Die Plauderecke

Im Gegensatz zu meinem letzten Post lebe ich nun wieder ein normales, beschauliches Leben.

Insbesondere meine Abendspaziergänge sind toll. Die letzten Reste des Sonnenuntergangs, die den Himmel wie mit Wasserfarben gemalt scheinen lassen, die Glühwürmchen im Feld, das Stöhnen aus den geöffneten Fenstern, die verschmusten Katzen am Wegesrand und ... meine neueste Leidenschaft ... der Sternenhimmel. Habe zwar seit dem Jahreswechsel fleißig alpha Centauri verfolgt, aber bis vor kurzem nicht mal gewusst, wie der Große Bär ausschaut. Letztens ist mir ein ganz heller Stern aufgefallen, der sehr nah am Mond war. Das hat mich interessiert und so bin ich auf den Jupiter "gestoßen". Dann schnell eine Sternenkarten-App heruntergeladen und trotz schwacher Augen (ich müsste mal meine Eitelkeit überwinden) und Lichtverschmutzung viele Dinge am Himmel entdeckt, deren Name ich sonst nur aus dem SciFi-Bereich oder aus dem Bildungsbereich kannte. Saturn, Wega, Deneb, Altair, Arcturus, Antares ... es ist schon spannend. Dazu habe ich heute eine Sternschnuppe gesehen. Die Letzte ist schon Jahre her.

Das Leben kann auch schön sein. :)

P.S.: Habe jetzt sogar mal spaßeshalber ein bescheidenes Taschenteleskop bestellt. Mal sehen, ob ich die Venusianerinnen beim Duschen bespannen kann. :D
 
So, mein Taschenteleskop ist gestern angekommen.

Wollte gestern Sternenbilder identifizieren. Durch den kleinen Bildausschnitt ist das allerdings schwierig. Zumal ich mich immer versuche an hellen, gut sichtbaren Sternen zu orientieren.

Problem beim Sternbild Schwan: Den Deneb sieht man mit bloßem Auge sehr gut. Alle anderen sind bestenfalls blass. Blickt man durch das Teleskop, sieht man allerdings plötzlich Dutzende helle Sterne. Tja, ohne Lichtverschmutzung sieht man mehr.

Ach ja, das letzte Licht der Blauen Stunde hat einen Verdacht bestätigt. Wir haben schwarze Minks im Feld. Eine Mutter mit Kind wohnt im Weizenfeld nahe des Stadtbaches.
 
Minks? Interessant. Verrate das bloß nicht dem Jäger, sonst hat es sich schnell ausgeminkt hunter.gif
 
Würde der Bauer und die Anrainer aber gar nicht lustig finden. Minks sind primär Rattenjäger. Die beschützen den Weizen und die umliegenden Häuser.
 
So, gestern in Urlaub gefahren und während der Fahrt noch einen ehemaligen Kollegen psychologisch betreut.
Die Frau lag mit einer Problemschwangerschaft im Kreißsaal.
Ist aber alles gut gegangen.

Und so sah es an meinem Urlaubsort gestern aus. Da wehen die blauen Wimpel im Sommerwind. Heute ist es leider bedeckt.
 

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Heute bewachte Enzo wie so oft aufmerksam das Zufahrtstor. Plötzlich bellte er wie verrückt. Er schien etwas anzubellen, das sich rechts von der hohen Grenzhecke zum Nachbargehöft befand. Ich konnte wegen der Hecke von weitem nicht sehen, was ihn so stark erregte, vermutete einen Hund. Normaler Weise reicht es, wenn ich ein paar mal den Clicker betätige und hierher rufe. Dann gibt es C+B, Click und Belohnung. Diesmal kam er nicht. Also blieb mir, nachdem er 10 Min. gebellt hatte und sich gar nicht wieder beruhigen wollte, zwecks Schonung der Nerven der Nachbarschaft nichts Anderes übrig, als zum Tor zu laufen, um ihn zum Schweigen zu bringen.
Am Tor angekommen, entdeckte ich den Grund für seine Erregung. Vor dem Haus schräg gegenüber befindet sich eine Garage und vor dieser lag eine alte, geschätzt 80-jährige Frau, die beim Ausladen des Rollators aus dem Kofferraum ihres Autos gestürzt war, wie sie mir dann sagte. Sie klagte über Schmerzen im Bein und an der Hüfte. Ich wollte den Rettungswagen rufen, aber das wollte sie nicht, weil die Schmerzen nicht soooo schlimm wären. Da die Dame sehr beleibt ist, holte ich vorsichtshalber von der benachbarten Bike-Reparatur-Werkstatt einen Monteur zu Hilfe. Zu zweit bekamen wir sie wieder auf die Füße. Dann ließ sie sich ihren Rollator aufstellen und marschierte, als wenn nichts passiert wäre, cool Richtung Haustür, bis zu der wir sie vorsichtshalber begleiteten.
Enzo hat bewiesen, daß er nicht nur ein wachsamer Torwächter ist, sondern auch ein Rettungshund. Jetzt bin ich am überlegen, ob ich ihn als Kandidat für die Bayerische Rettungshundemedaille vorschlagen soll :unsure: :D
 
Ich stecke in einer seltsamen Aktion.

Vor rund vier Jahren bin ich einer Frau begegnet, die sich sehr offensiv als Sklavin bezeichnet hat.

Ich, für meinen Teil, hab mit sowas eher keine Probleme. Menschen sind Menschen. Jeder für sich. Sofern man mich nicht zu einer bestimmten Richtung bekehren will, darf jeder sein, wie er will.

In den letzten vier Monaten bin ich dieser Frau dann jedoch zwangsläufig öfter begegnet. Ich hatte da nen (ehrenamtlichen) Job, sie war dann irgendwie da. Wir kamen hier und da durchaus ins Gespräch.

(Is ne normale Frau.. bisschen älter als ich.. outet sich halt überall... :unsure:s )

Vor knapp zehn Tagen bin ich dann ihrem "Meister" begegnet in ihrem Beisein. Dieser hatte noch nie etwas vom Marquis de Sade oder von Sacher-Masoch gehört.
Der Typ kam mir mit dermaßen vorsintflutlichen Argumenten (in einem ehrenamtlichen Bereich, wo es eigentlich nur Mädels 60+ gibt) an, das ich ihn schlicht zerpflücken konnte. Was devot bedeutet oder auch nur den Ansatz was so eine Beziehung in ihrer Verantwortlichkeit aussagt, hatte er nicht begriffen.
Nachdem so rund 20 Mädels darüber disputierten, ging ich dann nach Hause.. Das Thema war für mich durch. Der Typ ist (nach Aussage) schlicht geflüchtet.

Gestern will ich meine Jacke waschen und finde ihren Sklavenring. :eek: Ich weiß weder wie die Frau heißt, noch wo sie wohnt. Ihre Aussage war immer:
"Der Ring ist mit meinem Körper verschweißt, genauso wie ich zu meinem Meister".

Huch?!

Was soll mir dieser Ring jetzt sagen?

Ich bin aufgrund meines lebenstechnischens Hintergrundes in diesem Bereichen bewandert. Mit den seelischen Bereichen von Masoch und eben Sado hab ich mich eben auseinandergesetzt. Im Nachhinein hätte ich gerne drauf verzichtet, aber die Welt ist halt nicht immer so, wie man es sich wünscht.

Ich bin jedoch Theoretiker. Mit so einem Ring in meiner Tasche fange ich überhaupt nix an. ...

Was sagt der mir? - Was soll der mir sagen? - Ich weiß nix weiter über die Frau. Weder wo sie wohnt, noch wie sie wirklich heißt. - Hab ich ihre Illusion kaputt gemacht? - Hab ich ihr einfach das Deppentum ihres imaginären Besitzers vor Augen geführt? Muss ich jetzt Meister sein?
 
Ich habe mir in den letzten Jahren angewöhnt, bewusster und achtsamer mit mir und der Welt umzugehen
(das steht übrigens in der richtigen Reihenfolge!).
Das bedeutet: ich gehe automatisch aufrechter;
ich sehe die Menschen an, die an mir vorbei hasten;
ich spreche sie auch einfach an, wenn mir etwas gefällt;
ich achte auf den Weg vor mir, neben mir (hinter mir geht nicht);
mir fällt auf, wenn jemand Traurigkeit oder andere Emotionen verbergen will;
ich sehe all die Fehler, die ich früher selbst gemacht habe,
und natürlich teilweise auch heute noch mache.
Das soll jetzt keine Selbstbeweihräucherung sein, sondern nur die Einleitung. :angel

Als ich heute vom Einkaufen kam, war es schon etwas dunkel.
Um mich herum Menschen mit dunkler Kleidung - kaum zu erkennen.
Und wieder - wie schon so oft - habe ich mich innerlich darüber aufgeregt und mich gefragt:
Warum nur tragen so viele Leute im Sommer, wenn es hell ist, helle Kleidung -
und im Winter, wenn es dunkel ist, dunkle Kleidung?
Das ist vielleicht da richtig, wo überall eine weiße, dicke Schneeschicht liegt.

Die Unfälle an Fußgängerübergängen haben mächtig zugenommen.
Es kommt mir jedenfalls so vor, wenn ich die Zeitungsberichte lese.
Glauben diese Menschen denn, dass das bisschen Scheinwerferlicht ausreicht,
um die dunklen Schemen sichtbar zu machen?
Meist sind es übrigens nicht Kinder, sondern Erwachsene, die bei solchen Unfällen
verletzt werden oder sterben.
Das Hirn haben wir zum Denken bekommen.
Es nutzt sich nicht ab, wenn wir es benutzen.

Inzwischen habe ich mich wieder abgeregt.
Schönen Abend noch.
 
Warum nur tragen so viele Leute im Sommer, wenn es hell ist, helle Kleidung -
und im Winter, wenn es dunkel ist, dunkle Kleidung?
Oft ist einfach die Verfügbarkeit das Problem.
Im bezahlbaren Bereich (und in meinem Fall auch in der richtigen Größe) liegt das Problem daran,
dass man (zumindest in der Herren-Abteilung) kaum etwas anderes bekommt. Meinen mittelgrauen
Mantel musste ich mehrere Jahre lang suchen, während schwarz und dunkelbraun viel mehr
Auswahl boten.


Die Unfälle an Fußgängerübergängen haben mächtig zugenommen.
Hier sehe ich die Kleidung eher weniger als Problem an - auch die Helligkeit ist oft nicht ausschlaggebend.
Wobei ich nur für das Rhein-Main Gebiet sprechen kann, anderweitig bin ich selten unterwegs.
Gerade in der kalten Jahreszeit werden Zebra-Streifen von vielen Autofahrern gerne ignoriert. Und
das leider bewusst (mir sind leider schon öfter Autos begegnet, die statt zu bremsen wenn ein
Fußgänger auftaucht lieber über die Gegenfahrbahn fahren). Irgendwie scheint Kälte zu mehr Ignoranz
und Risikobereitschaft zu führen. :(


Die Einleitung finde ich einen guten Ansatz durchs Leben zu gehen. Viele Gefahrensituationen lassen
sich vermeiden, wenn man sich bewusst macht, dass da etwas sein könnte und entsprechend
vorsichtiger ist (nicht nur im Straßenverkehr - stolpern kann man auch auf der Treppe zu Hause).
Auf die Emotionen Anderer zu achten ist ein ganz wichtiger Punkt, ganz besonders wenn man
sich nicht oder kaum kennt. Wenn man in der Lage ist diese zu erkennen, versteht man das Handeln
der anderen Person besser. Mit mehr Lebenserfahrung schafft man es dann vielleicht auch das
eigene Handeln besser einzuschätzen und vielleicht zum Besseren zu verändern. Daran arbeite
ich noch, wird wohl noch etwas dauern, bis dahin freue ich mich über kleine Erfolge.
 
Irgendwie scheint Kälte zu mehr Ignoranz
und Risikobereitschaft zu führen.
Da magst Du durchaus Recht haben.

Eigentlich hatte ich statt der dunklen Mäntel eher Jacken, Anoraks u.ä. im Kopf.

Man könnte ja auch ein reflektierendes Etwas bei sich tragen.
Muss ja nicht gerade so ein blinkendes Halsband sein, dass manche Hunde ertragen müssen.
Das Beste wäre natürlich, wenn die Fußgänger achtsamer wären,
und sich in die Sichtmöglichkeiten der Autofahrer versetzen könnten.
 
Heute ist übrigens "Der weltweite Tag des Kartenspielens"
Bei uns gibt es Gott sei Dank nicht nur diesen einen Tag, an dem wir intensiv Kartenspielen.
Wir nutzen jede Gelegenheit, um diesem "Laster" zu frönen. Meine Oma väterlicherseits sagte immer "Teufelswerk" dazu, während meine Oma mütterlicherseits jede Gelegenheit nutzte, um ihrer Enkelin die Tricks von Rommé und Co beizubringen.
Allerdings sind wir in unserer Familie nicht so die üblichen Spieler.
Bei uns steht das harmonische Spielen (nicht nur bei Kartenspielen) meist im Vordergrund.
Wir versuchen ein gemeinsames Ziel zu erreichen; z.B.: so spielen, dass am Ende alle die gleiche Punktzahl erreichen.
Hört sich vielleicht für manche langweilig an, aber das ist oftmals gar nicht so einfach - und es macht uns Spass!

Das führt dazu, dass wir eigentlich kein Spiel nach den normalen Regeln spielen, es wird einfach auf unsere eigenen Vorlieben zugeschnitten.
Unsere Kinder sind genauso gepolt - naja fast genauso.
 
Mich erinnert das an unsere regelmäßigen Skat Runden in der Stamm Spielunke :ROFLMAO: Als es dann darum ging um Geld zu spielen habe ich mich damals schnell abgemeldet weil Stress vorprogrammiert ist
 
Wir haben auch viele Jahre lang auf Arbeit während der Mittagspause und so manches Mal noch ein Stündchen nach Feierabend Skat gespielt, nicht um Geld, um Kaffee- und Bierrunden :D
 
Das zählen im Skat entzieht sich meines Verstandes.

Das zählen selbst nicht, aber die Begriffe einzubringen, bekomme ich nicht in meinen Kopf.
 
Das zählen im Skat entzieht sich meines Verstandes.

Das zählen selbst nicht, aber die Begriffe einzubringen, bekomme ich nicht in meinen Kopf.

Na, so schwierig ist das Skatspiel doch gar nicht zu begreifen. Da meinem Vater und mir seinerzeit des öfteren am Sonntagvormittag der dritte Mann zum Spiel fehlte, mußte meine Schwester ran :ROFLMAO: Die war damals erst 8 Jahre alt, aber hatte das Spiel, anfangs mit Unterstützung eines Hilfszettels, eigentlich recht schnell begriffen und spielte dann auch wirklich gut.
 
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