PRISM - haben die Verschwörungstheoretiker am Ende Recht gehabt?

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
All die Cloud-Verweigerer und Bedenkenträger, die ihre Daten niemand anderem als der heimischen Festplatte anvertrauen - waren sie am Ende nicht paranoid, sondern einfach nur nüchterne Realisten?
Das Projekt PRISM soll im Auftrag der US-Regierung seit Jahren quasi alles, was wir im Internet so tun, überwachen und auswerten - mit ausdrücklicher Kooperation so ziemlich aller großen IT-Konzerne wie Google, Microsoft, Facebook usw.
Noch immer fällt es mir schwer, das zu glauben - auch angesichts der geradezu stümperhaft gestalteten Dokumente, die der Washington Post zugespielt wurden, was den Skandal ins Rollen brachte (einzusehen hier).

Die angeblich beteiligten Unternehmen beteuern, nichts von einem solchen Programm zu wissen und sich bei der Weitergabe von Daten stets an die gesetzlichen Vorgaben zu halten. Wenn man sich die Erklärungen im Wortlaut durchliest, bleibt aber genug Raum für Interpretationen.

Unsere Politiker wissen nicht mehr als wir, denn bislang hüllen sich alle mutmaßlich Beteiligten in Schweigen - aber sie diskutieren schon fleißig mit - und erzählen uns, dass so etwas in Deutschland natürlich völlig undenkbar sei. Ja ne, ist klar...

Wie ich hier lese, möchte Angela Merkel das Thema bei einem Treffen mit Barack Obame erörtern. Das dürfte in etwa so ablaufen: "Ähm, Herr Obama, es ist mir ja ein wenig unangenehm, aber könnte es eventuell sein, dass sie mit diesem Projekt PRISM unter Umständen...." "NO!" - "Ok thank you, dann bin ich ja beruhigt...".

Also mal angenommen, das stimmt alles genau so, wie berichtet wird.
Welche Möglichkeiten, außer das Internet komplett zu meiden, bleiben uns denn dann noch?
 
Ich kann mir das schon vorstellen, die Amis sind bei all dem Gerede von wegen Demokratie und Freiheit seit dem 11.09.2001 nicht mehr zurechnungsfähig.
Daher würde mich das nicht wundern, wenn die tatsächlich alles auswerten was denen in die Finger kommt.

Nachdem du dich hier so kritisch äußerst, würde ich mal nach schwarzen SUVs und Stealth-Helikoptern ausschau halten, Supi :eek:
 
All die Cloud-Verweigerer und Bedenkenträger, die ihre Daten niemand anderem als der heimischen Festplatte anvertrauen - waren sie am Ende nicht paranoid, sondern einfach nur nüchterne Realisten?

Dass die Amis das Netz mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu überwachen versuchen, sollte nicht erst seit dem Bekanntwerden von Echelon klar sein. Auch wurde 2011 schon bekannt, dass US-Unternehmen den US-Strafverfolgungsbehörden Zugriff auf die von ihren Kunden gespeicherten Daten gewähren müssen ... selbst wenn die Daten bei einem europäischen Tochterunternehmen gespeichert sind. (Link) Ich meine mich zu erinnern, dass zumindest Google und auch Microsoft in diesem Zusammenhang eingestanden hätten, entsprechende Daten auch schon weitergeleitet zu haben.

Das heißt doch aber nicht, dass man keine Möglichkeiten hätte, den Zugriff auf eigene Daten zu unterbinden. eMails z.B. können verschlüsselt durch's Netz geschickt werden, etwaige andere Daten können verschlüsselt in die Cloud verschoben werden. In beiden Fällen wäre ein Zugriff von außen wirkungsvoll unterbunden. Wenn man sich ein wenig mit der Materie auseinandersetzt, sollte eigentlich nichts dagegen sprechen, auch persönliche Daten in der Cloud zu sichern.
 
Die angeblich beteiligten Unternehmen beteuern, nichts von einem solchen Programm zu wissen und sich bei der Weitergabe von Daten stets an die gesetzlichen Vorgaben zu halten.
Die erzählen viel wenn der Tag lang ist.
eMails z.B. können verschlüsselt durch's Netz geschickt werden,
Zumindest wird es offiziell so dargestellt.
In beiden Fällen wäre ein Zugriff von außen wirkungsvoll unterbunden.
Ich vermute, das ist eher ein theoretisches Wunschdenken.
 
Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem angeblichen Abhörprogramm halten soll, zumal die Amerikaner, Briten und Australier schon Echolon betreiben. Allerdings beinhaltet dieser SPIEGELOnline-Artikel viele Informationen, sodass es ziemlich unwahrscheinlich klingt, dass das Programm erfunden sein soll.

Ich fasse mal das Wichtigste zusammen: Die Mitarbeit an dem PRISM-Projekt ist freiwillig, wenn ein Provider allerdings teilnimmt, ist es gegen Klagen bezüglich (unerlaubter) Datenweitergabe immun. Wenn eine Firma sich weigert oder ablehnt an dem Programm teilzunehmen, wird das geheime "Foreign Surveillance Intelligence Court" eingeschaltet. Es kann, wie der Name schon vermuten lässt, in Geheimverfahren erzwingen, dass die sich weigernde Firma der NSA Daten zur Verfügung stellt. Das würde ebenfalls die Angabe der Konzerne Microsoft, Apple, Google und Yahoo erklären; vermutlich wurden sie gezwungen sich der NSA zu offenbaren.

Interessant ist ebenfalls zu erwähnen ist die Tatsache, dass mit PRISM eigentlich nur Ausländer abgehört werden sollen, stattdessen stammen, laut Quellen, die gespeicherten Daten nur zu 51% von Nicht-Amerikanern. Die Bundesregierung weiß auf Anfrage der Links-Partei nichts von der Spionage der Amerikaner, obwohl das EU-Parlament bereits am Anfang des Jahers eindringlich vor dem Zugriff der Amerikaner gewarnt hatte.


Der sich sonst für Transparenz einsetzende Barack Obama hat betont, dass es sich bei PRISM um ein Projekt handelt, das mehrmals vom Kongress abgesegnet wurde. Die Existenz dieses Projekts ist damit gesichert. Und dann gibt es da noch diesen geheimen Raum bei AT&T, der schon seit 2006 bekannt ist.

Bei der ganzen Aufregerei über PRISM und die NSA sollte man allerdings im Kopf behalten, dass auch der deutsche Geheimndienst, der BND, E-Mails mitliest.

Gruß,
bastla
 
Ich möchte es mal so ausdrücken. Das was dem Volk gesagt wird & das was machbar ist sind zwei paar Stiefel.

Das ist schon richtig.

Auf der anderen Seite wäre es doch höchst unlogisch, sich einen milliardenteuren Bau in die Gegend zu stellen, der über mehr Speicherkapazität verfügt als selbst Google vorzuweisen hat, um hier die weltweite, verschlüsselte Kommunikation zwischenzuspeichern, bis eine Entschlüsselung möglich ist, wenn man es heute schon könnte.

Auch können sowohl AES als auch PGP/GPG derzeit noch als nachweislich unknackbar angesehen werden. Nicht umsonst will man sich in besagtem Prachtbau ja "nebenher" auch noch damit befassen, das zumindest für AES zu ändern ...
 
US-Überwachungsprogramm PRISM

Alles total legal

Als legal und notwendig hat der US-Geheimdienst das gigantische
Überwachungsprogramm PRISM verteidigt. Zugleich prangerte
Geheimdienstkoordinator Clapper die "rücksichtslosen Enthüllungen"
der Medien an.


Von Sabrina Fritz, SWR-Hörfunkstudio Washington | mehr


Also nach Verschwörungstheorie liest sich das nicht.


frei nach Galileo " E spiano su questo! " oder " Et quod exploraturi! " (Und sie spionieren doch!)
 
Also nach Verschwörungstheorie liest sich das nicht.

Nein, wieso auch? Wie weiter oben schon geschildert, gibt es derartige Überwachungsprogramme ja schon länger ... und nicht nur in Amerika. Das ist auch nicht erst seit gestern bekannt, deswegen verstehe ich die Aufregung jetzt auch nicht so ganz, nur weil wieder einmal mehr aufgedeckt wurde, dass die Amerikaner die Menschheit ausspionieren. Natürlich tun sie das. Deutschland tut das auch - wenn auch vielleicht (noch) nicht in vergleichbarem Ausmaß. Jeder, den das wirklich überrascht, muss sich leider vorwerfen lassen, bislang ein wenig zu naiv durch diese Welt marschiert zu sein.

Aber es ist ja nicht so - und auch das erwähnte ich weiter oben - dass es keine Möglichkeiten gäbe, sich dagegen zu schützen.
 
Äh, zum einen bin ich nicht überrascht und zum anderen war/ist meine Aussage auf User gemünzt,
welche unter anderem einen User Namens schrotti verlacht haben.

Und was nutzt es mich meine E-mail zu verschlüsseln, wenn man anhand der Daten meines Profils schon mutmaßen kann, was der Inhalt ist.
Viel schlimmer noch, dass der Empänger jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, der nicht ....

Und schon ist man im Fokus.

Ich habe die Schnauze so was von voll vor dieser Paranoia, dass irgendwo irgendwas passieren könnte.
Es gibt nun mal kein 100%iges sicheres Leben. Das ist und bleibt nun einmal Fakt.
Oder doch? Jeden Menschen in die Gummizelle sperren oder ab in die Matrix.
Ich bin der Meinung, das niemand gebraucht wird, mich und/oder Andere in Watte einzupacken
und jeden schritt von mir und/oder Anderen zu verfolgen und zu beobachten.

Ich bin kein Patient, sondern DIE!

Zur Zeit ist es doch so, das die USA und Großbritannien ihre eigenen Verbündeten beschnüffeln.
Wie soll das passen?
Europäer die nach USA wollen müssen Rechenschaft ablegen, wann und wo und warum sie Scheißen gehen.
Das ist bekloppt!
Und keine Sau getraut sich, den USA den Spiegel vor zuhalten.
Nein lieber möchte man sie kopieren, wie z.B. der durchgeknallte Polizistenvertreter.

Ich hoffe fast, dass in den USA der Strom ausfällt oder das durch das Fracking das Trinkwasser ausgeht.
Dann habe sie wichtigere Probleme, als die Welt zu terrorisieren.

Nachtrag:

Kritik an US-Geheimdienstpraxis
Abhören ohne Grenzen

Nach und nach wird bekannt, wie weit die US-Behörden im Namen der
Terrorismusbekämpfung mit ihren Abhörmethoden gehen. Erst langsam wird klar,
wie tief die USA dabei auch in die Privatsphäre von Nicht-US-Bürgern eindringt,
ob am Telefon oder im Internet.


Es stimmt, was US-Präsident Brack Obama in Kalifornien auf eine Reporterfrage hin geantwortet hat:
Es ist kein Geheimnis, dass es Überwachungsprogramme für ....

Von Silke Hasselmann, MDR-Hörfunkstudio Washington | mehr

Auszüge:

Die Bush-Administration beantragte sie gleich nach dem 11. September 2001.
Es regt viele Kritiker auf, dass Obama die Diskussionen als Medienrummel abtut.

Daten über jeden US-Anruf gespeichert

Wer immer in die USA anruft oder einen Anruf aus den USA erhält - die NSA kennt
die Telefonnummern, Datum, Dauer und Aufenthaltsort der Gesprächspartner.

Wie effektiv kontrollieren die Gerichte?

"Viele Kongressabgeordnete haben schon erklärt, dass sie nie die Einzelheiten
dieser Programme erfahren haben. Einige Senatoren, die Bescheid wissen, aber
öffentlich nicht ins Detail gehen dürfen, sagen seit Monaten, dass die Administration
das Gesetz in einer Weise auslegt, die die amerikanische Öffentlichkeit schockieren
würde, würde sie davon erfahren."

Ansonsten unterlaufe die Obama-Administration sehr effektiv die gerichtliche Kontrolle
des geheimdienstlichen Datenhungers,...

Abhören ohne jeglichen Verdacht

So war bis Freitag in der Öffentlichkeit auch nichts über PRISM bekannt.
... greift die National Security Agency seit 2007 direkt auf die Server
von mindestens neun großen Computer- und Internetdienstleistern zu.

"Die Regierung liest mit!" - Auch das ist grundsätzlich keine Überraschung,
wohl aber die Tatsache, dass ausnahmslos jeder davon betroffen ist, ...

"Die meisten der Google-, Apple- und Facebook-Kunden leben nicht in den
Vereinigten Staaten. Also könnten die meisten ihrer Kunden Gegenstand
dieser Geheimdienstanordnungen sein."
 
Zuletzt bearbeitet:
Seitdem die ersten Informationen über PRISM veröffentlicht wurden, ist die Sache immer peinlicher geworden.
Erst hatte niemand davon gehört, dann werden überhaupt nur Daten von Ausländern gesammelt, plötzlich gibt es PPRISM doch, aber es macht natürlich etwas ganz anderes... Die kommenden Tage werden noch interessant.

Auf der einen Seite steht die Veröffentlichung durch eine renommierte Zeitung, die sicherlich nicht an einem Desaster wie den Hitler-Tagebüchern interessiert ist. Also gehe ich von einer verifizierenden Recherche aus.
Auf der anderen Seite bestreiten die Firmen unisono, PRISM zu unterstützen. Doch wie will man das glauben? Die Leute stehen an der Spitze von Weltkonzernen, lügen ohne rot zu werden müssen die mit Leichtigkeit können. Wenn es die Unterstützung gibt, sind sie zum einen durch Geheimhaltungsvorschriften dazu gezwungen, es zu bestreiten, zum anderen muss gerettet werden, was zu retten ist, damit die Leute nicht in Scharen weglaufen.

Tatsache ist, dass Daten nicht den kürzesten, sondern den günstigsten Weg nehmen - der sogar innerhalb eines Landes sehr oft über die USA führt. Somit besteht wirklich die Möglichkeit für die NSA, sich umfassend mit Daten zu beglücken.
Was kann man dagegen machen? Realistisch betrachtet - nichts. Ist man im Netz, wandern die Daten eben über die USA. Die Daten, die man GoogleAppleFacebookYoutubeMicrosoft beschert, lassen sich nur schwer plötzlich verhindern. Die entstehen ja nicht nur durch die direkte Nutzung der Dienste dieser Firmen, sondern durch die Widgets, die auf den meisten Seiten eingebaut sind. Mal kurz schauen... Auf SN laufen 4 Tracker: AddThis, Google+1, Facebook Connect und Google Analytics - die von mir unterdrückt werden, aber das ist ja nicht die Regel.

PGP ist auch keine Lösung. Von meiner Verwandschaft, Freunden und Bekannten würde ich zwei Leuten zutrauen, mit viel lesen und nachfragen PGP zu installieren. Die anderen würden nicht verstehen, was ich überhaupt von ihnen will. Solange PGP nicht nur aus den Buttons "installieren" und "abbrechen" besteht und danach die Leute nicht mehr belästigt, ist das Programm einfach völlig unausgereift!
 
Auf der einen Seite steht die Veröffentlichung durch eine renommierte Zeitung, die sicherlich nicht an einem Desaster wie den Hitler-Tagebüchern interessiert ist. Also gehe ich von einer verifizierenden Recherche aus.
Auf der anderen Seite bestreiten die Firmen unisono, PRISM zu unterstützen. Doch wie will man das glauben?

Von einer "verifizierenden Recherche" würde ich bei keiner Zeitung ausgehen wollen; schon gar nicht, wenn es darum geht, eine Schlagzeile von solch offenkundiger Brisanz vor den anderen auf dem Markt befindlichen Blättern an die Öffentlichkeit zu bringen. Das zeigt sich gerade in der aktuellen Berichterstattung und auch hier wieder. Besagte Firmen haben niemals bestritten, Daten weiter zu geben. Sie haben lediglich bestritten, dass die NSA sich diese Daten direkt von den Servern der jeweiligen Firmen holen kann. Das ist ein "kleiner" Unterschied, der in der derzeitigen Berichterstattung gern schon mal übersehen wird.

PGP ist auch keine Lösung. Von meiner Verwandschaft, Freunden und Bekannten würde ich zwei Leuten zutrauen, mit viel lesen und nachfragen PGP zu installieren. Die anderen würden nicht verstehen, was ich überhaupt von ihnen will. Solange PGP nicht nur aus den Buttons "installieren" und "abbrechen" besteht und danach die Leute nicht mehr belästigt, ist das Programm einfach völlig unausgereift!

So viel komplizierter ist es eigentlich gar nicht mehr. Aber für die Leute, die damit überfordert sind und die eine schöne, bunte Bedienungsoberfläche benötigen, gäbe es dann ja immer noch die diversen Produkte von z.B. Steganos. Es ist also wirklich nicht so, dass man der Überwachung im Netz schutzlos ausgeliefert wäre ... nur muss man den eigenen Ar... eben auch mal hochbekommen.
 
@Khelben2000
Ich möchte nicht unhöflich erscheinen dennoch vermute ich einfach mal, das du evtl. in einigen Bereichen dein "heiles" Weltbild wirst überarbeiten müssen da zumindest derzeit nicht praxiskompatibel.
 
"Heiles Weltbild"? :D Da bin ich sicherlich einer der Letzten, die damit zu kämpfen haben.

Ich lege lediglich Wert auf Präzision und korrekte Berichterstattung. Fakten sind wichtig ... nicht das Aufbauschen einer "Sensation", die keine ist, auf Bildzeitungs-Niveau.

Und wenn ich sage, dass es vergleichsweise einfach ist, seine Spuren im Netz zu verwischen bzw. die Einsichtnahme in dort gelagerte Daten oder übermittelte Nachrichten zu unterbinden, dann meine ich das auch so. Gut ... ggf. muss man dafür etwas Geld in die Hand nehmen ... vielleicht auch ein paar "Unbequemlichkeiten" in Kauf nehmen ... aber man kann eben nicht alles haben.
 
"Heiles Weltbild"? :D Da bin ich sicherlich einer der Letzten, die damit zu kämpfen haben.

Ich lege lediglich Wert auf Präzision und korrekte Berichterstattung. Fakten sind wichtig ... nicht das Aufbauschen einer "Sensation", die keine ist, auf Bildzeitungs-Niveau.

Und wenn ich sage, dass es vergleichsweise einfach ist, seine Spuren im Netz zu verwischen bzw. die Einsichtnahme in dort gelagerte Daten oder übermittelte Nachrichten zu unterbinden, dann meine ich das auch so. Gut ... ggf. muss man dafür etwas Geld in die Hand nehmen ... vielleicht auch ein paar "Unbequemlichkeiten" in Kauf nehmen ... aber man kann eben nicht alles haben.

Die Ausmaße der Überwachung sind für Dich und für mich und vielleicht noch für ein paar andere Internetuser keine Sensation,
aber für Lieschen Müller und Hans Wurst schon.

Und so einfach, wie für Dich technisch interessierten Mensch, ist das "sich im Internet verstecken" nun auch wieder nicht.

Außerdem geht es bei dieser Sache nicht nur um die Daten die im Internet anfallen! Standortdaten, Verbindungsdaten etw. beim Telefonieren.
Wie willst Du die unterdrücken oder gar verhindern?

Computer-Techniker verriet US-Geheimdienste
Im Namen der Internet-Freiheit

Über Nacht ist er zu einem der größten Informanten der US-Geschichte geworden:
Edward Snowden deckte das gigantische Spähprogramm des NSA auf.
Sein Motiv:
Die Internet-Freiheit retten. Nun ist seine eigene Freiheit in Gefahr.


Von Sabrina Fritz, SWR-Hörfunkstudio Washington | mehr

Auszüge:

"Ich hatte die Möglichkeit, jeden zu überwachen: Sie, einen Bundesrichter,
ja sogar den Präsidenten der USA, wenn ich eine persönliche Email von ihm bekommen hätte."

"Du musst nichts Falsches getan haben, aber Du kannst durch jemanden in Verdacht geraten.
Dann durchleuchten sie alles, was du jemals getan hast, jeden Freund, mit dem Du diskutiert hast.
Auf dieser Basis streuen sie einen Verdacht."

"Ich bin nur ein ganz normaler Kerl, der jeden Tag im Büro sitzt und mitgekriegt, was passiert.
Das ist aber nicht der richtige Ort. Die Öffentlichkeit soll entscheiden ob diese Programme richtig sind oder nicht"


"Wenn sie dich wollen, kriegen sie dich irgendwann."
Anmerkung:
Ed Snowden arbeitete für die Beratungsfirma Booz Allen Hamilton.
Er beriet den US-Geheimdienst NSA und die CIA bei Computer-Problemen.
 
Mit PRISM ist ganz klar der Weg in die Diktatur geebnet.
Da genugt nur ein Blick in die Geschichtsbücher. GESTAPO, KGB (UDSSR) oder Securitate (Rumänien) usw.

INDECT, HARP, u.a. war nur der Anfang. PRISM wurde installiert für die Echtzeitüberwachung aller email,Handy/Telefon und Faxübertragungen.
das ist Wahnsinn pur. Allein was da an "Interessantem" anfällt, zum Thema Wirtschaftsspionage oder Börsen/Devisenhandel,
...... da kann manch einer sicherlich von der einen oder anderen Hausse profitieren. ;)

Wenn das so weitergeht sind wir ein "Überwachungstaat" wie China, UDSSR oder Nordkorea.
Alles der gleiche Überwachungswahnsinn Paranoider Präsident(innen)en.

Natürlich hat auch die deutsche Pozileigewerkschaft gleich ebenfalls "Bedarf" angemeldet: Polizeigewerkschaft will Überwachung nach US-Vorbild - ComputerBase

Bald wird es wohl Pflicht, das in jedem Wohnhaus eine Kamera installiert sein muß (um Feuer zu melden natürlich)
Kaum jemand scheint zu bemerken, das Demokratische/Bürgerliche Freizügigkeit immer mehr zerschrotet werden und diese Demokratieerosion
wird auch von den Medien überwiegend übergangen, damit haben die Medien gerade den Auftrag auch sich mit Marcus Lanz zu beschäftigen. :ROFLMAO:

LKW_Maut_Deutschland_Messbruecke und Kennzeichenüberwachung.jpg

Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht Sklave.
 
Zuletzt bearbeitet:
Garantiert geht es bei PRISM nicht darum, uns vor irgendwelchen Bedrohungen zu schützen - vor wem denn auch?
Vor der bösen Al-Qaida vielleicht, die von den USA mit initiiert wurde, nachdem sie Bin Laden mit viel Geld aufgepeppelt hatten?

Hier geht es ausschließlich um Macht, Manipulation und Kontrolle.

Trotzdem sollte man auch und gerade bei diesem Thema so sachlich als möglich bleiben. Was die Veröffentlichung der Geschichte angeht, so sieht verantwortungsvoller und sorgfältiger Journalismus anders aus. Ed Bott hat den Originalartikel (auf dessen Basis die weltweite Berichterstattung losgetreten wurde) gespeichert und verglichen, wie der selbe Artikel unter der selben URL 24 Stunden später aussah.
Da wurde in der Tat zunächst publiziert und dann recherchiert:
The real story in the NSA scandal is the collapse of journalism | ZDNet
Ist es vermessen zu behaupten, dass mindestens die Hälfte aller deutschen "Journalisten", die über das Thema schreiben, den Originalbericht bei der Washington Post (im Urzustand oder der bearbeiteten Fassung) überhaupt nicht gelesen, sondern sich stattdessen bei den fertigen Texten der Kollegen bedient haben?

Wie dem auch sei, vergleicht man den Artikel in der ersten und der überarbeiteten Version, dann kommt man zu dem Schluss, dass wir unsere Aufklärung in die Hände von entweder schludrig arbeitenden oder bereits unter direktem Einfluss der Staatsmacht stehenden Journalisten legen.
 
Was ganz witzig ist - hier in den Staaten regen sich die Leute mehr über den Wistleblower auf, als über die aufgedeckte Geschichte.
 
Garantiert geht es bei PRISM nicht darum, uns vor irgendwelchen Bedrohungen zu schützen - vor wem denn auch?
Vor der bösen Al-Qaida vielleicht, die von den USA mit initiiert wurde, nachdem sie Bin Laden mit viel Geld aufgepeppelt hatten?

Hier geht es ausschließlich um Macht, Manipulation und Kontrolle.

Trotzdem sollte man auch und gerade bei diesem Thema so sachlich als möglich bleiben. Was die Veröffentlichung der Geschichte angeht, so sieht verantwortungsvoller und sorgfältiger Journalismus anders aus. Ed Bott hat den Originalartikel (auf dessen Basis die weltweite Berichterstattung losgetreten wurde) gespeichert und verglichen, wie der selbe Artikel unter der selben URL 24 Stunden später aussah.
Da wurde in der Tat zunächst publiziert und dann recherchiert:
The real story in the NSA scandal is the collapse of journalism | ZDNet
Ist es vermessen zu behaupten, dass mindestens die Hälfte aller deutschen "Journalisten", die über das Thema schreiben, den Originalbericht bei der Washington Post (im Urzustand oder der bearbeiteten Fassung) überhaupt nicht gelesen, sondern sich stattdessen bei den fertigen Texten der Kollegen bedient haben?

Wie dem auch sei, vergleicht man den Artikel in der ersten und der überarbeiteten Version, dann kommt man zu dem Schluss, dass wir unsere Aufklärung in die Hände von entweder schludrig arbeitenden oder bereits unter direktem Einfluss der Staatsmacht stehenden Journalisten legen.

Den Verfall des seriösen, kritischen, investigativen und guten Journalismus erlebt man jeden Tag in den Nachrichten, wenn man mal gezielt hinhört. Ich weigere mich zu glauben, dass dies auf Anweisung der Staatsmacht geschieht, und hoffe inständig, dass
es "nur" dem Verfall von Ausbildungsqualität, Einstellung von lokalen Redaktionen und allgemein immer weniger festangestellte Journalisten zu verdanken ist, dass tagtäglich totaler Müll im TV, Radio oder Netz verbreitet wird.
Ein Beispiel dazu ist das gebetsmühlenartige Nachplappern der Pressemitteilungen von Gewerkschaften:
"Wir haben eine zweistufige Tariferhöhung über zwei Jahre erreicht, und den Menschen fast 4 % Lohnsteigerung verschafft" bedeutet einfach nur,
dass bei den Lohnabschlüssen weniger als die Inflation erreicht wurde. Und anstatt das so zu berichten, wird ein ach so tolles Ergebnis publiziert
statt mal die Sache zu erklären. Nur ein Beispiel, wo einfach nicht mehr recherchiert, und vor allem nicht mehr aufgeklärt wird.

Ärgert mich maßlos, und ich könnte ins Lenkrad beißen wenn ich wieder so eine Quatsch-Meldung höre.
 
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