[Formel 1] Wirbel um das Cockpit-Tauschen

RollerChris

R.I.P.
Wirbel um das Cockpit-Tauschen

Fia-Präsident Max Mosley will die Formel 1 revolutionieren. Künftig sollen die Fahrer bei jedem Rennen das Cockpit tauschen. Wie gefällt Euch diese Idee?

Die Formel 1 ist immer für Innovationen offen. Jüngster Vorschlag von Fia-Präsident Mosley: Die Fahrer sollen nach jedem Rennen das Cockpit tauschen. Was wie eine Schnapsidee klingt, soll in der "Königsklasse" für mehr Spannung sorgen.

Man stelle sich vor: Takuma Sato, ein 29-jähriger Japaner, der bei Super Aguri unter Vertrag steht und in dieser Formel-1-Saison noch keinen WM-Punkt gesammelt hat, überrundet Michael Schumacher. Nein, Schumacher hat keine Panne, sein Wagen funktioniert bestens. Nur ist er eben etwas langsamer als der Satos.

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Weltmeister Alonso auf dem Circuit de Monaco: Höchste Konzentration
Nach dem Rennen steht Sato ganz oben auf dem Podest und spritzt mit Champagner um sich. Neben ihm jubeln nicht Fernando Alonso oder Kimi Räikkönen, es sind Tiago Monteiro, ein Portugiese, und der drittplatzierte Franck Montagny. Ja, der Franzose, der in seinen bisherigen Rennen zumeist dadurch auffiel, das Ziel nicht erreicht zu haben. Michael Schumacher wird nach seinem elften Platz im Rennen zuvor Neunter.

Was sich wie ein Märchen liest, könnte schon bald Realität werden. Denn Max Mosley, Präsident des Automobil-Weltverbandes Fia, sorgt vor dem Grand Prix von Monaco (Sonntag 14 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) mit einem Vorschlag für Wirbel: Er will eine Fahrer-Rotation in der Formel 1 einführen. Schnapsidee? Revolution? Zwölf Teams und 18 Rennen stellt sich Mosley künftig vor. "Jeder Fahrer würde einmal mit jedem Auto fahren, so dass nach den ersten zwölf Rennen alle 24 Fahrer einmal für jedes Team gefahren wären." Und dann? Der WM-Spitzenreiter müsste nach den ersten zwölf Läufen die sechs Teams nominieren, für die er in den restlichen Rennen fahren möchte. "Der Zweite würde seine Wahl danach treffen und so weiter", so der 66-Jährige.

Michael Schumacher im Midland, im Rennen danach im Super Aguri, Alonso im Toro Rosso? Warum eigentlich nicht. Ralf Schumacher müsste sich nicht ständig über seine Toyota-Techniker aufregen, Mercedes wäre endlich den ungeliebten Juan Pablo Montoya los und Nico Rosberg würde mit Anfang 20 in seinem ersten Ferrari sitzen.

Vor allen Dingen könnten aber Piloten, die sonst nur hinterher fahren - wie Sato, Monteiro oder auch Montagny - im Ferrari, Renault oder Mercedes zeigen, ob sie das Zeug zum Champion haben und derzeit nur in einem falschen, nämlich zu langsamen Auto sitzen. "Niemand könnte mehr sagen, dass ein Fahrer einen Titel gewonnen hat, weil er das beste Auto hatte", erklärt Mosley.

Allerdings werden Fahrer wie Michael Schumacher (geschätztes Jahresgehalt 35 Millionen Euro) oder Bruder Ralf (17 Millionen) kaum bereit sein, ihre Verträge bei ihren Teams aufzugeben und, wie von Mosley gefordert, einen Kontrakt mit F1-Chefpromoter Bernie Ecclestone abschließen.

Auch die Teams sind derzeit alles andere als begeistert. Sie befürchten ein regelrechtes Chaos, da die Boliden von Rennen zu Rennen neu auf den jeweiligen Fahrer eingestellt werden müssten.

Was Mosley ebenfalls mit seinem Vorschlag verbessern will: Die Formel 1 soll spannender werden. Nicht immer nur Alonso oder Schumacher, die sich um den Titel streiten. Über fehlende Spannung wird sich Mosley zumindest in Monaco kaum beklagen können. Überraschungen sind hier programmiert.

Alonso konnte im Fürstentum noch nie siegen, Michael Schumachers letzter Triumph in Monte Carlo liegt fünf Jahre zurück. Stattdessen standen zuletzt andere auf dem Podium. 2004 siegte Jarno Trulli, es war der einzige Triumph in bisher 151 Rennen des Italieners, ein Jahr später landete Nick Heidfeld beim Sieg von Räikkönen auf Rang zwei - sein bisher bestes Ergebnis.

Der Stadtkurs bietet nur wenige Überholmöglichkeiten. Die engen Gassen erfordern bei der Fahrer höchste Konzentration, sonst landen sie schnell an der Leitplanke. Im gestrigen freien Training widerfuhr dieses Malheur den beiden Testpiloten Robert Kubica (BMW) und Anthony Davidson (Honda).

Der Abstand zwischen zwei Fahrzeugen ist zumeist so eng, dass die Fahrervereinigung GPDA die Streckenneulinge extra darauf hingewiesen hat, beim Abbremsen stets den Rückspiegel im Auge zu haben, um Auffahrunfälle zu vermeiden.

Nelson Piquet, dreifacher Weltmeister in der Formel 1, verglich das Rennen in Monaco einst mit einem Hubschrauberflug im eigenen Wohnzimmer. Wer diesen Flug unbeschadet übersteht, hat gute Chancen, von Fürst Albert mit den Worten "Ich bin froh, dass Sie es sind" die Siegertrophäe überreicht zu bekommen.
 
Zum Cockpit-Tausch: Man fragt sich manchmal, wie es manche Leute in solche Positionen geschafft haben. Der Geisteszustand muss definitiv ein anderer gewesen sein :stupid.
 
Hallo zusammen.

Neu ist diese Idee ja nicht, in den Marken Cups (Polo Cup und Alfa Cup usw.) wird das schon seit Jahren praktiziert.
Der erste Tauscht das Kfz mit dem letzten der zweite mit dem vorletzten usw.
Prinzipiell nicht schlecht, aber es meist gewinnen auch dann immer die gleichen wenn se andere Autos haben.
Aber in der Formel 1, schon aufgrund der Sponsoren, m.E. nicht umsetztbar.

Und auch in einem Ferrari oder in einem Renault würde Sato sich nur drehen. ;)

Crawl
 
In diesen Serien sind die Autos aber technisch weitgehend identisch, oder? Da gibt es keine PS-Unterschiede.
 
Hallo zusammen.

Nein, die sind völlig baugleich.
Lediglich Dämpfer, Flügel usw können verändert werden.

Soll so bleiben wie es ist.

Crawl
 
Da macht es ja dann auch Sinn, eine Konstrukteurswertung haben die ja nicht, es geht einzig darum, den besten Fahrer zu ermitteln. Wenn da jeder Fahrer mit jedem Auto mal fahren muss, ist das nur gerecht.
 
Wenn der Kalender nicht dagegen spräche würde ich ja sagen es war ein April Scherz :D
 
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