Diskussion Eltern sein ist schwer, aber Kind sein noch viel schwerer

benton007

dem Board verfallen
In letzter Zeit tauchen leider immer mehr Meldungen auf, in denen "Eltern" ihre Kinder auf furchtbare Weise bestrafen. Früher gab es die "gsunde Watschn", wie es in Österreich so schön heisst, die ich, als ich klein war auch ab und an (zu Recht) bekam, aber heutzutage läuft das leider oft anders.

Der Anlassfall für dieses Thema, da ich einfach zu schockiert bin inzwischen:

Stieftochter zur Strafe verbrüht

"Was ein kleines Mädchen aus dem Münchner Westen erleiden musste, schockiert selbst die Polizei: Die Sechsjährige soll von seiner Stiefmutter zur Strafe absichtlich mit siedend heißem Wasser übergossen worden sein. Die Kleine wurde dabei lebensbedrohlich verletzt. "Dass Kinder geschlagen werden, kommt immer wieder vor, aber so etwas Schreckliches habe ich noch nie gehört", sagte Polizeisprecher Peter Beck gestern erschüttert.

Der leibliche Vater hatte bereits vor mehr als zwei Wochen seine Tochter mit großflächigen Hautverbrennungen in ein Münchner Krankenhaus gebracht. Der 41-jährige gebürtige Senegalese behauptete damals, das Mädchen habe am Vortag einen Topf mit Nudelwasser vom Herd gezogen und sich dabei verbrüht. Die Ermittlungen ergaben aber, dass die Angaben von Vater und Stiefmutter nicht stimmen konnten. Außerdem vertraute sich das Kind einem Zeugen an. Diesem sagte die Kleine, die Stiefmutter habe sie als Bestrafung mit dem heißen Wasser übergossen. Die 22-jährige Frau, die ebenfalls aus dem Senegal stammt, soll dem Mädchen die heiße Flüssigkeit in den Schoß gegossen haben. Die Verletzungen vor allem an den Oberschenkeln waren den Angaben zufolge so schwer, dass eine Hauttransplantation nötig war. Das bedeute einen längeren Krankenhausaufenthalt. Möglicherweise sei eine Vielzahl weiterer Operationen nötig, erläuterte die Polizei. Wahrscheinlich würden die Wunden bis auf Narben ohne bleibende Folgen verheilen.

Die Eltern hatten das Kind mit den Verletzungen ohne Behandlung mehrere Tage liegen gelassen. "Es ist ein außergewöhnlicher Fall", sagte Polizeisprecher Beck. "Das Kind lag vermutlich fünf Tage unter Schmerzen zu Hause, es durchlitt ein wahres Martyrium." Erst am 9. Mai habe der Vater seine Tochter in die Klinik gebracht. Dort stellten die Ärzte zudem Narben von älteren Verletzungen fest. Sie stammen nach ersten Ermittlungen teilweise ebenfalls von Brandwunden. Die weitere Herkunft der älteren Verletzungen werde derzeit noch ermittelt.

Die Sechsjährige und auch ein eineinhalbjähriges gemeinsames Kind des Ehepaars, das jedoch unverletzt ist, wurden inzwischen vom Jugendamt in Obhut genommen. Der Vater und die Stiefmutter wurden am vergangenen Freitag verhaftet und sitzen seither in Untersuchungshaft. "Sie haben sich einen Anwalt genommen und streiten die Tat ab", sagte Beck. Nun soll das Mädchen selbst über ihr Leiden Auskunft geben: "Sobald es der Zustand des Kindes zulässt und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut ist, soll es von einem Richter befragt werden", sagte Beck."

Quelle: Nachrichten und aktuelle Informationen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur - WELT ONLINE

Das Traurige an der Sache ist, das Kind verliert nicht nur die Familie (zum Glück in dem Fall), sondern leidet auch für den Rest ihres Lebens darunter, während die Eltern wegen Körperverletzung eine kurze Haftstrafe, wahrscheinlich auf Bewährung (Milderungsgründe: nicht vorbestraft, eingebürgt, Tradition, Religion, und so ein Blödsinn) erhalten werden.

So etwas macht mich nicht nur traurig, sondern auch sehr wütend. Ich bin zwar kein großer Freund der Todesstrafe, aber meines Erachtens haben diese "Menschen" ihr "Recht auf Leben" selbst verschenkt.
 
Das ist ein ungewöhnlich grausames Verbrechen. Mir geht es beim Lesen ebenso
wie Dir. Mir fallen allerlei Dinge ein, die man mit diesen Unmenschen machen sollte.
Dazu kommt noch, dass in unserem Rechtssystem den Tätern mehr Sorge getragen
wird als den Opfern - ich könnte :kotz2
 
Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass das verabscheuenswert und mit normalen menschlichen Maßstäben nicht nachzuvollziehen ist.
"Sowas gab es früher nicht" oder seltener - dieser Auffassung kann ich mich allerdings nicht anschließen. Überforderte und gewalttätige Eltern gab es schon immer, nur die Geschwindigkeit der Nachrichtenverbreitung erhöht sich immer weiter.
Dadurch hat man bei vielen Dingen den Eindruck, dass es immer öfter passiert, in Wahrheit bekommt man aber einfach nur mehr davon mit.
 
Oben