Mal was aus der Spedition.....

...Was lässt Du Dir auch immer Retriever mitliefern? ;)

Aber im Ernst, wie läuft das versicherungstechnisch ab? Hab ihr da noch Schaden von, oder ist das Kundensache? Und ist das immer dasselbe Schiff für die Route, das regelmässig von den gleichen Kunden benutzt wurde?
 
In Ergänzung zu Chris:

SUK = Schiffsuntersuchungskommission

Die SUK ist die Zentrale Untersuchungsbehörde; die SUK bedient sich eines Schiffssachverständigen, der die Boden- und Kimmmessung durchführt, den Gesamtzustand des Schiffes bewertet und dann der SUK einen Vorschlag unterbreitet, für wie viele Jahre das Schiffsattest verlängert werden soll.

In der Binnenschifffahrt sind eine Menge Bücher mitzuführen, u.a. die Binnenschifffahrtsstraßenverordnung und die Rheinschifffahrtspolizeiverordnung.

Die KLASSE gibt es meines Wissens nach nur für Tankschiffe.

[Klugscheißermodus on]
Dort wird das Schiff an Land gebracht …
Das Schiff wird auf die Helling genommen [Klugscheißermodus off]


Lemmy
 
Der Kahn ist 10 jahre alt, technisch überholt und maschinell ausgelutscht. Ladung ist versichert, der Rest warm saniert? Währe nicht der erste Kahn, der so "erneuert" wird.
 
Lemmy schrieb:
Die KLASSE gibt es meines Wissens nach nur für Tankschiffe.

[Klugscheißermodus on] Das Schiff wird auf die Helling genommen [Klugscheißermodus off]
Lemmy

Klasse gibs in Berlin bei unseren Schuten auf Havel Spree und Umland immernoch. Aber egal ich wollte was anderes sagen:


[Besserer Klugscheißermodus on] Das Schiff (egal ob oder nicht Selbstangetrieben wird auf einer Werft oder Hellig aufgeslipt
[Besserer Klugscheißermodus off] ;)
 
Feroxx schrieb:
Aber im Ernst, wie läuft das versicherungstechnisch ab? Hab ihr da noch Schaden von, oder ist das Kundensache? Und ist das immer dasselbe Schiff für die Route, das regelmässig von den gleichen Kunden benutzt wurde?

Das Ganze nennt sich "Große Havarei" und ist nicht ohne Fussangeln. Tatsächlich ist es so, dass der Schiffseigner bei einer großen Havarei seinen Schaden (also den Verlust des Schiffes) aus dem Verkauf der Waren in den geladenen Containern decken kann! Gehen die Waren/Container mit unter, zahlt hierfür die Seefrachtversicherung, FALLS der Kunde eine abgeschlossen hat - das ist nämlich keinesfalls Pflicht. Somit wird der Schiffseigner den Kunden, der keine Versicherung hat, selbst für den Wert der Ware in Regress nehmen, die mit seinem Schiff verloren gegangen ist. Ein Sachverhalt, den viele Kunden nicht begriffen haben und diese nun recht dumm aus der Wäsche gucken lassen wird.

Es gibt mehrere Schiffe, die auf dieser Route fahren. Einen festen Kundenstamm gibt es nur Reedereibezogen, nicht Schiffbezogen. Trotzdem wird sich der Ausfall dieses Schiffes in den nächsten Monaten bemerkbar machen.

@Lolly: 10 Jahre für ein Schiff ist nix, das Ding war so gut wie neu ;)
 
AlterKnacker schrieb:
Somit wird der Schiffseigner den Kunden, der keine Versicherung hat, selbst für den Wert der Ware in Regress nehmen, die mit seinem Schiff verloren gegangen ist. Ein Sachverhalt, den viele Kunden nicht begriffen haben und diese nun recht dumm aus der Wäsche gucken lassen wird.

Versteh' ich das richtig - Der Schiffseigner fordert vom Kunden das Geld für die Ware (die doch eigendlich dem Kunden gehört), weil die auf seinem eigenen Schiff untergegangen ist? Das macht irgendwie keinen Sinn... Entweder ist es nicht seine Fracht, dann kann die doch schlecht verkaufen, oder es ist seine Fracht, die er zum Ausgleich des Schiffs verkaufen könnte - aber dann haben doch die Kunden nix mehr damit zu tun? Hä? :D Ich missverstehe Dich, denke ich. ;)
 
Das raff ich auch nicht - das heißt also, dass der Kunde den Warenwert in jedem Fall los ist, oder? Entweder zahlt seine Versicherung an den Schiffseigner und seine Ware ist halt einfach weg - oder die Ware ist weg und er muss sie nochmal bezahlen. "Null auf Null" kann man also bei solch einem Unglück niemals rauskommen.
 
Kann das sein das die Seefrachtversicherung im falle des Verlustes auch den Siffseigner mit dem Warenwert des Containers entschädigt ? Dann würde es Sinn machen :unsure: :unsure:
 
Feroxx schrieb:
Versteh' ich das richtig - Der Schiffseigner fordert vom Kunden das Geld für die Ware (die doch eigendlich dem Kunden gehört), weil die auf seinem eigenen Schiff untergegangen ist? Das macht irgendwie keinen Sinn... Entweder ist es nicht seine Fracht, dann kann die doch schlecht verkaufen, oder es ist seine Fracht, die er zum Ausgleich des Schiffs verkaufen könnte - aber dann haben doch die Kunden nix mehr damit zu tun? Hä? :D Ich missverstehe Dich, denke ich. ;)

Nein nein, Du missverstehst nicht, genau so ist es. Der Eigner hält sich in jedem Fall an der Ware schadlos, falls die nicht mehr da ist, fordert er den Wert beim Wareneigentümer ein.

Eine abgeschlossene Versicherung deckt je nach Abschluss eins von beiden Risiken oder beide. Aber wie gesagt: 'ne Menge Kunden sparen sich diese Versicherung - es ist ja noch nie was passiert und mir wird schon nicht.......
 
cool...Schiffsbeteiligung, here I come
( Nachdem Bayer ja nun Schering für 86 nimmt :D )

Ist doch schön, dass es nicht nur in Deutschland Sachen gibt, die mit dem sogenannten gesunden Menschenverstand nicht auf Anhieb zu erfassen sind

Gruss
Tim
 
Das ist ja abgefahren... Sobald man also mehr geladen ist, als der Kahn wert ist, könnte man ja einfach mal ein bischen zündeln und... :D

Komm wahrscheinlich aus 264 Jahren alten Gesetzen, aus einer Zeit, zu der das mal Sinn gemacht hat.
 
Mal ein Update - Der Kahn brennt immer noch. Inzwischen ist ein Rettungsunternehmen an Board gegangen, welches versucht, ein Übergreifen des Feuers vom Heckteil auf den vorderen Teil des Schiffes zu verhindern.

All deck containers aft of the bridge & accommodation have been destroyed. In addition, the fire has worked its way through the accommodation and has destroyed the stack immediately forward of the bridge, meaning that, as of last night, the ten forward stacks remain unaffected. The engine room has been totally flooded. Cargo complement for this voyage was 3100 containers. Tugs from SvitzerWijsmuller Salvage remainon scene, fighting the fire forward of the bridge.

A substantial number of containers cargoes that were destined for the United States under some bills of lading which mandate U.S. law and jurisdiction.

Underwriting circles are now predicting that the gross loss, as a result of this casualty, will exceed the 2002 catastrophic fire aboard M/V Hanjin Pennsylvania. The next quetion is which port will afford the hulk a port of refuge. Theories abound as to the cause and origin of the fire one of which points to the seven containers of fireworks laden aboard the ill-fated vessel. We are told that these boxes were stowed in the bays where the initial explosion occurred, and that they were loaded in China, bound for Hamburg and LeHavre.

We have considerable data concerning the cause of the loss and will share this with you tomorrow. If you think of M/V Hanjin Pennsylvania - then think of fireworks!

Quelle: http://www.cargolaw.com/2006nightmare_hyundai_for2.html
 
Ich habe auch noch was...
Ist schon ein Hammer. Oft fahre ich morgens, wenn Elbhochwasser ist, neben diesen Pötten her. Da denkt man wirklich nicht an Feuer, ehrlich gesagt denkt man nur: Boah, das ist groß!
Aber wie man sieht, ist seit der Titanic die Technik immer noch voller Tücken...
 

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Ein holländisches Katastrophen-Bergungs-Team hat es übrigens geschafft, dass das Feuer nicht vom Heck auf den Bugbereich übergesprungen ist, indem man die Brücke "verteidigte". Momentan ist mir noch nicht bekannt, in welchen Hafen das Wrack geschleppt wird/werden soll. Der Hafen muss ja über entsprechende Einrichtungen verfügen und da gibt es in der Gegend eigentlich nichts passendes.
 
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