Musikwirtschaft beklagt ausufernde private Vervielfältigung

little tyrolean schrieb:
Mannomann -
und dabei gibt es jede Menge Überlegungen, das Vinyl-Geschäft wieder anzukurbeln.
Mag sein, aber gemessen am CD-Umsatz ist das Vinyl-Geschäft trotzdem ein Nischenmarkt.
Und um ehrlich zu sein: als ich mir meinen ersten CD-Player (damals noch für ein Schweinegeld) und die ersten paar CDs (waren auch nicht gerade billig) gekauft hatte war die Vinyl-Schallplatte für mich gestorben.

Und ich weine ihr auch keine Träne hinterher, alleine schon die mechanische Abtastung ist imho antiquiert, man sollte mal eine bezahlbare Laserabtastung für Vinyl-Platten entwickeln (als ich mich noch mehr für HiFi interessiert habe war mal so etwas im Gespräch, keine Ahnung ob das jemals über die Planungsphase hinausgekommen ist).

Ich habe ja Verständnis für die Fans der Vinyltechnik, jeder hat so seine Hobbys, aber mein Ding ist das halt nicht (ebensowenig wie das Fahren von dampfbetriebenen Kraftfahrzeugen ;)).
 
Die heutigen Vinyl-Platten haben eine ganz andere Qualität als der billige Importschund, der zum Teil in den Siebzigern auf den Markt geworfen wurde.
Diese Dinger fingen schon durch scharfes Hinsehen an, sich zu wellen, und warten nach zweimaligem Abspielen reif für den Abfall.

Umgekehrt werden bei CDs nur noch "gefühlte" 10 Prozent der technischen Möglichkeiten ausgereizt, damit die Leute auf die Märchen von "besseren" Medien wie DVD-Audio reinfallen.

Wer das nicht glaubt, dem kann ich mal meine original 20 Jahre alte "Brothers in Arms"-CD ausleihen. Dann wird klar, warum Vinyl sterben musste ...
 
Stimmt schon, auch bei Vinyl gab es große Qualitätsunterschiede.
Im "Normalfall" passten ca. 20 min auf eine Seite. Ich habe eine Platte (Queen-Greatest Hits) wo man es geschafft hatte 35 min (!) auf eine Seite zu quetschen.:eek:
Das ging natürlich nur auf Kosten der Qualität, was sehr deutlich herauszuhören war.

Das gleiche Album habe ich auch auf CD, wo die Soundqualität natürlich deutlich besser ist.

Man kann also nicht generell sagen, das der Sound einer CD gegenüber Vinyl abfällt, aber ich wage einmal zu behaupten das er "wärmer" ist.
 
Quampo schrieb:
Wer das nicht glaubt, dem kann ich mal meine original 20 Jahre alte "Brothers in Arms"-CD ausleihen. Dann wird klar, warum Vinyl sterben musste ...
Die steht auch bei mir im Regal! :D

Ist aber natürlich eine der "besser produzierten" CDs und fast schon ein Referenzalbum.
Vielleicht hat man sich anfänglich beim Mastering und der Produktion der CDs auch mehr Mühe gegeben, zu Einen hatte man den Produktionsprozeß wohl noch nicht so in der Hand wie heute und mußte sorgfältiger sein, zum Anderen wollte man natürlich möglichst viele Kunden möglichst schnell zum Umstieg bewegen, da war eine spürbare verbesserte Qualität sicherlich ein sehr gutes Argument.

Und bei der Produktion der Chartmucke sowie irgendwelchen Hitsamplern wird man sich sowieso weder damals noch heute allzu große Mühe gegeben haben, das sind doch überwiegend Titel die sich maximal ein paar Wochen gut verkaufen, in der Zweitverwertung auf einen Sampler kommen und dann (meistens zu Recht) in Vergessenheit geraten (vielleicht in der Drittverwertung noch in den TV-Shops in den "beliebten" 4-CD-Samplern verramscht werden).

Das ist zum schnellen Konsum bestimmte Musik, da ist Qualität zweitrangig.
 
War Brothers in Arms nicht eine der ersten CD's überhaupt?

Ich hatte mir diese CD nie gekauft, was vielleicht auch daran lag, das ich einer der "Spätumsteiger" war, der sich erst einen CD-Spieler gekauft hatte, als kaum noch Vinyl zu bekommen war.

Aber ich sehe gerade, das es Brothers in Arms bei Amazon für 7,97 € gibt.:eek:

Das ist durchaus ein fairer Preis, werde ich gleich mal bestellen.:)
 
@Quampo
Wer das nicht glaubt, dem kann ich mal meine original 20 Jahre alte "Brothers in Arms"-CD ausleihen. Dann wird klar, warum Vinyl sterben musste ...

Da kann ich nur zustimmen, kein Vergleich zu der heutigen "Qualität".
Habe hier etliche CD's dieser Altersklasse, Chris Rea usw, da kommt klanglich heute kaum was ran. Die waren zT deutlich besser als Vinyl, diese aber wieder um Längen besser als heutiges CD's.
Das fällt immer wieder auf wenn ich mal Vinyl auf den Rechner spiele, staune oft genug über den "antiquierten" Sound.
Warum also aktuelle CD's kaufen mit stark eingeschränkten Möglichkeiten und teilweise erschreckender Qualität, technisch wie Musikalisch.
Um gekaufte CD's der letzten Jahre abzuzählen brauche ich nicht mal beide Hände.
Eigentlich kein Wunder das die heutige Wegwerf Lalla niemand mehr kauft, nur kommt das scheinbar bei der Industrie nicht an
 
Ich habe hier rund 250 bis 300 Audio-CDs im Regal stehen (muss mal wieder zählen), aber in den letzten paar Jahren habe ich auch immer weniger gekauft.

Ein Grund dafür ist natürlich das ich den größten Teil meiner alten Lieblingsalben (also die ganzen Vinylscheiben) inzwischen nach und nach als CD nachgekauft habe. Dass das nicht bei mir so geht sehe ich auch im Freundes- und Bekanntenkreis, das dürfte mit ein Grund für die stagnierenden CD-Absätze sein.

Und tatsächlich erscheint immer weniger für mich interessante Musik, wahrscheinlich liegt es auch an meinem Alter (man wird halt anspruchsvoller) und daran, das ich auch weniger Zeit und Muse habe in aller Ruhe mal Musik zu hören als früher.
 
Nicht nur das.... seitdem es Deluxe Music als Musiksender gibt, läuft mein TV auch wieder länger ;) Meistens habe ich den Sender aber nur als Audio über die Anlage laufen :)
 
Bei mir war's auch so wie bei Grainger, ein großer Teil der CDs die ich mir kaufe sind Ersatz für Vinyl oder alte Alben, die ich damals nicht gekauft hatte, aber einfach noch brauchte. Auch die nächste CD die ich demnächst kaufen werde, gehört in diese Kategorie. Aktuelle Sachen kaufe ich - abgesehen von Samplern - praktisch nichts.

Solange die Titel der One-Hit-Pop-Sternchen im Internet mit Begeisterung vervielfältigt werden (nein, nicht getauscht), zieht das Argument musikalische Qualität nicht. Es wird nicht deshalb nicht gekauft, weil die Musik so übel ist, sondern weil es im Netz kostenlos geht.
 
Mannomann -
und dabei gibt es jede Menge Überlegungen, das Vinyl-Geschäft wieder anzukurbeln.

Eines ist sicher:
Eine gut gepflegte LP (entspechend moderne Player vorausgesetzt)
schlägt die gleichnamige CD gleichen Inhalts auf ein und derselben Stereo-Anlage um Längen,
was Klang, Transparenz und Dynamik anbetrifft.

Da die Musikindustrie sich immer noch Taub stellt, hier mal ein neuer Beweiss,
das sich von denen noch keiner Bewegt. Dann müssen ja noch genügt Euros für die Herren " hängen" bleiben oder durch Anwälte herein gebracht werden.
Ich pers glaube das die MI mehr "Kohle" durch 2tens bekommt, als durch Qualität.
 

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(...)alleine schon die mechanische Abtastung ist imho antiquiert, man sollte mal eine bezahlbare Laserabtastung für Vinyl-Platten entwickeln (als ich mich noch mehr für HiFi interessiert habe war mal so etwas im Gespräch, keine Ahnung ob das jemals über die Planungsphase hinausgekommen ist).
Wurde mal von Garrard gebaut, ging auch in Serie, ist aber wg. des horrenden Preises sehr schnell wieder vom Markt verschwunden.

Apropos Haltbarkeit:
Eine Schallplatte mit Rillen hält 100 Jahre, wenn sie pfleglich behandelt wird - nachweislich, die Teile gibt's schon so lange. CDs (auch gepresste) nicht unbedingt - die sterben langsam aber sicher bei Lichteinwirkung - erste Ausfälle bei gerade einmal 10 Jahre alten CDs sind schon im deutschen Zentralarchiv aufgetreten und dies trotz optimaler Lagerung...

Zumal:
Um eine LP abzuspielen brauche ich im Zweifelsfall eine Stecknadel und ein Stück Pappe. Wer garantiert mir, dass es in 20 oder 30 Jahren überhaupt noch Geräte gibt, die eine CD abspielen können?
 
Wurde mal von Garrard gebaut, ging auch in Serie, ist aber wg. des horrenden Preises sehr schnell wieder vom Markt verschwunden.

QuHno, du könntest mal wieder mein Retter sein! :ROFLMAO:

Wie hießen die noch?? Ein früherer Kollege hat die gesammelt und ich war ganz fasziniert von den Dingern. Ich komm' nicht mehr drauf... :unsure:
 
Oh Gott! An die Typbezeichnung erinnere ich mich nicht mehr, bin mir nicht mal sicher ob ich den französischen Namen des Herstellers richtig geschrieben habe, das war immerhin Anfang der 80er ...

... aaaaber ich hab da noch was gefunden, Plattenspieler mit Laserabtastung werden von ELP seit 1989 gebaut, der Preis liegt aber im ähnlichen Rahmen wie damals, diesmal jedoch in €uronen: Von 9900 € bis 14.900 € :eek: jedoch:
Wirtschaftswoche schrieb:
Lohnt sich also der Kauf? Für den bekannten Jazzpianisten Keith Jarrett steht das außer Frage. Sein Urteil: „Der ELP beweist die Überlegenheit von Vinylscheiben mit ihrer unvergleichlichen Transparenz, die alle digitalen Formate in den Schatten stellt. Hi-Fi-Fans mit einer großen Plattensammlung sollten nicht zögern, zuzugreifen.“
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