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Outlook öffnet Links standardmäßig mit Edge: Gängelung oder schlechte Kommunikation?
Outlook öffnet Weblinks künftig in Microsoft Edge – selbst dann, wenn man standardmäßig einen anderen Browser verwendet. Diese Meldung machte vor einigen Wochen die Runde. Stimmt das wirklich, hat Microsoft einmal mehr schlecht kommuniziert oder ist es am Ende gar viel Rauch um nichts?
Eine solche Einleitung weckt die Erwartung, dass diese Fragen nachfolgend beantwortet werden. Tut mir leid, aber das kann ich nicht, ich will aber versuchen, die Puzzleteile zusammenzufügen. Letztlich kann man aber alle drei Fragen zumindest teilweise bejahen, auch wenn sich das erst einmal seltsam anhört.
Die technische Dokumentation, die Microsoft hierzu in der Zwischenzeit veröffentlicht hat, ist eindeutig: Klickt man unter Windows in Outlook einen Link an, öffnet sich dieser in Microsoft Edge, und zwar in einer geteilten Ansicht: Im Hauptfenster wird der Link geöffnet, in der Sidebar die zugehörige E-Mail. Administratoren können das Verhalten über eine Richtlinie steuern und dabei festlegen, ob Nutzer die Wahl haben, diese Einstellung selbst wieder zu ändern.
Ausgelöst wurden die zugehörigen Medienberichte durch Benachrichtigungen im Microsoft 365 Admincenter, das nur von entsprechend berechtigten Personen eingesehen werden kann. Weil in der Berichterstattung nicht zwischen Privat- und Geschäftskunden unterschieden wurde, entstand zwangsläufig der Eindruck, diese Änderung sei allgemeingültig.
Das ist sie augenscheinlich aber nicht. Ich habe ein privates Microsoft 365 Abonnement und bei mir ist die Änderung inzwischen angekommen. In den Outlook-Optionen kann im Abschnitt “Erweitert” unter dem Punkt “Linkbehandlung” ausgewählt werden, was beim Öffnen von Links passieren soll.
Ohne, dass ich hier eine Einstellung vorgenommen habe, ist die Option “Standardbrowser” ausgewählt. Mit anderen Worten: Hätte ich nichts von dieser Änderung gewusst, dann hätte ich sie nicht bemerkt.

Wenn wir uns die Ankündigung anschauen, mit der Microsoft diese und andere Neuerungen im Februar 2023 angekündigt hatte, fällt im Hinblick auf Privatnutzer ein kleiner, aber feiner Unterschied in der Wortwahl auf, ich habe den entsprechenden Absatz ausgeschnitten:

“You can choose” – hier wird also explizit von der Wahlmöglichkeit gesprochen, diese Neuerung zu aktivieren. So habe ich das auch bei mir selbst erlebt.
Es hat somit den Anschein, als wenn Microsoft besagte Neuerung bei Privatnutzern im Hintergrund einführt, ohne die Standard-Einstellungen zu verändern, während man bei Geschäftskunden “aggressiver” vorgeht. Üblicherweise ist es bei Microsoft genau andersherum, allerdings wird man in diesem konkreten Fall davon ausgehen, dass ohnehin entsprechende Richtlinien konfiguriert werden und das Verhalten sogar erwünscht ist, weil Microsoft Edge im geschäftlichen Umfeld deutlich stärker verbreitet ist.
Um also nochmals auf die Eingangsfrage
zurückzukommen, hier der aktuelle Stand der Erkenntnisse:
Stimmt das wirklich? Ja, aber wohl nur für Geschäftskunden, wenn keine anderweitigen Richtlinien festgelegt wurden.
Hat Microsoft einmal mehr schlecht kommuniziert? Jein, die Formulierungen sind für die jeweilige Zielgruppe korrekt – man hätte allerdings jeweils auf den Unterschied hinweisen können.
Ist es am Ende gar viel Rauch um nichts? Noch ein Jein, weil Privatnutzer davon wohl gar nichts mitbekommen werden und die Mitarbeiter in Firmenumgebungen ohnehin dem “ausgeliefert” sind, was über Richtlinien vorgegeben wird.
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Outlook öffnet Weblinks künftig in Microsoft Edge – selbst dann, wenn man standardmäßig einen anderen Browser verwendet. Diese Meldung machte vor einigen Wochen die Runde. Stimmt das wirklich, hat Microsoft einmal mehr schlecht kommuniziert oder ist es am Ende gar viel Rauch um nichts?
Eine solche Einleitung weckt die Erwartung, dass diese Fragen nachfolgend beantwortet werden. Tut mir leid, aber das kann ich nicht, ich will aber versuchen, die Puzzleteile zusammenzufügen. Letztlich kann man aber alle drei Fragen zumindest teilweise bejahen, auch wenn sich das erst einmal seltsam anhört.
Die technische Dokumentation, die Microsoft hierzu in der Zwischenzeit veröffentlicht hat, ist eindeutig: Klickt man unter Windows in Outlook einen Link an, öffnet sich dieser in Microsoft Edge, und zwar in einer geteilten Ansicht: Im Hauptfenster wird der Link geöffnet, in der Sidebar die zugehörige E-Mail. Administratoren können das Verhalten über eine Richtlinie steuern und dabei festlegen, ob Nutzer die Wahl haben, diese Einstellung selbst wieder zu ändern.
Ausgelöst wurden die zugehörigen Medienberichte durch Benachrichtigungen im Microsoft 365 Admincenter, das nur von entsprechend berechtigten Personen eingesehen werden kann. Weil in der Berichterstattung nicht zwischen Privat- und Geschäftskunden unterschieden wurde, entstand zwangsläufig der Eindruck, diese Änderung sei allgemeingültig.
Das ist sie augenscheinlich aber nicht. Ich habe ein privates Microsoft 365 Abonnement und bei mir ist die Änderung inzwischen angekommen. In den Outlook-Optionen kann im Abschnitt “Erweitert” unter dem Punkt “Linkbehandlung” ausgewählt werden, was beim Öffnen von Links passieren soll.
Ohne, dass ich hier eine Einstellung vorgenommen habe, ist die Option “Standardbrowser” ausgewählt. Mit anderen Worten: Hätte ich nichts von dieser Änderung gewusst, dann hätte ich sie nicht bemerkt.

Wenn wir uns die Ankündigung anschauen, mit der Microsoft diese und andere Neuerungen im Februar 2023 angekündigt hatte, fällt im Hinblick auf Privatnutzer ein kleiner, aber feiner Unterschied in der Wortwahl auf, ich habe den entsprechenden Absatz ausgeschnitten:

“You can choose” – hier wird also explizit von der Wahlmöglichkeit gesprochen, diese Neuerung zu aktivieren. So habe ich das auch bei mir selbst erlebt.
Es hat somit den Anschein, als wenn Microsoft besagte Neuerung bei Privatnutzern im Hintergrund einführt, ohne die Standard-Einstellungen zu verändern, während man bei Geschäftskunden “aggressiver” vorgeht. Üblicherweise ist es bei Microsoft genau andersherum, allerdings wird man in diesem konkreten Fall davon ausgehen, dass ohnehin entsprechende Richtlinien konfiguriert werden und das Verhalten sogar erwünscht ist, weil Microsoft Edge im geschäftlichen Umfeld deutlich stärker verbreitet ist.
Um also nochmals auf die Eingangsfrage
Stimmt das wirklich? Ja, aber wohl nur für Geschäftskunden, wenn keine anderweitigen Richtlinien festgelegt wurden.
Hat Microsoft einmal mehr schlecht kommuniziert? Jein, die Formulierungen sind für die jeweilige Zielgruppe korrekt – man hätte allerdings jeweils auf den Unterschied hinweisen können.
Ist es am Ende gar viel Rauch um nichts? Noch ein Jein, weil Privatnutzer davon wohl gar nichts mitbekommen werden und die Mitarbeiter in Firmenumgebungen ohnehin dem “ausgeliefert” sind, was über Richtlinien vorgegeben wird.
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