MS-Prozess: Red Hat beschuldigt Microsoft

RollerChris

R.I.P.
[ 22. März 2002 14:45:03 MEZ ]

Durch den Einfluss Microsofts auf die PC Hersteller habe Linux keinen angemessenen Anteil im Desktop-Markt erreichen können, sagte Tiemann, der bei der Anhörung als Zeuge der Bundesstaaten auftrat. Tiemann will diesen für Linux schädlichen Einfluss in diversen Meetings mit Herstellern wie Dell, Hewlett Packard oder IBM gespürt haben.
Wann immer er GNOME, die grafische Linux-Oberfläche ins Gespräch brachte, so Tiemann, habe sich die Diskussion schlagartig verändert. "Es war, als sei ein Stinktier durch den Raum gegangen", beschrieb der Red Hat CTO seinen Eindruck. Red Hat Linux als Desktop-Betriebssystem sei für OEMs offensichtlich ein Tabuthema. Tiemann folgerte daraus, dass die OEMs sich vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen seitens Microsoft fürchteten. Diese Schlussfolgerung war Richterin Colleen Kollar-Kotelly zuviel; sie ließ die entsprechende Passage aus dem Protokoll streichen.
Während diverse namhafte Hersteller ihre Server mit Linux anbieten, hatte einzig Dell seit Juni 2000 auch Desktop-PCs mit Linux als Option im Angebot seiner US-Seiten. Im August vergangenen Jahres stoppte Dell den Verkauf. Die Nachfrage sei zu gering gewesen, hieß es damals. (uba)

Quelle: www.arcor.de / © IDG
 
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