein Neuland. So heftig wars aber noch nie aber da trag ich selber komplett die schuld dran. Das hab ich aber schon in Angriff genommen und im Moment geh ich auch mehr arbeiten wie üblich, das längt mich wohl auch ab und der Verdienst hilft mir weiter. Allerdings kommt da dazu, daß die Situation auf der Arbeit auch nicht grad lecker ist aber das passt im Moment ins gesamte Bild.

Im Moment reagier ich sehr abgebrüht auf die komplette Situation und das schockt mich schon etwas. Ich denke das wird sich, wie hier schon einige gesagt haben, in den nächsten Tagen ändern aber ich laß das einfach auf mich zu kommen.
 
Lieber Tequilla,


Vaclav Havel hat gesagt:

"Hoffnung ist eben nicht Optimismus. Es ist nicht der Glaube, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht."

Ich finde immer mehr Wahrheit darin, je öfter ich Rückschläge erlebe und hinterher feststelle, dass die Welt sich trotzdem weiterdreht und dass ich akzeptieren kann, wie sie es tut.

Liebe Grüße, Hopi :)
 
#edit#

Löscht doch einfach bitte den Post.
Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tequilla schrieb:
Moin,

Mit dem Tod hab ich glücklicherweise wenig Erfahrung und ich hoffe das bleibt so, da kann ich gar nicht mit umgehen. Finanzielle Sorgen sind für mich auch kein Neuland. So heftig wars aber noch nie aber da trag ich selber komplett die schuld dran. Das hab ich aber schon in Angriff genommen und im Moment geh ich auch mehr arbeiten wie üblich, das längt mich wohl auch ab und der Verdienst hilft mir weiter. Allerdings kommt da dazu, daß die Situation auf der Arbeit auch nicht grad lecker ist aber das passt im Moment ins gesamte Bild.

Im Moment reagier ich sehr abgebrüht auf die komplette Situation und das schockt mich schon etwas. Ich denke das wird sich, wie hier schon einige gesagt haben, in den nächsten Tagen ändern aber ich laß das einfach auf mich zu kommen.


Moin,

wie es dir momentan seelisch geht, ist wohl nicht verwunderlich!
Der Mensch hat von Natur aus viele gute und weniger gute Fähigkeiten mitbekommen.
Das du dich so fühlst, wie du beschreibst, ist eine "normale" Reaktion der Psyche. Der Schmerz ist so groß geworden, das die Seele ihre Abwehrmechanismen aktiviert hat um sich "Selbst" vor größerem Schaden zu bewahren.
Allerdings sind damit die Schwierigkeiten nicht verarbeitet, sondern auf gewisse Art und Weise nur "verdrängt". Deshalb, wäre, ist es manchmal gut, wenn man sich jemanden sucht der Zeit für einen hat und einem dabei behilflich ist die Sache immer wieder anzuschauen, bis man die richtigen Erkenntnisse gefunden hat.

-Wer sich in das ganze fügt, lässt der Geschichte ihren Lauf-

LG Spinoza :smokin
 
Einen Freund/Freundin zu haben der einem zu hört. Zu dem man jeder Zeit gehen kann, ohne das mit den Augen gerollt wird, man bist du schon wieder da, den sollte ein Jeder von uns haben.
Leider gibt es so wahre Freunde herzlich wenig. Aber es gibt sie.
Eine Freundin/Freund [ein Kumpel ist etwas anderes für mich] zeichnet sich eben gerade dadurch aus, dass er/sie wenn ich zum 10ten mal vor der Tür stehe und reden und weinen möchte, für mich da ist, ohne das ich das Gefühl bekomme ich gehe dem Jenigen total auf den Zeiger damit.

Freunde, so richtige Freunde, da hat man nicht 10 oder 20 von, denn es geht ja nicht um Quantität sondern um Qualität. Von so einem guten Menschen hat man höchstens einen oder zwei. Mehr auf keinen Fall.

Aber genau so ein Freund ist wichtig.


PS: dieses sich überflüssig fühlen, nicht gebraucht zu werden, nicht wichtig zu sein, dieses Gefühl kenne auch ich..............und ja das tut sau weh.

Trösten kann ich nur mit den Worten, dass Jeder mal ein Seelentief von uns hat. Sicherlich unterschiedlicher Natur.

Aber sich deswegen löschen lassen hier, nööööööööööö gerade deswegen genau nicht!!!!!!!!!!!
 
Zu dem man jeder Zeit gehen kann, ohne das mit den Augen gerollt wird, man bist du schon wieder da, den sollte ein Jeder von uns haben.
Das sagt jemand mit so einem Avatar? :ROFLMAO:

@FCGeissbock:
Vieleicht solltest Du etwas genauer darauf eingehen, warum Duvor dem "Nichts" stehst, bzw. wie Du das "Nichts" definierst (meinetwegen auch per PN)

Wie Anna schon schrieb, kann ein Freund sehr wichtig sein, allerdings ist es nicht ganz einfach, andere mit den eigenen Sorgen zu belasten. Ich habe mich in meinen schlimmsten Stunden eigentlich immer zurückgezogen um dann etwas später gestärkt und mit einem fröhlichen "Da bin ich wieder!" hervor zu kommen. Ich wußte zwar immer, daß ich Freunde habe, die mir im Fall der Fälle helfen würden (ob nun ein Dach über dem Kopf oder einen Teller Suppe), ich wollte mich aber lieber auf die eigenen Kräfte verlassen können. Daher konzentriere ich mich lieber auf die Leute, die sich ins Fäustchen lachen würden wenn ich komplett abstürze und sage mir "JETZT ERST RECHT!". Der eigene Wille verbunden mit der entsprechenden Konsequenz verfolgt, ist meist der beste Berater in einer miesen Lage. Natürlich mußt Du Dir selber darüber klar sein, was das eigentliche Problem ist. Denn nur wenn Du Dir des eigentlichen Problems bewußt bist, kannst Du eine Verbesserung erreichen.


Grundsätzlich gilt:
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!
 
Naja ich denk ja mal dass das nicht wirklich sie selbst ist, sonst würde ich mir doch mal Gedanken über mein Schielproblem machen :D
 
Tja und wieder stellt sich die Frage..............
 

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