bastelmeister schrieb:
Dann gehst du auf eine Gehörlosenschule und lernst dort u.a. auch sprechen (nicht durchs Hören, sondern auf andere Weise).
Ja, das stimmt ungefähr. Ich bin seid meinem 4. Lebensjahr schwerhörig, nicht taub. Der Unterschied ist jener, dass man bei Schwerhörigkeit noch Hörgeräte tragen kann (die auch helfen, also ohne OP und so). Aber wenn man zu 80 Grad schwerbehindert ist und zwischem einem Hörgerät und einem CI (Cochlear Implante) schwankt, dann fällt die Entscheidung schwer. Hörgerät okay, kostet etwa 4000 Euro (eines, ich bin aber auf beiden Seiten schwerhörig), zahlt die Krankenkasse nur zum Teil und immer seltener, beim CI eine OP, Magnet in die Schläfe operiert und die Stimmen klingen blechern (wurde mir gesagt, ich habe Gott sei Dank keines). Immer noch besser, als nichts hören. Wen man taub/schwerhörig auf die Welt kommt, fällt es mit der Sprache natürlich schwer, Schwerhörigenschule hilft da etwas. Ich bin auf einem 'normalen' Gymnasium und bei mir tragen die Lehrer ein Mikrofon, damit ich es besser verstehe (nur ich, die anderen Schüler verstehen es nicht lauter). Mit der Sprache habe ich null Probleme, Deutsch ist mein Leistungsfach, was Grammatik und Rechtschreibung angeht, aber bei der Aussprache haperts, ich nuschel etwas und spreche manchmal so, als hätte ich eine heiße Kartoffel im Mund. trotzdem finde ich es gut, wenn man Leuten, die ein Handicap haben, auch eine Stelle bieten kann. Warum nicht? Schwerhörige/Taube könen auch sehr gut von den Lippen ablesen, da dieses das wichtigste ist, um andere Leute zu verstehen. Der Blickkontakt ist wichtig, dann kommt die Lautstärke.
Das stimmt schon, dass man Leute, die ein Handicap haben, einstellen soll, so spart man Geld. Ja, aber dass man diese Leute dann schräge von der Seite anguckt, ist die Höhe. Man kan als Schwerhöriger/Tauber nichts dafür, dass man schwerhörig/taub ist, wen man nicht gerade in eine laute Disko geht, also warum ärgern? Man muss den Tatsachen ins Auge blicken und es so nehmen, wie es ist. Wie war noch ein Zitat, was ich gelesen habe? "Die meisten Probleme sind keine Probleme mehr, wen man sie mal mit etwas Abstand betrachtet" (Autor mir gerade unbekant).
Klaus