[Politik] Erbschaftssteuer muss neu geregelt werden

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Erbschaftssteuer muss neu geregelt werden

Die Nachricht ist schon fast von vorgestern, und Ihr habt sicher alle davon gehört: Der Bundesgerichtshof hat die Erbschaftssteuer in ihrer bisherigen Form für verfassungswidrig erklärt, bis 2008 muss die Regierung nachbessern.
Stein des Anstoßes ist vor allem die geringe Besteuerung von Immobilieneigentum.

Ich weiß, niemand zahlt gerne Steuern, und der Staat wirf sowieso alles zum Fenster raus - daran mag ich aber jetzt nicht denken.

Trotzdem ist für mich die Erbschaftssteuer die "unseriöseste" aller Steuerformen. Das, was am Ende eines mehr oder weniger arbeitsreichen Lebens übrig bleibt, ist doch meistens schon doppelt und dreifach versteuert worden.
Nun wird es innerhalb der Familie an die nächste Generation weitergegeben - was zum Teufel geht den Staat das an?

Zumindest unter Eheleuten oder in direkter Linie sollte die Erbschaftssteuer komplett abgeschafft werden.

Mal sehen, was sich die Regierung einfallen lässt - eine Mehrbelastung soll es ja angeblich nicht geben - wer's glaubt...

Ein Gutes hat die Sache aber in jedem Fall: Jedes Jahr nimmt der Staat Millionen ein, weil innerhalb der Familien das Thema tabuisiert wird und nicht vernünftig geplant wird, das Vermögen schon zu Lebzeiten unter Ausnutzung aller Fristen und Freibeträge bereits frühzeitig zu verteilen.
Jetzt wird darüber gesprochen - und das ist gut so.
 
Na in direkter Linie hast Du sehr hohe Freibeträge, das finde ich nicht so kritisch, ausserdem muss man rechtzeitig mit dem Übertragen anfangen.
Ausserdem gibt es bei Häusern noch Tricks (Testamentarische Auflage einer bestimmten Investition - Bspl.: Auflage für´s Erben ist eine Neueindeckung des Daches. Muss soweiso gemacht werden und jetzt wird aber der Wert um diese Investition gemindert)

Gruss
Tim
 
Wer ist denn heutzutage noch so blöd und vererbt Immobilien an seine Kinder/Erben. Da gabs und gibts noch andere Wege ohne das FA zu beschäftigen. :D

Edit: Äh, ohne illegale Wege versteht sich.
 
Klasse Beitrag, da hat man jetzt was genau davon ?
Bis zur Anhebung auf den realen Verkehrswert ist das so doof nämlich nicht.
Aber kläre uns Laien doch mal auf

Gruss
Tim
 
Da meine Vorfahren nicht besonders wohlhabend waren haben mir die bisherigen Freibeträge immer gereicht (weshalb ich mir ehrlich gesagt um die Erbschaftssteuer bisher auch keine großen Gedanken gemacht habe).

ot:
[Gehässig]Und wer mehr hat kann ruhig gemolken werden.[/Gehässig]
;)
 
Problem ist bei der ganzen Sache eigentlich nur die Bewertung bei Immobilien. Wird Geld vererbt kenn man den Wert..... ist eben der Nennwert, bei Immobilien ist das schwieriger und da steckt jetzt auch die Verfassungswidrigkeit gegenüber der Bewertung von Geld.

Wer glaubt das die Erbschaftsteuer nun abgeschaft wird wird wohl enttäuscht werden..... ich könnte Wetten das nun einfach die Bewertung von Immobilien nach "oben" korrigiert wird und man halt mehr Steuern zahlen muss als bislang.

Vom Prinzip her finde ich die Erbschaftsteuer gar nicht schlecht. Man muss sich einfach mal vorstellen das jeder der sich selber Vermögen anschafft dies aus versteuertem Geld machen muss. Wenn jemand Erbt, dann wurde das Vermögen für ihn selber ja noch nicht versteuert und das soll die Erbschaftsteuer machen. Da es sehr hohe Freibeträge gibt fällt außerdem erst Steuer an wenn man wirklich von Vermögens sprechen kann.

Ändert natürlich alles nichts an der Tatsache das wir Bürger nur noch den Eindruck haben das sich der Staat nach Lust und Laune an unserem Geld vergreift, allerdings ist das ein Politisches Problem und weniger ein steuerliches Problem

Grüße Epic03
 
Supernature schrieb:
Trotzdem ist für mich die Erbschaftssteuer die "unseriöseste" aller Steuerformen. Das, was am Ende eines mehr oder weniger arbeitsreichen Lebens übrig bleibt, ist doch meistens schon doppelt und dreifach versteuert worden.
Nun wird es innerhalb der Familie an die nächste Generation weitergegeben - was zum Teufel geht den Staat das an?
Ein wahres Wort! So elegant hätte ich mich nicht in Worte fassen können.
Bei solchen Themen platz mir immer gleich der Kragen.
 
Zitat AGGI
Bei solchen Themen platz mir immer gleich der Kragen.

Wie Recht.

Wenn ich bedenke, ich erbe ein Haus, habe selber nur geringe Einkünfte, muss nun für die Steuer ein Darlehn aufnehmen, wo ich selber noch nicht wissen kann, wie soll ich dieses tilgen. Der Freibetrag kann doch nicht hoch genug sein. Wer kann ausrechnen, wie lange es dauert, bis das Haus der Bank gehört?

Danke
 
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