Die private Krankenversicherung soll fallen!

The Mad Hatter

assimiliert
zur Meldung auf spiegel.de vom 10. 06. 2008

Wow, es wird mal wieder spannend im deutschen Sozialsystem. Eventuell kommt jetzt auf Druck der Konzerne DIE Gesundheitsreform in Gang, an der seit 1993 seitens der Politik rumgemurkst wird. Grundsätzlich halte ich die Lösung "grundlegender Schutz für alle, Luxus muss extra bezahlt werden" für eine sinnvolle Lösung. ABER erstens hat bisher jede Reform für Unter- und Mittelschicht eine Verschlechterung mit sich gebracht und zweitens glaube ich kaum, daß eine von Seiten der Konzerne initiierte Einheitsversicherung dem Grundgedanken der Solidarität Rechnung trägt. "Einheitsprämie" klingt schon schwer danach, daß in Zukunft der Manager genau so viel zahlen darf, wie die Sekretärin.
 
zur Meldung auf spiegel.de vom 10. 06. 2008
"Einheitsprämie" klingt schon schwer danach, daß in Zukunft der Manager genau so viel zahlen darf, wie die Sekretärin.

Um die gleichen Leistungen wie die Sekretärion zu bekommen schon ;) Ist ja auch Sinn der Sache.

Wenn der Manager aber von 90-60-90 Tussies wegen seinem schlechten Rücken massiert werden will oder so ne Super Therapie haben will oder wasauchimmer daß nicht im "Grundpaket" mit drin ist darf er draufblechen.

So kapier ich das^^


Edit: Allerdings bezweifle ich daß das geht. Wenn jeder nur noch 100 euro Krankenkasse zahlt (damit auch normalverdiener es sich leisten können) wird nicht genug Geld in die Kassen kommen.
 
Edit: Allerdings bezweifle ich daß das geht. Wenn jeder nur noch 100 euro Krankenkasse zahlt (damit auch normalverdiener es sich leisten können) wird nicht genug Geld in die Kassen kommen.

Und hier liegt der Hund begraben. Es wird eine Minimalversicherung werden, wo man selbst notwendige Leistungen nur im kleinen Umfang bekommt. Den Manager stört es nicht, seine Sekretärin schon. Soweit meine Prognose.
 
Die Krankenversicherung, gesetzlich oder privat, ist so ziemlich alles, aber nicht sozial, und eine Solidargemeinschaft schon zweimal nicht.
Wenn man wirklich ein soziales, solidarisches System haben möchte, dann müssen sämtliche Krankenversicherungen zu einer einzigen zusammengeführt werden - damit erstmal alle Risikogruppen in einem Topf sind und niemand versuchen kann, sich nur die Rosinen unter den Beitragszahlern rauszupicken.
Beitragsbemessungsgrenze und sozialversicherungsfreie Jobs werden abgeschafft, jeder Arbeitnehmer zahlt den gleichen prozentualen Anteil seines Gehalts in die Krankenversicherung ein.
Der Leistungskatalog ist klar abgegrenzt, freiwillige Zusatzleistungen sind per Gesetz verboten (ok, erübrigt sich ohnehin bei nur einer Kasse).
Das wäre ein solidarisches System: Die Reichen finanzieren die Armen und die Gesunden die Kranken.

Oder eben der marktwirtschaftliche Ansatz.
Es gibt einen einheitlichen Beitragssatz für alle Versicherten und verschiedene Kassen konkurrieren über den Leistungskatalog um die Gunst der Versicherten.

Herauskommen wird aber am Ende wieder irgendein Flickwerk, bei dem Alle mehr bezahlen, weniger Leistung bekommen und die Kassen mit zusätzlichem Verwaltungsaufwand belastet, was wiederum die Beiträge nach oben drückt.

Die wirklich notwendigen Massnahmen im Sozialversicherungssystem sind unpopulär und haben innerhalb der Legislaturperiode keine positiven Auswirkungen, daher wird sich niemals jemand da rantrauen.
 
Und hier liegt der Hund begraben. Es wird eine Minimalversicherung werden, wo man selbst notwendige Leistungen nur im kleinen Umfang bekommt. Den Manager stört es nicht, seine Sekretärin schon. Soweit meine Prognose.

Wenn es so eine Minimal-Versicherung ist sollte sie auch wesentlich günstiger sein als daß was wir jetzt abdrücken. alles andere wäre blanker Irrsinn.

Ich wäre zum Beispiel froh wenn ich nur 100 Euro Krankenversicherung zahlen müßte und mir dann noch für 150 Euro Zusatzpakete kaufen würde. So könnte ich aber genau abwiegen für was ich zahle.

Wenn ich allerdings mehr zahlen müßte als jetzt wäre es ein Schuss der nach hinten los geht. Wir normalverdiener würden wieder Bluten währen die Leute die 10K + verdienen es nicht juckt.
 
Die Politiker wollen sich mit solch einer Aktion mal wieder bloß aus der Verantwortung stehlen.

Weil sie mit der Gesundheitsreform einiges kaputt gemacht haben, wird nun der Ball in Richtung
Privilegien-Versicherte geschoben. Letztens kam noch die Diskussion auf, dass immer mehr Ärzte nur
noch Privatversicherte behandeln, was ich aufgrund des Budgetierungswahns verstehen kann.

Um dem entgegen zu treten, kommen die Politiker nun aus Angst vor sozialer Ungerechtigkeit
und Volkesschelte auf diese glorreiche Schwarzerpeterspiel-Idee mit der Bürgerversicherung!

Das ist doch nur pure Verarscherei. Und wer privat versichert ist, muss nicht unbedingt der große
Geldverdiener sein, nein es ist vorwiegend eine Mittelschicht, die das Privileg der Vorbezahlung
von Rechnungen und Rezepten mit anschließender Abrechnung mit den Krankenversicherern hat.
In einer Familie mit 4 Personen vergehen da schon mal schnell Stunden für Anträge.

Und wo liegt dann der Unterschied, wenn ich dem Arzt sagen muss, dass bestimmte Leistungen
extra abgerechnet werden müssen, weil ich dafür Zusatzversicherungen habe? :rolleyes:

Mein Vorschlag: alle in die Privatversicherung! :devil
 
Beitragsbemessungsgrenze und sozialversicherungsfreie Jobs werden abgeschafft, jeder Arbeitnehmer zahlt den gleichen prozentualen Anteil seines Gehalts in die Krankenversicherung ein.
Grundsätzlich muss jedes Einkommen KV-pflichtig sein, also auch Einkünfte aus Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung, usw. Auch Beamte müssen KV-pflichtig werden, im Gegenzug kann man ja die Beihilfe abschaffen.

Nur so klappt das.

Aber die privaten Krankenversicherungen werden ein solches Modell zu verhindern wissen, da sind sicher schon Legionen von Lobbyisten tätig und diverse Geldköfferchen werden in Tiefgaragen ihre Besitzer wechseln.
 
Die Krankenversicherung, gesetzlich oder privat, ist so ziemlich alles, aber nicht sozial, und eine Solidargemeinschaft schon zweimal nicht.
Wenn man wirklich ein soziales, solidarisches System haben möchte, dann müssen sämtliche Krankenversicherungen zu einer einzigen zusammengeführt werden - damit erstmal alle Risikogruppen in einem Topf sind und niemand versuchen kann, sich nur die Rosinen unter den Beitragszahlern rauszupicken.
Beitragsbemessungsgrenze und sozialversicherungsfreie Jobs werden abgeschafft, jeder Arbeitnehmer zahlt den gleichen prozentualen Anteil seines Gehalts in die Krankenversicherung ein.
Hmm, in der DDR gab es die Einheitskasse, das ist nicht gut, denn dann tut sich gar nichts mehr im Sozialsystem, denn es fehlt an Wettbewerb. Und es ist nun so, dass jeder prozentual den gleichen Anteil zahlt, es ist so, dass die Reichen für die Arben und die Gesunden für die Kranken zahlen. Die Reichen sind die Stützpfeiler für das System, wenn es die Beitragsbemessungsgrenze nicht gäbe, so müssten die Reichen noch mehr zahlen und das machten die wohl kaum mit.
 
Die Reichen sind die Stützpfeiler für das System, wenn es die Beitragsbemessungsgrenze nicht gäbe, so müssten die Reichen noch mehr zahlen und das machten die wohl kaum mit.
Falsch, die Reichen (oder besser gesagt: diejenigen, deren Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze liegt) verabschieden sich zum größten Teil aus der Solidargemeinschaft, gehen in die private Krankenversicherung und sind somit gerade kein Stützpfeiler für die gesetzliche Krankenversicherung mehr.

Ich persönlich bin ein Verfechter einer Bürgerversicherung, die alle Zweige der heutigen Sozialsysteme in sich vereint (also Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung) und in die jeder in Deutschland aus jedem Einkommen bis zu einer Beitragsbemessungsgrenze (die ich auch noch drastisch auf mindestens 240.000 Euro/Jahr erhöhen würde) einbezahlen muss.
 
Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen, denn ich habe die Wörter Beihilfe und Öffnungsklausel auf der Seite *Link entfernt* erspäht und kann damit nun rein gar nichts anfangen. Zu meiner Geschichte bin demnächst Beamter und hole mir gerade einige Meinungen zu dem Thema herein
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe mal den Link rausgenommen, schließlich geht es ja nur um die Klärung der Begriffe.
Nachher meint noch jemand, hier soll Werbung gemacht werden, was ja sicher nicht der Fall ist :).
 
Oben