[Hinweis] Transrapid fährt vermutlich 21 Menschen in den Tod

Gamma-Ray

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Transrapid fährt vermutlich 21 Menschen in den Tod

Noch am Mittwoch wollte E.Stoiber mit dem Transrapid den entgültigen Durchbruch schaffen, den Weg zwischen München-Hauptbahnhof und dem Flughafen.
Nun droht das Aus, mit dem einzigen Transrapid, der fast allein auf der Strecke 21 Menschen in den Tod riß - nur mit rund 200 km/h.

Was auch immer die Ursache war, nun weiß jeder, dass auch dieses Verkehrsmittel nicht absolut sicher ist. Wir sind dem menschlichen Versagen oder vielleicht doch dem Versagen eines Bauteiles ausgeliefert und der ohnehin als strittiges Projekt ungeliebte TR wird nun zerrissen werden - weltweit.
Jeder stellt sich zwangläufig vor, wie es bei Höchstgeschwindigkeit >500 km/h gewesen wäre.
Das war zwar nur eine Versuchsanlage, aber im normalen Betrieb ist alles anders! Sicher?
Wir werden Diskussionen von Bagatellisierung bis zur totalen Demontage des Projektes erleben und die entgültige Aufklärung wird sehr sehr lange auf sich warten lassen, bis alle Experten gefragt, alle Beweise eingesammelt und alle Untersuchungen abgeschlossen sind. Die Angehörigen der Opfer werden evt. klagen müssen bei einem Schwarzer-Peter-Spiel irgendwann leer ausgehen.

So läuft das immer. Und wir?

Wir fahren weiter Auto, auf eigenes Risko natürlich.
 
Schlimme Sache für alle Beteiligten und Trauer um die armen Opfer, die offensichtlich sehenden Auges in ihr Unglück rasten. Damit hat diese innovative Technologie, an der ja schon seit den 60ern des letzten Jahrhunderts geforscht und entwickelt wird, die ersten unfreiwilligen Märtyrer bekommen. :(

Ob das den Stoiber von seiner Flughafentrasse München abbringt? Ich glaube nicht, da hängen zuviel Geld und Prestige mit drin. Nur, wer zahlt die milliardenschwere Investition?

Tödlicher Unfall im Emsland: Die Horrorfahrt des Transrapid - Panorama - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

gruß schrotti :) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
>> Was auch immer die Ursache war

Irgendein Trottel hat die Strecke freigegeben, obwohl ein anderer Trottel noch einen
Werkstattwagen auf der Trasse hatte stehen lassen. hattebummemacht.

Deutschland ist halt zu blöd, tolle Technologie unfähig zu verbreiten - die Chinesen
wissen, wie es geht.
 
Wenn wegen diesem Unfall die weiterentwicklung abgebrochen wird, wäre das Schwachsinn² - der Unfall hat ja absolut nichts mit der Technologie zu tun, sowas schaffen Züge ja auch regelmässig.

Gamma-Ray schrieb:
Jeder stellt sich zwangläufig vor, wie es bei Höchstgeschwindigkeit >500 km/h gewesen wäre.

Lieber nicht. Gut doppelt so schnell = gut viermal so viel Energie. Das ist das Problem bei so schnellen Zügen/Autos/Flugzeugen, wenn's denn auf der Fahrt mal kracht, ist oft alles zu spät. Ich frage mich so oder so, wie sie auf der geplanten Strecke eine freie Strecke sicherstellen wollen.
 
Was mich als Ing immer ärgert, das ist dieses Gerede vom ´menschlichen Versagen´

Wenn ich mit der Technik einen guten Job gemacht habe, dann ist genau dieses Versagen nahezu ausgeschlossen
Den Anspruch sollte doch bitteschön jeder Entwickler haben

Gruss
Tim
 
Unmöglich. Auch in 2000 Jahren werden Menschen noch durch im nachhinein eigendlich saublöde Fehler ums Leben kommen. Wenn ein System eine gewisse Komplexität erreicht, ist es unmöglich, Sicherheit zu garantieren. Im Zweifelsfall kommt dann ein Mitarbeiter und macht etwas, mit dem keiner vorher gerechnet hat.
Den Anspruch kann man haben und zur Motivation nutzen, aber man kann nicht wirklich ernsthaft erwarten, dass nichts passiert.
 
Brummelchen schrieb:
Deutschland ist halt zu blöd, tolle Technologie unfähig zu verbreiten - die Chinesen wissen, wie es geht.
Kannst mir das noch mal erklären? Zu blöd um unfähig zu verbreiten? Also, sind die Deutschen fähig etwas zu verbreiten, oder wie?
 
Feroxx schrieb:
Unmöglich. Auch in 2000 Jahren werden Menschen noch durch im nachhinein eigendlich saublöde Fehler ums Leben kommen. Wenn ein System eine gewisse Komplexität erreicht, ist es unmöglich, Sicherheit zu garantieren.

Das mag sein, aber es sollte wohl nicht so schwer sein, eine elektronische Sperre in ein System einzubauen, die sobald ein Wagen auf der Strecke ist, alle anderen Wagen blockiert. Natürlich wird man bei einem System nie alle Fehlerquellen ausschließen können, aber gerade so ein Sicherungssystem sollte doch das naheliegenste sein.
 
Das sehe ich auch so wie Mad Hatter.
Das ein Unfall in dieser Art überhaupt möglich war, ist mir vollkommen schleierhaft. Was haben die während der 30-jährigen Tests gemacht? (oder warens 20? Egal, in jedem Fall Zeit genug) Däumchen gedreht? Fußnägel geschnitten? Jedenfalls nicht das Sicherheitskonzept zu Ende gedacht. Bei dem technisch auwändigsten Bahnsysteme der Welt kam niemand auf die Idee eine automatische Streckenkontrolle einzubauen? Da muß einer "gucken gehen" ob der Werkstattwagen zu Hause ist?
Na Prost Mahlzeit (n)

Mein Beileid den Angehörigen der Verstorbenen
 
Was mich auf eine andere Frage bringt. Ich meine im Fernsehen nur Wagen mit Standardhebebühnen gesehen zu haben. Falls dem so ist, frag ich mich was das soll. Hat sich da keiner Gedanken über Rettungsarbeiten gemacht oder hat man einfach gedacht "Hey die Kiste ist eh unsinkbar, wir brauchen nicht mehr Rettungsboote!"? Sorry, aber der Transrapid ist nun mal keine ebenerdige Geschichte und das Betreiberkonsortium hätte sich bei all den Milliarden Euro an Kosten nicht übernommen, der nächstgelegenen Feuerwehr zwei transportable Arbeitsplattformen zu schenken, die in einem Fall wie diesen die Rettungsarbeiten vermutlich enorm erleichtert hätten. Naja, aber vielleicht waren die ja auch vorhanden und ich hab sie nur nicht gesehen.

Sollten die aber auch gefehlt habe, frag ich mich wirklich langsam nach dem Sicherheitskonzept. Wir Deutschen gelten sonst immer als Sicherheitsfanatiker, die für jeden noch so unwahrscheinlichen Fall ein Reservesystem haben. OK, hinterher ist man immer schlauer, aber wenn ich allein daran denke wie die Kreisfeuerwehr bei der Rathaus-Sanierung in meiner Heimatstadt Terror wegen dem Brandschutz gemacht hat, dann stelle ich mir halt doch die Frage, welchen Plan sich das Konsortium im Falle einer Katastrophe ausgedacht hat.
 
Der Transrapid ist doch eine im Prinzip tote und auch überflüssige Technologie, besser man stellt das Projekt ein als weiterhin Steuergelder da hinein zu pumpen.

Seien wir mal ehrlich: kein Mensch will das Teil kaufen und die Chinesen haben es auch nur genommen weil wir es ihnen im Prinzip geschenkt haben, ich habe aber schon mehrfach gehört das sie inzwischen mit ihrer Transrapidstrecke alles andere als glücklich sind.

Die Technik ist zu kompliziert, zu teuer, zu wartungsintensiv und zu störanfällig.

Dazu kommt, das man eine komplett neue Infrastruktur aufbauen muss und die Magnetbahntrassen ja nicht einfach durch gewachsene Innenstadtgebiete bin in die Zentren hinein verlegen kann. Also werden außerhalb der Städte Transrapidbahnhöfe gebaut werden müssen und von diesen kommt man dann mit Zubringern in die Stadtzentren. Diese An- und Abreise mit Zubringern frißt aber den Zeitgewinn den man durch den Transrapid angeblich hat zum größten Teil wieder auf.

Ich hatte eigentlich gedacht Transrapid-Bauvorhaben hätten sich in Deutschland spätestens seit der Veröffentlichung der getürkten Studie für die damals geplante NRW-Strecke erledigt, das Ding rechnet sich einfach nicht und wird auf ewig ein Zuschussbetrieb bleiben.
 
Ich sehe da höchstens Potential als Flugzeug Ersatz, von Flugplatz zu Flugplatz in Konkurrenz zum Flugzeug. Das könnte Sinn machen.
 
Die Technik ist zu kompliziert, zu teuer, zu wartungsintensiv und zu störanfällig.

die "Deutsche Gründlichkeit" hatte auch Jahrzehnte Zeit die Technik möglichst kompliziert und damit teurer zu machen.
Ich bezweifle sehr stark das es nicht schon vor 10-15 Jahren möglich war zu akzeptablen Kosten das Ding zu bauen, nur alles wieder breit quatschen ist halt billiger.
Wenn China seine Entwicklung (in Kürze???) fertig hat, wird mit Sicherheit diese Variante hier irgendwo gekauft und eingesetzt. Dann tauchen die gleichen "Breitquatscher" wieder auf und schreien rum - warum aus China, wir hätten doch auch, denkt an unsere Arbeitsplätze :wand
 
@Quetz
Baue ein idiotensicheres System und jemand anders baut einen besseren Idioten.
Deutschland schafft irgendwie beides manchmal...
 
Plumber schrieb:
Wenn China seine Entwicklung (in Kürze???) fertig hat, wird mit Sicherheit diese Variante hier irgendwo gekauft und eingesetzt.

Auf jeden Fall scheint China immer noch bereit die komplette Technologie zu kaufen. Mit meinem begrenzten Überblick über das Thema würde ich sagen: "Weg damit!" Lieber den Schaden begrenzen, als so weiter zu machen. Wenn der Transrapid je eine Chance hatte, ist die durch das jahrelange politische Gezerre hinfällig. Und spätestens dieser Unfall dürfte das Gezerre noch weiter anheizen.

Zumal die Franzosen derzeit wohl ihren TGV weiterentwickeln wollen. In dem Fall wären die TR-Subventionen beim ICE wohl weit besser aufgehoben.
 
Also im konkreten Fall hätte z.B. eine Drohne vorher die Strecke abchecken können.
Bei dem finanziellen Aufwand vom Transrapid und Geschwindigkeiten um die 400 Km/h ist das durchaus im preislichen Rahmen und von der Technik sowieso kein Problem. Fehler gibt es immer. Das ist klar. Aber man kann sie eben erkennen und abfangen.

Gruss
Tim
 
In diesem Fall wäre es auf jeden Fall vermeidbar gewesen, sicher. Aber 100% sind nie drin, das meinte ich.

Mars Climate Orbiter, De Havilland Comet, Piper Alpha, Challenger, Chernobyl, es gab immer Riesenprojekte, die wegen Konstruktionsfehlern und/oder falschen Entscheidungen katastrophal fehlschlagen oder Riesenkosten verursachen.
 
ot:
Mars Climate Orbiter
Wer die Serie "Eureka" kennt (läuft zur Zeit in den USA), weiss, warum das Teil wirklich von den Schirmen verschwunden ist :ROFLMAO:


Es ist schlimm, was auf der Teststrecke passiert ist, allerdings soll bei der finalen Strecke angeblich eine Sicherheitskontrolle, wie von Mad Hatter angesprochen, genutzt werden.

Hoffentlich ist das nicht mal wieder nur Geschwätz.
 
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