[Diskussion] Abzug der BW Soldaten

Sollten wir unsere Soldaten abziehen?

  • Ja

    Stimmen: 35 54,7%
  • Nein!

    Stimmen: 29 45,3%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    64
Boning hat vor allem in einem Punkt völlig Recht - Afghanistan wird noch Jahrzehnte brauchen. Und diese Jahrzehnte wird es nicht bekommen. Aktuell mag der Krieg in Afghanistan bei den Amis noch populär sein, aber mit steigenden Gefallenen-Zahlen und zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten im eigenen Land, wird bald auch der 08/15-Ami die Frage stellen, wieso man da ist und wieso das so verflucht viel Geld kostet.
 
Da weder Merkel noch Sarkozy das Leben von Familienangehörige beim afghanischen Abenteuer riskieren dürften, können die das ja durchaus locker sehen.

Ein ähnlicher Zwischenfall mit deutschen Todesopfern während des Wahlkampfes 2009 wäre sicher unwillkommen, würde aber vermutlich auch nichts mehr ändern.

68% aller Franzosen sind gegen den Afghanistaneinsatz, in Deutschland dürfte die Opposition in der Bevölkerung eher noch größer sein. Interessiert aber die jeweilige politische Führung einen feuchten Kehricht.

Das ist echte gelebte Demokratie! :mad
 
Tagesschau.de schrieb:
Nach dem Tod dreier Zivilisten an einer Straßensperre der Bundeswehr in der Nähe von Kundus ist eine heftige Debatte über die Zukunft des deutschen Einsatzes in Afghanistan entbrannt. Grünen-Fraktionsvize Hans-Christian Ströbele verlangte in der "Berliner Zeitung", dass der Einsatz "in verantwortbarer Weise" beendet werden müsse. Grünen-Chefin Claudia Roth sagte im Bericht aus Berlin, dass Afghanistan nicht mehr Militär, sondern einen Wiederaufbau brauche. Für "Die Linke" erneuerte Fraktionschef Gregor Gysi die Forderung, die Bundeswehr umgehend aus Afghanistan abzuziehen. Der verteidigungspolitische Sprecher der Partei, Paul Schäfer, sagte gegenüber tagesschau.de: Der jüngste Zwischenfall zeige, "dass die Bundeswehr mehr und mehr zur Kriegspartei wird".
Weiter->
 
Schäfer scheint keinen großen Realitätssinn zu haben. Wir SIND im Krieg und damit auch Kriegspartei. Um genau zu sein wurde der Bündnisfall am 12. September 2001 festgestellt. Rund gerechnet befindet sich Deutschland de jure seit sieben Jahren im Kriegszustand.

Was den konkreten Zwischenfall angeht - passiert halt. Wo Waffen im Spiel sind gibt's früher oder später nun mal Tote, auch unter Zivilisten. Entweder man akzeptiert das oder man packt seine Sachen.
 
Was den konkreten Zwischenfall angeht - passiert halt. Wo Waffen im Spiel sind gibt's früher oder später nun mal Tote, auch unter Zivilisten

Man nennt das, glaube ich, Kollateralschaden.

Die Angehörigen der von diesem Schaden betroffenen Menschen werden sicherlich Verständnis dafür haben, dass deutsche Soldaten ihre Heimat in Afghanistan verteidigen.

Wo gehobelt wird, fallen halt auch Späne.

:(
 
Die Angehörigen der von diesem Schaden betroffenen Menschen werden sicherlich Verständnis dafür haben, dass deutsche Soldaten ihre Heimat in Afghanistan verteidigen.
Verständnis von den Angehörigen zu erwarten wäre vielleicht etwas vermessen. Wohl aber ein grundsätzliches Verständnis der Bevölkerung dafür, dass der Selbstschutz ein elementares Element der Sicherheit ist. Aus der Ferne ist die Situation kaum zu beurteilen, aber nach dem, was ich bisher an Berichten vernehmen durfe, kann ich Dir ganz klar sagen, dass auch ich das Feuer eröffnet hätte ...

Vermutlich wäre ich mit den Folgen nicht klargekommen, aber zunächst hätte ich versucht mein Leben und das meiner Kameraden zu schützen.
 
Schäfer scheint keinen großen Realitätssinn zu haben. Wir SIND im Krieg und damit auch Kriegspartei. Um genau zu sein wurde der Bündnisfall am 12. September 2001 festgestellt. Rund gerechnet befindet sich Deutschland de jure seit sieben Jahren im Kriegszustand.
Aber von der Bundesregierung, auch von anderen Parteien und der Presse, wird der Einsatz ja ganz anders dargestellt...
Was den konkreten Zwischenfall angeht - passiert halt. Wo Waffen im Spiel sind gibt's früher oder später nun mal Tote, auch unter Zivilisten. Entweder man akzeptiert das oder man packt seine Sachen.
Man kann Tote nicht einfach so akzeptieren. Ein "passiert halt" ist da völlig unangebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber von der Bundesregierung, auch von anderen Parteien und der Presse, wird der Einsatz ja ganz anders dargestellt...

Laut der Bundesregierung kommt der Aufschwung ja auch bei den Menschen an.

Man kann Tote nicht einfach so akzeptieren. Ein "passiert halt" ist da völlig unangebracht.

So ist nun mal das Leben. Ich find's auch nicht gerade beglückend und wenn's nach mir ging, wäre die BW auch nicht mehr in Afghanistan, aber solang wir dort sind, wird's immer mal wieder zu solchen Zwischenfällen kommen. Zu glauben, man könnte so etwas in einem derartigen Land und in der aktuellen Situation verhindern, ist illusorisch. Im Gegenteil - bis jetzt haben sich unsere Jungs noch sehr gut gehalten. So scheiße es für die Opfer ist - für den langen Zeitraum den wir dort schon hocken, gab's verdammt wenig durch die BW getötete Zivilisten.
 
Ich sehe da keine Zivilisten, da ist ja schon der Säugling Partei - in diese oder jene Richtung. In diesem Chaosladen von Korruptheit, Religositätswahn und Kriegstreiberei haben die Russen schon schlimmste Prügel bezogen und sind mit abgeschnittenem, nicht eingekniffenem, Schwanz geflüchtet.

Die Ami's haben Korea und Vietnam scheinbar verdrängt, die Franzosen ebenso Vietnam und unsere Strategen meinen es wohl besser zu können als im WK 2, als die Partisanen ganze Wehrmachtsteile fast aufgerieben haben. Wenn jemand nicht verlieren will und sich mit der Knarre in die Büsche setzt, hat eine moderne Armee nix mehr zu gewinnen. Da gibt's dann nur noch Mann gegen Mann - und dafür sind wir (angeblich) zu zivilisiert.

Und ich gebe The Mad Hatter Recht, es passiert nun mal, daß ein paar Piepels auf der Strecke bleiben, wenn geballert wird. Was regt sich hier alles auf, wenn da mal ein uniformierter Germane gehimmelt wird? Wir rücken mit allermodernstem Kriegsgerät auf der anderen Seite der Weltkugel in ein fremdes Land ein, bedrohen Leute die nicht unserer Meinung sind mit alledickstem Schießgerät und sind dann erschüttert, daß die nicht mit Wattebäuschen zurückwerfen?

Auf unseren Autobahnen sterben mehr Germanen als rings um die Welt in Uniform. Das ist Krieg, der sollte mal gewonnen werden.
 
Keine Ahnung, ob das Bild, welches in folgendem Artikel kritisiert wird, hier schon bekannt ist. Ich finde es einfach nur geschmacklos und die Urheber und zugehörige Sympathisanten haben meines Erachtens nach kein Recht, sich Friedensaktivist oder Schützer der Menschenrechte zu nennen.
Wer sowas auch nur denkt, ist mit einem Verherrlicher von Tod und Gewalt gleichzusetzen. :mad

Afghanistan - Proteste: Spott über tote Bundeswehrsoldaten - zoomer.de - Wir machen Nachrichten
 
Hab ich heute auf Spiegel Online gesehen, ich finde es auch einfach nur völlig daneben. Wenn man, wie ich auch, eine antimilitaristische Haltung hat, dann kann es nicht sein, dass man diese vertritt, indem man den Tod von Soldaten begrüßt... Die Verfasser scheinen Sinn und Ziel der Friedensbewegung auch nicht so ganz verstanden zu haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Union zeigen sich die ersten Auflösungserscheinungen.

Normalerweise ist ja ein Krieg immer gut, um in Krisenzeiten von internen Problemen abzulenken, aber Deutschland ist in der Hinsicht bekanntermaßen ein Sonderfall. Sollte es nicht zu einem Terroranschlag kommen und Falken wie Schäuble wieder das Lied vom terroristischen Rückzugsraum Afghanistan anstimmen, dürfte der Einsatz im Zuge des Bundestagswahlkampfes und der aufziehenden Rezession Stück für Stück geopfert werden.
 
Der Bundestag hat den Einsatz, wie zu erwarten war, mit großer Mehrheit verlängert:
Spiegel Online schrieb:
Der Kampf gegen die Taliban geht weiter - und zwar mit mehr Soldaten: Der Bundestag hat mit deutlicher Mehrheit für ein erweitertes Afghanistan-Mandat der Bundeswehr gestimmt. 442 Abgeordnete votierten für die Verlängerung, 96 dagegen.
Weiter->
Ich bin ja mal gespannt, wie das bei den Grünen weiter geht. Aber wahrscheinlich wird sich nicht viel ändern.
 
Die Verlängerung des Mandats um 14 statt wie sonst um zwölf Monate soll vermeiden, dass die nächste Entscheidung über eine weitere Verlängerung 2009 in die Zeit um die Bundestagswahl fällt.
Da man weiß, dass sich in der Bevölkerung eine entschiedene Mehrheit findet, die gegen den Einsatz in Afghanistan ist, wollte man wohl vermeiden, dass das Wahlkampfthema wird.

Das Politiktheater hier zu Lande wird immer absurder und lächerlicher.
 
Oben