GVU beweist: Kino.to kills the Videothekar

Supernature

Und jetzt?
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Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen, kurz GVU, hat es endlich bewiesen:
"Illegale Streamhoster-Portalsysteme gehen eindeutig zu Lasten der Videotheken" - so titelt der neueste Artikel im GVU-Blog, der durchaus amüsant zu lesen ist.
Die GVU will nämlich herausgefunden haben, dass nach der Schließung von kino.to ein unmittelbarer Run auf die Videotheken stattgefunden hat.
Am 8. Juni wurde kino.to abgeschaltet, und schon einen Tag später gingen fast 30 Prozent mehr Kunden in die Videotheken - in der ersten Juliwoche stiegen die Ausleihen dann sogar um 40 Prozent, bevor sie unmittelbar im Zusammenhang mit dem Auftauchen der "Nachfolgeseite" kinoX.to" wieder dramatisch einbrachen.

Die Zahlen stammen von Media Control und sind natürlich nicht öffentlich einsehbar, der gute alte Winston Churchill weiß, warum das ist, und ruft uns mal wieder aus einem Grabe zu: Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Obwohl das Zitat in der heutigen Zeit nicht mehr ganz passt.
Selbst gefälscht wird nur noch selten - heutzutage bezahlt man Analysten dafür, dass sie einem liefern, was man hören will.

Rund 44 Millionen Euro - so hat die GVU ausgerechnet - entgehen dem deutschen Verleihhandel jährlich durch illegale Streaming-Angebote.
Das ist eine Menge Geld, da kann man viele Statistiken für kaufen...

Darüber, wie viel Geld man wohl verdienen könnte, wenn man es den ehrlichen Kunden ähnlich einfach machen würde, Filme über das Internet zu konsumieren, wie es bei den berüchtigten Angeboten der Fall ist, denkt man wohl nicht nach. Schade eigentlich - teils für die Kunden, aber vor Allem für die, denen das viele Geld entgeht, und die lieber laut jammern, als sich auf veränderte Konsumgewohnheiten einzustellen.
 
Ich sage zu den Zahlen der GVU mal nichts sondern zitiere einfach mal eine Passage aus dem offiziellen Halbjahresbericht des Bundesverbands für Audiovisuelle Medien e.V., der so an die Presse ging:
Auch der Verleihhandel hat von der stark ansteigenden Nachfrage nach Blu-ray-Discs und legalen Internetangeboten profitieren können. Zwar ist die Anzahl der Verleihvorgänge von 48,9 Mio. im ersten Halbjahr 2010 auf aktuell 48,6 Mio. Transaktionen leicht gesunken, doch dadurch, dass die Online-Vermietvorgänge im Schnitt € 3,47 gekostet haben und damit weit über den durchschnittlichen Kosten eines physischen Verleihvorgangs lagen (€ 2,32), konnte der Verleihmarkt das Ergebnis des Vorjahres (€ 120 Mio.) mit aktuell € 121 Mio. Verleihumsatz – nach Jahren stetigen Abschwungs – sogar leicht überbieten.

Die Konsolidierung des Verleihmarktes ist neben den von € 9 Mio. (im 1. Hj. 2010) auf € 16 Mio. angewachsenen Einnahmen aus der Blu-ray-Vermietung aber vor allem auch mit der von 2,7 Mio. auf 4,2 Mio. Transaktionen (+58%) stark angestiegenen Nutzung der legalen Online-Verleihportale zu erklären. Mit einem Online-Umsatz in Höhe von € 15 Mio. (nach 9 Mio. im 1. Hj. 2010) wird im Verleihmarkt mittlerweile bereits jeder achte Euro „im Netz“ verdient.
Quelle:
http://www.bvv-medien.de/presse/pdf/pdf59.pdf (PDF)
BVV Medien - Bundesverband Audiovisuelle Medien (Webseite)

Bin mal gespannt auf das nächste Quartalsergebnis ;)
 
Dazu fällt einem auch irgendwie nicht mehr allzu viel ein. Bei besserem Service und Online-Angeboten würden die Videotheken auf jeden Fall mehr Geld verdienen können.
 
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