Damit beschreibst du aber ein eher bei Tieren wahrnehmbares Verhalten (Naturtrieb) und lässt außer acht, dass der Mensch die Fähigkeit und das Bewusstsein hat sein Handeln zu reflektieren und Folgewirkungen zu erkennen. So hat er u. a. soziale, kulturelle und moralische Werte für sich definiert.
Ich denke, hier vermischt du etwas.
Ganz grundsätzlich ist der Mensch nur ein ziemlich intelligentes Tier. Diverse Tiere haben auch ein Bewusstsein entwickelt. Dies ist nicht nur uns vorbehalten.
Und so sehr ich das mit den Folgewirkungen innerhalb unseres sozialen, kulturellen und moralischen Lebens schick finde, sehe ich jedoch auch immer noch Menschen, die in diesen Schemata den Urprinzipien nachhecheln und haufenweise Gesocks, die ihre Triebe überall - je nach Möglichkeit - ausleben.
Oder andersherum: Weltweit sitzen über 40% Menschen im Gefängnis aufgrund von Beziehungsstreitigkeiten und durch Tötungen aus diesen Gründen. In den meisten Fällen Männer. (Die tickern fast immer aus, wenn sie sich nicht so bestätigt oder geliebt fühlen, wie sie wollen)
Das Prinzip Eifersucht sollte in unsere Gesellschaft längst überholt sein. Innerhalb einer Beziehung darf jeder Eifersüchtig sein, wie er will, aber eben nicht außerhalb. Wir leben nicht mehr im Sklaventum, wo mir, dir, ihr oder sonst irgendwem ein Mensch gehört. Tatsächlich lässt unsere Sprache jedoch kaum etwas anderes zu. "Meine Frau, mein Mann, mein Hund, mein Haus, mein Rasenmäher, etc."....
Unsere Sprache hat in der Grundform schon Besitzanspruch: Ist halt meins.
- Wenn man den emanzipatorischen Gedanken weiter spinnt, dann dürfte es solche Formulierungen eigentlich gar nicht geben.
Zudem scheint ein relativ großer Prozentsatz an Menschen sich nach wie vor nur an Emotionen und Gefühlen leiten zu lassen. Wir haben quer durch die Gesellschaft immer wieder diverse Vorfälle von Kindesmissbrauch, Inzucht, Vergewaltigung, Entführung, - von Kindern - Menschen die zu schnell fahren und dadurch Menschen töten, etc. pp....
Wenn die alle an so etwas wie "Folgewirkungen" denken könnten.... - ..... Können sie anscheinend nicht!..... dann wäre unsere Welt definitiv sehr viel leichter.
Aber sie is es eben nicht!
(Ich hab das Thema erst gestern in nem Gespärchsthema gehabt)
Niemand weiß, was hinter der Stirn des anderen vor sich geht.
(Nehmen wir ein sehr krasses Beispiel - ich glaube, darüber habe ich selbst vor ein paar Jahren hier irgendwo geschrieben, aber ich finde es gerade nicht)
Ein alteingesessener Typ, sozusagen in dem knapp 600 Seelendorf geboren. Fast 40. Seit 25 Jahren mit der gleichen Frau zusammen. Vier Kinder. Wohnt dort eigentlich schon immer, kommt nach der Arbeit auf die Idee, doch mal ein kleines Mädchen zu vergewaltigen. ...... (Wahrscheinlich spukte das schon ewig in seinem Kopf rum.... und wieso, weshalb oder was auch immer.. setze er dies dann um)
.... Fährt 30 Kilometer weiter mit seinem Auto, gabelt eins auf, vergeht sich an ihr (eventuell kommt er hier an den Punkt der Folgewirkung) und erwürgt sie. (-Vielleicht lag das aber auch einfach nur in dem Rahmen seiner geplanten Vorstellungswerte) - und fährt dann nach Hause, als wäre nie etwas gewesen.
So gruselig und so grausam es klingen mag, aber dies ist ein völlig natürliches Verhalten! (Finden wir überall im Tierreich)
Hat dieser Typ, (den ich sofort erschießen würde!!!) an irgendwelche Konsequenzen gedacht? - Wenn ja, verdient er aus meiner Sicht Schüsse in die Knie und erst wenn die verheilt sind den Kopfschuß - Wahrscheinlich nein.
Er ist einfach seiner Veranlagung nach vorgegangen.
Nach einer Umfrage, die ich vor über 30 Jahren mal im Spiegel gelesen habe, hat etwa jeder 3. erwachsene Mann ein Kind "mindestens einmal" sexuell belästigt. Wir können hier gerne mal durchzählen? - Du, ich.. wer ist der Dritte??
Das ursprüngliche Etwas - sprich der sexuelle Trieb - steckt in unserem Stammhirn.
Die soziale Macht, unser soziales Gefüge haben wir jedoch im Neocortex.
Der Neocortex ist wesentlich jüngeren Datums. Da mag durchaus inzwischen so etwas wie Humanität drin stecken, aber der sexuelle Trieb ist wesentlich größer und gewaltiger und leider auch gewalttätiger.
Der Gedanke, das sich Menschen diverser Folgewirkungen bewusst sind, hallte ich für eine wunderschöne Utopie. Die Politik macht uns das vor und viele, viele Menschen ist schlicht nicht bewusst, das es so etwas wie Zeit gibt. Die denken nur an das hier und jetzt und Handeln danach.
lango schrieb:
Vielleicht denkst du noch mal über die Aussagen in diesem Satz nach und erkennst den Widerspruch zwischen dem ersten und dem zweiten Satzteil.
Lieb von dir es so auszudrücken. - Im Kontext gesehen, gibt es da jedoch keinen Widerspruch.
Carhith schrieb:
(Ich sehe z.B. die Schwangerschaft der beschiebenen Frau mit ziemlicher Sicherheit als Mittel zum Zweck an, den Mann dazu zu bringen, sich zu bessern, ihn mit Verantwortung an sie zu binden und damit die "heile" Familie, die sie sich wünscht zu bekommen. Schlaue Menschen hätten allerdings gewußt, daß das nicht funktioniert - wenn der Mann mit seinem Job jetzt schon überfordert ist, wird sich das mit noch mehr Verpflichtungen und noch mehr Streß nicht bessern...)
Jain!
Eine Schwangerschaft KANN eventuell einen Mann zu wesentlich mehr Verantwortungsgefühl motivieren. (Leider wahr!)
Eine Garantie gibt es jedoch nicht. Und gerade in unserer heutigen Zeit, wo jedem Mann an jeder Ecke gezeigt wird, das die 'Gören' auch ohne Vater groß werden können, steht er selbst viel weniger in der Verantwortung.
Das hat tatsächlich nix mit seinem Job zu tun.
Wir haben unter den Lebewesen (nicht Insekten - da weiß ich es nicht) überall auf dieser Welt einen gewissen Prozentsatz von Hallodrien und einen gewissen Prozentsatz an fürsorglichen Vätern. (Hier sind wir dann wieder im Thema bei den ziemlich intelligenten Tieren)
Wir können bei allen Müttern auf dieser Welt feststellen (und ich rede hier vom Tierreich), das sich Frauen durchaus auch mal zu Leuten hingezogen fühlen, die eher das Junggesellendarsein bevorzugen. Mit Glück bekommen sie nen sehr fitten Vater ab oder haben das Glück, das der Vater die Kleinen von nem anderen mit großzieht, mit Pech gehen sie halt baden. Das ist schlicht ein Prinzip der Natürlichkeit.
Selbst bei 'offiziell' monogamen Vögeln wurde inzwischen festgestellt, das zwischen 12 und 15 Prozent der Eier nicht vom Papi stammen.
Vielleicht ist es dem ein oder anderem auch schon aufgefallen: Männchen brüsten sich eher mit ihren Eroberungen, Frauen geben nur das zu, was ihnen definitiv zu beweisen ist.
Laut der Cosmopolitan (aus einem sehr rebellischem Jahr) sind die Mädels genau so häufig fremd gegangen, wie die Männer.
Nancy Friday hat diverse ähnliche Umfragen in Auftrag gegeben mit ähnlichen Ergebnissen.
Insgesamt kommen die "normalen Jungs" und die "normalen Mädels" auf etwa den gleichen Wert.
Die normalen Jungs, die sich mit wesentlich mehr Eroberungen brüsten, ("brüsten" finde ich in diesem Zusammenhang ein sehr seltsames Wort...) realisieren nicht, das sie für Sex gezahlt haben. -> Das sind dann, wie mir scheint, die Deppen auf den Dating-Portalen.
Nach meiner Erkenntnis, ist der Großteil der Bevölkerung - völlig Wurscht wie intelligent sich dieser Teil des Auswurfes der Menschheit bezeichnet - schlicht Triebgesteuert. Wenn es eine Gelegenheit gibt, im passenden Moment, wird diese wahrgenommen. Völlig egal wie die Konsequenzen aussehen.
Bei manchen Menschen verhält es sich "im Rahmen" des menschlichen Anstandes, in anderen Fällen (vor zwei oder drei Tagen im Videotext) hackt der Freund seiner Angebeteten mal eben beide Hände ab, weil er
vermutet das sie fremd gegangen ist.
Ist das eine Reflektion des Handelns? - Ne, Sorry, ist es nicht.
Leider Gottes ist es nicht mal Krank. Es ist nur sehr extrem.
Liegt in der Natur der Dinge. (Ich bin da nicht stolz drauf, finde jedoch keinen anderen Ansatz um mir das zu erklären.)