Da hat gero aber ganz schön auf die Mütze bekommen, weil er den Begriff "Unterschichten-TV" benutzt hat - was ich übrigens auch gerne tue, wenn ich von den diversen Talk- und Gerichtsshows rede.
Ich meine das aber nicht arrogant, obwohl ich immer noch keine Erklärung dafür gefunden habe, wie ein Mensch mit durchschnittlicher Intelligenz dabei länger als fünf Minuten zuschauen kann. Das betrachte ich aber als mein Problem
.
Es ist vielmehr so, dass diese ganzen Formate leider allzu gut dazu geeignet sind, diejenigen, die am Rande unserer Gesellschaft leben müssen, mit seichter Berieselung ruhig zu stellen - um sie anschließend genau dafür zu verunglimpfen.
Im Urlaub habe ich "Seichtgebiete" von Michael Jürgs gelesen - und dieses trieft in unerträglicher Weise von dem, was Duftie beschreibt - herablassende Urteile eines schlauen Fernsehguckers über das Dummvolk - widerlich.
Was mich bei den Diskussionen um die Qualität des TV-Programms immer wieder amüsiert ist die Tatsache, dass das Vorhandensein des Abschaltknopfes meist ausgeblendet wird - die Kiste muss nicht immer laufen.
Im Gegenteil, eigentlich sollte man nicht einschalten und schauen, was läuft - sondern zuerst schauen, was läuft, und gar nicht erst einschalten, wenn nichts dabei ist, was einen anspricht.
