[Diskussion] Abzug der BW Soldaten

Sollten wir unsere Soldaten abziehen?

  • Ja

    Stimmen: 35 54,7%
  • Nein!

    Stimmen: 29 45,3%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    64

Green Sphere

kennt sich schon aus
Abzug der BW Soldaten

Also es wurde ha beschlossen, dass vielleicht die Bundeswehr aus Afganishtan abgezogen wird, weil da ja einige gestorben sind.
Was haltet ihr davon? Ist es sinvoll, sich zurückzuziehen oder sollten wir doch lieber weiterkämpfen? Also ich finde ein Abzug wäre Schwachsinn.
Ok, das ist Schade, dass die Soldaten gestorben sind und sie haben auch ihre Pflicht erfüllt, aber die Amerikaner zum Beispiel erleben sowas täglich in Irak. Ich wäre dafür, dass wir weiterhin in Afganishtan bleiben, weil wenn wir uns da jetzt abziehen, gibt es niemanden mehr, der die Terroristen aufhalten kann. Die könnten sich dann frei im Land bewegen und neue Kaseren errichten und neue Terroristen ausbilden. Die Folge wäre noch mehr Anschläge auf Zivilisten. Was haltet ihr davon?
 
Beschlossen wurde da nichts, es gab nur eine Äußerung von Herrn Beck.
Abzug? Völlig falscher Zeitpunkt.

Ohne das Militär vor Ort ist der Aufbau Geschichte.
 
Hi,

was für eine Pflicht erfüllen die denn? Was haben deutsche Soldaten in Afghanistan (oder einem beliebigen anderen Land) verloren?

:)
 
Sie erfüllen die Pflicht, die sie mit ihrem Eid (freiwillig) auf sich genommen haben.
Dieser Eid deckt Auslandseinsätze mit ab (vom Verfassungsgericht bestätigt).

So weit die formale Auslegung der Frage.
 
Bio-logisch schrieb:
So weit die formale Auslegung der Frage.

Die formale Auslegung habe ich nicht gemeint.

Wenn die afghanische (oder iranische oder ...) Regierung beschließen würde, Soldaten nach Deutschland zu schicken, wäre das formal auch in Ordnung.

:)
 
Die Soldaten wurden von Afghanistan (der offiziellen Gewählten Regierung um Karsai) angefordert - ein feiner Unterschied ;)

Und wenn Du so fragst:
Ohne die Soldaten wäre Afghanistan heute noch Taliban - Gebiet, die Hilfsorganisationen hätten keine Chance irgend etwas zu erreichen.

Ich finde die Arbeit daher richtig und wichtig.
 
Bio-logisch schrieb:
Ohne die Soldaten wäre Afghanistan heute noch Taliban - Gebiet

Nur die dumme Bevölkerung, die weiterhin sterben muss, hat es (wie auch die im Irak) immer noch nicht begriffen, dass wir ihre Befreier sind. Die sehen uns doch glatt als Eindringlinge und Besatzer, die es zu vertreiben gilt.

Aber immerhin haben es die, wie du so schön schreibst, offiziell gewählten Regierungen, kapiert.

:)
 
Blackthorne schrieb:
Nur die dumme Bevölkerung, die weiterhin sterben muss, hat es (wie auch die im Irak) immer noch nicht begriffen, dass wir ihre Befreier sind. Die sehen uns doch glatt als Eindringlinge und Besatzer, die es zu vertreiben gilt.

"Die dumme Bevölkerung" ist leider keine einheitliche Masse, sondern ein komplizierter viel - Völker Staat.

Die Mehrheit hat Karsai gewählt und war mit der Vertreibung der Taliban durchaus zufrieden.

Das die Taliban (mehrheitlich Paschtunen aus dem Süden) da was gegen hatten, ist natürlich verständlich.
Stell Dir nur mal die Verluste durch das Abbrennen der Opiumfelder vor. Wie soll da der kleine Warlord noch die Waffenlieferungen bezahlen? Da ist es praktischer, selber an der Macht zu sein und einen Gottesstaat auszurufen. So ein kleiner heiliger Krieg ist da sicher ein probates Mittel.

Aus ideologischer Sicht ist der Einsatz keine schöne Sache - aber leider absolut notwendig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles hinzuschmeißen aufgrund der toten Soldaten halte ich für reichlich überzogen.

Eine andere Frage wäre, wie kam es zu den Toten? Sind die Soldaten vielleicht nicht ausreichend geschützt? Darüber kann man sich streiten und wenn man der Meinung ist, die Bundeswehr ist nicht für so einen Einsatz ausgestattet, wodurch es eine unnötige Gefährdung gibt, dann kann man durchaus für einen Abzug sein. Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht.

Ich schau mir eigentlich immer fassungslos die Bilder aus dem Irak an, wie ungepanzerte Konvois angegriffen werden und es deswegen zu zahlreichen toten kommt, während die Limousine von Bush einen solchen Anschlag ausgehalten hätte.
Klar, sehr populistisch, aber sowas zeigt doch, dass die Militärausgaben immernoch (auch in Deutschland) in die falschen Kanäle fließt, wie z.B. U-Boot-Programmen.
 
Quetzalcoatl schrieb:
Eine andere Frage wäre, wie kam es zu den Toten?

Wir haben Soldaten in ein sehr unstabiles Gebiet geschickt. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch welche sterben.

Jetzt abzuziehen wäre nicht gut - man sollte die Gegend da nicht noch mehr destabilisieren, wobei ich den Einfluss der Soldaten da nicht wirklich einschätzen kann.
 
Das die Soldaten da sterben liegt einfach dahin, dass sie mit so wenig Ausrüstung dahin gegangen sind. Die sollten mal zusehen, dass die da Panzer und schweres Arsenal hinbrigen. Und die Tornados sind nicht irgendwelche Aufklärungsflugzeuge, sondern das sind tötliche Jagdbomber.
Die nutzen nicht richtig das aus, was die da haben.
 
Green Sphere schrieb:
Die sollten mal zusehen, dass die da Panzer und schweres Arsenal hinbrigen. Und die Tornados sind nicht irgendwelche Aufklärungsflugzeuge, sondern das sind tötliche Jagdbomber.
Die nutzen nicht richtig das aus, was die da haben.


Und so bringen wir den Frieden in das Land?

Habt ihr schon jemals ein Land gesehen, bei dem ein Frieden durch fremde Soldaten herbeigeführt wurde. Dort werden nicht nur (vermeintliche) Taliban getötet, sondern auch unbeteiligte Männer, Frauen und Kinder.

Wir sind eine Verteidigungsarmee. Kein Mensch kann mir erklären, dass wir in Afghanistan angegriffen werden, um dort unsere Freiheit zu verteidigen. Wir sind nichts anderes als willfährige Büttel der selbsternannten Weltpolizisten.

Wenn ich eurer Argumentation folge, sollten wir auch unverzüglich unsere Freiheit im Irak, Iran, Nordkorea, Vietnam, China etc. (mit einigen Recherchen kämen da sicherlich noch Dutzende andere Länder dazu) verteidigen bzw. die dort vorhandenen Diktaturen stürzen.

:)
 
Habt ihr schon jemals ein Land gesehen, bei dem ein Frieden durch fremde Soldaten herbeigeführt wurde.

z. B. Deutschland ;)

Dort werden nicht nur (vermeintliche) Taliban getötet, sondern auch unbeteiligte Männer, Frauen und Kinder.

Leider. Aber was willst Du machen, wenn sich die Kämpfer direkt in den Dörfern verschanzen?
Deswegen gibt es ja (auch) die Tornadoaufklärer, um zivile Opfer zu minimieren.

Wenn ich eurer Argumentation folge, sollten wir auch unverzüglich unsere Freiheit im Irak, Iran, Nordkorea, Vietnam, China etc. (mit einigen Recherchen kämen da sicherlich noch Dutzende andere Länder dazu) verteidigen bzw. die dort vorhandenen Diktaturen stürzen.

Eins nach dem anderen, nicht gleich übernehmen ;)
Der Irakkrieg war imho ein Fehler - nicht, weil ich Saddam so doll fand, sondern weil er den Irak immerhin halbwegs stabil gehalten hat.

Die Amis kriegen das mit ihren höheren moralischen Anspruch offensichtlich nicht hin.
 
Das scheint sich zu einer bilateralen Diskussion zu entwickeln.

Deutschland lag am Boden, die Armee hatte bereits kapituliert, es gab keine Kämpfe mehr nach der Kapitulation, mit den (nach den Nürnberger Prozessen) noch verbleibenden Nazi-Größen hatten sich die Aliierten arrangiert, die durften weiterhin hohe Positionen bekleiden. Wer sollte denn da gegen die Besatzer sein, die darüber hinaus auch keine Zivilisten töteten.

Aus meiner Sicht eine völlig andere Situation.

Bio-logisch schrieb:
Leider. Aber was willst Du machen, wenn sich die Kämpfer direkt in den Dörfern verschanzen?

Wo gehobelt wird, fallen Späne, nicht. Ich kann nur hoffen, dass Eltern, die ihr als Kollateralschaden getötetes Kind betrauern, das auch so sehen und das große Ziel der Befriedung des Landes vor Augen haben. Es hätte ja auch schlimmer kommen können und das Kind wäre von den Taliban getötet worden.

Leute, hier sterben unschuldige Menschen, und wir finden tatsächlich, das das Ganze ein gute Sache ist. Das kann doch nicht wahr sein. Ich bin froh, dass mein z.Z. 18jähriger Sohn sich entschieden hat, den Kriegsdienst zu verweigern.

Viele Grüße

Blackthorne (im wirklichen Leben Oberleutnant der Reserve)
 
Leute, hier sterben unschuldige Menschen, und wir finden tatsächlich, das das Ganze ein gute Sache ist.

Gegenfrage:
Wie viele Menschen wurden durch das Opium in die Sucht oder den Tod getrieben, das in Afghanistan produziert wird?
Was ist mit deren Eltern?

Und du hast es ja selber angesprochen, wie viele Menschen wurden in der Zeit der Taliban ermordet?

Der Tod von Unschuldigen ist nie eine gute Sache.
Es hat eben immer alles zwei Seiten.

Hier ist es eben so, dass das Land Afghanistan von Jahrzehnten Bürgerkrieg und Terror völlig zerstört und vermient ist.

Es sind deutsche Soldaten und Entwicklungshelfer, die hier versuchen, das ganze wieder aufzubauen.
Die Armee ist dafür schlicht notwendig, denn wie der Anschlag gezeigt hat, das Land ist ein heißes Pflaster.

Oder fändest Du es besser wegzugehen, und dann Ich sehe nichts, höre nichts, sage nichts das Land wieder völlig ins Chaos abgleiten zu lassen?

HG d. Res.
 
Blackthorne schrieb:
Eindeutig, wir haben da nichts zu suchen!

Was zur unmittelbar einen Bürgerkrieg zur Folge hätte. Wie viele Unschuldige würden dann sterben?

Wir haben die Möglichkeit das zu verhindern. Wenn wir es nicht tuen, dann ist das unterlassene Hilfeleistung.
 
Leute, hier sterben unschuldige Menschen, und wir finden tatsächlich, das das Ganze ein gute Sache ist.

Das sehe ich nicht so!
Wer will überhaupt erkennen, was ist ein Taliban, was ein Terrorist. Kennzeichnen sich diese? Bestimmt nicht!
Ich habe damals beim "Bund" noch gelernt, das es nach den Genfer Konventionen verboten ist, in zivil "mitzukämpfen".
Das wird dort wohl niemand wissen und denen ist es wohl auch "egal"!
Ich behaupte hier einmal, das viele getötete "Zivilisten" doch zu den Taliban-Gruppen gehörten.

Es geht hier doch um den Aufbau eines Landes und das wird durch engagierte Mitarbeiter verschiedener Institutionen vollzogen.
Diese könnten ohne Hilfe der Bundeswehr ihre Arbeit nicht vernünftig durchziehen.

Wie es hier war nach der Besatzung? Die "Führungsköpfe" des braunen Sumpfes waren weg. Nachfolger nicht gefunden bzw. hatten nicht die entsprechenden Mittel irgend etwas aufzubauen. Die Demokratie konnte Wurzeln fassen , wachsen und Beständigkeit zeigen! Kein Staat mochte dies damals unterlaufen, heute sind ganz andere Mittel da.
Solange es Staaten gibt (ich werfe mal Iran, Nord-Korea ein), die nur eigene Interessen verfolgen, wird es keinen Frieden in diesen Regionen geben.

Ich sage nicht, das die Politik der Amerikaner richtig ist.

Richtig ist, das zusammen mit einem UN-Mandat, das Eingreifen in die Belange eines Staates wichtig ist.
 
Ihr könnt euch ewig weiterstreiten inwiefern der Afghanistaneinsatz begründet ist.
Fakt ist aber, dass wir da sind und einfach so zu verschwinden geht einfach nicht, weil mit so einem Einsatz auch eine gewisse Verantwortung verbunden ist.
 
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