[Hinweis] Kostenlose Beschäftigung von Ex-Mitarbeitern gefordert

Ein Servicetechniker hat mich kürzlich gefragt:

"Soll es funktionieren oder darf es auch was von Siemens sein?"
 
timtaya schrieb:
Du hast insofern Recht, als das Erpressung tatsächlich ein zu starkes Wort für diese ganze Aktion ist. Dass die betroffenen Menschen durch eine solche Aussage massiv unter Druck gesetzt werden ist aber meines Erachtens nicht zu leugnen.
Einverstanden! :)

Das mit der Polemik halte ich deshalb für so fragwürdig, weil dadurch provoziert wird, dass man eben nicht mehr die echten Problemfälle sieht, sondern sich als Leser abwendet, weil das mit dem kleinen Mädchen und dem Garten halt doch ein bisschen dick ist.

@Brummel

Recht hast Du, ich habe keine Informationen, was genau gegangen ist. Brauche ich aber zur Beurteilung des Stils des Berichtes auch nicht. Was mit der Handysparte von Siemens passiert ist, schreit förmlich danach kritisch hinterfragt zu werden und es würde auch mich wundern, wenn da alles mit rechten Dingen zugegangen wäre. Aber das ist doch kein Grund nicht ganz sachlich zu schreiben, dass dieser oder jener Mitarbeiter vor dem persönlichen Bankrott steht, weil er keinen Job mehr hat. Dass seine Kinder aus dem bekannten Umfeld gerissen werden, weil er in eine andere Stadt ziehen muss, um seine Familie weiter ernähren zu können.

Durch diese Art der Berichterstattung wird der Eindruck vermittelt, der Ex-Siemensmitarbeiter sei ärmer dran, als jemand dessen Firma (ganz ohne Managementfehler) unter anderen Umständen zu Grunde gegangen ist. Mitleid lässt sich viel besser vermarkten, wenn man es noch mit einem kleinen Feindbild verbinden kann.

Ich möchte dich mal sehen, wenn man das mit deinem "super-tollen" Job machen würde. Deine heile Welt ist schlichtweg für'n Arsch.

Bitte um Erklärung. Ist das wörtlich gemeint oder wenn ich in der Lage eines Betroffenen wäre? :hä Wäre Ersteres der Fall, würde mich interessieren, wann ich jemals davon gesprochen habe, dass ich einen supertollen Job habe. Oder mache ich mich schon verdächtig, weil ich mich nicht beklage? Und von einer heilen Welt habe ich auch noch nie gesprochen. Korrigier mich bitte falls ich da falsch liegen sollte...
 
Das war sinnbildlich zu sehen, nicht persönlich - ich weiss nicht mal, was du arbeitest.
Aber es ist so, das die meisten, die gut in Arbeit stehen - evtl noch nie arbeitslos
waren - die Probleme derjenigen, die heutzutage alles hinnehmen für einen Job,
nicht allzu doll verstehen.

Der Bericht wurde absichtlich so geschrieben. Denn wenn da ein Herr X aus K sagen
würde "dann sind wir bald arm", müsste es heissen "geh wieder arbeiten".
Aus einem Kindermund ist ganz klar ein Appell/Bitte an die Verursacher gerichtet.

Da du eigene Kinder hast - stell dir einfach mal vor, du müsstest deinem Kind erklären,
dass ihr aus der tollen Wohnung/Haus ausziehen müsstet, weil man deine
Arbeitskraft nicht mehr haben möchte. Dazu das Auto verkaufen und Essen wird
auch nur noch ganz einfach gekocht. Zu Weihnachten gibt es weniger Geschenke usw.
Durch diese Art der Berichterstattung wird der Eindruck vermittelt,
der Ex-Siemensmitarbeiter sei ärmer dran, als jemand dessen Firma (ganz
ohne Managementfehler) unter anderen Umständen zu Grunde gegangen ist.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Wenn jemand mit seiner Firma draufgeht, ist er meistens selbst schuld.
Die Mitarbeiter haben alles mögliche getan (ausser für umsonst zu arbeiten), um
das Werk zu erhalten, sogar doppelt - und kassieren auch den doppelten Arschtritt.

Schau nicht so sehr auf dir Richtigkeit der Paragraphen, chmul, sondern mehr darauf,
ob das alles in allem der richtige Weg ist - denn die Mitarbeiter tragen keine Schuld.
Und was du als Mitleid abstempelst, ist blanke Solidarität.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau darauf will ich hinaus. Durch die Art der Berichterstattung wird eben als mitleid getarnter Zorn "gegen die da oben" provoziert, bei dem der betroffene Mensch in den Hintergrund tritt. Es wird einfach an die niederen Instinkte apelliert.

Ich meinte oben nicht den Ich-AG-Bankrotteuer sondern beispielsweise den Polier einer Baufirma, die schließen muss, weil die Kunden nicht zahlen. Der steht eventuell vor genau dem gleichen Problem wie die Ex-Siemensler, nur gibt es da keine "die da oben" auf die man schimpfen kann. Und mit Paragraphen hat das nichts zu tun.

Aus einem Kindermund ist ganz klar ein Appell/Bitte an die Verursacher gerichtet.

An wen? Selbst ich, der ich bekannterweise die Bezeichnung Manager nicht als Schimpfwort auffasse, bin davon überzeugt, dass das bei den Verantwortlichen, wenn es überhaupt ankommt, etwas bewirkt. Nee, nee, hier geht es darum Stimmung zu machen. Informationen sind nur interessant, wenn sie zur Stimmung passen.
 
TBuktu schrieb:
Ich fordere nach wie vor eine gesellschaftliche Ächtung
Boykott der entsprechenden Marke ist die eine Sache, persönliche Ächtung der Manager eine andere. Wer Personal entlässt, um den Profit zu maximieren (siehe z.B. deutsche Bank), ist ein schlechter Mensch und sollte auch so behandelt werden. Würde mir ein Verantwortlicher begegnen, ich würde vor ihm ausspucken (auf den Boden - erstmal ;)).
 
Ich meinte das eher in Richtung ´nicht einladen zu Empfängen, nicht einladen zu irgendwelchen Talkshows, nicht mit denen Golf spielen usw.´
Einen Haufen vor die Haustür ist aber auch ok :D

Gruss
Tim
 
ot: Na das mach ich schon immer so (Ich lade diese Typen nie zu meinen Empfängen ein und Golf spiel ich mit denen schon gar nicht!!! Püh da bin ich mir zu fein für...) :gaehn
Aber ein Haufen vor die Tür,,, Hmm das wär was :smokin Dumm nur das da meist einer von der Security steht
 
Info: heute Mittag wurde das letzte Handy hergestellt und eingepackt.
Ab morgen keine Schnitzel mehr in der Kantine.
 
Neues "altes" von BenQ - die Zeitungsinfo ist vom 18.2.2007.

http://www.pcwelt.de/news/business/72865/index.html
BenQ wird endgültig zerschlagen
Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ wird der insolvente Handy-Hersteller
BenQ Mobile endgültig zerschlagen. Fast alle Arbeitsplätze seien damit verloren.

Der Insolvenzverwalter des Unternehmens, Martin Prager, habe dem Gläubigerausschuss
mitgeteilt, dass die Gespräche mit den letzten noch verbliebenen Interessenten zu
keinem Ergebnis geführt hätten. Wie die „ SZ “ weiter berichtet, wolle Prager BenQ
Mobile nun in seinen Einzelteilen verwerten, nachdem er dafür vom Ausschuss bei
einer schriftlichen Abstimmung die erforderliche Mehrheit bekommen habe.

Die Zerschlagung und der Ausverkauf stünden unmittelbar bevor, hieß es aus dem
Ausschuss. Fast alle einst 3000 Stellen in den drei Betriebsstätten in München und
Nordrhein-Westfalen seien damit verloren. Von den Werkshallen bis hin zu den
Schreibtischen werde der Insolvenzverwalter nun alles veräußern. Die Erlöse kämen
den Gläubigern zugute, die dabei allerdings viel Geld verlören. Laut Insolvenzgutachten
stünden einem geschätzten Vermögen von 310 Millionen Euro Verbindlichkeiten von
883 Millionen Euro gegenüber
, schreibt die „SZ“.

2005 hatte der taiwanesische Elektronikkonzern BenQ Corp. den Handyhersteller
einschließlich einer Mitgift von mehreren hundert Millionen Euro von Siemens
übernommen. Im vergangenen Jahr drehte die taiwanesische Mutter dem Unternehmen
nach Umsatz- und Marktanteilsverlusten den Geldhahn zu. So musste BenQ Mobile
Ende September 2006 Insolvenz anmelden.
Da sind 40 Millionen doch ein Klacks aus der Portokasse :kotz
(sind ja steuerlich absetzbar, Mitarbeiter sind nur Ballast)
 
Zuletzt bearbeitet:
BenQ - Teures Nachspiel für Beschäftige

170 Mitarbeiter sollen ~5.2 Millionen Euro zurückzahlen, weil sie die Gelder vor Fälligkeit
oder Kenntnis der Insolvenz erhalten haben (andere gingen dafür leer aus). Es wurde
bislang nicht benannt, um welche "Art Mitarbeiter" es sich handelt ;)

Gesamter Artikel:
http://www.pcwelt.de/index.cfm?pid=1871&pk=81779

Stimmen:
Das sind im Durchschnitt über 30000 EUR pro Mitarbeiter für Prämien und Sonderleistungen!
 
Mal eine provokante Frage. Waren das denn einfache Malocher an den Bändern, die pro Nase 30.000 an Prämien so mirnix - dirnix hinterhergeschmissen bekamen?

Mei, tun die mir Leid! :cry:
 
Es sind nach meinem Dünken 170 von ~1300.
Kannst dir ausrechnen, wer das wohl gewesen sein wird ;)
 
Mein Mitleid hat grad einen ziemlichen Dämpfer bekommen... (325kb)

12.8 Millionen für 850 Mitarbeiter... wären ~1250 Euro pro Nase pro Monat.
(Arbeitslosengeld ist damit nicht einberechnet)
Wenn ich aber bedenke, dass das Amt für Arbeit 8.5 Millarden (!) "erwirtschaftet" hat
(weniger auszahlen musste), komm ich grad aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.
Zumal unterschwellig jeder der 850 als arbeitsunwillig hingestellt wird, da man bislang
keine Arbeit vermitteln konnte. Eine 3 bzw 6-Monatige Weiterbildung wäre mit diesen
Summen kein Problem gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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