Geekom AS 5/6 im Test: Mini-PCs mit AMD-Power vs. Intel

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Geekom AS 5/6 im Test: Mini-PCs mit AMD-Power vs. Intel

Geekom AS 5 und AS 6 im Test


Seit Juli 2023 ist die große Welt eine andere – zumindest in Bezug auf Mini-PCs. Schließlich hat Intel bekannt gegeben, dass es keine neuen NUCs mehr geben wird und die kleinen Desktop-Computer künftig nur noch von Hardware-Partnern gebaut und vertrieben werden. Zu diesen OEM-Partnern gehört unter anderem die im Jahr 2003 gegründete Firma Geekom. Im vergangenen Jahr durfte ich für Euch bereits verschiedene Mini-PCs des taiwanesischen Herstellers unter die Lupe nehmen. In diesem Jahr geht’s weiter mit mehreren Premieren.

Geekom Mini IT11 wechselt den Intel-Prozessor


Im Dezember hatte ich den Mini IT11 im Test. Als Kraftquelle dient dabei der Intel Core i7-1195G7, also eine Intel-CPU aus der 11. Generation der Core-i-Chips. Mittlerweile verbaut Geekom beim Mini IT11 jedoch einen anderen Chip aus der gleichen Iteration. So verrichtet inzwischen der Intel Core i7-11390H seinen Dienst. Doch was bedeutet das? Nun, dazu kommen wir später. Zunächst lasst uns eine Tour rund ums Gehäuse machen. Im Gegensatz zum bisherigen IT11 hat das neue Modell ein silbergraues Finish spendiert bekommen statt des grauen Gehäuses.

Neues Modell vom Geekom Mini IT11. An der Vorderseite erstrahlt ein USB4-Anschluss beim Topmodell Mini IT11 (links), während der günstigere Mini IT8 nur USB3.1 bietet. Der Geekom Mini IT11 verfügt über USB4 mit USB 20 Gbps (links), während der günstigere Mini IT8 nur mit USB-C mit USB-10-Gbps alias USB 3.1, aufwarten kann.
Der Intel Core i7-1195G7 basiert auf der Tiger-Lake-Architektur von Intel und wird im 10nm+-Verfahren gefertigt. Ursprünglich handelt es sich um eine CPU, die für den Einsatz in Laptops entwickelt wurde und die mit bis zu 28 Watt TDP betrieben werden kann. Je nach gewählter TDP-Stufe liegt der Basistakt zwischen 1,3 GHz (bei 12 Watt) und 3,9 GHz (bei 28 Watt TDP). Im Turbo-Boost kann einer der vier physischen Kerne bis zu 5 GHz erreichen, alle vier Kerne können sich auf bis zu 4,6 GHz übertakten. Im aktualisierten Mini IT11 hingegen ist ein Intel Core i7-11390H verbaut. Wie üblich bei CPUs der H-Serie liegt die TDP höher, sodass der Prozessor mit bis zu 35 Watt betrieben werden kann. Der Basistakt liegt zwischen 2,9 bis 3,4 GHz, maximal können 5 GHz per Turbo-Boost erreicht werden. Bei beiden Intel-Chips bleibt die verbaute iGPU identisch, es handelt sich um die Intel Xe Gen 12 mit 96 CUs und einer Taktrate von bis zu 1.400 MHz. In Benchmarks zeigt sich, dass der Wechsel innerhalb der 11. Generation zur H-Serie zu mehr Performance führt. Zu einem Preis ab rund 500 Euro gibt es derzeit den Geekom Mini IT11 bei Amazon.

Mini-PCs auch mit AMD-Power


Bislang setzen alle Geekoms auf Intel-Prozessoren, doch das ändert sich in diesem Jahr. In Kooperation mit dem taiwanesischen Hersteller Asus hat Geekom die beiden Modelle AS 5 und AS 6 auf den Markt gebracht. Beide Mini-PCs vertrauen auf AMD-Prozessoren. Die Zusammenarbeit sorgt dafür, dass Asus die Entwicklungsarbeit übernommen hat und es baugleiche Modelle von Asus zu kaufen gibt. So ist der Geekom AS 5 ein Asus PN-52-G, während der Geekom AS 6 mit dem Asus PN-53 einen Zwillingsbruder besitzt. Kleinere Unterschiede zwischen den Geschwistern gibt es aber dennoch. So ist das Gehäuse jeweils mit einem Geekom-Schriftzug versehen und Geekom offeriert nur ausgewählte Prozessor- und Speicherkonfigurationen. Wer nicht mindestens einen Ryzen 9 5900HX haben möchte, sondern auch mit einem langsameren Ryzen-Prozessor zufrieden ist, der muss das Asus-Pendant kaufen. Geekom verlangt für den AS 5 knapp 600 Euro, der leistungsstärkere AS 6 ist teurer.

Geekom AS 5 kommt mit AMD Ryzen 5000 daher und basiert auf einem Asus-Mini-PC namens PN-52-G. Der schnellere Geekom AS 6 kommt mit DDR5-RAM daher.

Wie unterscheiden sich AMD- und Intel-Mini-PCs?


Im Vergleich zu den Intel-angetriebenen Mini-PCs von Geekom fällt auf, dass der AS5 und der AS6 in einem eigenständig entwickelten, in schwarz gehaltenem Gehäuse daherkommen. Laut Hersteller sollen die Gehäuse dem Militärstandard MIL-STD-810H standhalten, sodass die AMD-angetriebenen Mini-PCs auch unter Extremtemperaturen von knapp 50 Grad Celsius lauffähig sind. Zudem hat Asus das Kühlsystem entwickelt und viel Wert auf einen guten Luftfluss gelegt. Neben einem Lüfter ist eine doppelte Heatpipe darum bemüht, Abwärme aus dem Gehäuse zu transportieren. Ringsum steht hierfür Lüftungsschlitze parat. Im Alltagstest zeigt sich, dass die Kühllösung effektiv funktioniert, jedoch sind die AMD-Versionen unter Last lauter als die Intel-angetriebenen Mini-PCs.

Links ist der Intel-angetriebene Mini IT 11 zu sehen, rechts der AMD-angetriebene Geekom AS 5. Der Mini IT11 besitzt einen SD-Speicherkartenleser, die AMD-Modelle dagegen nicht. Der AMD-angetriebene AS5 und AS6 haben mehr USB- und HDMI-Anschlüsse als der Geekom Mini IT11 mit Intel-Prozessor.

Mehr Speicheroptionen und Anschlüsse bei AMD


Einen weiteren Unterschied zwischen den Dauerrivalen AMD und Intel gibt es bei den zur Verfügung stehenden Anschlüssen und Speicheroptionen. Sowohl beim Geekom AS 5 als auch beim AS 6 lassen sich gleich zwei M.2-2280-SSDs einbauen. Zusätzlich kann via SATA-3 auch eine 2,5 Zoll große Festplatte oder SSD im Gehäuse ihren Platz finden. So lassen sich bei den AMD-Mini-PCs gleich drei SSDs nutzen, während bei den Intel-Mini-PCs maximal zwei Speicher – eine M.2-2280-SSD und eine 2,5 Zoll große HDD oder SSD verbaut werden. Im Gegenzug verfügen die Geekom Mini IT11 über einen SD-Speicherkartenleser, den es nicht beim Geekom AS 5/AS 6 gibt. Im Hinblick auf den Arbeitsspeicher zeigt sich ebenfalls eine Diversifikation. So vertraut der Geekom AS 6 auf schnellen LPDDR5-4100-RAM, wobei 32 Gigabyte bereits ab Werk verbaut sind. Mit diesem schnellen Arbeitsspeicher kann der Mini IT11 nicht mithalten.



Bei den zur Verfügung stehenden Anschlüssen zeigt sich ebenfalls eine divergente Herangehensweise. Die AMD-Varianten Geekom AS 5 und AS 6 bieten direkt an der Vorderseite neben zwei USB-3.0-Typ-A-Anschlüssen einen USB-Typ-C mit 40 Gbps und Displayport. Der Geekom Mini IT11 hingegen hat nur zwei USB-Ports an der Front zu bieten. Neben einmal USB-Typ-A steht ein USB-Typ-C zur Verfügung, der jedoch nur 20 Gbps als maximale Datenrate offeriert. An der Rückseite gibt es einen weiteren USB-C-Anschluss mit 20 Gbps und zweimal USB-A beim Mini IT11. Die AMD-Armada hingegen offeriert auf der Rückseite gleich dreimal USB-A, ein Mal USB-C, zwei HDMI 2.1 und einmal Displayport 1.4. So glänzen die AMD-Pendants mit mehr Anschlüssen als die Intel-Versionen.

Wer ist schneller – AMD oder Intel?


Beim Mini IT11 setzt Geekom auf einen Intel-Prozessor der 11. Generation, welcher im Jahr 2021 vorgestellt wurde. Mit einer Punktzahl von 1.600 sind der Intel Core i7-11390H und der AMD Ryzen 9 5900HX aus dem Geekom AS 5 auf einem Niveau. Im 3D Mark Time Spy sammelt der Ryzen 9 6900HX aus dem AS 6 über 2.500 Punkte ein und damit fast 1.000 Punkte mehr, als die Intel-basierten Mini-PCs und der Geekom AS5. Gegen einen Desktop-PC mit Intel Core i5 aus der 9. Generation und einer Nvidia Geforce RTX 2070, haben jedoch alle Geekom-Mini-PCs keine Chance, da der Tower-PC auf über 8.000 Punkte im 3D Mark Time Spy kommt.

Leistung im PCMark 10 vom 630 Euro teuren Geekom Mini IT11. Leistung im PCMark 10 vom 600 Euro teuren Geekom Mini IT11 (neues Modell von 2023). Leistung im PCMark 10 vom Geekom AS5 mit AMD Ryzen 9 5900HX. Leistung im PCMark 10 vom Geekom AS6 mit AMD Ryzen 9 6900HX. Leistung im 3D Mark Time Spy vom Geekom AS5 mit AMD Ryzen 9 6900HX und Radeon 680M iGPU. Leistung eines selbstzusammengebauten Desktop-PCs mit Intel Core i5-9600K und Nvidia Geforce RTX 2070 im Benchmark 3D Mark Time Spy.
Bei Videospielen zeigt sich die Stärke der AMD-basierten Geekom AS 5 und AS 6 gegenüber den Intel-vertrauenden Geekom Mini IT. Gerade der AS 6 mit seiner Radeon 680M kann etwa The Witcher 3 und F1 2021 flüssig mit mehr als 60 fps darstellen. Für neuere PC-Spiele müssen jedoch die Grafikdetails heruntergeschraubt werden. Gelegenheitsspieler könnten dennoch ihre Freude mit dem Geekom AS 6 haben. Der AMD Ryzen 9 6900HX samt integrierter Radeon 680M stellt teilweise 50 Prozent mehr Bilder pro Sekunde dar als der Intel Core i7-11390H mit Intel Xe Graphics (12. Gen).

Was kostet der Geekom AS 5/AS 6 und der Geekom Mini IT11?


Aktuell wird der Geekom Mini IT11 für knapp 500 Euro bei Amazon angeboten. Um diesen Preis zu erhalten, gibt es bis zum 13. August einen Rabatt von 10 Prozent. Die Ausstattungsversion mit 32 GByte RAM und 1 TB SSD kostet hingegen rund 650 Euro. Ebenfalls sparen lässt sich direkt beim Hersteller. Wer direkt auf Geekom.de kauft, spart mit dem Gutscheincode „IT11SMS“ 40 Euro, sodass der Geekom Mini IT11 mit 32 GByte RAM und 1 TB SSD für 559 Euro erhältlich ist.

Wer lieber einen Mini-PC mit AMD-Hardware haben möchte, muss mindestens 712 Euro für den Geekom AS5 mit 32 GiByte RAM und 1 TB SSD bei Amazon zahlen, der schnellere Geekom AS6 kostet 850 Euro bei Amazon. Bei Geekom direkt kostet der AS 5 derzeit 599 Euro, wobei sich mit dem Gutscheincode „AS5PRGK“ noch einmal 30 Euro sparen lassen. Falls man sich für den Geekom AS6 interessiert, kann dieser für 679 Euro direkt beim Hersteller gekauft werden. Mit dem Gutscheincode „AS6PRGK“ lassen sich 30 Euro sparen. Zum Vergleich: Ein aktueller Apple Mac Mini kostet mit 512 Gigabyte SSD und nur acht GiByte RAM 804 Euro bei Amazon.

Fazit


Die Mini-PCs von Geekom haben Zuwachs bekommen. So wird im Mini IT11 inzwischen eine Intel-CPU mit mehr Watt und höheren Taktraten verbaut als noch im letzten Jahr. Brandneu sind die beiden AMD-unterstützen Modelle AS5 und AS6. Gemeinsam mit Asus hat Geekom hierbei Ryzen-Prozessoren der 5000-H-Serie bzw. 6000-H-Serie verbaut. Vor allem in puncto Anschlüsse und Grafikleistung wissen die Neuzugänge mit AMD-Power zu überzeugen und bieten mehr als etwa der Geekom Mini IT11 mit Intel-CPU. Zu Preisen zwischen 600 und 680 Euro sind die beiden Mini-PCs empfehlenswert, auch wenn die Intel-Version etwas leiser zu Werke geht.



Disclaimer: Die hier besprochenen Geräte wurden vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.

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