Ich nicht, obwohl ich sehr für den Klimaschutz bin. Das Jahr hat 8760 Stunden (+24 in Schaltjahren), was bringt es da schon, meine ein oder zwei 10 Watt LED-Funzeln für eine zusätzliche Stunde auszuschalten. Und um nicht im Dunkeln zu tappen, werden wohl die meisten privaten Aktivisten ihre Kerzen anzünden, um so mehr CO2 in die Luft zu pusten, als es die paar Watt der Stromerzeugung tun würden. Bei privaten Haushalten halte ich das also nur für blinden Aktionismus, der gar nichts bringt. Da würde es mehr bringen, knipste ich den Draht der Power-LED eines Gerätes durch, welches täglich mehrere Stunden (Computer, Monitor etc.) oder sogar rund um die Uhr läuft.
Bei den Städten mit Straßen- und Gebäudebeleuchtungen ist es ja wenigstens ein Tropfen auf den heißen Stein, da hier bundesweit etliche Megawatt eingespart werden können, was aber auch nur eine eher symbolische Wirkung im Vergleich zum Gesamtverbrauch hat.
Wenn schon, dann ist nur ein dauerhaftes energiesparendes Verhalten sinnvoll, sowohl in Industrie, Gewerbe und Haushalt.
Ein Beispiel von mir: Sobald es so dunkel wird, dass ich das Licht einschalten muss, lasse ich die Rollläden herunter. Jeden Tag. Nicht aus Sichtschutzgründen, sondern weil sich dadurch die Wärmeabstrahlung aus der Wohnung in den kühlen und kalten Jahreszeiten vermindert. Ich habe in der ganzen Wohnung eine elektrische Fußbodenheizung und spare somit übers Jahr viele Kilowattstunden an Strom. Das ist einige tausend Mal mehr, als es die eine Blindstunde täte. Das tut nicht nur meinem Portemonnaie gut. Ich praktiziere also den Klimaschutz, auch in vielen anderen Dingen, und brauche daher diese Augenwischerei-Symbolik nicht.
Auch die Städte könnten durch bessere Steuerung der Beleuchtung viel einsparen. So sehe ich leider immer noch recht häufig, dass Straßenbeleuchtungen zu festen Uhrzeiten viel zu früh am Abend ein- und erst spät am Morgen ausgeschaltet werden. Alles auf Dämmerungsschalter umzustellen oder die Schaltzeiten anderweitig dynamisch an die Sonnenauf- und Untergangszeiten anzupassen anstatt nur einen Teil, würde erheblich mehr bringen als so eine symbolische Dunkelstunde. Das betrifft übrigens auch die Bahn, für deren Beleuchtung sie selbst und nicht die jeweilige Gemeinde/Stadt zuständig ist.