Original geschrieben von LilaLauneBär
ich muss noch was dazu sagen was sadokan geschrieben hat was dazu sagen,
und zwar wenn alle menschen ihr nichtstun so begründen würden wie du dann würd die welt noch schlechter aussehen! Mir ist schon klar das man nicht alles boykottieren kann aber man muss ja irgendwo anfangen. Du willst nur nichts boykottieren weil das deiner unbequemheit entspricht! Und begründest das mit so pseudo arguemten. So leute die so denken sind eines tages daran schuld das unsere welt vielleicht zu grunde gehen, weil sie alles aufschieben und nirgends anfangen wollen. Bloß keine veränderung Sadokan! Könnte ja anstrengend sein und vor allem müsstest du dann auf was verzichten und das ist ja viel zu viel verlangt ne!!!!!
Du redest fast schon daher wie ein amy
Rofl. Mit euerm Boykott errreicht ihr höchstens, dass Mitarbeiter entlassen werden, mehr nicht. Wie würdet ihr euch denn eine alternative Gesetzgebung vorstellen? Unternehmen dürfen also nicht mehr den tatsächlichen Wert ihrer Vermögensgegenstände bilanzieren, sondern müssen alles so hoch wie möglich bewerten, damit sie maximale Steuern zahlen. So gesehen halte ich auch die Kommentare von wegen die Gesetzgebung sei schlecht für unseriös. Wenn ich keine Ahnung von Wirtschaftswissenschaften und -recht hätte, wäre ich vielleicht etwas weniger vorlaut.
Bei der Bilanzierung gilt für Vermögensgegenstände strenges Niederstwert- und für Schulden strenges Höchstwertprinzip. Was für einen Sinn hat das? So kann vermieden werden, dass einem Dritten gegenüber (Kreditinstitute, Investoren, Aktionäre) das Unternehmen als weitaus wertvoller dargestellt wird, als es in Wirklichkeit ist. Ich möchte euch mal als finanziell Beteiligte sehen, wenn der Vorstand aufeinmal sagt "Tut mir echt Leid, Leute, aber wir haben uns 50 Milliarden reicher ausgewiesen, als wir in Wirklichkeit sind".
Fakt ist doch, dass Vodafone die Mannesmannaktien zu einem weitaus höheren Kurs als dem aktuellen gekauft hat und diese Kursveränderung bilanziell erfasst. Wie ich schon vorher erwähnt habe, ist dies sogar Pflicht bei einer voraussichtlich langfristigen Kurssenkung. Sollten die Aktien jedoch wieder zu einem höheren Kurs verkauft werden, wird die positive Differenz zum alten Kurs in Form eines Ertrages in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, was natürlich den Gewinn erhöht und wieder zu mehr Steuern führt. Da sie die Aktien nicht verkaufen werden (sonst würde Vodafone das Unternehmen nicht mehr gehören), gilt folgendes:
Vodafone ist als Kapitalgesellschaft dazu verpflichtet, wieder den höheren Wert zuzuschreiben, wenn die Gründe für Abschreibung nicht mehr bestehen. Steigen die Aktien also wieder und ist ein erneuter Kursverfall nicht in Sicht, muss das auch entsprechend erfasst werden. Diese Wertaufholung wird natürlich auch als Ertrag verbucht wird und zieht höhere Steuerzahlungen nach sich. Somit ist auch diese Abschreibung (wie alle Abschreibungen übrigens) nicht mehr als eine Steuerstundung, keine Steuerersparnis. Sollten die Aktien wirklich nie wieder steigen, hat das Unternehmen tatsächlich Verluste gemacht und muss auch das Recht haben, diese zu bewerten.
Aber diese Sachen werden natürlich nicht im Fernsehen erwähnt, da die meisten Journalisten schlichtweg mit allem überfordert sind, was nichts mit Politikerinterviews und simpler Berichterstattung zu tun hat.
Wer sich nicht auskennt - selbst ich kann nur auf mein Schulwissen zurückgreifen, da ich mein Studium erst dieses Wintersemester beginne - fällt natürlich schnell auf die negative Berichterstattung herein. Euch muss jedoch klar sein, dass selbst die öffentlich rechtlichen Sendungen teilweise einen Bockmist verzapfen, der seinesgleichen sucht.
Des Weiteren kann ich nur nochmal erwähnen, wie sehr mich diese Doppelmoral ankotzt. Als ob jeder, der sich über Vodafone aufregt, jedes Jahr gründlichst seine Steuererklärung durchforstet, ob er noch zum Wohle aller etwas nachzahlen kann. Ist nicht eher das Gegenteil der Fall? Macht etwa die Summe die Beweggründer moralischer / amoralischer? Sind es nicht eher die Beweggründe an sich, die es zu bewerten gehört?
Außerdem bin ich der Meinung, dass es hier vielmehr um die Höhe der Abschreibung geht, als um das Verfahren an sich. Die Abschreibung ist nur deshalb so hoch, weil halt so eine enorme Menge an Aktien gekauft / Kapital investiert wurde. Fällt der Kurs, so ist der Verlust entsprechend hoch.