Neue Software Hausfrau 1.0

kgm

schläft auf dem Boardsofa
Letztes Jahr hat ein Freund haarsträubende Erfahrungen mit einem Software-Upgrade gemacht. Er ließ
sich dazu überreden, ein Upgrade von Freundin 4.0 auf Ehefrau 1.0 durchzuführen. Seine Erfahrungen
dabei waren folgende:

Diese neu entstandene Applikation verbrauchte extrem viel Arbeitsspeicher und ließ fast keine
Systemressourcen übrig. Bei genaueren Prüfungen fand er dann heraus, dass diese Applikation
zusätzliche "Child"-Prozesse aufrief. Das hatte natürlich zur Folge, dass die sowieso schon knappen
Ressourcen noch mehr beansprucht wurden.

Außerdem war die Applikation sehr nahe am Betriebssystem programmiert. Das äußerte sich z.B.
dadurch, dass Sie sich so gleich beim Booten in die Kommandostruktur einklinkte und somit sämtliche
Ressourcen kontrollierte. Das ging soweit, das andere Applikationen bei ihr nachfragen mussten und
dann gegebenenfalls einfach keine Ressourcen zugewiesen bekamen. Somit waren einige
Applikationen nach der Installation von Ehefrau 1.0 überhaupt nicht mehr lauffähig. Dazu gehörten z.B.
Skatabend 6.0, Fussballplatz 3.1 und Kneipentour 3.0. Zu allem Überfluss schien das System von Tag
zu Tag mehr unter diesen Umständen zu leiden. Es sah so aus, als würde Ehefrau 1.0 sich wie ein Virus
im System verbreiten. Zu alle dem, wurden dabei Protokolle über alle Aktionen anderer Prozesse
angefertigt.

Andere, mit der Applikation vertraute Anwender hatten ihn vorher gewarnt, doch da keines dieser
Phänomene in der Produktbeschreibung oder Anleitung erwähnt wurde, hatte er dies wohl einfach
ignoriert. Ein weiterer Minuspunkt für diese Applikation war, dass sie bei der Installation keinerlei
Optionen bietet. So konnte man nicht entscheiden, ob Zusatzpakete wie Schwiegermutter 1.0 oder
Schwägerin 1.2 mit installiert werden sollten oder nicht. Einige wichtige Features hatte man sogar
einfach vergessen in die Applikation einzubauen. Da wäre z.B. ein Uninstaller, ein "Erinnere mich nie
wieder"-Button, ein Minimize-Button oder die Unterstützung von Multitasking, so dass gleichzeitig noch
andere Programme eine Chance hätten mit dem System zu kommunizieren.

Ich persönlich, werde bei Freundin 5.0 bleiben, obwohl auch dass nicht ganz unkompliziert ist. So war
es zum Beispiel bei keiner Version bisher möglich, sie einfach über den Vorgänger darüber zu
installieren. Nein, vorher musste eine saubere Deinstallation durchgeführt werden um sicher zu stellen,
dass keine Interrupts oder I/O-Ports mehr blockiert werden.

Sollte man dies vergessen, so kann es passieren, dass die frisch installierte Applikation einfach so
abstürzt. Meistens bleibt einem dann nichts anderes übrig, als sich eine neue Kopie zu besorgen. Auf
die mitgelieferte Uninstall-Routine sollte man sich jedoch in keinem Fall verlassen!


Es bleiben grundsätzlich irgendwelche Reste im System zurück. Ein weiteres Problem, welches die
meisten Versionen von Freundin haben, ist die lästige Aufforderung, sich doch ein Upgrade auf Ehefrau
1.0 zu besorgen. Diese erscheint, wie bei allen "Prüfen vor dem Kauf-Programmen" oder kurz
Shareware-Programmen, in regelmäßigen Abständen, aber meist dann, wenn man es am wenigsten
gebrauchen kann.






Hier geklaut http://home.t-online.de/home/thomas.lauzi/index.html
 
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