Mit welcher Lebensdauer man bei den unterschiedlichen Archivierungsmedien rechnen kann, ist z.B.
hier recht anschaulich zusammengefasst.
Theoretisch rechnen kann - bei Langzeitarchivierung sollte man jedoch aus guten gründen sehr konservativ vorgehen und nur das verwenden, was nachweislich so lange hält.
Ein paar Gedanken dazu:
Unsere gute alte Deutsche Nationalbibliothek hat ja irgendwann auch angefangen, CDs zu sammeln - auch gepresste - und sie mussten leider feststellen, das selbst gepresste CDs, die in mit Schutzgas befüllten Zylindern perfekt klimatisiert aufbewahrt wurden, teilweise ihre Daten schon nach 10 Jahren verloren haben.
In Firmen, die sich auf Datenarchivierung spezialisiert haben werden nach wie vor Bänder und Festplatten eingesetzt. Für Bänder ist seit langem
nachgewiesen - nicht nur geschätzt oder hochgerechnet, sondern im Einsatz - dass sie mindestens 30 Jahre halten, wenn sie ordentlich aufbewahrt werden.
Aus meiner persönlichen Erfahrung sind ca 30% aller gebrannten Medien, selbst wenn sie gut gelagert wurden, im Schnitt nach 5 Jahren nicht mehr vollständig auslesbar. DVD oder Blu Ray halten etwas länger als CDs, deren empfindliche Schicht nur mit einer dünnen Lackschicht geschützt ist, durch die Sauerstoff langsam aber sicher durch diffundieren und die chemische Schicht zerstören kann. Als zweit-haltbarstes gebranntes Medium (haltbarstes siehe 1.)
) haben sich noch DVD-RAMs erwiesen, noch ist keine einzige meiner alten unleserlich geworden, die Sektorierung scheint da wirklich einiges an zusätzlicher Sicherheit zu bringen ...
... abgesehen davon ist uns in der Firma in den "Archiv-Schränken" mit Festplattenarrays in den letzten 8 Jahren keine einzige ausgefallen bevor sie (aus anderen Gründen) ausgetauscht wurde. In einem Schrank sind etwas über 100 SAS Platten eingebaut.
1)
Langzeitarchivierung? 5000 Jahre alte gebrannte, sumerische Tontafeln mit Keilschrift haben sich, trotz teilweise sehr schlechter Aufbewahrung unter widrigsten Umständen (Feuersbrünste, Uberschwemmungen, ...), als immer noch perfekt lesbar erwiesen - sogar ohne Hilfsmittel außer einem optischen Scanner Revision 1.0, Codename: "Auge".