[Neuigkeit] Datenschutzrecht gegen Microsoft erfolgreich durchgesetzt

Winny

treuer Stammgast
Datenschutzrecht gegen Microsoft erfolgreich durchgesetzt

Mal eine gute Nachricht.
http://www.pcwelt.de/news/software/20350/

"Zwangsregistrierung: Klage eines Studenten gegen Microsoft erfolgreich

Was speichert Microsoft bei einer Office XP-Registrierung? Ein Student aus Rostock hatte Einblick in seine Daten bei Microsoft gefordert. Nachdem Microsoft ihm lediglich mit einer nichtssagenden Form-Mail antwortete, reichte der Student eine Klage vor dem Amtsgericht Rostock ein.

In dem betreffenden Fall hatte der Student aus Rostock das Microsoft-Programm Office XP erworben. Das Programm verlangt für die dauerhafte Nutzung eine Registrierung und verweigert ansonsten seinen Dienst nach 50 Programmaufrufen. Der Student ließ das Paket online über das Internet bei Microsoft registrieren.

Aufgrund von Medienberichten über die Unklarheiten der Details zu den von Microsoft gespeicherten Daten, verlangte der Student schriftlich Auskunft darüber, welche Daten über ihn tatsächlich gespeichert worden sind. Microsoft beantwortete die Anfrage nach zwei Wochen lediglich mit einem allgemeinen Link auf eine Website von Microsoft .

Der Student gab sich damit jedoch nicht zufrieden, beharrte auf einer Auskunft und reichte Klage beim Amtsgericht Rostock ein. Nachdem Microsoft die Klage zugestellt wurde, erteilte das Software-Unternehmen dem Studenten die geforderte Auskunft. Außerdem versprach Microsoft dem Studenten, die Kosten für die Klage zu übernehmen. Die verspätete Auskunft wurde damit begründet, dass die Anfrage des Studenten versehentlich fehlgeleitet worden sei.

Microsoft betont, dass keine personenbezogenen Daten von Office XP-Anwendern in Deutschland gespeichert werden. Die von den Anwendern hierzulande gemachten Angaben würden beim "Microsoft Activation Clearing House" in Redmond und als Backup in Federal Way in Washington gespeichert. Außerdem weist Microsoft darauf hin, dass keine Informationen über Hardwarekomponenten selbst gespeichert würden. Es werde lediglich ein Hardwarecode errechnet, der ausschließlich für Aktivierungszwecke gespeichert werde. Rückschlüsse auf die verwendeten Hardwarekomponenten könnten aus dem Hardwarecode nicht gemacht werden.

Lediglich alle vom Anwender ausgefüllten Felder und der errechnete Hardwarecode selber werden laut Microsoft bei der Registrierung übertragen.
 
Einerseits behauptet Microsoft mit der Registrierung keine relevanten Daten zu sammeln, andererseits weigern sich selbst große Regierungsstellen der USA, Windows XP gerade deshalb nicht einzusetzen:

US-Army will angeblich kein Windows XP

Die US-Streitkräfte sollen sich gegen die Verwendung des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows XP entschieden haben. Durch dessen Online- Registrierung würde der Redmonder Softwarekonzern zu viele Informationen über die Computer und Software des amerikanischen Verteidigungsministeriums in die Hände bekommen. Das wiederum wäre eine Verletzung der Regierungsvorschriften zur Datensicherheit. Das Pentagon soll deshalb den Ankauf von PCs storniert haben, auf denen Windows XP installiert ist. Wie es weiter heißt, will das Verteidigungsministerium auch künftig keine Lizenzen für Windows XP erwerben.

Das alles behauptet jedenfalls Charles R. Smith, Cyberwar-Kolumnist des im Web erscheinenden NewsMax. Er sieht sich als einer der führenden amerikanischen Experten für Cyber-Technologie und deren Bedeutung für den Krieg, den Terrorismus, den Datenschutz und das tägliche Leben. Charles Smith sagt über sich, er habe seit dem Kalten Krieg gute Kontakte zur US-Army, die er mit "War Games Programs" versorgt habe. Heute ist er Präsident und CEO von Softwar, seiner eigenen Consultingfirma, schreibt außerdem für das "USAF Information Warfare Journal" und unterhält als Journalist regelmäßige Kontakte zu amerikanischen Geheimdienstkreisen.

Die Presseabteilung des amerikanischen Verteidigungsministeriums wollte Charles Smith nicht darin bestätigen, daß Windows XP im Bereich der US Army generell gebannt sei. Windows XP sei neu auf dem Markt. Man müsse sich das erst einmal ansehen. Generell würde das Pentagon aber immer darauf achten, daß die dort eingesetzte Software keine Hintertüren, Fallen, Viren und Trojaner enthalte.

Hersteller Microsoft nimmt die Sicherheitsbedenken von Behörden und Unternehmen nicht auf die leichte Schulter. Der Softwareriese hat deshalb eine "Corporate Edition" seines neuen Betriebssystems im Lieferprogramm, die auf die Online-Registrierung verzichtet.
 
Danke rsjuergen, sehr informativ.

Zu "Der Softwareriese hat deshalb eine "Corporate Edition" seines neuen Betriebssystems im Lieferprogramm, die auf die Online-Registrierung verzichtet" - sollten das nicht alle sicherheitsbewussten Anwender haben? *g*
 
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