Drakonische Strafe für Asamoah

chmul

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Tja, das dürfte wieder mal Wasser auf die Mühlen derer sein, die grundsätzlich davon ausgehen, dass "die Großen" laufen gelassen werden und "die Kleinen" gnadenlos verfolgt werden. Und selbst mir als Kritiker von Schwarzweißmalerei und Verallgemeinerung fällt es in diesem Fall schwer anderer Meinung zu sein.

Gerald Asamoah wurde im Februar wegen eines Geschwindigkeitsverstosses angehalten und sollte eine Geldstrafe zahlen. Außerdem sollte es Punkte in Flensburg geben und auch ein dreimonatiges Fahrverbot. Nicht ganz unberechtigt, wurde Asamoah doch mit 190 Stundenkilometern geblitzt, erlaubt waren indes nur 80!

Die Strafe hatte Asamoah aber nicht akzeptiert und ein Richter ließ nun das Fahrverbot fallen. Stattdessen wurde die Geldstrafe fast verdoppelt. Vermutlich hatte sich der Richter erweichen lassen, weil Asamoah einen Grund zur Eile hatte. Bei seiner hochschwangeren Frau hatten die Wehen eingesetzt.

Ach ja, die Geldstrafe. Dafür wird Asamoah ganz schön lange dribbeln müssen. Ich weiß natürlich nicht genau, wie lange, aber so zehn Minuten werden's schon sein. Für gerade mal 440 Euro hat er sich vom Führerscheinentzug freigekauft, die ursprünglich zur Debatte stehenden 560 Euro wurden auf 1000 Euro erhöht, dafür darf er weiterhin fahren.

Ich bin überzeugt davon, dass eine derart harte Strafe ihren Zweck nicht verfehlen wird.
 
Du, der ist schwar, err, Neg, er was darf man heutzutage eigentlich sagen? Farbig ist auch verboten oder? Naja, er ist Halb-Ghanaer, wenn der Richter ihm Fahrverbot gegeben hätte hätte Asamoha bestimmt einen Voodoozauber auf den Richter gelegt :D
 
Moin,

und das ausgerechnet von Dir :eek:

Die Idee die bei Dir dahintersteckt ist nachvollziehbar aber rechtlich ist das passiert was bei jedem Verkehrsteilnehmer gemacht wird. Lässt sich ein Grund angeben der den Verstoss halbwegs plausibel macht oder erklärt warum ein Fahrverbot sinnlos wäre, und es "nur" der Verlust des Arbeitsplatzes oder wie hier die schwangere Frau die man grade im Kopf hat, ist es durchaus üblich das Fahrverbot gegen die doppelte Geldstrafe zu tauschen. Dass er das bei seinem Gehalt aus der Taschengeldkasse des Sohnes zahlt ist klar aber spielt keine Rolle, auch bei ihm gilt der Bussgeldkatalog.
 
Hmmm, ich bin so schnell gefahren weil ich besoffen war.

Ich frage mich ob der Richter das als Grund akzeptieren würde wenn man auf ner 80er Strecke mit 190 geblitzt wird :eek:
 
Klar - der würde dann aber nicht Deine Geldstrafe verdoppeln, sondern Dein Fahrverbot :D.

Da würde sich halb Berlin auch gleich viel sicherer fühlen :weg.
 
@Tequilla

Is das echt so? Wenn er Bauarbeiter wäre und seine Frau ohne Hilfe zu Hause, dann könnte ich das ja noch nachvollziehen, aber in diesem Falle? Und durch ein Fahrverbot wäre er sicher nicht seinen Job losgewesen. 3 Monate auf's Auto verzichten würde ihm aber vermutlich eher wegtun als die 1000 Euro.

Ich hab nix gegen Asamoah, das ist mehr ne prinzipielle Sache.
 
Manchmal zählen die Umstände, gerade bei Vehen, allerdings 190 wo nur 80 erlaubt sind
ist schon derb krass "lauf"würdig.

BILD
Mit 190 Sachen war der Schalke-Stürmer im Februar 2007 durchs Ruhrgebiet gerast, 80 km/h waren erlaubt.
Ruhrgebiet - da stehen die 80 nicht aus Spass an der Freud.
Asamoah kam zu spät, seine Frau war schon in der Klinik.
Er hat ja nicht mal seine Frau gefahren, sondern sich selbst.

Nö, absolutes Unverständnis für den Richterspruch. :wand
 
3 Monate auf's Auto verzichten würde ihm aber vermutlich eher wegtun als die 1000 Euro.

Das glaube ich nicht mal, es hätte nachher für ihn was Angenehmes nicht fahren zu müssen ;) Er mietet sich ne schicke S-Klasse und stellt nen Arbeitslosen als Fahrer ein, meinst das würd ihm weh tun? Der geniesst den Kicker auf der Rückbank wenns zum Training geht.

Mir wurde es damals so beigebracht, dass in einem Fall diesem unter Umständen Vorsatz unterstellt wird, der ja offensichtlich vorliegt, was zu einer wesentlich höheren Geldstrafe führen kann. Praktiziert wird das aber selten, grade wenns um sowas wie die Geburt des Kindes geht, da wäre jeder andere auch mit durchgekommen also warum nicht auch ein hochbezahlter Fussballprofi?
 
Wie hier ja bereits geschrieben wurde, geht es bei derartigen Verkehrsdelikten nach dem Bußgeldkatalog, und der gilt nun mal auch für hochbezahlte Fußball-Profis. Ein Hartz IV Empfänger muss wegen seines geringen Einkommens ja auch nicht weniger zahlen, bestenfalls kann er eine Ratenzahlung vereinbaren.

Um hier mehr "Gerechtigkeit" zu schaffen, müssten auch solche Verkehrsdelikte nach Tagessätzen "abgerechnet" werden nur stünde der Aufwand bei der Masse an Verstößen wohl in keinem Verhältnis zum Nutzen. Ein Freifahrschein für Reiche ist der Bußgeldkatalog dennoch nicht, da ja auch sie Punkte in Flensburg bekommen und wenn das Konto voll ist, ist der Führerschein weg, ganz gleich ob arm oder reich.
 
In diesem Falle lasse ich mal ganz schnell Luft aus meinen dicken Backen und verziehe mich verschämt. Da wollte ich ein mal schwarzweiß malen und prompt geht's daneben... :cry:
 
Naja.... mit einer Hochschwangeren im Auto 190km/h zu fahren ist trotz gebotener Eile doch recht blöd. Ich hoffe, er weiss, dass man mit mehr als der doppelten der erlaubten Geschwindigkeit eine Menge anrichten kann. Nicht nur bei sich selbst, bei seiner Frau und seinem sicherlich lebensfähigen Kind. Übrigens: Nicht einmal Rettungswagen oder Notarztfahrzeuge dürfen mit Einsatzsignalen so schnell fahren! Auch nicht bei drohender Geburt oder lebensgefährlichen Zuständen. Die Verhältnismäßigkeit zu den Gefahren im Straßenverkehr bei Fahren mit erhöhter Geschwindigkeit ist nicht gegeben. Wenns knapp mit dem Kind wird, dann wird die 112 gerufen und das Kind im Wagen geboren.....
 
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