[Diskussion] Einheitliche Kleidung in Schulen Pro/Contra

Wie ist eure Einstellugn zu einheitlicher Schulbekleidung


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    44
Ich finde die Idee nicht schlecht. Manchmal habe ich nämlich den Eindruck, dass die Schüler mehr Zeit dafür verwenden ihre Individualität auszudrücken als sich um die Lehrinhalte zu kümmern.

Individualität ist eine tolle Sache, aber für mich ist es nicht die Aufgabe einer Schule Plattform zu sein für wie auch immer geartete Auswüchse von Individualtität. Natürlich ist die Schule keine Armee und sie soll auch nicht "gleichmachen". Aber es bleibt eine Pflichteinrichtung und wir sind uns vermutlich einig darüber, dass kaum mehr korrigiert werden kann, was in der Schule versäumt wird. Der Mensch ist träge und der Schüler (mit Ausnahmen) ist es ganz besonders. Wenn wir nur noch von persönlicher Freiheit und Individualität sprechen, dann wird mit unserem Schulsystem weiter bergab gehen.

Die Kinder (ich bin keins mehr, beziehe mich da aber rückwirkend mit ein) würden nicht zur Schule gehen, wenn es keinen Zwang gäbe. Und wenn der Lehrer alles mit sich machen lässt und sich nicht durchsetzen kann, dann werden die Schüler bei ihm kaum was lernen. Wenn sie nichts lernen, fragen sie sich, warum sie überhaupt noch hingehen sollen.

Nein, ich bin nicht für Rohrstock und Prügelstrafe. Und "Zucht und Ordnung" klingt zu sehr nach der falschen Richtung. Aber Schule ist kein freiwilliger Freizeitspaß. Hier entscheidet sich die Zukunft Vieler und das hat Auswirkung auf die Zukunft aller. Eine Kleidungsordnung (um mal von der Uniform wegzukommen) kann den Stellenwert der Schule nicht alleine wieder verbessern, aber ich glaube schon, dass es ein Schritt in diese Richtung wäre.

Das mit dem Zusammengehörigkeitsgefühl sehe ich ebenfalls als Pro-Argument. Das kann nämlich dafür sorgen, dass man sich mehr für seine Schule und mehr für seine Mitschüler einsetzt. Die Grüppchenbildung und das Mobbing mancher Leute wird sich dadurch, meiner Ansicht nach, aber kaum reduzieren lassen. Selbst wenn alle gleich aussähen, dann bekommt halt der Streber Haue oder derjenige der beim Hochsprung an der 90cm-Marke scheitert.
 
chmul schrieb:
Die Kinder (ich bin keins mehr, beziehe mich da aber rückwirkend mit ein) würden nicht zur Schule gehen, wenn es keinen Zwang gäbe. Und wenn der Lehrer alles mit sich machen lässt und sich nicht durchsetzen kann, dann werden die Schüler bei ihm kaum was lernen. Wenn sie nichts lernen, fragen sie sich, warum sie überhaupt noch hingehen sollen.
Zwang ist schon genug in der Schule drin, da muss nicht noch ein Kleiderzwang her. Der Lernzwangsfaktor ist durch die Notengebung und Versetzungsregelung vorgegeben und das wird von den Kindern eigentlich nicht in Frage gestellt, eher von den selbsternannten pädagogischen Kaminplauderern.

Wenn man die Leistungsanforderungen ohne Not weiter nach unten nivelliert und Schülerwissen-Statistiken geschickt manipuliert (Pisa!), geht die Sache mit dem Lernerfolg eher in die Binsen.

Schüler schätzen die Schule auch oder sogar zuerst als sozialen Kontaktraum für ihresgleichen, deswegen kommen sie weiterhin, luschige Lehrer hin oder her. Keine Sorge außerdem, bei Lehrern und ihrem Lehrerfolg gilt wie so oft die normale Gauss-Verteilung! ;)

Kurzum, Schuluniform nein, ich sehe da vor meinem geistigen Auge viele kleine Panzerknacker herumlaufen, fehlen nur noch die Rückennummer hinten. :smokin Und, im Gegenbeispiel, überschäumende Individualität können wir schon noch bremsen.

Vor Jahren kam mal ein Schüler in die Schule mit dem T-Shirt-Rückenaufdruck: "Kondome sind Freiheitsberaubung - 1, 2, 3, Sperma frei!" Na, den haben wir doch gleich nach Hause geschickt und von den Eltern eine Stellungnahme verlangt. :smokin

Es lässt sich alles sozial einvernehmlich und individuell freizügig regeln.

gruß schrotti :) :)
 
schrotti schrieb:
Vor Jahren kam mal ein Schüler in die Schule mit dem T-Shirt-Rückenaufdruck: "Kondome sind Freiheitsberaubung - 1, 2, 3, Sperma frei!" Na, den haben wir doch gleich nach Hause geschickt und von den Eltern eine Stellungnahme verlangt. :smokin
*Pruuust* - warum? vorallem würde mich die Stellungnahme der Eltern interessieren :ROFLMAO: + wie alt war der Kerle denn?

@ollitello: wie weit ist das eigtl. angedacht? Also nur Oberteile oder auch Hosen, was ist mit Schuhen?

Weil ich kenne gerade bei den Kutten-überzieh-Kommunionskindern einige Fälle, wo die Individualität der Portomonaie-Inhalte der Eltern dann über die Schuhe/Frisur/Kosmetik ausgedrückt wurde... :rolleyes: Außerdem haben die unter der Kutte dann dennoch ihre "Brautkleider" getragen und sofort nach dem Gottesdienst wurden die Kutten abgeworfen und der ganze Kutten-Effekt war futsch. :stupid
 
Ich habe mir absichtlich nicht die Posts durchgelesen um meine Meinung nicht doch ablenken zu lassen.
Ich bin dafür.
Keine Diskriminierung auf Grund von uncooler, oder nicht vorhandener Markenkleidung!
In vielen Länder wird es praktiziert und es funktioniert.
Die Einführung des Ganzen sollte allerdings nicht, wie ollitello schon sagte, mit der Holzhammermethode durchgeetzt werden.
Dann geht es nach hinten los.

Einheitskleidung gibt es auch in vielen Berufen, warum nicht auch in der Schule?
 
@bastelmeister
Der Kerle war gerade in dem Alter angelangt, wo er sowas vielleicht mal hätte brauchen können ... :smokin
Und es war sogar der Vorderseitenaufdruck. Die Eltern waren aber garnicht besonders zerknirscht deswegen, im Gegenteil, die haben sich sogar etwas aufgemantelt, was wir da für ein "G'schieß" darum machen. Man kann halt wieder alles aus mehreren Perspektiven sehen.

@Aggi et al.
Deutschlands Schüler, mit gleichem Outlook durch die Gänge, in die Klassenräume und in die Pausehalle drängend. An die Lerntröge dann alle Mann, ihr Völkchen, marsch, marsch. Die individuelle Schülerdatei, von allen Züchternwichtigen staatlichen Stellen einsehbar, wird gerade für jeden angelegt, den Transponder-Lernchip ins Ohr bekommt ihr dann später! Oh, ich übertreibe etwas. ;) Achso, ich bin ja im Tech-Forum hier, sry! :angel

gruß schrotti :) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
schrotti schrieb:
@bastelmeister
Die Eltern waren aber garnicht besonders zerknirscht deswegen, im Gegenteil, die haben sich sogar etwas aufgemantelt, was wir da für ein "G'schieß" darum machen.
Hihi, nur mal so nebenbei, von mir hättet ihr wohl sicher auch was zu hören bekommen - aber bestimmt keine Stellungnahme. :ROFLMAO: :smokin
Dem Kerle hätte ich ein Referat über Sinn und Zweck von Kondomen aufgedrückt... (mit Benotung natürlich). ;)
 
Also ich finde es klasse, das sich diese Diskussion so kontrovers entwickelt hat und ich lerne einiges in Bezug auf Wünsche, Befürchtungen und Erfahrungen. Ich sammle zur Zeit noch Daten darüber wie es in Schulen gehandhabt wurde, die diesen Schritt bereits auf freiwilliger Basis gegangen sind.

Aber ich konnte es nicht lassen, weil ich den Spruch von Schrotti so gut fand:

Vor Jahren kam mal ein Schüler in die Schule mit dem T-Shirt-Rückenaufdruck: "Kondome sind Freiheitsberaubung - 1, 2, 3, Sperma frei!" Na, den haben wir doch gleich nach Hause geschickt und von den Eltern eine Stellungnahme verlangt. :smokin

in etwas so?
kondome.gif


:ROFLMAO::ROFLMAO:
 
@olli
So in etwa, nur ohne Bild und mit dem Sperma-Zusatz! :smokin

Irgend so ein Knabe kam mal zur Faschingsendzeit mit einem "Witz"-T-Shirt an, da stand vorne drauf 'GZSZ - gute Zeiten - Sumsen - schlechte Zeiten - Nixen' oder so ähnlich. :eek: ;)

Das hat er dann auch umdrehen dürfen ... Wir haben ja schließlich noch Fünftklässler im Haus.

Trotzdem, je mehr ich's überlege, desto mehr bin ich gegen jede streng festgelegte Kleiderordnung. Es mag tatsächlich positive Auswirkungen auf die Konzentrationsbereitschaft geben, wenn die pubertierenden Jünglinge nicht mehr von den allzu gewagten Outfits der knusprigen Teenies abgelenkt werden ( ... und die Lehrer auch nicht :ROFLMAO: ), aber das sind immer nur wenige Einzelfälle. Ansonsten ziehen sich hier nahezu 100% absolut korrekt und schulangepasst an.

Zur Stärkung der 'Corporate Identity' sind solche Einheits-Fummel auch nicht geeignet, denn wir haben schon entsprechende Schul-T-Shirts, die aber von niemand im Sommer im Unterricht getragen werden.

Also ich reihe mich mit Lolly, Blackthorne und Grainger ein in die Uniform-Verweigerer-Front. Das erinnert mich immer an totalitäre Gesellschaftssysteme, wo alles auf Gleichklang und Gleichmacherei getrimmt wird unter Hervorhebung hehrster Motive natürlich.

Apropos, sollen die Lehrer dann auch in die Einheitskluft gepresst werden?? :eek:

gruß schrotti :) :)
 
Na denn mal Tacheles. Alle die Kinder haben oder vielleicht mal haben wollen werden.

Stell euch vor, euer Kind kommt in ne Schule, das so nen ganz engagierten elternbeirat hat. Und die wollen einheitliche Kleidung einführen. Lockere Freizeitkleidung, schick, bunt aber eben gleich: Eine Jacke, zwei Sweatshirts, zwei T-Shirts, Rucksack und Cap. alle smit Schullogo und aus ner Kollektion frei wählbar.

Weil der Elternbeirat mit der Schule und einer ortsansässigen Sparkasse einen dauerhaften Finazierungstopf eingerichtet hat, kostet euch das ganze 10 Euro im Monat und finanzschwache Familien nur 5 Euro.
Wenn euer Kind über das Schuljahr rauswächst, wird die Kleidung von dem abwickelnden Unternehmen getauscht. Am Jahresende wird die ganze Kleidung eingesammelt, gereinigt und der Erlös aus dem Verkauf (Sekond Hand Schiene) kommt in den Finanzierungstopf zur Deckung des Sozialausgleichs (10 - 5 Euro). Anfang des Schuljahres gibts dann komplett neu.

NAach Erfahrungen von Schulen die das schon gemacht haben, sparen alle Eltern dabei ungefähr nochmal die gleiche Summe ein, da weniger Freizeitkleidung gekauft wird. (Die Kiddies haben die nunmal nur noch 5 Std. am Tag an und keine 14 mehr.

Was wäre dann? Wie würdet Ihr dazu stehen?
 
@ollitello: das käme drauf an, wie die Klamotten aussehen, vermutlich ok. Nur mit deinem Finanzierungsplan hätte ich Probleme, denn 10 Euro im Monat für Schulklamotten (x Kinderanzahl) - soviel geb ich normal nicht für nur Oberteile aus. Zumal dazu ja trotzdem noch Alltagskleidung sowie Hosen, Schuhe etc. gekauft werden müssten. Und ob 5 Stunden an oder mehr, im Anschaffungspreis macht das keinen Unterschied. Die meisten Sachen werden ja schon jetzt eh nicht abgetragen, sondern zu klein.

Zum Schulanfang alles neu macht auch überhaupt keinen Sinn, tauschen (neu kaufen) müsste man nur, wenn zu klein oder kaputt. Rucksack und Cap muss auch nicht sein - aber wenn mit angeboten u. freiwillig ok.

Wegen dem Second Hand, ähm wer kauft denn Sachen mit nem Logo von einer Schule, wo man keine Kinder hat? Oder meinst du für jüngere Kinder der Schule? Das würde sich wohl privat eh entwickeln, das muss doch keiner zentral machen.

Eigentlich fänd ich es (wenn schon) besser, wenn die Eltern die Sachen zu normalem Preis kaufen, wenn das Kind neue braucht (so wie jetzt z.B. ja auch Trainingsanzüge vom Fußball-Verein - nur als Bsp.). Finanzschwache sollten unterstützt werden - nur werden sie das momentan denn beim Kleidungskauf auch? Wenn das mal eingespielt ist, würde wohl ein jährlicher Kleider-Flohmarkt an der Schule reichen, damit größere Kinder ihre noch gut erhaltenen Sachen an die Jüngeren verkaufen können.

Also Schulkleidung ja - aber nicht im Abo (monatl. Beiträge).
 
Ich bin ein Befürworter von Schuluniformen - aber ....

Es sollte aber nicht generell Pflicht sein.
Damit meine ich, dass Schulen für sich selbst bestimmen, ob sie eine entsprechende Kleiderordnung erstellen. Wenn dann allerdings das Tragen von Schuluniformen an einer Schule beschlossene Sache ist, muß sich auch das "Kollegium" entsprechend danach richten.

Es gibt hier in Deutschland schon ein paar Schulen, die das tragen von Schuluniformen eingeführt haben - gar nicht mal mit schlechten Auswirkungen.

Vorteile (aus meiner Sicht):
Markenneid ist zumindest im "Kleidungssektor" annähernd ausgeschlossen.
Ein uniformes Erscheinungbild minimiert offensichtliche Kulturunterschiede bzw. Herkunftsmerkmale - und damit Vorurteile.
Da der Mensch ein "visuelles Säugetier" ist, wächst automatisch die Identifikation mit der jeweiligen Schule und es entsteht ganz automatisch eine Art "Zusammengehörigkeitsgefühl" unter den Trägern der Uniform.
Durch die geforderte Anpassung an das entsprechende Erscheinungsbild wird auch die allgemeine Anpassungsfähigkeit "trainiert".
Die Kinder/Jugendlichen könnenn sich "unbelasteter" auf schulische Themen konzentrieren.

Nachteile (aus meiner Sicht):
Das Tragen einer Schuluniform grenzt (zumindest in Deutschland) in der Öffentlichkeit aus.
Die Beschaffung und Pflege ist mit nicht unerheblichen Zusatzkosten verbunden.

Diese Listen sind bei weitem nicht vollständig und spiegeln nur einen kleinen Ausschnitt meiner Ansicht wider.

Mein Sohn ist 8 Jahre alt und mittlerweile in der 3. Klasse einer recht engagierten Schule im Rhein-Main-Gebiet. Es fängt jetzt so langsam an, dass man in gewissen Cliquen nur die volle Akzeptanz erhält, wenn man eine Jacke von XXX in Kombination mit Jeans von YYY und sportlichen Schuhen von ZZZ trägt. Ausserdem ist es schon fast normal, dass fast die Hälfte der Kinder ab der 3. Klasse ein Handy mit sich herumtragen (in unserem Fall).
Nun ja, das war schon früher so, dass sich viele Gruppen anhand des Kleidungsstils bilden und dies als ihre kleine Kleiderordnung akzeptieren.
In den 80´er war das Pendant zum heutigen Handy der Walkman und ein paar Jahre davor das Transistorradio.
Es hat sich eigentlich nur die Hardware geändert - die Kinder sind meiner Meinung nach gleich geblieben und wir (Eltern) sind größtenteils auch ohne eine Schuluniform heil durch diese Zeit gekommen.

Trotzdem befürworte ich eine Schuluniform, denn das würde die Bindung an die Schule und den Respekt für die Schule sowie ausgeglichenes Für- und Gegeneinander an der Schule sehr fördern - die meisten Lehrer schaffen das im Rahmen der nach Gesetz möglichen "Saktionsmaßnahmen" bei "Fehlverhalten" nicht mehr - leider.

Aber auch die Eltern müssen etwas "neu" hinzulernen: Die Schule ist kein "Auffanglager" für Kinder, das es mir ermöglicht in Ruhe meinem Job nachzugehen oder mal für ein paar Stunden "Auszeit" zu haben. Auch kann und darf die Schule den Eltern den "Erziehungauftrag" nicht abnehmen - Toleranz und gutes Benehmen zu vermitteln liegt in den "Händen" der Eltern - die Schule kann hier nur mitwirken.


Auch Argumente in Richtung "Nationalsozialismus" oder "Ossigedöns" mit der Begründung das den Kindern nicht antun zu können, sind nicht nachvollziehbar.

Was ist das denn (nur Vorurteile?):
Bänker z.B. tragen immer Anzug mit Krawatte :eek: .
Echte "grüne" Aktivisten tragen immer einen grünen Parka mit brauner Cordhose und DocMartins (die schulterlangen Haare nicht vergessen) :eek: .
Künstler tragen immer einen schwarzen Rolli :eek: .
usw. :eek:

Auch das sind Uniformen - seltsam, dass das manchmal als Individualität gilt.
 
schrotti schrieb:
Zur Stärkung der 'Corporate Identity' sind solche Einheits-Fummel auch nicht geeignet, denn wir haben schon entsprechende Schul-T-Shirts, die aber von niemand im Sommer im Unterricht getragen werden.

Es geht nicht darum, den Schülern die Möglichkeit zu geben, ihrem Zusammengehörigkeitsgefühl Ausdruck zu verleihen (das funktioniert nämlich nicht, wie Deine Äußerung belegt), sondern über einheitliche Kleidung ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln.

Das mit den Kosten ist eine heikle Sache. 120 Euro im Jahr ist eine Menge Geld, man müsste mal seriöse Modellrechnungen betrachten, was eine Durchschnittsfamilie so im Jahr für die Klamotten des Nachwuchses ausgibt und wieviel durch eine einheitliche Schulkleidung gespart werden könnte.

Getragen muss das Zeug bis es nicht mehr passt oder kaputt/nicht mehr tragbar ist, schuljahrgleiche Tragezeiten sind nicht sinnvoll. Ich kann mir schon vorstellen, dass eine Second-Hand-Verwertung hinauen könnte, wenn sich die Schüler erst mal an die Kleidung gewöhnt haben.

Ein Problem das es zu lösen gäbe, ist die Kennzeichnung. Eine sichtbare Nummerierung (oder gar ein Namensschild wie beim Bund) scheidet ja wohl aus. Aber wenn eine Herde Schüler nach dem Sportunterricht wieder in die Umkleidekabinen strömt, ist eine eindeutige Kennzeichnung unabdingbar. Und wenn die Teile durch Verkauf wiederverwertet werden sollen, sollte die Kennzeichnung entfernbar sein.

Man könnte auch über Familienboni nachdenken. Wenn der Jüngere die Klamotten des Älteren aufträgt (was ja bei normalen Sachen auch häufig passiert), dann sollte das eine Verbilligung geben.
 
schokokruemmel schrieb:
Aber auch die Eltern müssen etwas "neu" hinzulernen: Die Schule ist kein "Auffanglager" für Kinder, das es mir ermöglicht in Ruhe meinem Job nachzugehen oder mal für ein paar Stunden "Auszeit" zu haben. Auch kann und darf die Schule den Eltern den "Erziehungauftrag" nicht abnehmen - Toleranz und gutes Benehmen zu vermitteln liegt in den "Händen" der Eltern - die Schule kann hier nur mitwirken.
Das kann ich voll unterschreiben, aber dass da die Schuluniform den Eltern eine (moralische?) Unterstützung bietet bei ihren eigenen Erziehungsanstrengungen, glaube ich nicht. Wenn der Sinn der Schuluniform darin besteht, den Schülern insgesamt zu signalisieren, 'hey, du kannst dich nur über gute Leistungen, sozial angepasstes Verhalten und respektvollen Umgang mit deinen Mitschülern und Lehrern hervorheben, nicht über dein Äußeres', dann ist dies eindeutig der falsche Weg, imho.

Ein fehlender Außenreiz (durch eigenbetonte Kleidung) krempelt keine Persönlichkeiten um, sondern erzwingt soziale (Über-)Anpassung und Gleichmachung ohne Not wo sie nicht nötig ist. Als nächstes kommt dann noch der Einheitshaarschnitt für alle oder die einheitliche Schulspeisung.

An Nationalsozialismus hab' ich da übrigens nicht gedacht, da ist die Individualität in der Schule jedenfalls nicht so geknechtet worden (sh. 'Die Feuerzangenbowle' ;) ), eher an Nord-Korea oder China.

Dass die Schwarte mit den Einheitsklamotten auch noch einigermaßen teuer kommt, und Kleiderverwechslungen möglich sind, rundet das negative Bild für mich ab. (n)

Ich jedenfalls möchte die Schüler weiterhin als ganz eigenständige Persönlichkeiten erleben, die sich auch in ihrer äußeren Erscheinung unterscheiden. Ob die Aldi-Jeans oder welche von Diesel tragen, ist mir schnurzegal und den Mitschülern bei uns auch. Da wird nicht diskriminiert deswegen. Allerhöchstens ist es die biologische Mitgift beim Aussehen, die gelegentlich zu Abgrenzung und Hänselei verleitet.

chmul schrieb:
Es geht nicht darum, den Schülern die Möglichkeit zu geben, ihrem Zusammengehörigkeitsgefühl Ausdruck zu verleihen (das funktioniert nämlich nicht, wie Deine Äußerung belegt), sondern über einheitliche Kleidung ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln.
Ich bezweifle stark, dass eine reine Äußerlichkeit wie einheitliche Kleidung eine emotional tragfähige Bindung zur Schule und untereinander zwischen den Schülern erzeugt. Das erinnert mich eher an die einheitlichen Vereinsfarbenoutfits der Fußballfans. Während des Spiels liegen die sich vielleicht in den Armen, wenn's im gegenerischen Tor eingeschlagen hat, nachher geht doch (nach dem Ende des Gemeinschaftssaufens :ROFLMAO: ) jeder dann seines Wegs und der Gruppenwahn hat ein Ende.

Was nicht übersehen werden soll: Die Eltern werden immer mehr an den Ausbildungskosten oder sogar den Betriebskosten der Schule beteiligt, Büchergeld, Papiergeld, Formelsammlung, Taschenrechner, möglichst graphisch und teuer, Schulausflüge, Beförderungskosten ... da läppert sich einiges zusammen.

Dann noch 120 € für Schulkleidung, reine Oberbekleidung wohlgemerkt, ist für manche Familien oder Alleinerziehende nur zähneknirschend zu schultern.

Ich bleibe ablehnend, jede von außen erzwungene Normung der individuellen Persönlichkeit ist eine Einschränkung ohne Not, auch wenn noch so viel plausible Gründe dafür ins Feld geführt werden.

gruß schrotti :) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstaunlich, dass in der Abstimmung viele dafür stimmen, die Diskussion aber genau entgegen gesetzt läuft...

Für Dich als Lieferant sicher ein lohnendes Geschäft, gerade mit dem Abo kriegst ne Menge Umsatz ;), aber auch ich bleibe bei meiner Ablehnung:

Gleichmacherei ist nicht mein Ding. Ich hab beim Bund lang genug Uniform tragen müssen, nicht noch mal freiwillig (obwohl die weder unbequem noch unpraktisch ist).
 
Der Begriff Uniform stört ?
Das muss es doch sein...ein Trikot beim Sport...tja das ist natürlich etwas ganz anderes...
Isses nicht.
Dann nennt das doch einfach Einheitskleidung und es kann sich wieder über die eigentliche Sache unterhalten werden.
Wer eine Non-Konfirmisten-Uniform haben möchte, der zieht halt die Sachen links herum an

Gruss
Tim
 
Bio-logisch schrieb:
Erstaunlich, dass in der Abstimmung viele dafür stimmen, die Diskussion aber genau entgegen gesetzt läuft...
Davon bin ich auch angetan. :) Aber das liegt in der Natur der Sache, das "Positivdenker" sich bei, Verkünden Ihrer Meinung schwerer tun als "Ablehnende" (Nicht wahr Schrotti. :ROFLMAO::ROFLMAO: Aber danke für Deine aufschlußreichen Beiträge und Meinungen von der Front!:))

Bio-logisch schrieb:
Für Dich als Lieferant sicher ein lohnendes Geschäft, gerade mit dem Abo kriegst ne Menge Umsatz ;), aber auch ich bleibe bei meiner Ablehnung:
Das sind Gedanken. Wie im Eröffnungsthread gesagt: "ich lerne dabei". Der Grund des Gedankens war nun weniger das Abo, wie vielmehr die Tatsache das gerade das Auftragen der Klamotten anderer wieder eine Mehrklassengesellschaft bei Kleidung schaffen würde. Die regelmäßigeren Umsätze würde ich nicht verachten, aber dafür würde die gesamte Logistik 2 Mal im Jahr, der Tausch beim Rauswachsen u.s.w. ja auch an uns hängenbleiben. Wir glauben auch, das diese hohe Verantwortung beim Lieferanten/Partner es einfach für Schulwechsler und ähnliche macht.

Ich komme immer mehr zu der Einsicht, warum die Politik sich nicht darum schlägt, das Thema "ernsthaft" anzupacken sondern eher zusieht wie das auf Eigeninitiative und auf Freiwilligkeit sich so langsam ausbreitet.

Darüber hinaus hat sich bei mir die Einsicht gebildet, unterstützend für Inititiativen verschiedene Modelle aufzuzeigen und anzubieten sowie die Initiatoren auf ihrem Weg zu unterstützen.

schrotti schrieb:
und Kleiderverwechslungen möglich sind,
Daran haben wir gedacht, es wird überall ein beschreibbares Label eingenäht und der Stift dazu soll im Set dabeisein.

schrotti schrieb:
Dann noch 120 € für Schulkleidung, reine Oberbekleidung wohlgemerkt
Die 120 wären nach dem Gedankenmodell die Obergrenze im ersten Jahr für Besser gestellte und 60 Euro für den Rest (und auch nur, wenn das mit Rucksack und Co ist). Wie sich das mit den Rückläufern aus Verkäufen entwickeln würde und wie sich das als Finanztopf auf die einzelnen Beträge auswirken würde, kann man nicht errechnen, weil es keine Erfahrungswerte dafür gibt (wie gesagt, Gedanken darüber, wie man das machen könnte).

Um die Kleidung nach einem Jahr über Second Hand weiter zu verkaufen, haben wir nicht an direkten Stick sondern eher als bestickte Aufnähre in Stofffarbe gedacht, die abtrennbar sind, ebenso wie die eingenähten Namensschilder.
 
ollitello schrieb:
Um die Kleidung nach einem Jahr über Second Hand weiter zu verkaufen, haben wir nicht an direkten Stick sondern eher als bestickte Aufnähre in Stofffarbe gedacht, die abtrennbar sind, ebenso wie die eingenähten Namensschilder.
Habt ihr so gutes Material, was nicht auswäscht / ausbleicht? Bei entsprechender Tragedauer wirst du bei einem abgetrennten Label (wer soll das eigtl. abfriemeln?) darunter immer sehen, dass da mal eins war.

Aber eins ist klar: ob 120 oder 60 Euro pro Jahr - ein Abo würde ich strickt ablehnen.

Übrigens - je mehr Gedanken ich mir darüber mache, um so mehr bin ich der Meinung, dass es wichtigere Dinge an unseren Schulen zu regeln gibt, als Einheitsklamotten. Mir kam auch schon der Gedanke, warum die Schulen sich nicht gleich einen Sponsor suchen, der dann mit auf der Kleidung erscheint, diese aber voll finanziert? K.A. ob sich sowas für Großfirmen lohnt?
 
Wenn eine solche Finanzierung genehmogt würde, wären die Werbeplätze sicher ziemlich schnell ausgebucht. Diese Form des Sponsoring lehne ich strikt ab. Dann eher im klassischen Sinne, dass beispielsweise eine Sparkasse in ihren Anzeigen damit wirbt, die XY-Schule zu unterstützen.

Direkte Werbung auf den Klamotten würde früher oder später aus der Robert-Schuman-Realschule die Nintendo-Schule oder die Playstation-Arena machen.
 
Jaaaaa,


"Knoppers Bude"

das ich da nicht alleine draufgekommen bin :rofl

Aber Sponsoren, ja. In der Art wie chmul das beschreibt, das das in der Zeitung steht oder die Firmen selbst damit werben, gibt es vereinzelt schon. Sponmsoren auf der Kleidung: N E I N.

Und klar gibts auch andere Problem an Schulen. Ein Geschäftspartner hat mir erzählt, das seine Tochter (13) in Bayern umgerechnet 1.000 Kopien pro Schuljahr bezahlen soll. Er ist dagegen angegangen wegen Lehrmittelfreiheit in der Bayrischen Verfassung und kam durch. Dieses Jahr sind es dann 40 Euro Büchergeld. Wie war das eigentlich als ich noch in der Schule war. Wir haben abgeschrieben, weil man da noch gesagt hat, das abschreiben "lesen, schreiben, nochmal lesen - also drin ist im Kopf" bedeutet. Gilt das heute nicht mehr? Ich freu mich schon drauf, wenn meiner in die Schule kommt. Das wird spaßig. und wehe ich merke auch nur ein einziges mal, das ein Lehrer meinen Sohn benachteiligt nur weil sein Vater gegen diesen Schei.... der da teilweise fabriziert wird Sturm läuft. Ansehen werde ich mir dies aber nicht.

bastelmeister schrieb:
Habt ihr so gutes Material, was nicht auswäscht / ausbleicht? Bei entsprechender Tragedauer wirst du bei einem abgetrennten Label (wer soll das eigtl. abfriemeln?) darunter immer sehen, dass da mal eins war.
yepp - zumindest die Jacken und Sweats. Beim Anbringen und Ablösen der Aufnäher dachte ich an Behindertenwerkstätten oder einen Zweckbetrieb eines Beschäftigungsvereins oder wenn es nicht anders geht, ab ins Ausland. Ich habe den Verdacht, das wenn wir damit Niedriglohnbeschäftigung im eigenen Land schaffen würde (wofür ich bei sowas eigentlich sehr wäre) das sie uns damit eher steinigen würden, als wenn wir das gleich im Ausland machen lassen. Aber mal sehen. die Gedanken sind noch jung.
 
ollitello schrieb:
...Das wird spaßig. und wehe ich merke auch nur ein einziges mal, das ein Lehrer meinen Sohn benachteiligt nur weil sein Vater gegen diesen Schei.... der da teilweise fabriziert wird Sturm läuft. Ansehen werde ich mir dies aber nicht.
Welch hehre Ziele ;) aber glaub mir, am Ende badet es immer dein Kind aus! Und wenn der Lehrer nur Dienst nach Vorschrift macht, wenn er anderenfalls vlt. ein Auge zudrücken würde... Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede ;) aber das gehört hier gar nicht hin.

Ich weiß nicht, ich weiß nicht - wofür würden Kids sich denn entscheiden:
Robert-Schumann-Gymnasium oder Nintendo-Gymnasium? :ROFLMAO: :weg
 
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