@Mausi24
Schwierig, der Mensch ist eben ein seltsames Wesen: Er ist unheimlich Harmoniebedürftig und sucht nach Erklärungen für die eigentlich doch schlechte Welt (die er ja letztlich selber zu verantworten hat).
Genau diese Erklärungen liefern Sekten:
- Du musst nach Gottes Willen leben
- Unsere Gemeinschaft hat den Schlüssel, damit es Dir im nächsten Leben / auf der nächsten Bewustseinsebene besser geht
Also letztlich 3 Elemente, die einen solchen "Glauben" ausmachen:
1.) Ein Heilsversprechen
2.) Einen Weg, dieses Heil zu erreichen
3.) Der Gruppenzwang: Nur Gemeinsam können wir dieses Ziel erreichen
Zu jedem dieser 3 Elemente gehört natürlich auch ein Gegenstück, also dass das Heil nicht erreicht werden kann, wenn der Weg oder die Gruppe wieder verlassen wird.
Spätestens da hört die Harmonie wieder auf...
So kann ein unheimlicher Druck aufgebaut werden, denn die, die Gruppe wieder verlassen, können nun als endgültig verloren stigmatisiert werden:
Damit verliert der potentielle Aussteiger nicht nur sein Weltbild, sondern auch einen Großteil seines sozialen Umfeldes.
Mit anderen Worten:
Wenn man an so eine Organisation gerät, sollte man sich diese genau ansehen, insbesondere, wie mit den Aussteigern umgegangen wird (Eine Religionsgemeinschaft, die ihre Ex-Mitglieder in irgend einer Form stigmatisiert oder isoliert ist nicht glaubwürdig).
Ebenso sollte man sich den jeweils speziellen Erlösungsweg ansehen: Wenn das mit massiven materiellen Aufwand verbunden ist (sei es durch teure Kurse oder dem ablehnen materieller Güter als ganzes), würde ich mir in jedem Fall vorher die Garage der Gründungsväter der Gemeinschaft ansehen