Internet Brief: Post nennt Preise

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Seit es E-Mails gibt, werden weniger Briefe verschickt. Sehr viel Kommunikation lässt sich auf diesem Weg schneller und billiger abwickeln.
Nach wie vor gilt die E-Mail aber als unsicher: Die Übertragung erfolgt in der Regel unverschlüsselt, die sichere Verifizierung des Absenders ist nicht ohne Weiteres möglich.
Natürlich gibt es dafür bereits Lösungen, diese setzen aber meist tiefergehende Kenntnisse voraus.
Hier will die Post mit ihrem "Brief im Internet" ansetzen:
Wer sich bei diesem Service anmeldet, kann seinen "Brief" über das System abschicken - besitzt der Empfänger ebenfalls einen Account, wird ihm die Mitteilung elektronisch zugestellt. Die Übertragung soll dabei stets verschlüsselt sein, der Absender wäre verifiziert - im Gegensatz zur E-Mail also ein Vorteil.
Ist der Empfänger nicht registriert, wird ihm die Mitteilung regulär per Briefpost zugestellt.
Diesen Service will sich die Post mit 46 Cent pro Internet-Brief bezahlen lassen.


Gute Idee, aber deutlich zu teuer, wie ich finde.
 
Verschicke zwar nicht wirklich viele E-Mails (3 in 5 Monaten vielleicht), ebenso Postkarten (keine Freunde/Bekannte, denen ich was schreiben könnte), doch die Idee finde ich interessant :)

Allerdings stellt sich mir die Frage nachdem Sinn, schließlich kann man über G-Mail ja auch verschlüsselt Mails verschicken, was im Gegensatz aber kostenlos ist.

Andererseits erscheint mir der Service auch wieder praktisch, wenn man Leuten einen Brief schreiben will, welche über keinen Computer (mit Internetzugang) verfügen, oder einfach älteren Personen, welche schlicht und einfach keinen brauchen.
Gerade für Menschen mit Behinderung könnte dieser Service durchaus interessant sein.

Da ich selbst jedoch weder das eine, noch das andere wirklich nutze, ist dieser "Brief im Internet" für mich uninteressant.
 
Diesen Service will sich die Post mit 46 Cent pro Internet-Brief bezahlen lassen.

Gute Idee, aber deutlich zu teuer, wie ich finde.

Nun, wenn ich bedenke, dass bei vielen Telefonanschlüssen die Rechnung nur noch online abrufbar ist, dürfte dieser "Service" im Moment noch günstig sein.
Es braucht ja auch eine gewisse Anlaufzeit, bis viele Personen/Firmen diesen "Service" nutzen. Dann dürfte/müsste es auch billiger werden.
Bitte nicht vergessen, falls die angesprochene Person/Firma diesen "Service" nicht nutzen, wird dieser Brief in Papierform übersendet.
Gut, dass dann "Niemand" diesen Inhalt liest. :devil
Für mich einfach "unausgegoren". (n)
 
Was Verschlüsselung und Authentifizierung angeht: Prinzipiell eine gute Idee seitens der Post, zumindest was den rein "elektronischen" Weg angeht. Je mehr solche Dienste angeboten und deren Nutzen bez. Privatsphäre bekannt und einer breiten Masse zugänglich gemacht werden, desto besser. Die Zustellung eines "sicheren" Briefes auf normalen Postweg in normaler Papierform ist dagegen für mich persönlich völlig indiskutabel.

E-Mails sind heute absolut jedem Computer Benutzer ein Begriff. Sie sind essentieller Bestandteil unserer modernen Kommunikation und nicht mehr wegzudenken. Was jedoch viele Benutzer von "normalen" E-Mails gar nicht wissen ist die Tatsache, dass E-Mails bezüglich Privatsphäre wie Postkarten betrachtet werden müssen. Jeder weiss das Postkarten von "Hinz und Kunz" gelesen werden können. Genauer gesagt zumindest von jedem Angestellten des zuständigen Briefdienstes. Und zwar auf der ganzen Strecke der Postkarte vom Absender bis zum Empfänger. Exakt genauso verhält es sich mit E-Mails. Auch hier könnte theoretisch jeder Admin mitlesen, der einen Teil-Abschnitt der "Strecke" beaufsichtigt/kontrolliert die eine E-Mail zurücklegt. Das sollte man das nächste Mal bedenken, wenn man irgendwelche Zugangsdaten an einen Freund schickt. Es kann nicht gewährleistet werden, dass nur der Empfänger die E-Mail liest.

Die Post erfindet hier übrigens nichts neues, die alten PC Hasen arbeiten mit verschlüsselter - und ganz wichtig: standardisierter - Kommunikation spätestens seit Erfindung von PGP (Pretty Good Privacy) Anfang der 90er was dann in Deutschland spätestens seit Mitte der 90er verwendet wird. Der geniale Philip Zimmermann wollte damals eine Möglichkeit für Privatpersonen schaffen, Daten und Kommunikation mit einer starken Verschlüsselung schützen zu können. Dies war vorher lediglich Kryptographie Experten, Geheimdiensten und genialen Freaks vorbehalten. Erst mit PGP wurde die sichere Kommunikation im speziellen und das verschlüsseln von Daten im allgemeinen "massentauglich". Damals jedoch musste PGP noch umständlich (aus heutiger Sicht) in einer Kommandozeilen-Umgebung (DOS) konfiguriert und bedient werden. Diese Art der Bedienung des PCs war damals zwar für die meisten PC Benutzer etwas ganz normales, stellte aber im Falle von PGP viele vor eine unlösbare Aufgabe, da PGP schon damals recht komplex war. Unter anderem auch deswegen winken die meisten auch heute noch ab, wenn sie nur das Wort Verschlüsselung oder PGP hören. Das ist aber Schnee von gestern. Heute gibt es eine Vielzahl von grafischen Oberflächen für PGP bzw. dessen OpenSource Variante GPG so das wirklich niemand mehr in einer Shell herumfuhrwerken muss. ;) Ausserdem ist heute PGP und GPG rund um den Globus verbreitet, Mister Zimmermann hat also sein damals gestecktes Ziel erreicht. Es gibt inzwischen auch genug gute Tutorials - auch in deutscher Sprache - die den Umgang mit den verschiedenen Oberflächen gut erklären. Es gibt ebenfalls ein paar E-Mail Clients die bereits Unterstützung für PGP und/oder GPG bieten. z.B. der kostenlose und sehr gute Client Thunderbird in Kombination mit dem Addon Enigmail den es für Windows, Linux und Mac gibt, oder der kostenpflichtige Profi Client The Bat!.

Die Technik haben wir also prinzpiell schon sehr lange und entsprechende (und inzw. auch ansprechende) Software ist keine Seltenheit mehr. Das "Problem" ist ein ganz anderes: Leider haben die meisten Menschen eine geradezu leichtsinnige und gefährliche Einstellung; "Ich habe nichts zu verbergen!". Solange sich das nicht ändert, kommt die verschlüsselte Kommunikation nie wirklich in die Gänge und fristet weiterhin ein Schattendasein in Bezug auf die Anzahl der PC-Benutzer verglichen mit der Anzahl der Verschlüsselungs-Benutzer. Ich selbst kann die Menge der Benutzer von PGP/GPG mit denen ich sicher kommuniziere, sagen wir mal konservativ; sehr gut überschauen.

Tja, schalten Sie auch nächste Woche wieder ein wenn es heisst: "Verschlüsselung, deren Missionare und die Folgen.". ;)
 
Die Zustellung eines "sicheren" Briefes auf normalen Postweg in normaler Papierform ist dagegen für mich persönlich völlig indiskutabel.
Ich glaube bei der ganzen Sache dreht es sich eher darum, sicherzustellen dass der Absender auch der war, der drauf steht - und weniger um die Verschlüsslung des Inhalts damit ihn niemand lesen kann. Das ist nicht uninteressant, denn eine E-Mail wird z.B. bei weitem noch nicht vor allen Gerichten als ausreichend für einen Vertragsabschluss angesehen ...

<Tipp-für-Vollzeitparanoiker>
Wenn man einen Brief wirklich sicher versenden will verschlüsselt man den Text selbst, druckt das Ganze aus, unterschreibt es und versendet es in einem verschlossenen, mit einem nicht zerstörungsfrei entfernbaren Siegel versehenen, echten Brief.

Soll doch der Empfänger die kryptische Zeichenfolge selbst eintippen, um sie zu entschlüsseln.
</Tipp-für-Vollzeitparanoiker>
 
vielllllllllll zu teuer
Ja, wenn der Brief elektronisch zugestellt werden kann, ist es zu teuer. Obwohl: SMS sind letztendlich teurer.
und wenn das dann genauso lange dauert wie der normale Postweg :dagegen
Das wiederum verstehe ich nicht. Wenn der Postbote den Brief austragen muss, weil der Empfänger keinen Account hat, wie soll es dann nennenswert schneller gehen?

Ein normaler Brief ist im Schnitt am nächsten Tag da, wenn man ihn nicht gerade um 23:59 Uhr eingeworfen hat. Soll Postbote stündlich bei Dir vorbei kommen oder -besser noch - 24h/d mit einem Funkempfänger und einem Drucker vor Deinem Haus stehen und dann direkt klingeln, wenn Du einen neuen Brief erhältst, damit es schneller geht? :ROFLMAO:

Umwelttechnisch gesehen ist es aber auf jeden Fall einen Alternative, denn ein Brief, der physikalisch über 100te km transportiert werden muss kostet AFAIK mehr Energie als einer, der elektronisch versendet werden kann - alleine schon die Briefsortiermaschinen in den Verteilzentren verbraucht mehr, als die Server, die sie bei elektronischer Zustellung weiterleiten ...
 
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