Es gibt ja so schöne Worte

Ich habe noch zwei schöne gefunden:

Es gibt z.B. ein Aquarium, ein Terrarium, ein Solarium, ein Frigidarium (Abkühlraum) . . .
es gibt aber auch ein:

WG-Tarium (Die pflanzliche Wohngemeinschaft!)

oder auch ein

Nikotinarium (eine Raucher Lounge)
 
.Ich werde Euch mal weiter mit Wörtern bekleckern

wohlgemerkt: nicht mit Worten - mit "Worten", meint man Zitate, Redewendungen berühmter und auch weniger berühmten Leuten.
Wörter können Zungenbrecher sein, sie können gebeugt, getrennt, gezählt und abgekürzt werden.
Worte können Pfeile sein, sie können verletzen, vernichten, sogar töten.
Um es auf eine Formel zu bringen:
Wörter bestehen aus Buchstaben, Worte bestehen aus Gedanken.

Was mich manchmal "beeindruckt / irritiert" ist, dass gleich- oder fast gleichlautende Wörter für verschiedene manchmal auch gegensätzliche Bedeutungen / Auswirkungen verwendet werden::angel
Das schöne deutsche Wort "Anpassung" wird gern an andere Worte angepasst und kann dann eine passende und auch eine unpassende Wirkung haben:
Rentenanpassung = Rentenkürzung = weniger Geld
Diätenanpassung = Diätenerhöhung = mehr Geld

auch bei "überlegen" muss man genau überlegen, ob man anderen überlegen sein kann.
Überlegen macht überlegen hat schon Willy Reichert gesagt.

Wörter mit Doppelbedeutung gibt es ja viele.
Das ist für Ausländer die Deutsch lernen bestimmt nicht so einfach.

Warum aber werden eigentlich so viel Fremdwörter benutzt?

Hört sich das vielleicht professioneller an oder intelligenter?

Ich denke da an:
Direktmarketing = Briefkastenwerbung
Facility Manager = Hausmeister/-verwalter
Micro-Teaching = Unterricht in Kleingruppen
Logistikunternehmen = Spedition
Logistik-Assistent = Briefträger


Ich muss es doch auch einmal ausprobieren:
Gestern ist meine eingebaute Motivationsbremsautomatik vorzeitig in Kraft getreten und hat meine Gedankenreflektion abgebrochen!

auf deutsch gesagt: ich bin eingepennt.:D
 
Vielleicht noch bekannt:
Die voluminöse Expansion subterraner Knollengewächse ist reziprok proportional zur intellektuellen Kapazität des Agrarökonomen.
verborgener Text:
die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln
 
Die Symptome der Nomophobie kann man überall und fast rund um die Uhr beobachten.
Nomophobie = No-Mobile-Phobie: die Angst, mobil nicht erreichbar zu sein. Hochgradig ansteckend! Ich bin dagegen immun :D
 
So ein richtiges Anglizismus-Ungetüm ist mir letztens auch begegnet. Jemand bietet "Circle-Spaß-Tanz" an. Ich finde das klingt jetzt nicht unbedingt spaßiger als einfach "Kreistanz".
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir hatten uns letzten über 'Klang der Wörter' bzw. der Wortkombinationen unterhalten und ein Name wurde dabei Wunderbar und über den ganzen Abend immer wieder ausgesprochen.

Willem Dafoe
 
Eierschalensollbruchstellenverursacher hört sich ebenfalls nicht besser an als:
ein Produkt zum Öffnen gekochter Eier

Besonders originell fand ich ein Transparent mit den Worten:

Haltet die deutsche Sprache CLEAN
 
@Amon
Du meinst wahrscheinlich Anglizimen.

Viel mehr Sorge macht mir die Umgangssprache der Jugendlichen.
Sehr viele bringen keinen vernüftigen Satz mehr zusammen.

Es scheint aber Formen der unterschiedlichsten Jugendformen zu geben. Siehe auch Jugendsprache.

Abgehackt, keinen flüssiger Satz wird ausgesprochen. Achten die Lehrer überhaupt in der Schule noch darauf?
 
@oxfort
Nein, nicht sehr. Das ist gerade eine Diskussion, die mein Schwager mit dem Deutschlehrer seiner Tochter hat (10. Klasse). Im Unterricht und bei Klassenarbeiten sind originelle Gedankengänge wichtiger als korrekte Ausdrucksweise, Rechtschreibung und Grammatik. Doch der Lehrer kann im Prinzip nichts dafür, er hält sich nur an die ihm vorgegebenen Richtlinien. Und die Gören haben dann akzeptable Noten, fallen jedoch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz in den Eignungstests durch, weil sie keinen einfachen Geschäftsbrief auf die Reihe bringen.
 
...
... Achten die Lehrer überhaupt in der Schule noch darauf?

Rücksichtnahme auf Schüler mit Migrationshintergrund dürfte kein unwesentlicher Grund dafür sein, daß schon der Versuch, sich mündlich und schriftlich einigermaßen verständlich auszudrücken, die Lehrer zufrieden stellt. Auch die Rechtschreibreform wurde nicht grundlos durchgeführt. Ein positiver Schulabschluß von Schülern und Schülerinnen darf in so einem modernen Bildungssystem wie dem deutschen einfach nicht an Lappalien wie Schwächen bei der deutschen Sprache, Rechtschreibung, Grammatik, Mathematik und in naturwissenschaftlichen Fächern scheitern. Und wer braucht heutzutage schon noch Kopfrechnen oder Allgemeinbildung? Dafür gibt es doch Taschenrechner und Wikipedia.
 
Ein positiver Schulabschluß von Schülern und Schülerinnen darf in so einem modernen Bildungssystem wie dem deutschen einfach nicht an Lappalien wie Schwächen bei der deutschen Sprache, Rechtschreibung, Grammatik, Mathematik und in naturwissenschaftlichen Fächern scheitern.
Und wer braucht heutzutage schon noch Kopfrechnen oder Allgemeinbildung? Dafür gibt es doch Taschenrechner und Wikipedia.
Ich hoffe nur, dass das nicht ernst gemeint ist!
Vielleicht hast Du ja auch nur das ;) und das :angel vergessen!?
 
Ich weiß nicht, ob Harald Lesch recht hat, ich habe mit dem Bildungssystem nicht viel zu tun.
Wenn mir jedoch im Bewerbungsgespräch Abiturienten gegenüber sitzen, die gerne einen Ausbildungsplatz haben wollen, denen es aber nicht möglich ist, adhoc eine Dreisatz-Aufgabe zu lösen oder eine schriftliche Antwort zu verfassen, die dem fiktiven Kunden nicht die Fußnägel aufrollt, dann läuft irgendetwas falsch.
Das hat auch nicht das Geringste mit Flüchtlingen oder Ausländern zu tun. Das Problem bestand auch schon vor zehn Jahren, der Anteil solcher Schüler ist auf Gymnasien sowieso eher gering.

Es ist doch auch völlig hirnrissig. Das Wissen vermehrt sich, doch die Schulzeit wird kürzer, auch Studiengänge. Wo ist da die Logik?
 
OT
Eine kleine Anekdote. Wir arbeiteten vor einigen Jahren in der TU München. Ein Kollege und ich schlossen im Fensterbankkanal eines Raumes, in dem Architekturstudenten mit Bastelarbeiten beschäftigt waren, Steckdosen an. Zwei Meter von uns entfernt rätselten an einem Tisch zwei hübsche Studentinnen, die einen Papierturm bauten, wie eine Kreisfläche berechnet wird. Unwillkürlich mußten wir lachen. Das bekamen sie mit und prompt kam etwas verschämt ihre Frage: "Kennt ihr denn die Formel?" Ich antwortete (höflich) grinsend:" (d²xPi)/4 oder r²xPi." Nach kurzem Nachdenken entschied eine der Beiden:"Ich glaube, die erste Formel ist richtig." :eek: :ROFLMAO:
/OT
 
Heute habe ich wieder ein neues Wort gelernt:
PRANK - ausgesprochen wird es natürlich "pränk".

In unserer heutigen Rhein-Zeitung steht eine Glosse mit der Überschrift:
"Streich, Ulk oder Schabernack. Es geht um Prank"
u.a. schreibt der Autor:
Bei der Verleihung der "Goldenen Kamera" reagierten die Veranstalter über einen Gag von Joko & Klaas amüsiert mit den Worten: "Der Prank ist gelungen - Chapeau."
Wer googelt, entdeckt, dass Prank ein neudeutsches Wort ist und so viel bedeutet wie Streich.
Der Duden kennt es - noch - nicht, und auch einen deutschspsrachigen Wikipedia-Eintrag gibt es - ebenfalls noch - nicht.
Ja, dann sollte man es eigentlich auch als durchaus verzichtbar ansehen.
. . .
Das Wort stammt aus dem Englischen und ist dort wohl seit 1529 bekannt. Laut "Oxford English Dictionary" ist es "ein bösartiger Trick in der Absicht, jemanden zu verletzen."
Ach so! Ja aber das ist ein Streich doch auch.
Etwas Listiges, Hinterlistiges.
Und dann gibt es auch noch Worte wie Unfug, Posse, Ulk, Schabernack, Jux.
Brauchen wir also "Pränk"?

Also - ich brauche das Wort nicht.
 

...und eines von Precht:

Ich stimme Precht und Lesch in ziemlich allen Punkten zu. Leider sind die Beiden keine Politiker, die etwas ändern können, und wären sie es, würden sie vielleicht nichts mehr ändern wollen...?
Dummerweise sind wir alle Kinder dieses Bildungssystems und wenn da jemand auf gute alternative Ideen kommt, ist das ja auch schon mal ein Anfang.

Populanten von Domizilen mit fragiler peripherer Struktur sollten sich davon distanzieren, kompakte, gegen Verformung resistente Materie als Projektil zu utilisieren.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen
 
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