Diskussion Europa wackelt

... Jetzt rumzuheulen vor einer eventuell möglichen Bedrohung ist eigentlich Dekadenz des "einfachen Mannes". ...

Du hast völlig Recht, Schpaik. Und die "einfachen" Leute, auch Mob, Pack und Pöbel genannt, sind nicht nur dekadent, sondern schlichtweg zu dämlich, um die Politik unserer Kanzlerin zu verstehen und zu begreifen, daß ihr bei der Privataudienz bei Papst Franziskus im Februar 2015 das Wunder der göttlichen Erleuchtung widerfahren ist ;)
Die Mischpoke glaubt lieber solchen falschen Propheten: Migrationsforscher: "Ist Merkel schuld an Flüchtlingskrise? Wer sonst?" - DIE WELT
Einfach nicht zu glauben :wand
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Aufklärung! (y)
Es mag an meinem einfachen Weltbild liegen: Für mich sind das alles Menschen.
Auch die ganzen rechtsradikalen Gewalttäter sind alles nur Menschen.
Die Aussage ist ebenso zutreffend wie Sinn frei. ;)

Aber selbst wenn die ganzen Asylsuchenden hier bleiben sollten (was ich nicht hoffe) ist eine Integration in den deutschen Arbeitsmarkt zumindest extrem langwierig und in der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle vermutlich sogar unmöglich:

Ausbildung von Flüchtlingen - Nicht mal am Horizont ein Ausbildungsplatz - Frankfurter Allgemeine

Man muss einfach mal die rosarote Brille absetzen und sich klar machen, dass der größte Teil (ich persönlich gehe von mehr als 80% aus) der bisher hier angekommenen Asylsuchenden/Flüchtlinge uns noch in 20-30 Jahren auf der Tasche liegen wird, wenn wir das zulassen.

Eine volkswirtschaftlich sinnvolle Lösung unseres Generationenproblems ist mit diesen Menschen jedenfalls nicht zu erzielen, die Behauptung dass das möglich sei ist doch nichts anderes als eine reine Alibibehauptung, mit der sich diejenigen, die das unbedingt glauben wollen in die eigene Tasche lügen.

Eher verschärfen sie das Problem mittelfristig noch, da auch die Kosten für die Asylsuchenden von einer immer kleiner werdenden Schar Berufstätiger aufgebracht werden müssen und diese Mittel dann eben an anderen Stellen im System fehlen. Denn eines muss doch auch den größten Sozialromantikern klar sein: man kann jeden Euro nur einmal ausgeben, und wenn man ihn für Zweck A ausgegeben hat steht er für Zweck B eben nicht mehr zur Verfügung.
 
Desperado schrieb:
Du hast völlig Recht, Schpaik. Und die "einfachen" Leute, auch Mob, Pack und Pöbel genannt, sind nicht nur dekadent, sondern schlichtweg zu dämlich, um die Politik unserer Kanzlerin zu verstehen und zu begreifen, daß ihr bei der Privataudienz bei Papst Franziskus im Februar 2015 das Wunder der göttlichen Erleuchtung widerfahren ist ;)

Natürlich hab ich völlig Recht! :ROFLMAO:
Bitte, bitte aber frage mich nicht, was das Merkel denkt oder warum sie etwas tut. Schröder war schon schlimm, DAS DA, ist ein Katastrophe und sie wurde trotzdem wieder gewählt. Spätestens bei/nach der Parteispendenaffäre hätte das ganze obere Gesocks der CDU ausgemistet werden müssen. Stattdessen ist Frau M. jetzt Bundeskanzlerin und Schäuble ist Finanzminister. :eek: Nach dem ganzen Sumpf, der bis heute nicht richtig aufgeklärt wurde wählt tatsächlich noch irgendjemand CDU? :suizid:
Ich weiß nicht, ob dies nun das Pack, der Pöbel oder der Mob war. Ist mir auch egal. Das war einfach dummes Volk! (übrigens alles Menschen! ;) )

Und das mit dem Papst ist einfach nur Kuschelkurs und Politik. Von beiden Seiten. Hier schleimt der eine den anderen an. Das so etwas überhaupt in den Nachrichten gebracht wird, finde ich schon frech. Religion ist Religion und Politik ist Politik. Eine Vermischung von beiden ist und war immer schlecht.

Die Mischpoke glaubt lieber solchen falschen Propheten:
Der Artikel von dir ist sehr interessant. Sehr viel interessanter finde ich jedoch diesen hier: Migration: "Wir reichen den Menschen den geladenen Revolver" |*ZEIT ONLINE (den hätte ich nie gefunden ohne deinen Link. Danke dafür! (y))

Ich will nicht alles vorweg nehmen, aber solche Sätze finde ich durchaus interessant:

Collier: Wir erleben eine emotionale, lächerliche und polarisierte Debatte. Sie gipfelt ständig in einer Frage: Ist Einwanderung gut oder schlecht? Die einen sind bedingungslos für mehr Einwanderung, die anderen lehnen sie ab. Dabei ist diese Frage Nonsens.
Collier: Die ökonomischen Folgen von Einwanderung sind zu vernachlässigen. Entscheidender sind die sozialen Folgen. Wir wissen, dass ein gewisses Maß an kultureller Verschiedenheit einer Gesellschaft nutzt, denn die neuen Migranten bringen Innovation und Abwechslung. Aber das gilt nur bis zu einem gewissen Maß, denn zu ungleiche Gesellschaften können negative Folgen haben.
Collier: Mir fehlt das größere Bild.
Collier: Wir müssten zuallererst dafür sorgen, dass die wirklich Bedürftigen kommen. Das geht nur, wenn wir das Asylverfahren dorthin verlagern, wo die Reise beginnt, also außerhalb Europas. Die Menschen, die dann Asyl erhalten, sollten auf legalem Weg kommen dürfen. Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, weniger Flüchtlinge nach Europa zu lassen, sondern darum, den wirklich Bedürftigen zu helfen.
ZEIT ONLINE: In den Camps warten Hunderttausende Menschen in Not. Wer soll entscheiden, wer Asyl bekommen soll und wer nicht?
Collier: Gegenfrage: Wie entscheiden wir es heute? Wir belohnen diejenigen, die 4.000 Dollar zusammenbekommen haben und risikobereit genug waren. Diese Leute sind nur die Spitze des Eisberges. Es sind nicht unbedingt diejenigen, die unsere Hilfe am ehesten benötigen. Eher sind sie die Gewinner einer Lotterie. Das ist ein Grundproblem unserer Politik: Wir kümmern uns viel zu wenig um die Menschen, die zurückbleiben.

Wie im letzten Satz sehr schön erwähnt. Wir kümmern uns zu wenig um die Zurückgebliebenen. Nicht nur in der Asylpolitik sondern auch sonst so überall hier in Deutschland.

Mal nur ein kleines sehr aktuelles Beispiel: Huzniä (oder so... ich habe keine Ahnung wie man ihren Namen schreibt.) Diese kleine (im Sinne von klein und nicht von jung! - Ich hab sie noch nicht gefragt, aber sie dürfte über 40 sein) Syrerin kommt grad nach 11 Monaten aus dem Frauenhaus. (Okay, drei Monate Krankenhaus und nur acht Monate Frauenhaus.) Hatte wohl einen Deutschen in Syrien geheiratet was aber wohl hier in Deutschland ziemlich schief lief. -> Deswegen auch zunächst Krankenhaus. Hat vom Staat eine Sozialwohnung erhalten und insgesamt 1500 Euro für ihre Wohnung bekommen. Süße 42,5 Quadratmeter, mit einem Herd in der winzigen Küche, einer Dusche bei der Toilette und einer Matratze. Ansonsten ist diese Wohnung komplett leer. (Kein Klodeckel, kein Geschirr, kein Bettzeug, kein Duschvorhang, keine Gardinen, nur eine Glühbirne im Flur.)
Die fünfzehnhundert Tacken würden zwar tatsächlich ausreichen um zumindest mit gebrauchten Hausrat die Wohnung voll zu bekommen, aber die Teile muss man alle selbst abholen. Und in dem Punkt ist sie völlig aufgeschmissen. Versandhäuser liefern, Second-Hand Häuser nicht. Zwar hab ich ihr meine Hilfe angeboten und inzwischen eigentlich auch ein paar Möbel organisiert, aber auch ich habe nur einen Führerschein, jedoch kein Fortbewegungsmittel. Dazu kommt, dass die Kleine wie Irre nach einem Job sucht und die ganze nächste Woche mit Probearbeiten beschäftigt ist.

Leute die hier in Hamburg aus dem Knast kommen, für die gibt es Förderprogramme und auch Wohnungen, die eingerichtet sind. Denen gibt man eine Basis (meinst begrenzt auf ein Jahr. Also die Wohnung), damit sie wieder auf die Füße fallen können. Der Kleinen gibt man Geld und eine leere Wohnung und sonst nix weiter.

Grainger schrieb:
Auch die ganzen rechtsradikalen Gewalttäter sind alles nur Menschen.
Die Aussage ist ebenso zutreffend wie Sinn frei. ;)
Deine Aussage ist wahr und ich halte sie für keineswegs Sinn frei. - Ich weiß auch grad so überhaupt nicht, was du mir damit sagen willst. :unsure:s

Grainger schrieb:
Aber selbst wenn die ganzen Asylsuchenden hier bleiben sollten (was ich nicht hoffe) ist eine Integration in den deutschen Arbeitsmarkt zumindest extrem langwierig und in der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle vermutlich sogar unmöglich:
Ausbildung von Flüchtlingen - Nicht mal am Horizont ein Ausbildungsplatz - Frankfurter Allgemeine
Man muss einfach mal die rosarote Brille absetzen und sich klar machen, dass der größte Teil (ich persönlich gehe von mehr als 80% aus) der bisher hier angekommenen Asylsuchenden/Flüchtlinge uns noch in 20-30 Jahren auf der Tasche liegen wird, wenn wir das zulassen.

Auch diesen Artikel finde ich sehr informativ und hilfreich. Danke dafür! (y)

Zu diesem Problem hatte ich jedoch auch schon weiter oben geschrieben. Wir sind ein durch und durch durchreglementiertes System. Für Alles und Jedes wird hier in Deutschland ein Schein benötigt. Und man kann sich nicht einfach anmelden und zeigen, das man dies oder jenes kann, sondern man muss für diesen Schein bezahlen und meist noch irgendwelchen Kram können, der dafür gar nicht weiter wichtig ist. Erst wenn man die Grundbildung geschafft hat, darf man sich spezialisieren.
Schauen wir mal auf Matze hier aus meiner Nachbarschaft. Er ist Elektri(c)ker aus Leidenschaft. Der ist schon mit sechs Jahren mit seinem Vater losgezogen (ebenfalls Elektriker) und liebt dieses Kabelziehen und das Funktionieren seiner Arbeit. (der summt immer bei der Arbeit)
Natürlich hat er seine Ausbildung zum Elektriker versucht. Im Hauptfach war er auch immer vorne mit dabei. Er ist jedoch dreimal durch die Prüfung bei Arbeitslehre/Politik gefallen. Insofern hat er keinen Abschluss für etwas, worin er eigentlich überqualifiziert ist. Jetzt schlägt er sich als ungelernte Arbeitskraft meist über Zeitarbeitsfirmen durchs Leben.

Und ich denke, das ist ein wirklich großes Problem, welches wir hier in Deutschland haben. Du brauchst für jeden Scheiß nen Schein. Du kannst noch so gut in deinem Spezialfach sein, wenn du nicht mindestens ausreichend bist in den anderen Fächern, wirst du nicht zugelassen und fällst durchs Raster.
verborgener Text:

den offiziellen Einbürgerungstest an.Einbürgerungstest online - Frage 1 von 33 - schnell & kostenlos!
Schon bei der 2. Frage steige ich persönlich geistig aus. Die parlamentarische Opposition im Deutschen Bundestag .... kontrolliert die Regierung??? - Das wäre mir Neu!
Meine 3. Frage ist dann, wann die DDR gegründet worden ist. Äh.... die ist weg, tot. Das ist gut so und es interessiert keine Sau. Wer denkt sich bitte diese Fragen aus?

Ich hab noch nen alten (von 2005 oder so) Einbürgerungstest mit den damals "nur" 100 Fragen. Bei dem Test und dem Artikel von damals (sorry, kein Link) haben knapp 80% der über 8000 Teilnehmer (alles Deutsche) nicht einmal die erforderlichen 50% der Fragen richtig beantworten können.


Oh.. ich hab da auch noch auf die Schnelle ein Schnippsel über Integration und Einbürgerungstest gefunden. https://www.youtube.com/watch?v=aTwSKG1cJNc

In einigen 'westlichen' Ländern ist das anders. Du sagst, du kannst es und dann musst du Beweisen das du es eben kannst.
Ich weiß nun auch nicht, warum viele Ausbildungen hierzulande dreieinhalb Jahre dauern. Wenn man eine Umschulung macht, dann sind das auf einmal meist nur noch 22 Monate. Es scheint also auch klar kürzer zu gehen.

Ein ganz generelles Problem der Jugend überall auf der Welt, ist halt eben die Ungeduld. In diesem Staat hat man es mit den Bürgern nun so halbwegs in den Griff bekommen, aber das kannst du keinem Jugendlichen aus einem anderen Kulturkreis erzählen, der Tod und Teufel auf sich genommen hat um möglichst schnell Erfolg zu haben. Dein Artikel finde ich Top, aber er zeigt klar unsere Schwächen in unserem Ausbildungssystem auf. Viele der "neuen Menschen" sind durchaus darauf eingestellt, sich dem Leistungssystem zu stellen. Die sind durchaus bereit bis zum Umfallen zu Arbeiten. Denen wirst du jedoch kein Ausdauerprogramm, welches der Normalo hier in Deutschland durch den Kindergarten, die Grundschule und was da noch so alles auf ihn zukommt vermitteln können.
Hier bist du offiziell mit 18 Erwachsen. Für einige Scheine musst du schon ein höheres Alter aufweisen. Das ist etwas, was wir in diesem Land so von Klein auf gelernt haben. Gerade in Entwicklungsländern bist du jedoch schon viel viel eher Erwachsen mit all der Verantwortung die dazu gehört. Arbeiten, Geld verdienen, Auto fahren, Heiraten, Kinder kriegen, etc.

Und (auch das habe ich weiter oben schon einmal erwähnt) vielen wird von Anfang an nicht klar gemacht, was hier in Deutschland das Leben kostet. Der Euro lässt sich schnell umrechnen so als große Handelswährung. Aber keinem wird erzählt, wie das mit den Steuern aussieht, was Brot oder Milch kostet und so weiter. Denen wird (und wurde wohl auch Aufgrund einer Werbekampagne von Deutschland...die inzwischen abgestellt wurde) schlicht falsche Tatsachen vorgespiegelt.
Wobei natürlich der Traum von einem besseren Leben immer überwiegen wird. Man sehe sich nur die großen Menschenströme nach Amerika an Anfang des letzten Jahrhunderts.

Grainger schrieb:
Eine volkswirtschaftlich sinnvolle Lösung unseres Generationenproblems ist mit diesen Menschen jedenfalls nicht zu erzielen, die Behauptung dass das möglich sei ist doch nichts anderes als eine reine Alibibehauptung, mit der sich diejenigen, die das unbedingt glauben wollen in die eigene Tasche lügen.
Jain! - Siehe dazu auch oben.
Da kommt ganz viel Menschenmaterial, was wirklich will! - Da kommt jedoch nicht der brave, deutsche, langmütige Bürger. Wir können jetzt natürlich versuchen die sozusagen "neuen" Menschen in unsere Strukturen zu zwingen, dies wird jedoch eher nicht von heute auf morgen funktionieren. Hier könnten aus meiner Sicht allerhöchsten Crash-Kurse funktionieren, alles andere wäre albern.
Wie ich weiter oben in einem anderen Beitrag schrieb, eine richtige Integration wird etwa 50-80 Jahre dauern. Sozusagen erst in der zweiten, dritten oder vierten Generation.
Nur jetzt zu sagen, die brauchen wir jetzt nicht, wäre gespart am falschen Ende. Was glaubst du wie unsere Demographie wenn es so weitergeht, in 50-80 Jahren aussieht, wenn wir nicht schon jetzt etwas dagegen unternehmen? Hier fehlt mir das größere Bild! ;)

Grainger schrieb:
Eher verschärfen sie das Problem mittelfristig noch, da auch die Kosten für die Asylsuchenden von einer immer kleiner werdenden Schar Berufstätiger aufgebracht werden müssen und diese Mittel dann eben an anderen Stellen im System fehlen.

Ja, natürlich! Kurz und mittelfristig wird das den Staat (und dadurch uns) ne ganze Stange Geld kosten. Aber wie du vielleicht inzwischen gelesen haben dürftest, ist das Bild eben ein wenig größer als nur Kurz- oder Mittelfristig. Die Wiedervereinigung hier in Deutschland ist jetzt rund 25 Jahre her und es stimmt immer noch vieles nicht. Selbst wenn wir jetzt von wirklich wirklich willigen und bemühten Menschen ausgehen, können wir mit 10-20 Jahren rechnen, die das dauern wird, bis zu einer halbwegs funktionierenden Integration gekommen ist. Bei einzelnen Personen mag dies schneller geschehen, andere werden klar länger brauchen, bei einigen wird es gar nicht funktionieren. Das kommt klar auf den einzelnen Menschen drauf an und die Zwänge, die von ihm verlangt werden.

Ganz grundsätzlich halte ich ein "eisernes Festhalten" an diverse Regelungen für nicht sinnvoll. Schon vorher nicht, aber jetzt sind neue Bedingungen geschaffen worden und an diese gilt es sich anzupassen. Vom Staat, vom Volk und auch von den 'neuen' Menschen.
 
Zu diesem Problem hatte ich jedoch auch schon weiter oben geschrieben. Wir sind ein durch und durch durchreglementiertes System. Für Alles und Jedes wird hier in Deutschland ein Schein benötigt. Und man kann sich nicht einfach anmelden und zeigen, das man dies oder jenes kann, sondern man muss für diesen Schein bezahlen und meist noch irgendwelchen Kram können, der dafür gar nicht weiter wichtig ist. Erst wenn man die Grundbildung geschafft hat, darf man sich spezialisieren.
Schauen wir mal auf Matze hier aus meiner Nachbarschaft. Er ist Elektri(c)ker aus Leidenschaft. Der ist schon mit sechs Jahren mit seinem Vater losgezogen (ebenfalls Elektriker) und liebt dieses Kabelziehen und das Funktionieren seiner Arbeit. (der summt immer bei der Arbeit)
Natürlich hat er seine Ausbildung zum Elektriker versucht. Im Hauptfach war er auch immer vorne mit dabei. Er ist jedoch dreimal durch die Prüfung bei Arbeitslehre/Politik gefallen. Insofern hat er keinen Abschluss für etwas, worin er eigentlich überqualifiziert ist. Jetzt schlägt er sich als ungelernte Arbeitskraft meist über Zeitarbeitsfirmen durchs Leben.

Und ich denke, das ist ein wirklich großes Problem, welches wir hier in Deutschland haben. Du brauchst für jeden Scheiß nen Schein. Du kannst noch so gut in deinem Spezialfach sein, wenn du nicht mindestens ausreichend bist in den anderen Fächern, wirst du nicht zugelassen und fällst durchs Raster.
In manchen Punkten muss ich Dir Recht geben, aber nicht in allen.
Grundsätzlich finde ich es gut, dass wir hier in Deutschland qualifizierte Berufsausbildungen haben und man für manche Dinge tatsächlich einen "Schein" braucht.

Einfach mal machen lassen und wenn die Person das scheinbar kann, dann darf sie das auch, ist nun mal genau das andere Extrem. Wie so oft liegt die beste Alternative wahrscheinlich irgendwo dazwischen.

Ich wollte mir die Elektrik in meinem Haus jedenfalls nicht von jemandem machen lassen, der noch nicht mal die Berufsschule schafft (und glaube mir, im Handwerk sind die Anforderungen nicht sooo hoch). Oder die Bremsen an meinem Auto (moderne Bremssysteme sind kaum mit den einfachen Trommelbremsen der 70er Jahre vergleichbar) von jemandem reparieren lassen, der einfach behauptet das zu können.

Wir haben aber bei den Asylsuchenden das Problem, dass die häufig keine oder keine vollständigen Papiere dabei haben und somit noch nicht einmal ihre angeblich in der Heimat erworbene Qualifikation nachweisen können.

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass ich immer wieder Anfragen bekomme, wie und wo man sich in Deutschland für diverse medizinische Berufe eine im Ausland erworbene Qualifikation anerkennen lassen kann. Das reicht von der Krankenpflegeausbildung bis zum Medizinstudium (ich arbeite in einem Krankenhaus).

Ich habe mir da schon eine Liste gemacht, auf der für die medizinischen Berufe die wichtigsten Behörden und Kontaktdaten stehen und die ich weiter geben kann.

Aber ohne Papiere läuft da nichts. Wie soll das auch anders sein?
Wer von uns wollte von einem ausländischen Arzt behandelt werden, dem man seine deutsche Approbation auf Treu und Glauben erteilt hat?
Oder seine Angehörigen von einer Krankenschwester pflegen lassen, die angeblich ihre Ausbildung in Afghanistan absolviert hat, dass aber nicht nachweisen kann?

Und in einem Krankenhaus muss selbst eine Reinigungskraft zumindest so viel deutsch in Wort und Schrift verstehen, um die Hygienevorschriften beachten zu können.

Bei einer ganzen Reihe von Berufen macht es also schon Sinn, dass das in Deutschland ziemlich streng reguliert ist.

Und für diejenigen, die zum Einen die deutsche Sprache in Wort und Schrift nicht ausreichend beherrschen und die zum Anderen oftmals keine qualifizierte Ausbildung (sondern gar keine Ausbildung) haben bietet unser Arbeitsmarkt leider nur die aller einfachsten (und am schlechtesten bezahlten) Jobs. Aber an unqualifizierten Hilfsarbeitern hatten wir auch schon vor dem Zustrom der Asylsuchenden absolut keinen Mangel.
 
Grainger schrieb:
Bei einer ganzen Reihe von Berufen macht es also schon Sinn, dass das in Deutschland ziemlich streng reguliert ist.
Ich sage gar nicht, das Regulierung an sich schlecht ist. Ich kritisiere die Art und Weise.

Mal in deine letzte Verlinkung geschaut:
Sie hatten es mit engagierten, höflichen, dankbaren jungen Menschen zu tun, die da kamen. Am Abend habe man sie aus dem Deutschunterricht regelrecht herausholen müssen. [...] „Bei rund 80 Prozent der Jugendlichen fehlen fast komplett neun Jahre Schulbildung. Eine Ausbildung ist eigentlich nicht realistisch“, sagt sie. „Motivation ist toll, ersetzt aber keine Schulbildung“,
Natürlich lassen sich nicht mal so eben neun oder mehr Jahre Schulbildung mit all dem Verhalten drumrum aufholen. Aber lassen wir mal den ganzen aufgeblähten Quatsch weg, den keiner wirklich braucht. Dann geht das wirklich etwas schneller.
Zwei Beispiele: 1. Eignungstest bei DAA für einen IT-Beruf. Dieser Bestand aus vier Teilen. Deutsch (Rechtschreibung, Verständnis für einen etwas komplizierteren Text mit Multiplechoiceantworten und ein bisschen Allgemeinwissen), Mathe (Grundrechenarten, Prozentrechnung), logisches Denken und Englisch.
2. Eignungstest TÜV Nord für den City-Logistiker. Dieser Bestand dann nur noch aus Deutsch und Mathe.
Viel mehr wird nicht benötigt. Da brauch man nicht zu wissen, wie lang die Mauer war oder der Ministerpräsident aus Bayern heißt.

Weiter im Text:
Unter den Jugendlichen in Rosenheim sind vor allem Somalier, Eritreer und Afghanen. „Mit Jugendlichen aus afrikanischen Ländern haben wir es uns viel einfacher vorgestellt.“ Syrer, aber auch Afghanen seien deutlich näher an Deutschland. [...] Die Jugendlichen sollen in den Praktika zwei Tage à acht Stunden die Woche arbeiten. Aber viele schaffen das nicht. „Die wissen gar nicht, wie Arbeit läuft“, sagt Langenegger. Sie nennt das eine „Konfrontation mit der Arbeitswelt“. Es gebe Jugendliche, wird in Rosenheim berichtet, die in ihrer Heimat mal zwei Wochen einem Friseur zugeschaut hatten und danach als Friseur arbeiteten. In Deutschland wollen sie das nun auch. Aber sie verstehen nicht, warum ihre Ausbildung erst einmal darin besteht, nur Haare zu waschen – und warum sie so wenig verdienen. Sie haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt und viel Geld gezahlt, um nach Deutschland zu gelangen. Nun sind sie am Ziel und müssen rasch Erfolgsberichte nach Hause schicken – und Geld. Gelingt das nicht, ist das eine große Enttäuschung. Ein Vakuum tut sich auf. „Die schmeißen den Bettel hin, sobald sie sehen, dass sie keine Perspektive haben, schnell Geld zu verdienen“, sagt Fischer.

Hier fehlt mir (mal wieder) die Aufklärung. Das müsste doch das Erste sein, was den "erfolgshungrigen" Jugendlichen (und all den Anderen) beigebracht wird. Das es, selbst bei der Konzentration auf die 'wichtigen' Dinge Jahre dauern kann, bis man ordentlich oder zumindest halbwegs von seinem Beruf leben kann in Deutschland.
Das diese Aufklärung in den Ländern fehlt, von wo die Menschen kommen, kann ich ja noch irgendwo verstehen, aber wieso wird das denen wenn sie hier eintrudeln denn nicht sofort erklärt?

Ganz klar reicht es nicht, wenn einer einfach nur sagt: "Oh, das kann ich!" - Da müssen dann Beweise her. In Form von Zettelchen wo drauf steht, das der oder die das kann, halte ich für nicht hilfreich. Sobald die Fälscherindustrie erkennt, was sich dort für ein Markt auftut, werden wir mit schriftlichen Bestätigungen überschwemmt werden! Da muss direkt getestet werden, ob da was dran ist oder ob da uns einfach Quatsch erzählt wird.

Text: Für die meisten seien die Ausbildungsstandards deutlich zu hoch. Viele könnten vielleicht den praktischen Teil bestehen, den theoretischen sicherlich nicht,
Aber hier könnte man ansetzen.
Ich kenne eine ganze Reihe von Menschen die gut sind in etwas, wofür sie keinen Schein haben, weil sie irgendeine Hürde nicht bewältigen konnten. Viele machen dies jetzt in ihrer Freizeit oder Schwarz nebenher, weil sie diese Tätigkeit einfach lieben. In meinen Augen eine Verschwendung von Potential. Nichts ist besser als einen Job zu haben, den man liebt und bei deren Arbeit man sich wohl fühlt. Gut für den Menschen und gut für den Arbeitgeber.

Oh, und dann war da noch was in deinem Link, was aus meiner Sicht erwähnt werden sollte:
Manche der jungen Leute akzeptierten keine Frauen als Vorgesetzte. Da heiße es dann: Mit euch putze ich nicht die Küche. Zu Hause hätten das die Schwestern gemacht. Dann holen die Sozialarbeiterinnen den Chef, Hans Mitterer, der spricht dann ein Machtwort. Dann läuft es. Mitterer sagt dazu: So eine Einstellung ändere sich nicht, nur weil jemand eine Grenze überquere.
Auch hier fehlt mir klar die Aufklärung! Jeder Mensch hier darf Glauben was er will und auch seine persönliche Einstellung haben. Er darf das gerne Scheiße finden. Ist sein gutes Recht. Wir haben hier jedoch auch die Gleichberechtigung. An diese hat man sich zu halten. Ob ihm das passt oder nicht.
Also mit Demjenigen hinsetzen, ihm das deutlich machen, dass er eben nicht mehr zu Hause ist und wenn er sich nach wie vor weigert, dann ab mit ihm. Ihm das schön klarmachen, das er hier dann völlig falsch ist und wir gerne Bereit sind ihn wieder nach Hause zu schicken zu seinen Schwestern.

Wie gesagt: Mir fehlt bei der ganzen Thematik die Aufklärung. Nicht nur für die 'neuen Menschen' bei uns, sondern eben auch für die Leute, die sich regelmäßig die Populisten anhören um mit dem Kopf zu nicken. Oder wie Collier sagt:
Collier: Meine These lautet, dass die Politiker der Mitte versäumt haben, das Thema der Migrationspolitik zu besetzen. Das war ein Fehler, denn wir wissen aus Studien, dass Menschen in allen Gesellschaften beunruhigt sind, und zwar nicht über die Migration selbst, sondern dadurch, dass sich ihre gesellschaftlich vertraute Umgebung durch Einwanderung verändert. Das ist ein absolut vertrauter Befund der akademischen Forschung. Wenn wir darauf reagieren wie Europas Politiker und das Thema totschweigen, dann entsteht genau das, was wir gerade erleben: Die Menschen vergessen ihre Sorgen nicht. Und die extremen Rechten und Linken bekommen ein Thema geschenkt, das in der Mitte der Gesellschaft diskutiert werden sollte.
 
Schpaik schrieb:
Auch hier fehlt mir klar die Aufklärung! Jeder Mensch hier darf Glauben was er will und auch seine persönliche Einstellung haben. Er darf das gerne Scheiße finden. Ist sein gutes Recht. Wir haben hier jedoch auch die Gleichberechtigung. An diese hat man sich zu halten. Ob ihm das passt oder nicht.
Also mit Demjenigen hinsetzen, ihm das deutlich machen, dass er eben nicht mehr zu Hause ist und wenn er sich nach wie vor weigert, dann ab mit ihm. Ihm das schön klarmachen, das er hier dann völlig falsch ist und wir gerne Bereit sind ihn wieder nach Hause zu schicken zu seinen Schwestern.

Um mich hier mal selbst zu zitieren: Ich habe heute mal die Erfahrung gemacht, nicht respektiert zu werden. Mehrmals von unterschiedlichen Personen, im Zuge für die Arbeit für die Tafel.
Mein Chef, der die Oberhoheit hat und bestimmt, wer darf und wer nicht, hatte Aufgrund von 'anderen Problemen' (durchaus wichtig, tut hier jedoch nix zu Sache), keine Geduld und kein Ohr dafür.

Und ich denke, da hapert es massiv hier in Deutschland. Wir (also wir als Bevölkerung, als Volk, als 'Alteingesessene') haben schlicht das Gefühl, nicht beachtet, nicht berücksichtigt, nicht wahrgenommen zu werden, mit unseren Sorgen und Nöten.
Da muss erst ne Flüchtlingswelle kommen, bevor die da oben das schon ewig lang bekannte Problem zu erkennen, das wir zu wenig bezahlbare Wohnungen haben. Und auch noch viele, viele andere Probleme... über die sich mal hier oder da mokiert wird...aber anscheinend wird da nur vertröstet und verschleppt.

Nach wie vor behaupte ich, das uns gaaanz viele fremde Menschen uns nur gut tun können. Das es zu Engpässen kommt in diesem schaukel-einschläfer-System..... natürlich. Vorher waren es halt nur Klagen, jetzt ist Not. Und diese ist dann auch noch Aktiv! (Kennt die Politik in Deutschland eigentlich nur über den Berliner Flughafen oder so....:ROFLMAO: )

Unsere bekannten Probleme jedoch an den Neuankömmlingen auszulassen oder sogar denen die Schuld zu geben, ist einfach falsch!
Jetzt wird nur ein wenig rumpolariesiert, die Probleme bzw. die Missstände die wir haben auf Menschen abgewälzt, die sich ihren Zustand nicht ausgesucht haben.

Irgendwie kam ja letztens auch die Politik auf die Idee, das es vielleicht Sinnvoll wäre, die eigentlich längst überlegten und beschlossenen Sozialwohnungen.. zumindest die geplanten... mal endlich in die Tat umzusetzen.
35.000 neue Sozialwohnungen in ganz Deutschland pro Jahr waren schon seit 2005 die Zielsetzung. Das ist nicht annähernde erreicht worden. Das ganze Thema ist...öh...verschleppt worden von allen Parteien und kam dann irgendwie nicht mehr zur Sprache, weil sich (Vermutung!) die 'Verantwortlichen' nicht um so etwas kümmern müssen. (Die haben ja auch Wohnungen und deren Zwei-, Dritt-, und auch Viertwohnungen werden durch uns bezahlt.)

Und jetzt "Huch".. wir brauchen bezahlbaren Wohnraum. Ganz ganz viel davon. - Ach!...... das ist seit 30 Jahren bekannt. Wie kommt ihr jetzt plötzlich darauf?
 
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