Neuigkeit Endlich in absehbarer Reichweite: Akkus aus Graphen!

Norbert

Moderator
Teammitglied
Auf der Basis des momentan leider noch sehr teuren Kohlenstoffmaterials Graphen ist es kürzlich einem Forschungsteam gelungen, einen für die Praxis brauchbaren Superkondensator zu entwickeln, der gegenüber den bisher üblichen Superkondensatoren nicht mehr den großen Nachteil der geringen Energiedichte hat. Damit ist er auch für alle Geräte mit langer gewünschter Akkulaufzeit geeignet, wie eben Smartphones, Tablets, Laptops usw. und kann deren bisherige Li-Ionen-Akkus künftig ersetzen.

Durch die wesentlich längere Lebensdauer von Superkondensatoren gegenüber den bisherigen Akkus wäre auch die unsäglicher Weise üblich gewordene Verklebung von Akkus in Smartphones und Tablets kein Thema betreffend der mangelnden Nachhaltigkeit mehr, sie können die Geräte-Lebensdauer durchaus erreichen und eventuell sogar übersteigen bzw. die reale Nutzungsdauer jedenfalls weit übertreffen. Da im Falle von Smartphones sowieso praktisch alles ausgereizt ist, angebliche Weiterentwicklungen eigentlich nur noch Makulatur sind und real höchstens noch in der sowieso weitergehenden Chip-Miniaturisierung und -Leistung besteht, würde eine längere und damit nachhaltigere Nutzung der Geräte dem Umweltschutz doch sehr zugute kommen. Jedoch wohl weniger den umsatzgeilen Produzenten, Händlern und Aktionären, aber die müssen endlich mal umdenken.

Für die Kunden hätte der Einsatz nur Vorteile, neben der schon erwähnten Lebensdauer ist es auch die enorme Leistungsdichte, welche bis zu 100-mal so groß wie bei den gewöhnlichen Akkus ist. In der Praxis bedeutet das, dass sie in Sekundenschnelle wieder voll aufgeladen werden können, selbst wenn sie eine hohe Kapazität (Energiedichte) haben. Letztere dürfte in etwa den aktuellen Akkus entsprechen, man hofft sogar, diese noch übertreffen zu können, was den weiteren Vorteil einer längeren Laufzeit bedeuten würde.

Der (anfängliche) Nachteil sei aber auch nicht verschwiegen: Die Entwicklung bis zur Serienreife wird wohl noch ein oder zwei Jahre dauern und die Herstellung von Graphen ist derzeit noch extrem teuer. Vor rund einem Jahr hatte ich mir mal einen Vortrag angesehen, bei dem der Referent 1 cm² Graphengewebe mit nur einer Atomlage dabei hatte und erwähnte, dass er für dieses winzige Stück satte 90 € hinlegen musste. Auch wenn das Herstellungsverfahren natürlich weiter entwickelt und optimiert wird, schätze ich einfach mal ganz grob, dass das erste Smartphone mit so einem Graphenspeicher wohl kaum unter 2000 €, eher vielleicht sogar nicht unter 5000 € zu haben sein wird. Von den Einführungspreisen der viel leistungshungrigeren Notebooks mal ganz zu schweigen.

Quelle:
Am Ende des Artikels ist auch die Originalpublikation der Wissenschaftler verlinkt, wer sich für die genauen Details interessiert und über sehr gute Englischkenntnisse verfügt.
 
Die Überschrift und Inhalt sind nicht konsistent. Kondensatoren sind keine Akkus! Und Akkus mit oder aus Graphen gibt es schon, kenne ich aus dem Modellbau und sind deutlich teurer als normale LiPos. Dein verlinkter Artikel ist dahingehend auch eindeutig:

Schnell aufladbarer Stromspeicher erreicht vergleichbare Energiedichte wie Batterien.

Einem Team um Roland Fischer von der Technischen Universität München TUM ist es gelungen, einen hocheffizienten Superkondensator zu entwickeln. Basis des Energiespeichers ist ein neuartiges, leistungsfähiges und dabei nachhaltiges Graphen-Hybridmaterial, das vergleichbare Leistungsdaten aufweist wie aktuell verwendete Batterien und Akkus.
Bitte nachbessern.


Anmerkung, hier wird es nochmal erklärt
Im mittleren Abschnitt wird auch der Super-Cap erwähnt mit einer speziellen (aktuellen) Anwendung.
 
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Kondensatoren sind keine Akkus!
Das ist richtig und ich schreibe ja im Beitrag auch von Superkondensatoren. Die Überschrift ist als Kompromiss für Laien anzusehen, Akkus als Energiespeicher kennen sie alle, aber unter einem Kondensator können sich viele möglicherweise nichts oder in diesem Fall etwas falsches vorstellen (es gibt ja noch andere Arten außer den elektrischen, wie du auch nachträglich noch angefügt hattest). Für sie ist der technische und namentliche Unterschied auch bedeutungslos, wichtig sind denen nur die künftig verbesserten Eigenschaften, egal ob der elektrische Speicher nun Akku oder Superkondensator heißt.

Doch wer weiß, was die Marketingfritzen daraus noch stricken werden, denen fallen ja immer irgendwelche verrückten Bezeichnungen ein. Ich bin mal gespannt, wenn es soweit ist.

Hast du auch die Publikation gelesen? Hochinteressant, wie ich finde, besonders die Messdiagramme habe ich mir mal genauer angeschaut.

Im mittleren Abschnitt wird auch der Super-Cap erwähnt mit einer speziellen (aktuellen) Anwendung.
Jep, auch in meinem verlinkten Artikel sowie weiteren, die ich noch gelesen hatte -> aktuell u. a. für Busse und Züge. Das war mir auch neu, dass die bereits existierenden Superkondensatoren schon praktisch eingesetzt werden.
 
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