Hot Reload: Microsoft stellt Funktionsumfang im .NET SDK wieder her

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Hot Reload: Microsoft stellt Funktionsumfang im .NET SDK wieder her

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Das Echo war wohl doch stärker als erwartet: Nach den zahlreichen Reaktionen aus der .NET-Community hat Microsoft die Entscheidung bezüglich Hot Reload zurückgenommen und die Funktion wieder in altem Umgang ins .NET SDK zurückgebracht. Das gab .NET-Chef Scott Hunter am gestrigen Abend in einem neuen Blogpost bekannt. Eine Entschuldigung an die Community gibt es obendrein.

Hintergrund für die Entscheidung soll, ähnlich wie schon bei den Verschiebungen von .NET MAUI und WinUI 3.0 zuvor, Zeitknappheit gewesen sein, sodass sie im Hinblick auf das Release von .NET 6 und Visual Studio 2022 in gut zwei Wochen zunächst das Projekt mit der größten Nutzerbasis priorisieren wollten. Bei der Umsetzung der Entscheidung wurden aber diverse Fehler begangen, die Hunter auch einräumt. Derweil hat das Ganze gestern Abend noch größere Kreise gezogen.

Nach seinem Artikel bei The Verge haben sich zahlreiche Microsoft-Mitarbeiter und Mitglieder der .NET-Community anonym bei Microsoft-Experte Tom Warren gemeldet. Außerdem wurde auch Unity Technologies, das Unternehmen hinter der bekannten Unity-Engine, aufgeschreckt. Alexandre Mutel, der bei Unity für .NET und C# zuständig ist, kritisierte die Entscheidung und verwies auch auf ein Treffen in einer Woche, wo es um die weitere Zukunft der Partnerschaft gehen soll. Auch in der Hinsicht kamen die Ereignisse also wirklich zur Unzeit.

Just a week before we were going to have a meeting with .NET teams to talk about Unity's future with .NET…
That's not a good signal sent for rebooting our partnership…
Please @Julie_LGreen and @matvelloso, reconsider this last minute revert for .NET 6 🙏 https://t.co/R6EaGpaVKR

— Alexandre Mutel (@xoofx) October 23, 2021


Letztlich ist Microsoft hier mal wieder über seine traditionell ausgeprägte Kommunikationsschwäche gestolpert. Wenn es wirklich nur eine technische und organisatorische Entscheidung war, die sie solide begründen können, hätten sie auch einfach Tacheles reden können. Bei .NET MAUI und WinUI 3.0 haben sie es ja auch getan und auch in den Community Standups/Calls sowie den Streams sind sie ja in der Regel relativ transparent und offen. Am Ende wäre so vielen Menschen ein hitziger Start ins Wochenende erspart geblieben und bekannte Größen wie Scott Hunter, Scott Hanselman und James Montemagno hätten nicht mit wehenden Fahnen Entwarnung auf Twitter geben müssen.

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