@A.Tetzlaff
Nö, wieso solltest Du Dich mit dieser Meinung unbeliebt machen? Erstens dürftest Du mit Deinen Argumenten einem großen Teil der Wähler und Nichtwähler aus der Seele sprechen und zweitens sprichst Du ja Punkte an, die objektiv betrachtet fragwürdig sind (NPD-Verbot, Parteienfinanzierung).
Auch die Frage, wo denn das falsche Rechts genau anfängt ist durchaus diskussionswürdig. Wobei ich in diesem Punkt schon noch einen klaren Unterschied sehe zwischen den rechten Flügeln der etablierten Parteien und dem rechten Rotz (DVU/NPD).
Ich habe nur mit einem einzigen Satz Deines Beitrags Probleme:
A.Tezlaff schrieb:
Geeinigt wird sich immer auf den kleinsten gemeinsamen Nenner mit dem Ziel wie man den „Normalbürger“ abziehen kann.
Wenn man unseren Politikern (das sind übrigens auch Menschen) vorwirft, aus ihrem Job nur das beste für sich rausholen zu wollen, ok. Wenn man ihnen vorwirft an ihrem Job zu kleben, ok. Wenn man der Ansicht ist, die sinf faul, ok. Aber als Ziel ihrer Arbeit das Abziehen des Normalbürgers (übrigens ebenfalls ein Begriff, dessen exakte Definition interessant wäre) zu vermuten, halte ich für - vorsichtig formuliert - falsch.
Ich rege mich auch auf. Über diese leidige Trennung in schwarz und weiß. Hier die Normalbürger (ich ziele jetzt nicht auf Dich ab AT!), eine Gruppe, die im Zweifelsfall nur aus mir besteht, dort die Feinde: Die Arbeitgeber, die Gewerkschaften, die Politiker, die Beamten, die Ärzte, die Versicherungen, die Polizei, die Ossis, die Wessis, die Lehrer, die Studenten, die Jugend, die Rentner, die EU, die Amis, die Ausländer. Oder kurz die Anderen.
Das ist das eine Problem, alle sind böse nur ich nicht. Das zweite Problem: Die die was tun, machen alles falsch und ich kann nichts tun.
In unserem Fußballverein haben wir sechs Jugendmannschaften. Es gibt viele Eltern, die beklagen, dass wir keine vernünftigen Trainer haben. Aber keiner kommt auf die Vereinsführung zu und sagt: Hey, ich will Abhilfe schaffen. Zwei mal Training (ca. 4 Stunden) unter der Woche und am Wochenende ein Spiel (nochmal 3-4 Stunden) ist es mir wert, wenn ich damit den Spielern und dem Verein helfen kann.
In Wirklichkeit klingt es eher nach: Wie bitte, Trainer? Wie soll ich das denn zeitlich hinkriegen, außerdem ist das die Sache des Vereins, schließlich zahle ich ja auch eine Menge Beiträge, da kann man ja wohl etwas erwarten (übrigens max. 40 Euro/Jahr bei uns). Noch schlimmer wird's bei Vorstandsfunktionen im Verein. Abteilungsleiter, Vorstände, Jobs für deren Besetzung man viel Zeit und Überredungskunst investieren muss. Schiedsrichter? Vergisses!
Das gleiche Bild in der Schule, wo beim ersten Elternabend nach der Frage, wer Elternvertreter werden möchte, quälende Ruhe herrscht, bis es irgendjemand nicht mehr aushält und es dann "halt" macht. Mitglied werden im Förderverein für die Schule? Spinnst Du? Ich zahle doch wohl genug Steuern, sollen die lieber davon was für die Schule aufwenden.
Es gilt überall das Gleiche, ob Verein, Schule oder eben Politik: Es geht nicht um das
Können sondern um das
Wollen.