Information Karschti allein im Wald

SoKoBaN

B.Ohlsen der alte Schwede
Teammitglied
Der Zufall, oder wie man die Deutsche Rentenversicherung auch nennt, wollte dass ich mich zu einer rehabilitierenden Maßnahme in den Wald begebe. Das ein Wald nur bedingt rehabilitierend wirken kann leuchtet sicher ein, deswegen haben die Eingeborenen hier mitten in den Wald eine Klinik für Onkologie, Orthopädie und Ophthalmologie gebaut. Für mich ausschlaggebend ist letztere Geschichte. Gekommen ist es dazu, weil die Ärzte um mich herum an einem Punkt ankamen, der entweder meinen Körper als Spende für die Charité oder die Abschiebung möglichst weit weg, in meinem Fall in den dunklen Wald beinhaltete.

Sollte sich jetzt wieder erwarten jemand um mich Sorgen machen, das ist weitestgehend unbegründet. Meine Diagnose ist Kerngesund. Es tut trotzdem weh und ich sehe nach 30 Jahren Beiträge in Sozialversicherungkassen nicht ein, warum ich das jetzt aushalten sollte. Haben die Spezies hier mal eine Aufgabe, die nicht so offensichtlich zu therapieren ist.

Das interessante an dem Teil Thüringer Wald, in welchem ich mich befinde ist, dass er nur einen Durchmesser von 50m haben kann. Dahinter ist immer das Nichts, oder wie die Eingeborenen hier sagen, der Nebel. Noch viel kleiner als der Wald ist meine Zelle, von den Betreibern hotelartig ausgestattete Zimmer genannt. Fairer Weise muss ich zugeben, dass ich tatsächlich schon in erbärmlicheren Hotelzimmern gehaust habe. Von diesen habe ich einen unverbaubaren Blick auf ein Dach. Dahinter ist aber sowieso das Nichts...

Man könnte jetzt meinen, dass ich ja auch mal raus gehen könnte. Könnte ich, mach ich auch, aber leider lauert da draußen die Corona. Somit kann ich also tatsächlich nirgends hin. Außer in den Wald. Zu mir kann im Übrigen auch keiner. Hat auch die C. auf dem Gewissen. Also bin ich schon recht allein, von meinen Mithäftlingen einmal abgesehen. Wobei das hier gefühlt 10.000 Leute sind. Da wir alle immer und überall, außer in unseren Zellen ein blau-weißes Schnuffi tragen dürfen, trifft man ständig Leute von denen man nie weiß, ob man sie schon mal gesehen hat. Erhöht die gefühlte Menge enorm. Da man auch nicht erkennt, wen man schon begrüßt hat, grüßt man halt auch ständig vor sich hin. Vermutlich stecken die mich direkt im Anschluss in die Klapse, wenn ich wie gewohnt ständig, jeden und immer wieder dieselben Leute grüße.
Während der Corona Pandemie eine Reha zu machen kannste dir nicht ausdenken, musste erleben :cry:

Liebe Grüße, euer Wald(Karscht)i :)
 

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Ich musste mir erst mal ergoogeln, was du dir da für ein neues Hobby zugelegt hast.
Und dann war ich ein bisschen enttäuscht, das klingt ja total harmlos.
Wie dem auch sei: Gutes Gelingen, schnelle Genesung und was auch sonst immer man dir dort Gutes tun kann :).
 
Wenn du wegen "der letzteren Geschichte" dort deine Freizeit verbringen kannst, dann ist es eh Wurscht, ob es neblig ist oder nicht.

Aber es sieht ganz toll aus kann ich dir sagen und du kannst tief Luft holen. :D
Die 4 Wochen gehen bestimmt schnell vorbei...
 
Gute und schnelle Besserung Karschti!

Ein Wald, und wenn er nur 50 Meter misst hat immer was erholsames.
Am schönsten natürlich viel größer, ohne Nebel und keine Störgeräusche :)


Alles Gute wünsche ich Dir.
 
Wenn Du ständing jeden grüßt, der Dir entgegen kommt, dann ist das eine perfekte Vorbereitung auf das Leben in meiner Wahlheimat, der Schweiz. Zumindest auf dem Dorf, grüßt man hier jeden. Egal ob auf der Straße oder im Wald. Egal ob der Andere an Dir vorbei geht, an Dir vorbei reitet oder mit dem "Velo" an Dir vorbei radelt.

Aber so schlimm es da auch sein mag, Du hast ja noch uns! (y)
 
Mein freundliches Wesen hat überhaupt gar kein Problem damit, fremde Menschen zu grüßen.
Das Bedenkliche in meinem Fall ist halt, das ich mir ziemlich sicher bin, an ein und dem selben Morgen die gleiche Person 5-10 Mal zu grüßen. Ziemlich, weil ein recht eindeutiges Merkmal unter Menschen, das Gesicht zu 80% unter einem blauen Schnuffi verborgen ist.
Das wird irgendwann ein bisschen Shizo....
EGAL!
 
Beinahe vergessen zurück zu melden...
Habs grade noch so geschafft da weg zu kommen. Hängt damit zusammen, das es der Landkreis Hildburghausen war und just in der Zeit, als meine Knechtschaft zu Ende ging, Corona eine riesen Party da gefeiert hat.
Ich muss sagen, so eine Kur / Reha kann man durchaus mal mitnehmen. Die Rentenversicherer wollen mich ja mindestens noch 20 Jahre als Einzahler und nicht als Zahlungsempfänger haben. Also sollte das denen auch entsprechend was wert sein. Allerdings habe ich beschlossen, meine nächste Aktion in dieser Richtung auf einen relativ Pandemie freien Zeitraum, mit möglichst wenig Lockdownsen zu legen.
 
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