Megaupload dicht - Schmitz im Knast - FBI und weitere Seiten gehackt

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
In einer gezielten Aktion hat das FBI den Dienst Megaupload ausgeschaltet und diverse Beteiligte verhaftet, darunter auch den Deutschen Kim Schmitz, dessen kriminelle Internet-Karriere damit um ein Kapitel reicher wird. Schmitz wurde in Neuseeland verhaftet und soll an die USA ausgeliefert werden - eine Freilassung gegen Kaution hat der Richter verweigert.
Was den Machern vorgeworfen wird, ist klar: Sie sollen den Dienst bewusst als Tauschbörse für illegale Software, Musik und Filme beworben und so Millionen verdient haben.
Ob faktisch zu belegen ist, was praktisch sonnenklar ist, wird sich noch zeigen - Rapidshare sieht sich immer wieder mit solchen Vorwürfen konfrontiert, konnte seinen Dienst bisher aber aufrecht erhalten.
Auch Megaupload war nicht lange down - die Seite ist bereits wieder unter einer neuen Adresse erreichbar, und auf der Seite wird angekündigt, man arbeite mit Hochdruck daran, den Normalbetrieb schon bald wieder aufzunehmen:

megaupload_new.jpg

Kim Schmitz und seine Kumpanen wird aber nicht nur massenhafter Verstoß gegen das Urheberrecht, sondern unter anderem auch Geldwäsche vorgeworfen.
Laut stern.de drohen den Beteiligten bis zu 20 Jahre Haft - nach diversen Kurzurlauben im Gefängnis kann sich Schmitz dieses Mal also auf einen längeren Aufenthalt einrichten.

Das Hackerkollektiv Anonymous rief umgehend die "OpMegaupload" aus und legte die Webseiten von FBI, Justizministerium, diversen anderen Polizeibehörden und verschiedenen Unterhaltungskonzernen lahm - womit einmal mehr bewiesen ist, dass die Hacker, die sich so gerne als Kämpfer für das Gute inszenieren, eben doch nichts weiter sind als hundsgewöhnliche Kriminelle, die dort hin gehören, wo sich auch Herr Schmitz gerade befindet.
 
Huch, das FBI konnte das ohne SOPA? </sorry_das_musste_raus>

Ich habe auch schon Dateien bei Megaupload herauf und heruntergeladen - völlig legale Programme, die die Autoren dort hochgeladen hatten weil ihr eigener Hoster ihnen den günstigen Webspace mit limitierten Traffic bei der Last dicht gemacht hätte - und es war deutlich angenehmer und weniger werbelastig als Rapidshare.

Dass im Prinzip jeder einzelne Datenspeicher Service für "geklaute" Inhalte genutzt werden kann, sollte ja wohl klar sein. Man könnte dafür sogar Skydrive mit Freigabe oder ein GoogleMail Konto nutzen, einfach die "geklauten" Dateien verschlüsselt ablegen und dann, wie bei allen anderen Filehostern auch, die URL und das PW zur Entschlüsselung in irgendwelchen zwielichtigen, einschlägig bekannten Foren oder Newsgroups posten. (← Das war keine Anleitung, sondern nur die Erwähnung allgemein bekannter Sachen). Wird dann Microsoft auch dicht gemacht und Steve Balmer verhaftet?

OK, sollten die Betreiber von Megaupload persönlich mit nicht legal hochgeladenen Dateien Geld verdient haben und keinerlei Anstalten gemacht haben, diese auf Hinweis zu entfernen, dann könnte das schon ein klein wenig anders aussehen, aber ansonsten ist gegen einen Dienst dieser Art nichts einzuwenden ...

... was ich übrigens nicht verstehe ist:
Wieso, verdammt noch mal, kann die USA überall auf der Welt Staatsbürger anderer Länder verhaften lassen?
Warum legen sie nicht im jeweiligen Land die Beweise vor, erwirken dort einen Haftbefehl, der dann international ausgeweitet wird und erlauben dem Delinquenten, nach dem Recht seines eigenen Landes verurteilt zu werden?
Müssen sie die Leute erst noch ein wenig "Waterboarden" (foltern) um "Geständnisse" zu erhalten?
 
Das Hackerkollektiv Anonymous rief umgehend die "OpMegaupload" aus und legte die Webseiten von FBI, Justizministerium, diversen anderen Polizeibehörden und verschiedenen Unterhaltungskonzernen lahm - womit einmal mehr bewiesen ist, dass die Hacker, die sich so gerne als Kämpfer für das Gute inszenieren, eben doch nichts weiter sind als hundsgewöhnliche Kriminelle, die dort hin gehören, wo sich auch Herr Schmitz gerade befindet.

ot:

Ich halte es immernoch für fahrlässig, "Anonymous" überhaupt GUT oder BÖSE einstufen zu wollen. Mit der Gruppe verhält es sich wie mit der Menschheit an sich: es gibt Strömungen in alle Richtungen. Genauso gut kann man nämlich tatsächlich sagen "Autofahrer sind Vollidioten". Anonymous ist zwar "eine Gruppe", aber nur nach aussen. Das ist ein Deckmantel, dessen Name treffend wie bestimmend ist: Anonym. Da erübrigt sich das Gut oder Böse. Eher ist es eine graue Masse die mal so, mal so ausschlägt, je nachdem wer welche Aktion beginnt und was das Ziel ist.


Ehrlich gesagt, im Moment hab ich auch ein wenig Unmutszuversicht (Angst würde es nicht treffen), da auch ich derart Filehoster benutze. Allerdings im legalen Sinne, ich hoste meine GTA Mods auf einem der grösseren. Wenn man aber im Zuge etwaiger Ermittlungen erstmal drinhängt, hat man ein Problem, auch wenn man danach "unbeschadet" davonkommt. Mal sehen, ob und was in D passiert.
 
"Rechtlich gesehen bieten Filehoster etwa die gleiche Dienstleistung wie ein Lagerhallenbetreiber an - es wäre absurd, diesen für das Verhalten seiner Kundschaft verantwortlich zu machen", sagt Andreas Popp, Urheberrechtsexperte der Piratenpartei. Er fragt: "Wird demnächst auch der Vorstand von Google verhaftet, weil auch auf Youtube Nutzer urheberrechtlich geschützte Medien hochladen? Die US-Behörden wollen uns hier offenbar einen Vorgeschmack auf die neuen Zensur-Gesetze Sopa und Pipa geben."
Das mag allgemein betrachtet richtig sein - in Anbetracht der involvierten Person Kim Schmitz und der bislang unklaren Umstände täten sich die Piraten gut daran, lieber weniger als mehr zu der Sache zu sagen, das bietet ganz unnötig Angriffsfläche.

Was Uploader und Downloader zu befürchten haben
 
... was ich übrigens nicht verstehe ist:
Wieso, verdammt noch mal, kann die USA überall auf der Welt Staatsbürger anderer Länder verhaften lassen?
Warum legen sie nicht im jeweiligen Land die Beweise vor, erwirken dort einen Haftbefehl, der dann international ausgeweitet wird und erlauben dem Delinquenten, nach dem Recht seines eigenen Landes verurteilt zu werden?
Müssen sie die Leute erst noch ein wenig "Waterboarden" (foltern) um "Geständnisse" zu erhalten?

Diese Frage stelle ich mir auch ständig und die ist in der Schule unter Freunden auch ständig ein Thema, aber eine Antwort weiß niemand.

Kann das hier jemand beantworten?




Zum Thema:

Ich finde eigentlich den ganzen Wind, den die USA um solche illegalen Seiten macht, viel zu übertrieben.
Vielleicht stoße ich mit dieser Einstellung mit der von Anderen zusammen, aber wenn ich mir das so grob anschaue, was alles von dort aus geschieht, dann sieht mir das irgendwie z.B. dem Afghanistan-Krieg ähnlich.
Die USA sieht sich immer noch als Welt-Polizei und jetzt fangen sie auch an, ihren Einfluss auf die Internet-Piraterie auszuweiten und übertreiben meiner Meinung nach mal wieder (siehe SOPA).




Ach und ich muss noch mal ein Lob an Super aus sprechen.^^
Keine Ahnung, ob das schon mal jemand auf geschrieben hat, aber er macht seine Arbeit hier super^^
Ich glaube, ich lese hier auch mal öfters, weil sonst braucht es immer 3 Tage, bevor ich davon erfahre.
Und hier bekomme ich brüh warm einen kleinen und leicht verständlichen Artikel zum Thema^^
Mach weiter so^^
 
Ich finde es irgendwie schade.

Nein, ich hab mir darüber keine Spiele oder Filme geladen, sofern sie nicht eh kostenlos waren, allerdings Patches für meine Spiele, welche von Fans stammen und diese nutzen solche Hoster halt als Vertriebsweg, wenn sie nicht von den Trafic herhalten können.

Ansonsten ist es kein Beinbruch für mich, ich surfe auf andern Seiten viel häufiger, als auf die eines Hosters :D
 
Jedenfalls werde ich die paar Gigabyte GTA Mods besser mal sichern. Ob mediafire da mitzieht, und ebenfalls einfach dicht macht, keine Ahnung. Auch schätze ich, dass MF nicht zu den üblichen Verdächtigen gehört, die zur Filesharing Scene gehören, aber man weiss ja nie..
 
Ich denke die Amis wollten damit mal wieder die Szene aufmischen, um Rapidshare und Co. (und deren Nutzer) ein paar Scheißperlen auf die Stirn zu zaubern.
Hat bei einigen ja auch schon gewirkt.
 
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