Stellt euch vor, wir hätten das Jahr 2018 und ihr würdet eine dieser legendären SNN-Ausgaben in euren Händen halten und darin blättern.
Wie immer waren wir auch damals weit der Zeit voraus und bestens informiert, zum Beispiel bei diesem Artikel, den wir euch jetzt endlich zugänglich machen wollen:
Zu wenig Lehrer? Die Bundesregierung plant eine neue Bildungsoffensive
Wie jetzt durch eine interne Recherche der SNN bekannt geworden ist, gibt es in der Angelegenheit Lehrermangel in Deutschland erste Erfolge.
Die Bundesregierung eilt jetzt dem Problem über den sich anbahnenden Lehrermangel in den Schulen voraus. Zukünftig soll der Unterricht über eine "Teachers substitute App" durchgeführt werden, da die Schüler ohnehin den ganzen Tag das Smartphone vor dem Gesicht haben.
Hier werden sinnvollerweise nicht nur die Kosten für die Lehrer eingespart, auch müssen marode Schulgebäude nicht mehr instandgehalten und gereinigt werden. Versaute und beschmierte Toiletten gehören dann ebenso zur Vergangenheit, wie Reibereien aufgrund der sozialen Brennpunkte in den Schulen. Da sich Schüler untereinander ohnehin den ganzen Tag in den sozialen Netzwerken mobben, bekommt das die Schule nicht mehr mit und ist somit aus der Verantwortung.
Das Ziel der Bundesregierung ist: Genervte Lehrer war gestern, die Schule konzentriert sich auf den bundeseinheitlichen Unterricht mit der App. Streit schlichten ist dann Aufgabe der Eltern. Ob es für die Streitigkeiten noch eine Rechtsbeistands-App geben wird, muß noch geklärt werden.
Wie läuft das ganze in der Realität ab?
Die Schüler müssen sich täglich über einen Login anmelden, damit sie den Unterricht nicht schwänzen können. Ebenso gibt es eine Aufmerksamkeitsabfrage, indem der Schüler alle paar Minuten eine einfache Frage beantworten muss. Folgt der Schüler der Aufforderung nicht, wird sein Smartphone für alle Apps, außer der Teachers App, automatisch für 60 Minuten gesperrt.
Das Smartphone wird selbstverständlich von der Schule gestellt einschließlich aller Standard-Apps. Es wird einen bundesweit einheitlichen Lehrplan geben und die Hausaufgaben, die Klausuren und sämtliche Arbeiten werden einheitlich und neutral ausgewertet.
Die Noten werden von der Bundeszentrale für Schülernoten verwaltet. Ein Warnsystem warnt die Schüler frühzeitig über einen möglichen Leistungsabfall, der gleichzeitig dann einige der zusätzlichen Apps auf dem Schülersmartphone reglementiert durch Zeitsperren. Es wird auch überwacht, ob der Schüler unerlaubterweise ein weiteres Smartphone betreiben will. Neben dem Bundestrojaner soll es daher auch einen Schülertrojaner geben.
Die Lehrer werden dann zur Administration der Teachers App und für gemeinsame Absprachen untereinander benötigt. Elternabende sollen virtuell per Videokonferenz durchgeführt werden.
Ebenso werden Klassenfahrten für Schüler und Lehrer virtuell durchgeführt. Die sonst üblichen Querelen und Marotten der Schüler fallen gänzlich weg. Weitere Informationen werden noch bekannt gegeben, sobald die Kultusminister die Gesetzesvorlage beraten haben.
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Wer hätte jemals gedacht, dass es schon bald Realität werden wird, wenigstens teilweise.
Und wer jetzt glaubt, dass so etwas nicht möglich ist, nun da wäre ich mir nicht so sicher...