Neue Laufwerke zum Nulltarif gefällig?

SilverSurfer99

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Partionieren und/oder Substituieren

1. Einleitung
Für manche 'ein alter Hut', für manche aber neu und nützlich: Unter der sperrigen Überschrift verbirgt sich eine interessante und zu selten genutzte Lösung bei der Erstellung bzw. Nutzung von Laufwerken. Die nachstehenden Aussagen gelten für alle gängigen Betriebssysteme von DOS bis zu WinXP, OS/2 und Linux. Mit 'gehobeneren Lösungen' zB. Toronto-Filesystem unter OS/2 ab Warp3 kann man auch mehrere Verzeichnisse und von verschiedenen physikalischen Festplatten zu einem neuen substituierten Laufwerk zusammen fassen.

2. Partionierungen und ihre Grenzen
a) Partitionen sind logisch selbstständige Teile/Laufwerke einer einzigen physischen Festplatte; sofern auf eine solche Partition ein Betriebssystem installiert wird, hat diese Partition auch ihren eigenen Bootsektor. Eine neue Partition ist daher zwingend für das Anlegen eines neuen Betriebssystems (DualBoot-Lösungen halte ich eher für labile Krücken).
b) Damit stellt sich sofort die Frage "Wieviel Gigabytes soll die Partition groß sein", womit meist gemeint ist "So groß, dass alles herauf passt, aber möglichst wenig ungenutzte Reste entstehen". Somit ist häufig die Grundlage für ein späteres Dilemma gelegt. Tipp: Wer wie aktuell zB. noch C:Win9x und/oder Win2k als Produktionssystem nutzt und sukzessive auf WinXP wechseln möchte, sollte alle (bisherigen) größeren kompatiblen Anwendungen auch bei WinXP auf Laufwerk C: installieren, da der zusätzliche Platzbedarf unter WinXP dann nur für ein paar Systemdateien benötigt wird. Beispiele sind Office-Anwendungen, größere Bildbearbeitungsprogramme...

3. SUBSTituierte Laufwerke
IF NOT EXIST E:\Lfw_J\NUL MD E:\Lfw_J ENTER
SUBST.EXE J: E:\Lfw_J ENTER

Diese beiden einfachen Kommandos erstellen bereits ein neues Laufwerk J: mit folgenden Eigenschaften:
-Das Verzeichnis E:\Lfw_J kann ab sofort als Laufwerk J: angesprochen werden, und dieses Laufwerk wird im Regelfall von allen gängigen Betriebssystem-Funktionen unterstützt, ist also auch als Laufwerkssymbol im Arbeitsplatz von Win... und im Explorer ansprechbar.
-Es ist KEINE Laufwerks-Größenangabe erforderlich, dem substituierten Laufwerk J: steht der gesamte freie Platz der Partition E: zur Verfügung - umgekehrt gibt es bei substituierten Laufwerken KEIN Problem der ungenutzten Restgrößen.

ANWENDUNGSBEISPIELE: Eine komplette CD nach J: kopieren können oder andere Duplizier-Tätigkeiten; bei genügend Platz einige komplette CDs auf (verschiedene) SUBST-Laufwerke kopieren und von dort nutzen: Wird später der Platz auf der Partition E: knapp, aber auf Partition F: ist noch Platz vorhanden, so wird einfach 'XCOPY E:\Lfw_J\* F:\Lfw_J\* /S /E' gestartet und mit 'SUBST.EXE J: F:\Lfw_J' ENTER die neue Zuweisung aktiviert [+ Löschen von E:\Lfw_J].
ERGÄNZUNG [nicht in *.zip enthalten]: Auch durch das Verlagern der Auslagerungsdatei auf eine andere Partition ergeben sich noch Spielräume (Win386.swp bis WinME, Pagefile.sys ab WinNT).

-Als Laufwerksbuchstaben kommen alle Buchstaben infrage ab dem ersten (nicht von einem realen Laufwerk belegten) Buchstaben wie zB. J: bis Z:; Umlaute als Laufwerksbuchstaben sind nicht zugelassen, aber dennoch dürften meist ca. 20 neue Laufwerke definierbar sein. Wer virtuelle Laufwerke wie ScramDisk oder StrongDisk einsetzt, muss deren Laufwerksbuchstaben ebenfalls aussparen - also ist am Anfang ein Konzept der 'Buchstaben- und RealLaufwerks-Zuweisung' erforderlich.
-Als zugewiesene Verzeichnisse sind nur HAUPTVERZEICHNISSE zulässig [die also im Root liegen].
-Die SUBST-definierten LaufwerksDefinitionen 'vergisst' das Betriebssystem bei jedem PC-Start, dh. die Befehle müssen in eine Batchdatei geschrieben werden und eine Verknüpfung in den Autostart-Ordner gelegt werden [bei WinNT, Win2k und WinXP für den Anwender 'All Users']. Damit erklärt sich auch die Einschränkung, dass Anwendungen, die bereits beim PC-Hochfahren gestartet werden, NICHT auf SUBST-Laufwerken installiert werden dürfen wie zB. Treiber, Virenprüfer, Firewalls... Ausserdem wird bei manchen kopiergeschützten Spielen der Start von Festplatte nicht zugelassen.
-Mit der SUBST-'Umordnung' von 'Festplatten-CDs' und Anwendungen von E: nach G: konnte ich innerhalb einer viertel Stunde meine 2,5GB große Partition E: für das kommende WinXP freiräumen - ohne lästiges Neuinstallieren oder Neupartionieren [selbst wenn man dafür PartitionMagic einsetzt, sollte das NIE ohne vorherige Datensicherung erfolgen].

-Verfeinerungen des Batches:
@ECHO OFF
IF NOT EXIST E:\Lfw_J\NUL MD E:\Lfw_J
SUBST.EXE J: E:\Lfw_J
IF ERRORLEVEL 1 PAUSE
IF NOT EXIST E:\Lfw_K\NUL MD E:\Lfw_K
...
REM Damit wird der Batch ggf. angehalten, falls ein Fehler aufgetreten ist

-Vollständiger XCOPY-Befehl für besondere Attribute bzw. leere Verzeichnisse:
XCOPY ... /K /R /E /I /S /C /H [Eselsbrücke, Dank PC-Welt].

Für die Sammler: Dieser Text ist als Anhang im RTF-Format geZIPped beigefügt.
 

Anhänge

  • partionieren_und_oder_substituieren.zip
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