Kartellverfahren gegen Ölmultis: Benzinpreise zu niedrig

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Es klingt angesichts der aktuellen Benzinpreise wie ein schlechter Witz: Das Bundeskartellamt hat ein Verfahren gegen die fünf führenden Mineralölkonzerne eingeleitet.
Der abstrus anmutende Vorwurf: Preisdumping
BP/Aral, Esso, Shell, Jet und Total verkaufen nach Ansicht der Wettbewerbshüter ihren Sprit gezielt unter dem Einkaufspreis, um damit in der Nähe angesiedelte freie Tankstellen zu schwächen.
Außerdem würde man bei der Belieferung der "Freien" überhöhte Preise verlangen. Zumindest das klingt ja noch nachvollziehbar.
Das Kartellamt wolle nun Maßnahmen prüfen, um "Unruhe in das Oligopol zu bringen", so ein Sprecher.
Siehe: Benzinpreis - Kartellamt geht gegen Ölmultis vor - Wirtschaft - sueddeutsche.de
Mal sehen, ob wir zu Ostern die 1,80 knacken...
 
AW: Kartellverfahren gegen Ölmultis: Benzinpreise zu billig

1,80 ? ich rechne eher mit 1,85 bis 1,90 ...

die Reise an die Nordsee die über die Ostertage ansteht wird wohl ein teurer Spaß ... :cry:
 
AW: Kartellverfahren gegen Ölmultis: Benzinpreise zu billig

Hier sind die Preise (ARAL, reguläres Super) im Maximum bereits bei 1,72.9. Globus noch bei 1,69.9.
Fur das Heimfahrwochenende unserer Grossen blechen wir diesmal also tatsächlich mehr, als wir uns leisten können. Wenn das so weitergeht, darf sie wohl nur noch halbjährlich nach Hause. Vollgetankt hab ich dafür gestern, zum Freitag oder Samstag hin will ich gar nicht wissen, was ich zahlen müssen würde. Osterkram jedenfalls wird dieses Jahr nicht gekauft.

Von daher ist es mir eigentlich wurscht, in welche Richtung da endlich (endlich!) mal was ermittelt wird, denn ich glaube noch immer nicht daran, dass es da keinerlei Absprachen gibt. Auch wenn es nirgendwo ein Papier geben sollte, eine Aussage, ein irgendwas, zumindest an den Fakten lässt sich doch immer wieder feststellen, dass das nicht alles zufällig passieren kann. Und die Bindung an den Ölpreis können die auch nicht lange vorschieben mMn, es kommt zB ein niedriger Ölpreis nicht bei uns an, ein steigender allerdings schon. Und da wäre noch der riesige Löwenanteil, den eigentlich die Steuern ausmachen.. ich frage mich nämlich allen ernstes, wären die Steuern nicht, würde sich überhaupt jemand um den Spritpreis scheren? Ich sicherlich nicht.
 
Öh..... ja! Ist für meine Augen ein Witz!

Das ist für mich stumpf ein Schachzug der Regierung, um zu verschleiern, das wir in Deutschland einen völlig überhöhten Steuersatz haben, was den Sprit-Preis angeht.

Und der Hinweis der Grünen, man möge doch beim Neuwagen-Kauf auf Sprit sparende Modelle ausweichen, ist so sehr am Kleinverdiener vorbei gedacht, das es echt zum Kotzen ist. Wer kann sich denn einen Neuwagen leisten?? - Bestimmt nicht der Teil von Deutschland, der nur mal eben über die Runden kommt.
Die Umgehung des Sprit-Steuer kommt dann also nur für die Reichen in Frage, aber die Leute, die nur wenig über der Armutsgrenze liegen, sind die Verlierer.

Wäre das Argument von der CDU oder der FDP (ja, sogar von der SPD..) hätte ich dies gar nicht anders erwartet, aber von den Grünen?
 
Wenn man sich anschaut, was an den Wochnenden (insbesondere Sonntags) auf den Straßen los ist hat man nicht unbedingt den Eindruck, dass der Sprit zu teuer ist. Abgesehen von den fehlenden LKWs unterscheidet sich das kaum vom täglichen Berufsverkehr. Es wird trotz der hohen Preise mehr gefahren, als unbedingt notwendig ist. Die Schmerzgrenze scheint für viele noch lange nicht erreicht zu sein.

Das ist für mich stumpf ein Schachzug der Regierung, um zu verschleiern, das wir in Deutschland einen völlig überhöhten Steuersatz haben, was den Sprit-Preis angeht.

Ob sich eine Senkung der Mineralölsteuer langfristig auf die Preise an der Tanksäule auswirkt wäre fraglich. Sicherlich würden die Preise zunächst etwas sinken. Nach und nach dürften die Preise aber wieder das derzeitige Niveau erreichen denn niemand kann die Mineralölindustrie dazu zwingen, eine Steuersenkung in vollem Umfang an die Kunden weiter zu geben und die Preise nicht zu erhöhen. Zudem müssten die Einnahmeausfälle des Staates irgendwie kompensiert werden. Es würde also nicht lange dauern, bis die Steuern an anderer Stelle erhöht werden. Am Ende müssten wir doppelt zahlen. Von einer Senkung der Mineralölsteuer hätte langfristig nur einer etwas - die Mineralölindustrie. Sinnvoller wäre es, die Pendlerpauschale anzuheben.

Und der Hinweis der Grünen, man möge doch beim Neuwagen-Kauf auf Sprit sparende Modelle ausweichen, ist so sehr am Kleinverdiener vorbei gedacht, das es echt zum Kotzen ist. Wer kann sich denn einen Neuwagen leisten??

Warum sollten die Grünen nicht an die Käufer von Neuwagen appelieren, auf den Verbrauch zu achten? Ein geringer Verbrauch bedeutet auch geringere Umweltbelatung, ein Urthema der Grünen. Zudem kann man auch beim Kauf eines Gebrauchtwagens auf den Spritverbrauch achten. Nicht jedes ältere Auto ist zwangsläufig ein Spritfresser.
 
Naja, die fehlenden Steuern können sie gerne bei Alkohol und Tabak wieder rausholen, nebenbei Cannabis legalisieren und dick besteuern. Dafür auf den Spritpreis lediglich 50% Steuern, dann ist der Preis pro Liter immernoch so fantastisch niedrig, dass die Ölmultis gar nicht so schnell erhöhen könnten, ohne dass da Willkür sofort ins Auge sticht. Bei momentanen 1,70 Euro/Liter wären wir bei einem Preis vor Steuern von etwa 80 Cent.. plus Mehrwehrsteuer von 19% sind das 92 Cent, und dann meinetwegen noch 10ct/Liter Ökosteuer drauf.
Und was das fahren betrifft: da muss ich Jogi voll zustimmen, es geht uns anscheinend tatsächlich noch nicht schlimm genug. Es gibt aber auch andere, und die lassen tatsächlich seit Wochen das Auto komplett stehen, ausser wenn es unbedingt sein muss.
 
man möge doch beim Neuwagen-Kauf auf Sprit sparende Modelle ausweichen, ist so sehr am Kleinverdiener vorbei gedacht, das es echt zum Kotzen ist. Wer kann sich denn einen Neuwagen leisten??
oder anders ausgedrückt: gerade WEIL ich Sprit sparen will kaufe ich KEINEN Neuwagen, die aktuellen, überteuerten und mit unnützem Elektroschrott vollgestopften Karren die angeblich so sparsam sein sollen (auch die jeweiligen Superduperökosparmodellvarianten zum saftigen Aufpreis) saufen erheblich (!) mehr als meine Alltagsschleuder, oder wer kommt den tatsächlich mit 5 bis 6l auf 100 bei fast 100% Stadtverkehr und extremen Kurzstrecken aus ?

und mein Langstreckenläufer (genau wie die Alltagsreuse ein technisches Relikt aus der angeblich so versoffenen Vorzeit) ist bei normaler Reisegeschwindigkeit auf der BAB ohne weiteres mit einer 6 vor dem Komma zufrieden, mit Anhänger sind es 8,x, das ist teilweise die Hälfte (!) dessen was ich so an Durchschnittswerten von div. Spritspar- und Hybridkutschen aus meinem Umfeld kenne ...

die ganze Spritspartechnik kaschiert doch nur das die ganzen Wegwerfautos so fettärschig geworden sind das heute schon ein Kleinstwagen den Spritverbrauch einer Luxuslimo erreicht ... einfach weil krampfhaft mindestens eine halbe Tonne Gerümpel eingebaut wird ...

Umrüstung auf alternativen Kraftstoff ist aber trotzdem in Vorbereitung, muss nur noch die notwendige Zeit dafür vorhanden sein.
 
Wieder mal mein leidiges Thema unter vielen:

Es gibt auch gewisse Leute, die auf ihren Autos angewiesen sind, speziell (Schwer-)Behinderte. Ich könnte auch die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, aber die sind auf Dauer gesehen genauso teuer. Und nebenbei werden die Fahrkarten auch schon quartalsweise sukzessive erhöht. Es geht ja nicht um das Fahren sondern um das Sitzen. Wenn ich lange stehe, dann tun mir die Füße weh und knicke dann ein. Frühs geht es ja noch, da sind nicht so viele Menschen unterwegs. Nachmittags aber, bin ich heilfroh, wenn ich da noch in den Bus reinkomme. Diese Möglichkeit habe ich schon durch und möchte ich nicht wiederholen. Zur Zeit mache ich pro Monat ca. 10 Euro miese wenn ich mit dem Auto unterwegs bin.
 
Dafür auf den Spritpreis lediglich 50% Steuern, dann ist der Preis pro Liter immernoch so fantastisch niedrig, dass die Ölmultis gar nicht so schnell erhöhen könnten, ohne dass da Willkür sofort ins Auge sticht.

Die Preise würden natürlich nicht sofort wieder auf das derzeitige Niveau steigen, aber dann wäre jeder umgefallene Sack Datteln ein Grund, die Preise anzuheben. Ich glaube nicht, dass der Verbraucher (und Steuerzahler) auf lange Sicht von einer reduzierung der Mineralölsteuer provitieren würde. Anfangs mag der Sprit günstiger werden aber das zahlen wir früher oder später doppelt und dreifach zurück. Wenn ich schon so viel für den Sprit bezahlen muss, dann lieber mehr ins marode Staatssäckel, wovon wir letztlich alle etwas haben, als in die ohnehin prall gefüllten Kassen der Ölmultis.
 
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