Harddisk streikt - selbst beheben....

Ottomane

fühlt sich hier wohl
Mir ist was passiert, was euch auch mal zustossen kann: Harddisk war nicht mehr brauchbar, weil System und Programmdaten wegen Oberflächenfehler corrupt (beschädigt) waren. Auch ein Formatieren war nicht mehr möglich.

Man kann das aber selber hinkriegen, und daher tipp ich jetzt mal runter, was so alles ablief:


Während des Betriebs kommt es zu einem HD-Oberflächenfehler. Dadurch werden Blöcke beschädigt. Auf diesen Blöcken liegen Daten. In meinem Fall lagen Office-Programmdaten dort. Bei jeden Zugriff auf diese Daten kam es zu Hängern, weil die Harddisk pausenlos versuchte, auf die "beschädigten" Daten zuzugreifen. Konkret hieß das bei mir, dass Outlook im Eimer war. Es konnte keine Outlook.pst Sicherungskopie mehr erstellt werden. Außerdem war dann nach einer kurzen Zeit auch das gesamte OS beschädigt. Es stand also eine völlige Neuinstallation an.

Ich habe die Daten der defekten Harddisk auf eine andere Hdisk kopiert, soweit möglich. Dann löschte ich die Partitionen, schrieb den Masterbootrecord mit fdisk /mbr sauber und wollte die Platte neu partitionieren (was auch klappte) und dann testweise formatieren. - War aber nichts zu machen, schon beim Format der primären Partition1 blieben die Leseköpfe der HD sofort hängen und es tauchte das verdammte schnarrende Geräusch wieder auf: pausenloser Zugriff auf einen Block. Jetzt war spätestens klar, dass er beschädigt war.

Da die Platte "ATA100 30GB IBM 307030" erst 3 Monate alt war, dachte ich sofort an Garantiefall. Ausbauen, hinbringen, warten, Formulare ausfüllen, wieder endlos warten ...und all diesen Spaß.

Letztlich würde IBM aber auch nur ein Low-Level-Format durchführen und die beschädigten Blöcke ausgrenzen.
Daher suchte ich in der IBM Homepage und wurde fündig:

http://www.storage.ibm.com/techsup/hddtech/welcome.htm

Lud die Drive-Fitnes-Test Version 2.10.exe, die eine Bootdiskette mit Programm erstellt und führte das Low-Level-Format selber durch.
Der Testdurchlauf des Progs zeigte beschädigte Blöcke an und schlug ein "EraseDisk" vor, bei dem die defekten Blöcke markiert und ausgegrenzt werden.
Dauer für 30GB etwa 1/2 Std.

Anschließend konnte die HDisk partitioniert und nach Belieben formatiert werden. Läuft jetzt seit 3 Tagen wieder einwandfrei.

PS. Outlook kann man auch reparieren !!
Dazu startet man die EXE "Scanpst.exe" im W2K-Pfad -> C:\Programme\Gemeinsame Dateien\System\Mapi\1031\NT.
Dann folgt man der Prozedur und läßt scanpst die beschädigte Outlook-Datei scannen. Es werden dann zwar evtl. beschädigte mails oder Adress, bzw. Kalendereinträge entfernt (in meinem Fall waren nur 3 Mails betroffen), aber dafür funzt anschließend das Outlook wieder wie eh und je.
Ziemlich schnelle und unkomplizierte Methode.

Auch, wenn ihr keine IBM Platte habt, andere Hersteller bieten ähnliche Tools an, bzw. das IBM Tool ist universell und sollte auch mit anderen HD, die größer als 500MB !!!! sind, klappen.
Ganz alte Platten mit 500MB und kleiner, sollte man lieber nicht Low-Level-Formatten ....aber das ist ja heutzutage auch kein Thema mehr ;)


Gruss
Ottomane
 
Also das Teil "verschwindet" in das TOP Topic-Forum. Ich lass es noch bis morgen hier stehen.

Otto, wieder mal ein Klassebeitrag von Dir.
 
Hi Ottomane
Ich würde der Platte keine wichtigen Daten mehr anvertrauen. Wenn der Kopf einmal aufgesetzt hat, ist die Platte beschädigt und es besteht die Gefahr das winzige Partikel die beim Aufsetzen abgelöst wurden irgendwann zu neuen Fehlern führen.
 
Hi Nipple. danke für den Hinweis :)

Wenn dann wirklich einer der Leseköpfe aufgesetzt hat, magst du wohl recht haben. Doch ich war nicht dabei, als das möglicherweise passiert ist. Nun ist die Platte bei mir tatsächlich erst mal "nur" die Datenplatte und nicht die OS- oder Programmdisk. Und die Datenplatte sichere ich mit DriveImage oder mit DAT-Streamer.
Ich werde das natürlich weiter aufmerksam beobachten, was da abläuft, und hier im Forum ggf. dann drüber berichten.

Was ich allerdings gerne herauskriegen will, ist, ob dieser Fehler durch das fehlerhafte Zusammenspiel mit einer IDE-UDMA33 Platte (ebenfalls IBM) AM IDE-CONTROLLER passiert ist. Da in diesem PC kein ATA66/100 Controller onboard war, hab ich mich erstmal so begnügt: IDE-Platte IDE-Contr. Primary Port (40er-Kabel), ATA100-Platte Secondary Port (80er-Kabel). Funktionierte wochenlang einwandfrei.

Jetzt läuft das Ding nonstop am ASUS-Board CUSL2-C ATA100 Controller, permanent lad ich im Moment per Streamer Daten rauf und runter. 0 Fehler.

Vielleicht gibt´s hier ein Member, das definitiv weiß, ob Blockfehler NUR durch Headcrash hervorgerufen werden können.

Meine Erfahrung ist, daß beispielsweise in einem SCSI RAID System mit Vortex-Controller im laufenden Betrieb (selten, aber doch mal)Blöcke weggeschrieben (ausgeklammert) werden, die beim Schreiben/Lesen problematisch waren. Das soll lt. Vortex-Kundendienst völlig ungefährlich sein.

Doch durch Nipples Einwand angeregt, werde ich mich an IBM wenden. Mal hören, was die dazu sagen.

to be continued
Ottomane
 
Hi,

ich hab sowas schon an die 25-30 Mal erlebt.(Firma & Hause)

Nie, nie, nie ist es dabei geblieben; es werden immer mehr Blöcke. Kann aber auch ein halbes Jahr ok sein.

Ganz übel, wenn man viel gezippt hat, da ist gleich sehr viel kaputt (oder Platte komprimiert - ist noch schlimmer)

Dadurch, dass man kein Vertrauen in die Platte mehr hat, lässt man öfter ein Testproggie laufen -> stresst die Platte noch mehr.

Beliebte Crash-Ursache ist übrigens das Anstossen vom Tower mit dem Knie (Drehstuhl)

Beim Herstellen des HD´s wird mit einem Particle-Counter zwar die Reinheit der eingeschlossenen Luft gemessen, aber ein paar Teilchen sind halt noch ´drin.
Grössenvergleich: Entfernung Köpfe-Plattenoberfläche entspricht JumboJet wenige Zentimeter über Grasnarbe!

Ich würde es über Garantie probieren, verlieren kann man ja nicht...

Gruss
von
Tim
 
Hi,

muss leider TBuktu zustimmen.

Habe solche Fälle auch schon privat und in der Firma gehabt. Die Platten haben auch nach neuer Formatierung, gleich auf welche Art, immer nach realtiv kurzer Zeit den Geist aufgegeben.

Wenn Du noch in der Garantiezeit bist, versuch lieber gleich, eine neue Platte zu bekommen, bevor die Frist abgelaufen ist und 1 Tag danach die Platte versagt.....


AK
 
Danke an alle für eure Anteilnahme.

Da die Platte erst 2 Monate alt ist, werd´ ich das Spiel wie beschrieben weiterspielen.

Versprochen, dass ich mich in der Sache wieder melde.
Ehrlich gesagt, sonst hätte ich das Thema auch gar nicht angestoßen!!!!!

Frage an euch, bedeutet das, daß man Low-Level-Format nicht trauen sollte???????

Thx
Ottomane
 
Ja, das ist so eine Sache mit der Low-Level-Formatierung,
dabei kann die Platte zusätzlich beschädigt werden.
Gewöhnlich verläßt eine Festplatte das Werk ohne erkennbare fehlerhafte Sektoren -diese kennt nur der integrierte Controller. Festplatten verfügen nämlich über zahlreiche Ersatz-Sektoren, die für defekte Sektoren
einspringen. Davon bekommst Du als Benutzer überhaupt nichts mit. Wenn diese Zusatzsektoren schon alle "aufgebraucht" sind, mags schon kritisch für die Platte sein.
Manchmal sind auch andere Ursachen dafür verantwortlich, wenn eine reltiv neue Platte defekte Zuordnungseinheiten hat. Womöglich ist beim De-Installieren des Platten-Managers (EZ-Drive und Co.) etwas schiefgegangen. Auch ein Stromausfall während eines Schreibvorgangs
kann vermeintlich defekte Zuordnungseinheiten hinterlassen. Dann hilft es vielleicht, die Platte auf Low-Level-Ebene zu formatieren, da defekte Zuordnungseinheiten wieder zugänglich werden. Verwende dazu aber nur den Festplatten-Manager oder ein Low-Level-Formatierprogramm des Festplattenherstellers. Diese Programme zerstören keine Spur- und Sektorinformationen, sondern überschreiben lediglich die Datenbereiche-
Hat die Festplatte auch nach einer Low-Level-Formatierung defekte Sektoren auf, liegt auf jeden Fall ein physikalischer Defekt vor. Auf Rückgabe drängen !


AK
 
Kann, muss aber nicht beschädigt werden.
Ursache kann also ein Stromausfall während eines Schreibvorgangs sein ... und es handelt sich um "vermeintliche" defekte Sektoren (Stromausfall ist auch meine Annahme).

Genau dafür sind die herstellereigenen Low-Level-Format Proggies gedacht.
Wenn dann anschließend keine defekten Sektoren mehr durch das herstellereigene Proggi entdeckt werden, ist doch erst mal "die Kuh vom Eis".

Dass in meinem Fall auch noch Garantie zu nutzen ist, ist doch eine andere Frage. Das gilt ja nicht für jeden, den es mal trifft.

Jedenfalls werden nun bei mir keine defekte Sektoren mehr angezeigt und der Testlauf mit Schreiben/Löschen/Schreiben geht jetzt schon mehr als einen Tag.

Blauäugig bin ich weniger, aber mich interessiert mal, was aus solch einer Sache wird.

Ottomane

PS
Natürlich sollte sich jeder erst mal das entsprechende Proggi von SEINEM Festplattenhersteller besorgen, bevor er es mit Fremdherstellerproggies macht. Aber in der c´t (sorry, keine Quellenangabe mehr im Koppe ;) ) hab ich mal was drüber gelesen, dass auch querbeet verfahren werden kann !!!
 
Um einige verständlicherweise skeptische Einwände weiter zu beantworten, hier für die, die es tiefer interessiert, ein Link zur White-Paper Page von IBM in Sachen:
"A hard drive verification tool for end users and OEM system manufacturers"

http://www.storage.ibm.com/hardsoft/diskdrdl/technolo/dft/dft.htm

Es geht um den DRIVE FITNESS TEST (DFT). Hier ein Auszug einer FAQ:

Q: Does IBM plan to enhance DFT over time?

A: As with all technologies, IBM expects advancements over time. For example, consider bad sector repair. If a sector with bad ECC is detected, DFT can overwrite the sector and "repair" it. Or, if the sector is permanently damaged, it can be reassigned. Thus, DFT could be enhanced to include an additional outcome: "Drive was defective, but now it is repaired."

**
In meinem Fall war´s wohl eher, dass (wodurch auch immer entstanden??) ein "bad ECC" repariert wurde.

Wenn euch irgendwas dazu unterkommt, wäre es schön, wenn ihr es hier kurz erwähnen würdet. :)

Thx
 
"repair" haben die auch nicht ohne Grund in Anführungszeichen gesetzt...

Das Problem ist doch, dass man nicht ausschliessen kann, dass die magnetisierbare Schicht auf der Plattenoberfläche physikalisch beschädigt ist.
Bei mir war es immer so, dass eine kurzzeitige "Reparatur", d.h. neue Magnetisierung möglich war, jdoch leider nicht von garantierter Dauer. Und selbst wenn ich die entsprechenden Bereiche gesperrt hatte (als defekt gekennzeichnet), traten immer wieder neuen BadBlocks auf. Man weiss einfach nicht, was bei einem Headcrash in Mitleidenschaft gezogen wurde.

mfG
Tim
 
Zwischenstand

So, 2 Monate gelaufen, mehrfach drauf Images gezogen und wieder zurückgespielt. Auch schon als DriveCopy4 beta Testplatte genutzt. Keine Probleme gehabt.
Vertrauen in das IBM-Tool steigt.


Ottomane
 
Quantum Fireball KX Serie

Hi,

kennt jemand das LowLevel-Format Tool zu Quantum-Festplatten (jetyt wohl der Firma Maxtor zugehörig). Und wenn ja, wo gibts das runterzuladen?
Es gibt nämlich ein Problem mit o.g. QuantumKX Fireball Platte, der meiner Meinung auf defekte Sektoren zurückzuführen ist. Und auf der Quantum und Maxtor Site hab ich das Tool nich gefunden.

Ich hab auf der Platte schon mal SpinRite5 laufen lassen, aba das konnte keine Fehler feststellen. Ich denke ein "hauseigenes" FestplattenTool (eben von Maxtor oder Quantum) könnte die Platte genauer auf defekte Sektoren testen...

Ein Link wär hilfreich.
 
Ich bin mir sicher zuletzt noch in einer c`t gelesen zu haben, dass diese Tools nicht unbedingt markenspezifisch sein müssen.

Zumindest ein Analyseversuch ist doch das IBM-Tool wert:

http://www.storage.ibm.com/techsup/hddtech/welcome.htm

(siehe hier oben Beitrag 1)

Lass es doch mal rüberlaufen, vielleicht erkennt es ja def. Sektoren.

Ob du es dann zum lowlevel-format einsetzt, ist doch ne andere Frage.

Ansonsten fand ich noch dies:

http://www.maxtor.com/Quantum/support/csr/software/disk_docs/qdps_ontrack_info.htm

Das ist ein RepairTool für Quantum Platten

Description: Diagnostic utility for hard disk drives supporting S.M.A.R.T. technology. Download this utility to create a QDPS boot diskette which can be used to test supported ATA (IDE) and SCSI hard drives. This latest release of QDPS is capable of repairing recoverable media errors (bad sectors) on the hard drive (however it cannot perform data recovery). It is highly recommended that you have a full backup of your hard drive before running this utility.

Gruss
Ottomane
 
danke

den zweiten link kannte ich schon, war mir aba nich sicha, ob das Ontrack tool auch für die Quantum platte benutzbar ist (oder besser ich war in der schnelle zu faul die Seite ordentlich zu lesen).

Ich probiers einfach.
Danke auch für den 1. Link

bye
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube nicht, dass das ein Ontrack-Tool ist. Aber egal. Jedenfalls wird eine bootdiskette erstellt mit genau den Funktionen, wie sie auch das IBM tool hat.

Viel Glück und tell us

Ottomane
 
Läuft immer noch

Nur mal ein kurzer Bericht zum Abschluss: die Platte läuft immer noch und wird täglich eingesetzt.

Keine Fehlermeldungen!

cu
Ottomane
 
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