Politik Einfach mal den Blutdruck hochtreiben

T

The Mad Hatter

assimiliert
5 bis 25 Euro Praxisgebühr pro Arztbesuch

Nett oder?

Ich hab's mal für mich ausgerechnet. Vier mal im Jahr Blutdrucktabletten-Rezept holen, da komm ich nicht drum herum. Dazu kommt meine Hautärztin. Einmal im Jahr die empfohlene Vorsorge (bin ein ziemlich heller Hauttyp bei dem die Hautärztin regelmäßig am Rad dreht) plus die anschließenden Leberfleck-Entfernungen und Überwachungen - mindestens drei Besuche. Dazu kommt mindestes einmal Zahnarzt-Kontrolle. Unterm Strich macht das 8 Arztbesuche Minimum. Die Hälfte davon empfohlene Vorsorge, die andere Hälfte chronisch bedingt. Ich gehe mal vom günstiges Fall von 5 Euro pro Arztbesuch aus (gehe ohnehin nur mit Überweisung zum Facharzt). Macht im Jahr Minimum 40 Euro. Das bei dieser Erhöhung die reguläre Praxisgebühr entfällt glaube ich nicht. Somit würden sich meine Arztkosten auf 80 Euro im Jahr verdoppeln. Und das nur wenn mit der Überweisungsgebühr auch die Arztbesuchsgebühr abgegolten ist.

Und da ist noch kein (vorgeschriebenes) Krankschreiben für ne grippalen Infekt und kein gar nichts dabei.
 
Das erste Wort in der Überschrift ist "Ärztefunktionär".

Eine seiner Forderungen ist, dass der Facharztbesuch ohne Überweisung vom Hausarzt für den Patienten teurer sein soll, bis zu 25 Euro.

Der Hausarzt bekommt für die Überweisung aber mehr als 25 Euro.

Und damit ist auch schon die Motivation enttarnt - nicht Kostensenkung, sondern Umverteilung in die eigenen Taschen.
 
Also was er grundsätzlich schreibt ist schon richtig, das vielen Leuten das bewusstsein fehlt daß sie wirklich Kosten verursachen usw. Bei meinem Hausarzt fallen mir öfters Herrschaften auf bei denen es mir vorkommt daß die Arzthelferin der einzige Mensch ist den sie je sehen; sie kommen aus dem Smalltalk gar nicht mehr raus und ich frage mich ob sie zum Arzt wollten weil sie krank sind oder weil sie reden wollten :p

Nichtsdestotrotz ist diese Forderung von ihm unhaltbar und einfach frech.

Zu allererst die Gesundheitsreform: Krankenkassen bekommen mehr Geld wenn Versicherte Krank sind als wenn sie gesund wären.

Jetzt diese Forderung: Ihr zahlt euer Leben lang in die Krankenkasse ein, aber wenn ihr was wollt, zahlt noch mal drauf.

Ich raffs nicht mehr, echt.
 
Vordack schrieb:
Also was er grundsätzlich schreibt ist schon richtig, das vielen Leuten das bewusstsein fehlt daß sie wirklich Kosten verursachen
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Wobei sich unsere Ärzteschaft ja recht erfolgreich dagegen wehrt, dass der Patient die Arztrechnung sehen und dies gegenzeichnen muss, bevor sie an die Krankenkasse zur Bezahlung gehen.
 
Timelord schrieb:
Wobei sich unsere Ärzteschaft ja recht erfolgreich dagegen wehrt, dass der Patient die Arztrechnung sehen und dies gegenzeichnen muss, bevor sie an die Krankenkasse zur Bezahlung gehen.
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Das ändert aber nichts an meiner Aussage^^

Wir Deutschen haben ja sowieso eine Klatsche wenns ums Geld geht. Es wird ja schon als peinlich gesehen mal jemandem nach seinem Gehalt zu fragen oder über seine Sparpläne, auch wenns nur zur "Bildung" dient.
 
Vordack schrieb:
Bei meinem Hausarzt fallen mir öfters Herrschaften auf bei denen es mir vorkommt daß die Arzthelferin der einzige Mensch ist den sie je sehen; sie kommen aus dem Smalltalk gar nicht mehr raus und ich frage mich ob sie zum Arzt wollten weil sie krank sind oder weil sie reden wollten :p
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Altes Problem. Sind insbesondere die alleinstehenden Senioren, die sonst keinen haben. Aber gerade die sind dann meistens von derartigen Zuzahlungen befreit. Und die Zeiten wo die Leute sich ins Wartezimmer gehockt haben um sich nen gelben Urlaubsschein zu holen, sind auch vorbei. Die Krankenstände gehen immer weiter in den Keller. Klar gibt's da auch noch schwarze Schafe, aber "global" gesehen ist das als solches nicht mehr so ein Problem wie noch zB in den 90ern. Mit langfristig vermutlich negativen Auswirkungen für das Gesundheitswesen, da die Leute immer mehr verschleppen. Bin da nur bei meiner Freundin froh, daß sie 'ne vernünftigen Vorgesetzten hat. Das ganze Team besteht aus solchen Verschleppern, so daß er die Leute mittlerweile zum Arzt prügeln muss. In einem Fall kam eine Sachbearbeiterin mit so schlimmen Beschwerden noch zur Arbeit das er sie ins Auto gepackt und selbst zum Arzt gefahren hat. Zwei sind seit Jahren nicht mehr beim Arzt gewesen und wurden vom Gruppenleiter mehr oder minder zwangsverpflichtet. Die eine hatte dann auch so tolle Blutdruckwerte, daß ihr Arzt ihr gleich eine Eintrittskarte für eine Krankenhausbesichtigung spendiert hat. Bei beiden kam dann auch noch beim Arzt schnell Krebsverdacht auf. Die eine glücklicherweise negativ, bei der anderen weiß man's noch nicht.

Aber der Deutsche rennt ja nur grundlos zum Arzt, weil's da so spaßig ist. :rolleyes:
 
The Mad Hatter schrieb:
Aber der Deutsche rennt ja nur grundlos zum Arzt, weil's da so spaßig ist. :rolleyes:
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Ich würd mal behaupten daß liegt ganz daran im welchem Umfeld man arbeitet. Außerdem fehlt doch den meißten Deutschen einfach der gesunde Menschenverstand.

Wieso sollte ich mich mit Schokolade vollstopfen wenn ich sowieso schon fett bin?
Wieso sollte ich eine Diät gesundem Sport vorziehen wenn ich Übergewicht habe?
Wieso lieber Pillen schlucken als gesunde Nahrung die die natürlichen Abwehrkräfte stärkt?

Das sind alles Fragen die ich nicht beantworten kann da ich es nicht verstehe. Oder? Warte mal.

1. Schokolade ist aber lecker.
2. Bei Sport muss ich mich ja bewegen.
3. Pillen sind einfacher.

Soviel zu uns Deutschen... (andere Nationalitäten haben das Problem auch, ja...)
 
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